Ein letztes Mal von abgemeldet (Der letzte große Kampf) ================================================================================ Kapitel 1: Ein letztes Mal- Der letzte große Kampf -------------------------------------------------- Freies Feld. Es ist Mai. Die Sterne leuchten so hell wie der Mond. Ich stehe nahe der Bäume. Meine Augen sind geschlossen. Irgendwo hier liegt ein Schatz, dass behauptet sie jedenfalls. Die Frau, die gerade auf dem Feld steht, weit von den anderen entfernt. Ich habe sie in letzter Zeit öfter beobachtet. Sie hat schwarzes Haar und wenn sie nicht gerade nachdenkt, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sieht, sind wir uns ähnlich. Mit ein paar feinen Unterschieden. Sie ist eine Frau. Sie trinkt nicht, sie ist nicht aggressiv, ein dauerhaft ruhiger Typ, sicher auch mit ein paar Momenten voller Wut, aber sonst ist sie sanft. Sie lässt fast alles über sich ergehen. Das blöde Gerede des Kochs, die Dummheit unseres Kapitäns, die Geldgierigkeit von unserer Navigatorin, die Einfälligkeit unsere Volldeppen und... Mein Getue... Kann echt nicht leicht sein mit uns. Juni. Der Schatz ist längst vergessen. Wir kämpfen und plötzlich höre ich einen markerschütternden Schrei. Ich schaue hoch und sehe diese Frau fallen. Ihr schwarzes Haar flattert im Wind. Bevor ich eine Reaktion auf das geben kann, was ich sehe, ergreift mich eine Welle von Wasser. Ich schlage gegen die Felswand. Etwas Warmes läuft mir über die Wange. Ich wette, es ist Blut. Ich schaue auf. Ein Mädchen höchstens 14 steht vor mir. Ihr Haar ist weiß. Sie trägt die Uniform der Marine. Ihr Blick ist ausdruckslos. Es ist wieder Mai. Ich stehe immer noch hinter dem Baum. Den Blick auf die Frau gerichtet, die sanft lächelt. Jedenfalls glaube ich das. Auf dieser Entfernung kann ich es nicht mehr erkennen. Sie dreht ihren Kopf leicht und ich presse mich gegen den Baum, hoffe das sie mich nicht gesehen hat. Es bleibt ruhig. Ich setzte mich hin. Wieder ergreift mich Wasser. Die ausdruckslosen Augen heften sich an mich. Ich spüre, wie der kalte Stein sich in meine Brust bohrt. Doch mein Körper reagiert nicht auf den Schmerz. Ich denke nicht mehr. Das Mädchen fährt das Wasser zurück. Sie wirkt leicht verwirrt. Ihre Haut ist fast so weiß wie ihr Haar. Sie stellt sich in eine Art Kampfposition. Ich blinzle. Irgendwie wirkt alles heller. Sterbe ich jetzt? Wird dann alles hell? Ist das wirklich das Ende? Das Mädchen schaut mich weiter an. Immer noch in ihrer Position. Ihre Augen sind blau. Warum fällt mir das jetzt eigentlich auf? Ich sollte kämpfen, verdammt!!! Robin hatte auch blaue Augen, schießt es mir durch den Kopf. Ich frage meinen Verstand gerade, was ich hier überhaupt tue. Da sagt eine Stimme: „Brauchst du Ruhe?“ Ich schaue auf. Robin lehnt an dem Baum. „Was, ehm nein“, Ich schüttele hektisch den Kopf. Mehr sage ich auch nicht mehr. „Gut“, sie setzt sich neben mich und schaut in den nach hinten gehenden immer dichter werdenden Wald. Ich verschränke die Arme und wir schauen eine Zeit in die selbe Richtung. Mein Blick gleitet leicht zu Robin. Viel Später im Juni werde ich mich an dieses Gesicht erinnern. Ich liege auf dem kalten Stein. Das Atmen geht schwer. Das Mädchen zieht die Stirn in Falten. Irgendwo hier liegen zwei Schwerter von mir. Ich bemerke plötzlich, dass ich beide losgelassen habe. Nur noch eins ist da. Ich probiere mich aufzurichten, was sich als sehr schmerzhaft erweist. Mir scheint, dass das Mädchen mir jede Rippe gebrochen hat. Trotzdem zwinge ich mich aufzustehen. Ich konzentriere mich auf das Mädchen, ziehe mein letztes Schwert. Ich werde nicht kampflos aufgeben, obwohl ich es spüre. Dies ist wohl, das letzte Mal, dass ich kämpfen werde, was? Das Mädchen steht immer noch unentschlossen da. Wir beide schauen uns eine Weile in die Augen. Dann senkt sie den Blick. Sie dreht sich um und geht. Ist es vorbei? Aber nein. Sie dreht sich wieder um. In ihren Händen meine Schwerter. „Ich glaube morgen werden wir nicht weit kommen. Es soll ja in Strömen regnen“, durchbricht mich Robins Stimme. Sie geht sich mit ihrer Hand durchs Haar und seufzt. Ich runzele die Stirn. Will sie ernsthaft eine Unterhaltung mit mir über ,augenscheinlich, das Wetter führen? Dann drehe ich mich leicht zur Seite um ihr nicht in die Augen zu sehen. Sie lächelt wieder. Es wird wieder still. Probiert sie mit ihnen zu kämpfen? Anscheinend. Sie gibt mir sie ja nicht wieder. Soll ich beginnen? Ich seufze und beginne zu rennen. Ist das unser Ende? Der letzte große Kampf? Nico Robins Ende war es. Ihr letzter großer Kampf? Ich bezweifle es. Es gibt keinen letzten großen Kampf. Ich will auf jeden Fall nicht in ihm sterben. Für einen Moment sehe ich Robin wieder. Das Haar, das im Wind flattert. Wo ist sie wohl aufgekommen? Was hat sie wohl als Letztes gesagt, gedacht? Ich werde immer verzweifelter. Was werde ich als Letztes sagen? Minuten saßen wir da, schauten nur ins Nichts, lauschten unseren Herzschlägen (und der Party, die weit weit weg von uns schien) und sagten nichts. Was hätten wir uns auch Wichtiges mitteilen können? Im Juni würde ich bereuen, dass ich nichts zu ihr gesagt hatte. Vor allen Dingen würde ich mir vorwerfen, zu wissen was ich ihr hätte sagen sollen. Wer weiß, vielleicht, wäre dann alles anders geworden. Wieder erfasst mich eine Wasserwelle. Ich werde mitgerissen, pralle wieder gegen die Felswand. Diesmal höre ich wirklich etwas knacken. Der Strahl ist so stark, dass er mich noch eine zeitlang an die Wand pressen wird. Ich werde runter schauen. War ich nicht auch mal sie, schießt es mir durch den Kopf. Nun gut, ich besaß keine schicke Uniform, bei mir war alles ein wenig dreckiger. Aber ich habe das selber gemacht, für Geld. Ich habe auch Piraten umgebracht, war ich damals böse? Vom jetzigen Standpunkt aus. Ja. Irgendwann finden wir alle jemanden, der uns überlegen ist. Ich habe mich nicht mehr vor diesem Satz gefürchtet. Kunia war stärker als ich, aber sie ist gestorben. Ich falle runter, wieder knackt es und ich spüre, dass etwas falsch ist, anatomisch gesehen. Ich halte mein Schwert umklammert, fast wirkt es schon verzweifelt. Vielleicht ist Kunia zurück gekehrt in anderer Form und Farbe, in einem nicht so schönen Teil der Welt, um mich am Ende doch zu besiegen. Irgendwie kann ich mich mit diesem Gedanken anfreunden. Ich werde sterben, was soll ich auch noch hier? Ich hätte es alles ändern können. In dem ich es ihr gesagt hätte. Vielleicht wäre es wirklich alles anders gekommen. Ob sie es jetzt wohl weiß? Tote wissen doch immer alles. Aber das sie es so erfahren musste. Wo kommen wir eigentlich hin? Himmel oder Hölle? Das Mädchen kommt auf mich zu. Sie schleift das Schwert über die Wand. Es klingt schrecklich. Dann bricht sie es vor meinen Augen in zwei. Das langgeschmiedete Metall, ein gut gewordener Freund, ich hätte nie gedacht, dass er so enden würde. Unter den Händen eines Kindes zerbricht er. Dem Zweiten ereilt das selbe Schicksal. Ich zucke leicht zusammen. Sie steht nun neben mir. Sie packt meinen Kragen und zieht mich zu sich hoch. Das alleine tut schon weh. Sie lächelt nicht. Sie begutachtet mich und lässt mich dann fallen. Wassermassen sammeln sich über ihr. Meine letzten Worte... Ich schaue zu Robin, es ist Mai. Ich probiere eine Formulierung für das zu finden, was ich fühle. Doch alles klingt so lächerlich in meinen Ohren. Wir sitzen beide da. „Robin?“ Ihr Blick fällt wieder auf mich. Sie rückt etwas näher zu mir. „Ja?“ Ich schaue in den Himmel, finde keine Formulierung. Sie schaut mich erwartungsvoll an. Ihr Kopf kommt immer näher. „Robin,...“, das Mädchen dreht sich um und schaut mich missbilligend an. „Ich...“ ich schaue in ihre Augen, diese Augen, Robin hatte dieselben. Etwas läuft meine Kehle herunter. Ich bin mir sicher das es Blut ist. „Ich...“. Als würde sie wissen was ich sagen wollte, legt sich dieses eine sanfte Lächeln auf ihre Züge. Ich rücke etwas weiter von ihr zurück. „Ich“. „Ja?“ „Ich... ich liebe dich“. Im Juni werde ich es ihr sagen. Doch dann wird sie nicht mehr hier sein und ein kleines Mädchen wird mich verständnislos ansehen, über ihr schwebt das Wasser, was mich nicht viele Minuten nach dieser Aussage erstickt. Endlich werde ich mein Schwert loslassen. Mir wird schwarz werden. Mai. Ich finde keinen klaren Gedanken, hätte was trinken sollen. Robin schaut mich immer noch an. Sie legt den Kopf schief. „Robin, ich...“ Ich schaue sie wieder an. Ihre Augen erinnern mich an diese durchsichtigen bläulichen Diamanten, die man immer für Verlobungsringe benutz. „Ich lie... gehe schlafen“. Einen Moment ist es wieder still. Dann lacht sie. „Mach das, Zorro, mach das“. Ich stehe auf und gehe weg. Ich kann noch ihr Lachen hören. Ich seufze und mache mich wieder auf zum Lager. Meeresbrise wird mich wecken. Ich werde die Augen aufschlagen, aber keinen klaren Gedanken fassen können. Ich werde nicht wissen, wo ich bin. Es wird mir auch egal sein. Eine Hand wird über meine Stirn fahren immer wieder und wieder. Ich werde nicht fragen, wieso wir alle hier sind. Wieso ich lebe. Ich werde einfach nur da liegen. Mich auf die Hand über mir konzentrieren und über meine letzten Worte nachdenken und über diesen "letzten" Kampf. ___________________________________________________________________________ Für meine kleine Aurora( B, Ichigo) Alles Gute zum Geburtstag... Hoffe dir gefällt die Geschichte...^^° (Mir ist auch klar das Robin die ganze Zeit „sanft lächelt“) Mello-chan^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)