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Kein Heiliger

ABGESCHLOSSEN
von

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Prolog

Diese FanFic widme ich meinen Betas Cat und Katze, die immer von mir belagert werden!
 

Kein Heiliger
 

~ Prolog ~
 


 

Ich stehe auf einer Wiese, von der ich mir vorgenommen hatte sie nie wieder zu betreten.

Und dennoch komme ich jedes Jahr, am gleichen Tag, hierher.

Wenn ich daran denke, wie viel Blut hier geflossen ist... Wie rot das Gras und die Erde gewesen sind.

Und wenn ich mich daran erinnern muss, dass du hier, in meinen Armen, Abschied genommen hast.

Einen Abschied, den ich nie wirklich verkraftet habe.
 

Und wessen Schuld war es gewesen?!

Wer hatte deinen Tod zu verantworten?!

ER!

Der, von dem ich geglaubt hatte, dass er einfach nur ein geblendeter, dummer, alter Mann war!
 

Ich sehe noch heute genau vor meinen Augen, wie du blutverschmiert in meine Arme fielst und dich an mich klammertest.

Deine wunderschönen Augen sahen mich an und du lächeltest schwach und traurig.

Schon da hatte ich gesehen, dass ich dich verlieren würde. Deine Augen hatten es mir stumm verraten...
 

„Schatz... ich... es tut mir Leid...“

Das hattest du gesagt. Ich wusste nicht, was das hieß, verstand nicht, warum du dich entschuldigtest.

„Ich...“

Du hattest nicht weiter sprechen können, legtest aber deine Hand auf deinen Bauch.

Tränen liefen deine Wangen hinunter.

„...hätte es... sagen sollen... ich... schwanger...“

Ich streichelte dein Gesicht, wischte die Tränen fort und sagte dir, dass wir es schaffen würden.

Ja, ich bestand darauf, dass das so sein würde, redete auf dich ein und versuchte es mir selbst glaubhaft zu machen.
 

Aber du schütteltest nur den Kopf und flüstertest mir etwas entgegen.

Leise verstand ich es:

„...liebe dich... werde zurückkommen... bald...“

Und dann schlossen sich deine Augen und deine Hand, die meine umklammert hatte, wurde schlaff, fiel neben dir zu Boden.
 

Lange Zeit hatte ich mir den Schmerz von der Seele geschrieen.

Hatte geweint und nicht glauben wollen, dass man dich mir genommen hatte.

Dich und unser Kind, das du unter deinem Herzen getragen hattest.
 

---
 

Meine Schritte tragen mich fort von diesem Schlachtfeld, hin zu einem abgelegenen Ort, an dem wir damals oft waren.

Es war dein Lieblingsort gewesen und genau hier hatte man euch begraben – nicht, dass irgendjemand von dem Kind erfahren hatte...
 

Hier liegst du, unter einem großen Baum.

Und ein großer, weißer Marmorstein ragt empor, brüstet sich mit deinem Namen:
 

Hier ruhe in Frieden,

der für die Welt gestorbene Heilige,

Aurelius M. S.
 


 


 

So, das war der Prolog.

Ich hoffe, dass die Gefühle so rüber kamen, wie ich es mir vorgestellt habe...

Würde mich über eure Meinung freuen.
 

Bye, Mitani

Erstes Buch - Siebzehn Jahre

Kein Heiliger
 

Erstes Buch - Siebzehn Jahre...
 

Severus Snape lief den Gang zu seinen Räumlichkeiten entlang.

Es war Herbst und er war gerade von einem Ausflug zurückgekehrt.

Schon, als er Dumbledore am Morgen erklärt hatte, dass er heute nicht unterrichten würde, hatte der Alte ihn so seltsam angesehen.
 

Jedes Jahr war er an diesem Tag abwesend, für niemanden zu sprechen, dennoch musste er es dem Mann jedes Mal wieder sagen.

Aber Severus wusste, dass der Schulleiter eben einfach nicht das war, was er allen vorspielte.

Nein, er trug überhaupt eine Maske. Denn, wie sollte man es anders erklären, dass er so viele Gesichter hatte?

Kaum ein Mensch hatte sein wahres Gesicht je gesehen, und man musste sich fragen, ob es überhaupt einen Lebenden gab, der ihn wirklich kannte.

Gut, der Professor konnte sich selbst ausschließen und auch der Dunkle Lord war da wohl nicht mitzurechnen, aber sonst?
 

Erschöpft wollte der Tränkelehrer in den nächsten Gang biegen, als er auch schon das Geschnatter von Schülern vernahm.

Nein, das konnte er nun wirklich nicht ertragen!

Eiligst drehte er um und nahm einen Geheimgang, den er einmal von einer ihm sehr wichtigen Person gezeigt bekommen hatte.

So erreichte er sein Quartier ohne wirkliche Störung und sank in einen der Sessel.
 

Severus war froh, dass ihn hier niemand sehen konnte.

Nicht einmal Bilder hingen hier unten.

Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatten hier welche gehangen. Damals hatten sie ihm Gesellschaft geboten.

Wie lange war es schon her...?

Wie oft war er schon, immer am gleichen Tag, an diesen beiden Orten gewesen?

Siebzehnmal. Siebzehn Jahre....
 

Er legte den Kopf in den Nacken und schlug die Arme über seine Augen.

Lautlose Tränen rannen seine Wangen hinunter und trockneten unbemerkt auf dem schwarzen Stoff.

Diese Farbe erinnerte ihn daran, dass er niemals mehr jemand anderes lieben wollte.

Erinnerte ihn daran, dass er das Wichtigste in seinem Leben verloren hatte.

Und erinnerte ihn daran, dass er sich rächen musste.
 

Ja, diese Farbe symbolisierte so vieles für ihn.

Seit jenem verhängnisvollen Tag trug er nur noch Schwarz. Die Farbe, die keine war.

Wie passend!

Denn auch ER war nicht das gewesen, was man von ihm geglaubt hatte.

War das die Ironie des Schicksals?
 

---
 

Der folgende Tag war ein Freitag, was bedeutete, dass er die siebte Klasse hatte.

Und dann auch noch Slytherin und Gryffindor.

Das musste natürlich ihm passieren. Dabei ließ er außen vor, dass es ja schon die ganzen Monate zuvor so gewesen war.

Die Melancholie von gestern lag noch schwer in seinen Gedanken und umnebelte seinen Geist.
 

Er setzte wieder seine Maske auf und rauschte beeindruckend wie immer, in das Klassenzimmer.

Wie üblich, fehlten noch Schüler – natürlich von den Löwen.

Severus´ Blick suchte und fand, was er wollte:

Potter!

Ja, an ihm würde er sich abreagieren können.
 

Es klingelte und er schloss die Tür, gegen die dann wohl doch noch jemand rannte.

Er konnte sich ein höhnisches Grinsen nicht verkneifen und öffnete wieder, um zu sehen, wem er eine Strafarbeit aufbrummen konnte.

Es waren Ron Weasley und Seamus Finnegan.

„Sie treten heute Abend, nach dem Essen, bei mir an! Und nun setzen Sie sich schon!“, brüllte er und fühlte, wie es ihm gleich besser ging.
 

Nun, der heutige Tag würde sein Image wohl mal wieder gewaltig aufputschen.

Aber ihm sollte es recht sein, denn dann ließen ihn diese nervigen Bälger in Ruhe!

Nein, er konnte Kinder nicht mehr sehen!

Nicht, nachdem man ihm seines geraubt hatte – noch, bevor er es überhaupt hatte sehen können!
 

---
 

Ron fand es nicht witzig, dass er eine Strafarbeit bekommen hatte, aber was sollte er tun?

Hätte er protestiert, wäre es nur noch schlimmer ausgefallen und vielleicht wäre dem alten Schleimbeutel dann noch eingefallen, ihm Punkte abzuziehen!

So setzte er sich brummend und seufzte auf.

„He, Ron, ich garantiere dir, dass ich dich begleiten werde...“, meinte Harry leise, als sich der Professor umdrehte.
 

Ron grinste ihn an.

„Wäre ja nicht das erste Mal! Aber was anderes... hat dich Nott wieder belästigt?“

Der andere stöhnte gequält auf.

„Erinner´ mich nicht daran! Der Kerl hat irgendwie voll einen an der Klatsche!“

Harry fuchtelte mit der flach ausgestreckten Hand vor seinem Gesicht hin und her, um seinem besten Freund zu verdeutlichen, was er von dem nervenden Slytherin hielt.
 

„He, seid ruhig, sonst gibt’s wieder Strafarbeit!“, mischte sich Hermine ein und machte mit dem Zeigefinger eine rügende Geste.

Die Jungen seufzten und fassten sich zeitgleich, sehr theatralisch, ans Herz, als wären sie zutiefst reumütig. Na ja, dafür bekamen sie dann wegen unangebrachtem Verhalten, auch gleich je zwanzig Punkte Abzug.
 

---
 

Als es zum Unterrichtsende klingelte, sprangen die Gryffindors natürlich gleich auf und machten, dass sie verschwanden.

Allen voran Harry, der sich schickte, vor Theodore Nott zu fliehen.

Der Schwarzhaarige fragte sich sowieso, warum dieser dämliche Slytherin plötzlich hinter seinem Arsch her war.

Was, verdammt noch mal, hatte er an sich, dass der so am Rad drehte?!
 

„He, Harry! Jetzt warte doch mal!“, rief aber eben jener hinter ihm und Harry vernahm schon Schritte, die dichter kamen.

Also legte er noch an Tempo zu und versuchte so schnell wie möglich in den Turm zu kommen und damit in Sicherheit.

Leider aber wurde ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn der andere holte auf und presste ihn dann an die Wand.
 

Dummerweise war der auch noch größer und stärker.

So versuchte Harry sich also verzweifelt zu wehren und blieb dementsprechend erfolglos.

„Jetzt hab dich nicht so, mein kleiner Löwe! Du willst mich doch auch!“

Innerlich übergab sich der Gryffindor schon zum hundertsten Mal.

„Nein! Verdammt, lass mich los, du Idiot!“

Nott hatte inzwischen Harrys Arme über seinen Kopf gepinnt und sein Bein zwischen die des Schwarzhaarigen geschoben.
 

„Na, lass es doch einfach geschehen... ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird!“

Gleich danach wollte der Größere ihn küssen, doch der Dunkelhaarige drehte jedes Mal den Kopf zur Seite.

Und dann kam noch jemand um die Ecke.

Leider konnte Harry nicht sehen, wer es war, doch als er die Stimme hörte, war das Hinsehen auch unnötig.

„Mann, Nott, kannst du das nicht mal lassen? Langsam wird es widerlich und vor allem lächerlich! Du benimmst dich nicht mehr wie ein würdiger Slytherin!“
 

Der junge Potter fragte sich gerade, ob er sich verhört hatte.

War das wirklich passiert?

Hatte Malfoy ihm gerade geholfen?!

„Jetzt lass Potter los, wir müssen in die Kerker!“, schnarrte der Blonde wieder und nickte den Gang runter.

Widerwillig ließ der große Junge von Harry ab, leckte ihm aber trotzdem noch einmal über das Ohr und flüsterte ein:

„Ich krieg dich noch!“

Dem Gryffindor lief ein Schauer über den Rücken und er machte, dass er verschwand.
 

---
 

Severus war froh, dass die Woche um war und er sich in seinen Räumen ausruhen konnte.

Seit er am Donnerstag von dem Grab zurückgekommen war, hatte er seltsame Gefühle...

Na ja, sie waren ihm nicht fremd, aber nach so langer Zeit doch eigenartig... so unvertraut.

Er fragte sich, ob es einfach die Erinnerungen waren, die wieder durch seinen Kopf spukten.

Vielleicht war es aber auch nur Einbildung...
 

Der Mann schloss seine Augen und dachte an die vergangene Woche zurück.

Ihm war aufgefallen, dass Draco seine Angriffe auf Potter stark verringert hatte und dass Nott wohl hinter ihm her war.

Potter konnte einem Leid tun – natürlich nur, wenn man nicht Severus Snape hieß.

So konnte er sich über das Leid des ach so tollen Helden freuen.

Überhaupt schien es, dass Hogwarts ein wenig Kopf stand.

Parkinson machte Jagd auf Potter.

Immer, wenn sie die Gelegenheit bekam, machte sie ihn dermaßen fertig, dass wohl selbst Draco sich ein Beispiel nehmen konnte.
 

Aber gut, sollte ihn das interessieren? Nein...

Seine Gedanken schweiften wieder zum Donnerstag.

Und von dort in die Vergangenheit...
 

Ja, damals hatte er nicht gewusst, was er tun sollte. Die Schlacht war vorüber gewesen und es hatte viele Opfer gegeben, wie er hinterher bemerkt hatte.

Das Schlimmste aber war, dass er ihn verloren hatte.

Aurelius war seine Liebe und sein Leben gewesen, sein Partner!

Und dann hatte er ihn in seinen Armen sterben sehen müssen. In diesem Moment war sein Leben in Millionen Scherben gesprengt worden.
 

Als es ruhig geworden war und der Phönixorden sich zurückgezogen hatte, waren Tom, Lucius und einige andere aus dem inneren Kreis, aufgetaucht.

Sie hatten versucht, ihn zu beruhigen. Außerdem hatte Tom ihm erklärt, dass der Orden jeden Moment wieder kommen konnte, um die Toten zu bergen.

Und er hatte keinesfalls bei Aurelius gefunden werden dürfen! Das hätte sie verraten... schließlich hätte er, Severus, nicht dort sein dürfen!

Dumbledore hatte gemeint, dass das seiner Spionagearbeit geschadet hätte.
 

Severus hatte getobt und sich gewehrt, was das Zeug hielt.

Er hatte unbedingt bei Aurelius bleiben wollen, ihn nicht alleine lassen. Doch man hatte ihn gezwungen und letztendlich unter einer Ganzkörperklammer von diesem Ort weggebracht.
 

Und dann, als der Zauber wieder von ihm genommen worden war, war er zusammengebrochen. Sein Kreislauf hatte aufgegeben, hatten den Druck und die Trauer nicht mehr ausgehalten.
 

Als Severus dann später wieder nach Hogwarts zurückgekehrt war, hatte man ihm mitgeteilt, dass Aurelius begraben werden sollte.

In diesem Moment hatte er die Gelegenheit ergriffen und gesagt, dass sie ihn doch unter diesem einen Baum begraben konnten, den der Tote so sehr geliebt hatte.

Und so hatte er still der Beerdigung seines Geliebten beigewohnt, ohne auch nur offen sein Leid zeigen zu dürfen...
 

Severus setzte sich auf.

„Alle habt ihr ihn als Heiligen verehrt, nur, weil er Fähigkeiten besaß, die sonst keiner hatte... Und wie weit ihr daneben lagt, habt ihr nicht gewusst... Nicht mal geahnt! Ihr Idioten glaubtet, dass ihr ein Wesen vor euch hattet, das heilig ist!“
 

Er schüttelte den Kopf und raufte sich die Haare.

„Wie kann man nur so verblendet sein...?“

Er schnaufte und stand auf, um sich einen Feuerwhisky einzuschenken. Mit dem Glas in der Hand, lief er zurück zum Kamin und setzte sich dort wieder.
 

Tom hatte damals versucht ihm zu erklären, dass er gerade in dieser schweren Zeit nicht aufhören durfte, Dumbledore auszuspionieren.

Er musste weiterhin den Spion vorspielen, der auf der Seite des Alten stand und den dunklen Lord auskundschaftete.

Es hatte ihm wehgetan, aber nach einiger Zeit hatte er verstanden.
 

Doch bis zu dieser Erkenntnis, hatte er viel Schmerz ertragen.

Seelischen, als auch körperlichen, denn manchen Tag war er vor Wut ausgerastet und hatte den alten Zauberer töten wollen.

Wovon man ihn nur mit Gewalt hatte abhalten können.
 

---
 

Ein paar Wochen später war die siebte Klasse draußen bei Hagrid, da sie Pflege magischer Geschöpfe hatten.

Pansy Parkinson hatte sich ziemlich nahe der Gryffindors aufgestellt und lauschte dreien der Löwen.

Und als der Unterricht, den die Schlangen sowieso als sinnlos erachteten, beendet war, hinderte sie Harry, Ron und Hermine daran, zurück ins Schloss zu gelangen.

Um die vier standen die anderen Schüler und warteten darauf, was weiter passieren würde.
 

„Na, Potter, wie geht es dir denn so?“, fragte sie ihn und es war ein Unterton in ihrer Stimme, der nichts Gutes verhieß.

„Was interessiert dich das? Lass uns endlich in Ruhe!“

Der Schwarzhaarige wollte an dem Mädchen vorbei, doch sie sprach weiter und hielt damit den jungen Potter auf.

„Och, ich meine ja nur, nachdem dein Pate ja schon so lange tot ist!“
 

Harry war stehen geblieben und atmete schwer.

Das Mädchen neben ihm legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter.

„Lass sie reden, sie weiß doch nichts!“, versuchte Hermine es.

Der Rotschopf hatte sich zwischen die Slytherin und seinen besten Freund gestellt und versuchte das Gör zum Schweigen zu bringen.
 

„Harry, mein Schatz!! Ich werde dich retten!“, rief Theodore aus den Reihen und sprintete schon vor.

Allerdings kam er nicht zu seinem Objekt der Begierde durch, denn die anderen Jungen aus Gryffindor versperrten den Weg.

„Liebling, lass mich zu dir! Ich werde dich glücklich machen!“

Harry schenkte dem keine Beachtung.
 

„Na, Potter, was hast du? Ich dachte, du bist darüber hinweg?! Außerdem war Black doch eh nur ein gesuchter Mörder!“

Ihre Stimme war spitz gewesen und bohrte sich in Harrys Herz.

Wütend wirbelte er herum und funkelte sie an.

Manchen rann ein eiskalter Schauer über den Rücken, andere zuckten erschrocken zusammen.

„Wie kannst du es wagen?!“, schrie er zurück.
 

Pansy wich einen Schritt zurück, ließ sich aber nicht anmerken, dass sie sich vielleicht doch ein wenig verschätzt hatte.

„Es herrscht Meinungsfreiheit, Potter!“

Ohne, dass Harry es merkte, zischte er einmal kurz auf.

„Er war kein Mörder!!! Du weißt doch nichts über ihn, also halt den Mund!“

„Tze, ich weiß genug! Außerdem konnte man es doch hervorragend in den Zeitungen lesen! Er war ein Todesser!!“
 

Harry wusste, wenn sie so weiter machte, dann würde er die Beherrschung verlieren.

Er fühlte eine solch grenzenlose Wut in sich, eine Kraft, die ihm unbekannt war, gleichzeitig aber versprach, sie zum Schweigen zu bringen.

„Ich sagte, sei still! Sirius war kein Todesser, er stand immer auf der richtigen Seite und wurde reingelegt!! Niemals hätte er meine Eltern verraten!“

Pansy zog amüsiert eine Braue nach oben und machte eine abwertende Handbewegung.

„Du kannst so viel erzählen, wie du willst! Meine Eltern haben mich aufgeklärt! Dein ach so toller Pate war nun mal ein Untergebener des dunklen Lords und hat als Geheimniswahrer seinen Job wohl nicht ernst genug genommen!“
 

Nun riss der Geduldsfaden und Harry sah schwarz.

„HÖR AUF!!!“, schrie er aus Leibeskräften, bemerkte dabei durch die sofort folgende Ohnmacht nicht, dass eine enorme Magiewelle freigesetzt worden war und alle im Umkreis zu Boden und ebenfalls ins Traumland befördert hatte.
 


 

So, fertig...

Ich bin gespannt, wie es euch gefallen hat...

Mir ist bewusst, dass ich aus meiner Reihe tanze, aber das stört mich nicht.

Ich mag Nott hier irgendwie, ihr auch? So als Liebeskranken habe ich ihn noch nie gesehen. Jedenfalls nicht, wo er Harry nachläuft!^^

Im Prolog habe ich Sev gut gefunden... Oi, hab ich jetzt was verraten...? Na ja, egal!^^
 

Freue mich über eure Meinung,

bye, Mitani

Zweites Buch - Bekanntschaften

Kein Heiliger
 

Zweites Buch - Bekanntschaften
 


 

Severus war absolut nicht amüsiert gewesen, als er gehört hatte, was Potter wieder angestellt hatte.

Er hatte es doch tatsächlich gewagt, seine Schüler anzugreifen!

Andererseits war wohl eine seiner Schülerinnen nicht unschuldig an diesem Debakel...

Diese dumme Gans von Parkinson, musste doch immer solch einen Mist bauen!
 

Jedenfalls waren alle wohlauf, nur der werte Herr Potter musste natürlich aus der Reihe tanzen.

Aber war das anders zu erwarten gewesen?

Nein.

Also, wieso wunderte er sich noch?
 

---
 

Harry schlug flatternd die Augen auf und sah sich um.

Er war im Krankenflügel und die näherkommenden Schritte sagten ihm, dass Pomfrey gleich bei ihm sein würde.

„Oh, Harry, du bist wieder wach! Wie geht es dir?“, erkundigte sie sich auch sofort.

„Es geht, bin nur ziemlich müde und erledigt.“

„Das ist nur verständlich, du warst sehr erschöpft!“

„Wie lange habe ich geschlafen?“

Die Krankenschwester schüttelte den Kopf, ehe sie mit erleichterter Stimme antwortete:

„Du warst drei Tage bewusstlos. Aber du bist gesund und unverletzt! Die anderen Schüler sind nach wenigen Minuten wieder aufgewacht und haben auch keinen Schaden davon getragen.“
 

Verwirrt nickte Harry, legte sich zurück und schloss die Augen.

Er wusste nicht, was eigentlich passiert war und wieso sie von den anderen Schülern gesprochen hatte, aber das war auch egal. Er wollte schlafen...

Als er die Augen später wieder öffnete, war er nicht alleine. Neben ihm saß Dumbledore und lächelte ihn an.

„Hallo, Harry, wie fühlst du dich? Ich habe gehört, was passiert ist.“

Der Junge nickte und schloss die Augen. Er konnte es nicht beschreiben, aber bei der Gegenwart des Alten wurde ihm speiübel.

„Ich bin müde und würde gerne noch etwas schlafen“, antwortete er höflichkeitshalber und drehte ihm dann den Rücken zu.
 

Albus Dumbledore wunderte es doch sehr, dass sein Schüler - der Goldjunge, der ihm gehorchte - sich so benahm.

Da der Junge wieder zu schlafen schien, fuhr er seine Fühler aus und versuchte in den Geist Harrys vorzudringen. Doch er traf auf Widerstand, den es vorher nicht gegeben hatte.

Noch drei weitere Male versuchte er es, blieb aber ohne Erfolg. So erhob er sich wieder, murmelte etwas in seinen Bart und warf einen letzten Blick auf den Jungen, dann verließ er die Station.
 

Langsam öffnete Harry seine Augen wieder und hörte schon Madam Pomfrey sich nähern.

„Und, alles in Ordnung?“, fragte sie ihn.

„Hm... ja. Poppy?“

Die Krankenschwester sah ihn erstaunt an. Noch nie zuvor hatte der Junge sie so genannt, obwohl sie es ihm schon öfters angeboten hatte.

„Gibt es Tränke, die den geistigen Widerstand brechen können?“

Überraschung zeichnete sich bei ihr ab.

„Ja, natürlich. Aber warum fragst du das?“

Harry drehte sich auf den Rücken und sah die Frau einen Moment still an.

„Der Schulleiter will mir so einen einflößen, weil er nicht in meinen Kopf kam.“
 

Harry konnte die Empörung in ihrem Gesicht sehen und musste leicht lächeln.

„So was aber auch! Wie kann er es wagen?! So geht das nicht! So werden meine Patienten nicht behandelt!“

Sie rannte davon, um kurz darauf mit einem bläulichen Zaubertrank zurückzukommen.

„Hier, trink das! Aber das bleibt unter uns!“

Die Krankenschwester zwinkerte ihm verschwörerisch zu und nahm dann das Fläschchen wieder entgegen.

„Jetzt ruh dich aus, damit du zum Abendessen wieder in die Halle kannst.“

Der Dunkelhaarige hatte nichts dagegen einzuwenden und driftete so in einen erholsamen Schlaf.
 

---
 

Als Dumbledore dann vor dem Abendessen noch einmal kam, reichte er Harry einen Zaubertrank, von dem er behauptete, dass er ihm helfen würde, wieder auf die Beine zu kommen.

Poppy warf dem Jungen einen wissenden Blick zu, nickte aber vertrauensvoll.

Also schluckte Harry den Trank und wartete darauf, was der Mann nun vor hatte.

„Wie geht es dir?“, kam dann auch schon seine Frage.

„Ja, alles in Ordnung. Ich werde dann mal zum Essen gehen.“
 

Zwar konnte der Junge nicht sehen, dass der Schulleiter ihm nachsah, aber er spürte das Stechen seines Blickes fast greifbar.
 

---
 

Auf dem Weg zur Großen Halle begegnete Harry, zu seinem Leidwesen, wieder einmal seinem neuen Verehrer.

„Schatzi!“, rief Theodore und umarmte ihn fest.

„Wie geht es dir? Ich hab mir ja solche Sorgen gemacht!“

Harry glaubte ersticken zu müssen, holte deshalb aus und stieß seinen Ellenbogen in den Magen des anderen.

„He, das war nicht nett! Oder stehst du aufs Harte?!“

Nott setzte ein anzügliches Grinsen auf und dem Gryffindor kam der Gedanke, ins Bad der maulenden Myrthe zu ziehen.
 

„Lass mich einfach in Ruhe, ich will nämlich nichts von dir!“, maulte der Junge den Größeren an und rannte dann los.

Wenn er rechtzeitig in die große Halle kommen würde, dann konnte er sich zu seinen Freunden flüchten!

Und er hatte es tatsächlich geschafft! Harry dankte demjenigen, wer auch immer ihm beigestanden hatte.
 

---
 

Der Tränkemeister lief durch einen der feuchten Gänge der Festung des Dunklen Lords.

Es war wieder ein Treffen anberaumt worden und auch er wurde gerufen. Er lief die letzten Schritte und erreichte eine große Holztür, die er durchquerte.
 

Nun stand er in der Halle, in der auch schon viele der niederen Todesser versammelt waren.

Sein Blick glitt über Umhänge, bis er auf einem Podium Tom ausmachen konnte.

Severus lief zu ihm und nahm die Position neben dem Lord ein.

Nur wenige durften ihm so nahe sein und noch weniger durften ihn ansprechen, ohne Gefahr zu laufen, getötet zu werden.

„Severus...?“
 

Toms Stimme hatte diesen einen Ton, den er jedes Mal einsetzte, wenn er über IHN sprach.

„Mir geht es gut.“

„Sicher? Du bist sehr blass...“

„Ich muss zu viel nachdenken. Meine Gedanken kreisen ständig um Aurelius.“

Der Dunkle Lord nickte kaum merklich.

Er wusste, dass der Mann neben ihm seinen Partner über alles geliebt hatte. Der Verlust Aurelius´ hatte ihm sehr zugesetzt und noch heute trauerte Severus.
 

„Ich bitte dich, mein Freund, mach dich nicht selbst so fertig. Du musst aufhören, in der Vergangenheit zu leben.“

Dann wandte sich Tom seinen Untergebenen zu und begann das Treffen zu leiten.

Severus stand reglos neben ihm und seine Augen wurden von der Kapuze verdeckt.

Nichts, was unter dem Stoff geschah, hätte gesehen werden können.

So bemerkte auch niemand, dass er zwar körperlich anwesend war, aber nicht geistig.

Seine Gedanken waren weit in die Vergangenheit gereist, in eine Zeit, in der er noch glücklich gewesen war.
 

>>>*<<<
 

„Sev!“

Der Schwarzhaarige hatte sich umgedreht und gleich darauf bereitwillig seine Arme geöffnet.

Ein silberhaariger Mann, warf sich in seine Arme und lachte herzhaft.

„Hier bist du! Überall habe ich nach dir gesucht und jetzt bist du doch hier! Wenn Tom mir nichts gesagt hätte, wäre ich wohl immer noch weit von dir fort!“

Ein liebevolles Lächeln hatte sich auf Severus´ Lippen gelegt.

„Aber Schatz, ich habe dir doch heute Morgen noch gesagt, dass ich hier bin!“
 

Der Mann hatte sich auf Abstand gestellt und in die schwarzen Augen des anderen gesehen.

„Muss ich doch glatt vergessen haben!“, lachte er dann.

Severus hatte mit eingestimmt und schließlich hatten sie sich umarmt und geküsst.

Gefühlvoll und leidenschaftlich hatten sie den Tag ausklingen lassen, ehe jeder wieder zurück musste, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
 

>>>*<<<

Als der Tränkemeister mit seinen Gedanken zurück in die Realität kam, bemerkte er, dass das Treffen schon beendet war.

Er seufzte.

„Aurelius....“

Tom erschien vor ihm, begleitet von Lucius.

„Komm, trinken wir noch etwas, bevor du wieder gehst.“
 

---
 

Zur selben Zeit war Harry auf der Flucht vor Theodore Nott, der sich seit diesem Schuljahr, wie jeden anderen Tag auch, in den Kopf gesetzt hatte, ihn zu fangen.

Und Harry war sich sicher, dass Nott auch nicht abgeneigt war, ihn sofort flachzulegen.

Nur, er konnte getrost darauf verzichten - also lief er, was das Zeug hielt!
 

Zu seinem Pech hatte Malfoy heute keine Helferlaune und folgte deshalb ständig diesem Liebeskranken, um sich dann zu amüsieren.

Momentan befand er sich im vierten Stock und wusste nicht genau, wo er hin sollte.

Hier waren sie eigentlich nie, weil die Klassenzimmer auf die anderen Stockwerke verteilt waren.

Also, wo sollte er hin?! Und die Karte der Rumtreiber hatte er auch nicht dabei!

Hektisch sah er über die Schulter und sah niemanden. Schnell atmend blieb er stehen und lauschte in die Stille.

Sein Blut rauschte in den Ohren und machte es ihm schwer, etwas zu hören.

Doch dann waren da Schritte.
 

Harrys Blick glitt wieder Richtung Schritte, deren Verursacher gerade um die Ecke rannten und schon seinen Namen riefen.

„Oh Gott! Hilfe!! Verdammt, wenn ich doch bloß ein Versteck hätte!“

Als hätte man ihn erhört, gab plötzlich die Mauer nach und der Junge stolperte zur Seite, um auf dem Boden zu landen.
 

„Wo ist er hin?!“, rief Theodore aufgebracht und schlug auf die Wand ein.

Draco stand daneben und beobachtete das Ganze skeptisch.

Vielleicht kannte Potter einen Geheimgang?

Blaise, der ebenfalls dabei stand – er hatte sich unterwegs angeschlossen - grinste nur blöd. Er fand es äußerst amüsant, den anderen beiden zu zuschauen.
 

---
 

Die zusammengekniffenen Augen langsam wieder öffnend, sah Harry sich um. Er war in einem Raum, den er noch nie gesehen hatte.

Langsam stand er von dem Teppichboden auf und schaute auf die Mauer, durch die er zuvor gefallen war.

„Wo bin ich...?“, fragte er sich selbst.

„HARRY!“

Erschrocken zuckte er zusammen und stolperte einige Schritte zurück, als er Notts Stimme durch das Gestein vernahm.

Aber anstatt auf dem Boden zu landen, stieß er an etwas Weiches und Warmes.
 

Hastig fing er sein Gleichgewicht und wirbelte herum.

Vor ihm stand ein Mann mit schwarzen, langen Haaren und eisblauen Augen.

„Wer bist du und wie hast du es geschafft, hierher zu gelangen?“

Harry war sprachlos, ihm fehlte einfach die Stimme...

„Ich habe dich etwas gefragt!“

Der Fremde fasste ihn am Arm und in diesem Moment durchzuckte den Jungen eine Art Blitz.

Irgendetwas hatte ihn gerade regelrecht überrollt.
 

Zittrig sank er in die Knie und hatte die Hände auf das Gesicht gepresst.

Der Mann sah dem zu und war ein wenig ratlos.

„He, was ist denn jetzt wieder los? Und warum antwortest du nicht?“
 

Harry war der Fremde gerade ziemlich egal. Er musste mit so vielen Dingen auf einmal fertig werden, dass seine Stimme nicht einmal zu ihm durchdrang.

Bilder und Gefühle, Eindrücke und Erinnerungen überschütteten ihn, doch eines war allem gleich:

Ein Name und ein Gesicht.

„Prinz!“

Der Mann sah Harry an und wusste nicht, was das wieder hieß.
 

Doch er musste gar nicht nachfragen, denn der Junge stand auf, sah ihn mit seinen intensiv grünen Augen an.

„Wo ist er?! Wo ist Prinz??!“

Er sah sich um und drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse.
 

„Vielleicht solltest du mir erst einmal meine Frage beantworten, bevor ich dir auf deine antworte“, meinte der Mann.

Harry drehte sich um und stutzte kurz.

„Die Wand hat nachgegeben, als ich um ein Versteck gebeten habe!“, erklärte er und lächelte leicht.

Eine Geste, die dem Mann so vertraut vorkam.

„Die Wände des Schlosses geben nicht einfach nach! Dazu braucht es schon gewisse Privilegien!“

Harry zuckte die Schultern.
 

„Wie heißt du?“

Harry wollte antworten, seinen Namen nennen, doch da war nichts.

„Na?“

Doch der Junge schüttelte den Kopf.

„Hogwarts hat dir geholfen, das bedeutet, dass du ein Nachfahre von einem der Gründer dieser Schule sein musst. Aber da weder Ravenclaw, noch Hufflepuff Kinder hatte und Gryffindor, soviel ich weiß, zur Zeit keinen Erben hier hat, kannst du nur ein Nachfahre Slytherins sein.“
 

Der Junge blieb stumm.

Der Fremde streckte seinen rechten Arm aus und strich Harry über den Kopf.

„Nun denn, Junge, willkommen. Mein Name ist Salazar Slytherin!“

Noch immer berührte der Ältere Harry und der zuckte plötzlich wie unter Schmerz, zurück.

Seine Augen wurden groß und starrten den anderen an.

„Sag, warum suchst du diesen Prinz?“
 

„Ich weiß nicht... ich... wo ist er?“

Salazar sah ihn mit gehobener Braue an.

„Hat er vielleicht auch einen ganzen Namen?“

Harrys Kopf ruckte hoch.

„Severus Prinz?!“

„Hm... ich kenne ihn, er war der Partner meines Sohnes...“
 


 

Und, wie war es?

Salazar ist doch nicht gerade die Erwartung gewesen, oder?

Obwohl... vielleicht doch?!

Aber niemand wird drauf kommen, wer der andere Elternteil von Salazars Sohn ist!

Nein, nicht Godric!

Könnt ja raten!^^
 

Bye, Mitani

Drittes Buch - Veränderungen

Kein Heiliger
 

Drittes Buch - Veränderungen
 

Harry verließ den Raum kurze Zeit später und war sehr entspannt.

Er hatte noch mit Salazar gesprochen und verschiedenes erfahren, das ihm in Zukunft vielleicht helfen würde.
 

Einen Gedanken daran, dass Nott vielleicht irgendwo sein könnte, um ihn mal wieder zu jagen, verschwendete er nicht.

Allerdings erschrak er doch ein wenig, als plötzlich seine Freunde, in Begleitung der Slytherins, um die Ecke gehastet kamen.

„Harry!“, brüllten gleich drei besorgte Stimmen.

Wem die dritte gehörte, konnte man sich dann ja wohl denken.
 

Schwer atmend, kamen sie vor ihm zum Stehen.

„Kumpel, wo warst du?! Wir haben schon gedacht, dass der Irre dich tatsächlich noch in die Kerker verschleppt hat!“

Daraufhin erhielt Ron einen Stoß in die Rippen.

„Was soll das?! Du solltest so nicht mit dem Zukünftigen deines besten Freundes reden!“, protestierte Theodore.
 

„Du, ihn heiraten?! Eher würde sich Harry vom Turm stürzen!“

„Dann würde ich ihn auffangen!“

„Als wenn das gehen würde!“

„Natürlich, ich kann das!“

„Und wie?!“

„Das verrate ich dir gerade noch! Willst es am Ende noch nachmachen!“

Ron zeigte der Schlange den Vogel und drehte sich wieder Harry zu, der ein breites Grinsen aufgesetzt hatte.
 

Hermine stand neben ihm und schüttelte den Kopf.

„Was denn?!“, fragten die beiden Jungen gleichzeitig, wofür sie sich wieder giftige Blicke zuwerfen.

„Mir scheint, als hätten Sie die Rollen getauscht!“, erklang hinter ihnen eine Stimme.

Als sie sich umdrehten, standen sie McGonagall gegenüber, die verschmitzt über ihre Brille sah.

„Wie soll das gemeint sein, Professor?“, erkundigte sich die Gryffindor gleich.

„Nun, seit neustem fetzen sich Mr. Weasley und Mr. Nott, und nicht Harry hier und Mr. Malfoy. Zwar eine nette Abwechslung, aber mir wäre es noch lieber, wenn die Streitereien gänzlich aufhören!“
 

„So, Sie sollten jetzt in Ihre Gemeinschaftsräume gehen, in einer halben Stunde ist Ausgangssperre.“

Damit rauschte sie an der Gruppe vorbei.

Harry blickte ihr noch kurz nach, dann lief er in die gleiche Richtung.

„He, wohin denn so schnell?!“, rief Nott und wollte schon hinterher. Allerdings hatte ihn Goyle am Kragen gefasst.

„Wir gehen, Theo, und keine Mätzchen!“, schnarrte Draco Malfoy und schritt voran.

Der große Slytherin sah Harry wehleidig nach, als dieser schnell um die Ecke, in den nächsten Gang bog.
 

---
 

Am Morgen danach war es Samstag und pfeifend lief Harry mit seinen Freunden den Gang entlang. Eigentlich wollten sie in die Bibliothek, aber wie sie gerade gesehen hatten, war – wie hätte es auch anders sein sollen - Theodore anwesend gewesen, um den Plan zu durchkreuzen.

Nun jagten sie durch die Gänge, geradewegs auf die beweglichen Treppen zu.

Die Schüler, die das ja nun schon so langsam gewohnt waren, sahen ihnen belustigt hinterher.
 

Während Nott so langsam aus der Puste kam, sprintete Harry, noch immer völlig mühelos, weiter. Er erreichte die Treppen vor seinem Jäger und stieg einige Stufen empor. Dort lehnte er sich an das Geländer und wartete.

Theodore stand am Absatz und grinste.

„Jetzt kannst du mir nicht mehr entkommen!“

Harry war da anderer Ansicht.

„Wie kommst du darauf?“

„Die Treppen werden dich in die Falle treiben!“, lachte der Slytherin und da merkte Harry, dass von oben ein paar andere Schlangen kamen und die Treppe zu ihm heruntersteigen wollten.
 

Der Löwe grinste Nott an.

„Wenn du dich da mal nicht täuschst.“

Gerade, als die Slytherins die Treppe besteigen wollten, drehte sie sich und versperrte somit den Weg von oben nach unten.

„Das heißt aber nicht, dass ich dich nicht immer noch fangen kann! Hehe, Sackgasse!“, freute sich Theodore.

Er kam schnell einige Stufen hinauf, während sich Harry ganz auf das Geländer setzte und darauf nach unten rutschte.

Elegant sprang er ab und winkte dem verdutzten Nott zu.
 

„Man sieht sich!“

Und da ruckte die Treppe auch schon wieder und beförderte damit den Slytherin weg von dem Gryffindor.

Verwirrt krallte sich der Reingelegte ans Geländer und schimpfte sich selbst für zu unvorsichtig, so dass die anderen Schüler leise über ihn lachten.
 

---
 

Dumbledore, der die Begebenheiten im Schloss von den Bildern zugetragen bekam, machte das Verhalten Harrys immer stutziger.

Der Junge war plötzlich so schlagfertig und frech, dass man manchmal echt nicht wusste, was man ihm noch entgegensetzen sollte.

Vor allem aber war da die eine Sache, die ihm Sorgen bereitete.

Die Blockade, die er ihm als Baby eingesetzt hatte, war verschwunden.

Etwas, das nie hätte passieren sollen!
 

Nein, dieser Blocker hätte erst entfernt werden sollen, wenn es zum großen Kampf kommen würde.

Dann, wenn sich der Goldjunge und Voldemort gegenüber stehen würden und es um Leben und Tod der Welt ging... ja, erst dann hätte er - höchstpersönlich – den Fluch von dem Jungen genommen.

Vorher wäre er womöglich eine zu große Gefahr für ihn selbst!
 

---
 

„Du, Tom?“

Der Lord sah nach rechts, wo Severus saß.

„Glaubst du an Wiedergeburt?“

Diese Frage wunderte Tom schon etwas, aber er ließ es sich nicht anmerken und antwortete:

„Ich denke, dass es möglich ist, wenn der Wunsch nur stark genug ist.“
 

Stille breitete sich aus, in der Severus in die Flammen starrte und Tom seinen Gedanken nach hing, dabei gelegentlich an seinem Glas nippte.

„Ich möchte dir etwas erzählen...“, sprach dann der Meister der Tränke erneut.

Kurz pausierte der Mann, dann aber begann er zu erzählen.

„Erinnerst du dich an den Tag, an dem... Aurelius starb? Ich war damals nicht ansprechbar, ich weiß. Er hat mir etwas versprochen, bevor er mich verließ...“
 

Wieder Ruhe.

„Er sagte, dass er zu mir zurückkommen würde. Er hat gesagt, bald wäre er wieder bei mir. Ich hatte solche Angst, als er das sagte, denn das hieß doch, dass er schon abgeschlossen hatte. Weißt du, was er mir noch gesagt hat?“

Severus sah Tom mit traurigen Augen an, die in Tränen schwammen, welche ungeweint dort verweilten.

„Er sagte mir, dass er schwanger sei!“

Die Luft schien zu knistern. Es lag eine fast greifbare Spannung um sie herum und der Lord spürte regelrecht, dass der andere seine Wut nur schwer beherrschen konnte.

„Verstehe...“
 

Der Lehrer musste nicht mehr sagen, Tom verstand ihn.

Wer hätte nicht so reagiert, wenn man des Geliebten und des gemeinsamen Kindes beraubt worden war!?

„Warum hast du das so lange mit dir herumgetragen? Du hättest schon damals zu mir kommen können, mein Freund.“

„Ich weiß, aber ich... weißt du, ich habe bis heute nicht darüber sprechen können.

Aber in der letzten Zeit habe ich so viel nachgedacht, dass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich mit dir reden muss. Auch jetzt tut es mir weh und ich würde den Alten am Liebsten sofort töten! Wie hatte er es wagen können, Aurelius in diese Schlacht zu schicken?!“
 

Tom bemerkte, dass sich die Aura um seinen Freund verdunkelte.

„Bitte, Severus, beruhige dich! Ich weiß, wie du dich fühlst! Mir geht es nicht anders, immerhin ist er es gewesen, der mir meinen besten Freund genommen hat! Aber wir dürfen nicht überreagieren!“

Der Mann beruhigte sich tatsächlich wieder.

„Du hast Recht, aber dennoch... Tom, sag mir, glaubst du daran, dass er zurückkommt?“

Der Lord sah sein Gegenüber lange Zeit stumm an, ehe er das Glas abstellte, aufstand und sich vor den Kamin stellte.
 

„Ich hoffe, dass das Schicksal ihm diese Möglichkeit einräumt. Falls nicht, werde ich ihn ewig in meinem Herzen tragen und ihn rächen...“
 

---
 

Es vergingen einige Tage, in denen Harry eigentlich Glück hatte, da er von Nott verschont geblieben war.

Doch heute schien nicht nur dieser Liebeskranke Spaß daran zu haben, ihn zu jagen, sondern auch Malfoy Junior.

Momentan rannte er durch den Kerker und freute sich diebisch darüber, dass die anderen beiden schon ziemlich atemlos waren.

„Bleib stehen, Potter!“
 

Harry war so nett, hielt an und drehte sich um.

Auf ein wenig Entfernung, kamen auch die anderen zwei zum Stehen.

„Was ist denn, könnt ihr schon nicht mehr?“, fragte er amüsiert.

„Das ist nebensächlich!“, maulte Draco.

„Du solltest da nämlich lieber nicht weiter gehen, das ist der Slytherinkerker und wenn du da rein rennst, begegnest du ungeliebten Fallen!“

Der Gryffindor grinste.

„Na, das müsste euch doch gerade recht kommen, oder?“
 

Nott seufzte.

„Aber, Liebling! Wie kannst du nur glauben, dass ich will, dass du dich in einem Labyrinth verirrst, das voller gefährlicher Fallen ist?!“

„Vielleicht, weil du ein Slytherin bist?“

Notts Stimme war dem Heulen nahe, was Harry lachen ließ.

„Potter, nur Slytherins wissen, wo die Fallen und die Auslöser sind! Du wärst rettungslos verloren!“

„Also, wollen wir doch mal sehen, was ihr hier so zu bieten habt!“
 

So machte er auf dem Absatz kehrt und rannte davon, hinein in das Labyrinth, das von den anderen Schülern strikt gemieden wurde.

Sprachlos starrten die Jungen ihm nach, ehe sie in die Gänge kamen und ihm folgten.

„Der spinnt doch!“, zeterte Malfoy, der hinter Nott her rannte.

„Aber wir müssen ihn finden, sonst passiert ihm doch was!“, jammerte Theodore.

Der Blonde seufzte nur theatralisch.
 

Dann erblickten sie Gesuchten am Ende des Ganges und bewegten sich noch schneller. Gehetzt hasteten sie um die rechte Biegung, die sich dann als Sackgasse herausstellte.

Die beiden standen an der Mauer und tasteten sie ab.

„Verdammt, er kann doch nicht einfach verschwunden sein!“

„Nein, wenn er zurück gerannt wäre, hätte er uns begegnen müssen! Es sei denn, er hat einen Tarnumhang oder Unsichtbarkeitszauber benutzt“, erklärte Draco Malfoy.

Darum zog er auch gleich seinen Zauberstab und sprach einen Gegenzauber, während Theodore die Luft der Umgebung abtastete.
 

Wie aus heitrem Himmel erklang plötzlich ein Lachen um sie herum.

Es war laut und man konnte nicht sagen, woher es kam.

„Also, Leute, glaubt ihr echt, dass ich so einen billigen Trick benutzen würde?!“
 

Die Jungen sahen erstaunt um sich herum.

„Wo bist du, Harry!?“, fragte Nott laut und besorgt.
 

„Ich bin hier!“, kam es von hinter ihm.

Die Slytherins drehten sich um und sahen den Gryffindor dort stehen.

„Wie-“

Weiter kam Draco nicht, denn Harry lachte und war schon auf und davon.

Nott hatte ihn am Handgelenk gefasst und zerrte ihn hinter sich her.

„Schnell, bevor er wieder weg ist!“
 

Doch der Löwe war schon wieder um die nächste Ecke verschwunden und sein Lachen ertönte aus jeder Ecke, von jedem Stein, schallte aus jedem Gang. Verwirrt drehten sich die Schlangen im Kreis und suchten den Ursprungsort. Doch auch jegliche Zauber versagten ihren Dienst.

Dann erschien Harry mal wie ein Geist vor ihnen:

„Na, ein bisschen schneller, sonst wird’s langweilig!“

Mal tauchte er hinter ihnen auf:

„Hier bin ich, das ist die falsche Richtung!“

So führte er das Spiel eine Weile, bis die beiden die Zauber wiederholten, um ihn zu finden.
 

Doch auch hier schallte seine Stimme wieder durch das Labyrinth.

„Sinnlos! Ihr, als Slytherins, solltet das aber wissen!“, lachte Harry und tauchte wie aus dem Nichts, vor ihnen auf.

Mit großen Augen starrten sie ihn schon zum hundertsten Mal an.

Rannten ihm dann aber nach, als der Schwarzhaarige wieder einmal davon lief.
 

„Pass auf, da ist eine Falle!“, schrie Theodore, doch es war schon zu spät.

Erschrocken blieben die Schlangen stehen und sahen dem Schauspiel zu:

Harry war auf den Auslöser, einem Stein im Boden, getreten und fünfzig Zentimeter weiter, schossen dornige Seile aus den Wänden.

Doch anstatt dagegen zu rennen, sprang der Gryffindor einfach darüber hinweg.

Und das auch noch mit einem eleganten Salto.
 

Auf der anderen Seite landete er geschmeidig auf den Füßen und verbeugte sich.

Er grinste die Jungen an.

„Nun, ich muss sagen, ihr habt Recht!“

Verwirrt sahen Draco und Theodore ihn an.

„Wie ihr selbst sagtet, nur ein wahrer Slytherin kennt dieses Labyrinth!“

Er lächelte noch einmal unverschämt.
 

Dann drehte er sich um und schritt Richtung Zaubertränkeklassenzimmer.

Hinter ihm bewarf Draco ihn mit Schimpfwörtern, weil er sie zurück ließ.
 

---
 

Als er gerade die Tür des Klassenraumes passierte, begegnete ihm Professor Snape.

Harry blieb stehen und starrte den Mann kurz an, was aber schnell endete, da der Lehrer ihn anschnauzte.

„Potter, was tun Sie hier unten?!“

„Nichts, ich bin gerade auf dem Weg zurück in meinen Gemeinschaftraum. Habe es nämlich endlich geschafft, diese anhänglichen Nervtöter loszuwerden!“

Severus ahnte, was der Schüler meinte.

„Sie sollten vielleicht mal Malfoy und Nott aus dem Labyrinth lassen, alleine schaffen sie es nämlich nicht!“
 

Mit diesen Worten ging er weiter und ließ einen sprachlosen Severus Snape zurück, der sich auf machte, die gewissen Herren zu befreien.
 


 

So, hier endet es mal wieder.

Wie hat es euch gefallen?

Mir hat die Szene in dem Labyrinth und Harrys letzter Satz zu den Jungs gefallen!^^

Hab `ne Weile dran gebastelt.
 

Bye, Mitani

Viertes Buch - Das Buch

Kein Heiliger
 

Viertes Buch – Das Buch
 

Ron, Hermine und Harry saßen in der letzten Reihe und brauten ihren Trank.

Irgendwie langweilte sich der Dunkelhaarige und er ließ seinen Blick durch das Klassenzimmer schweifen.

Nott war beschäftigt und behielt seine Augen darum bei sich. Malfoy schien auch hoch konzentriert...

Nun, bei Neville war eigentlich klar, dass jeden Moment der Kessel in die Luft gehen würde.

Und bei ihnen lief alles glatt.

Gut, lag wohl daran, dass Ron ein Verbot bekommen hatte, sich auch nur zu bewegen.
 

Allerdings schien es Snape nicht zu gefallen, dass Harry nichts tat, denn er spießte ihn gerade mit Blicken auf.

„Potter! Ist Ihnen mein Unterricht etwa zu langweilig?!“

Der Junge sah auf und grinste spitzbübisch, was den Mann die Braue heben ließ.

„Allerdings, ich fühle mich unterfordert!“

Alle Farbe wich aus dem Gesicht des Professors.

„Sie unverschämtes Balg! Ich will Sie um zweiundzwanzig Uhr in der Vorhalle sehen, Sie werden als Strafarbeit mit mir in den Verbotenen Wald gehen!!“
 

Unbeeindruckt zuckte der junge Potter mit den Schultern und nickte.

Seine Gedanken schweiften ab und landeten bei dem Tag, als er auf seiner Flucht vor Nott, in dem unbekannten Zimmer gelandet war.

So vieles war da auf ihn eingestürzt. Informationen, Gerüche, Geschmäcker und Bilder...

Und wenn er so darüber nachdachte, dann fiel ihm auf, dass sich irgendetwas an ihm verändert hatte.

Er meinte damit nicht die durch die Rückkehr der Erinnerungen verbundenen

vorgegangenen Veränderungen.
 

Nein, es war eher so, als fühlte er sich jetzt freier, unbeeinflusster!

Und da kam ihm die Erkenntnis.

Man hatte ihn geblockt, seine Fähigkeiten unterdrückt, was dazu geführt hatte, dass seine Erinnerungen und Kräfte sich nicht frei hatten entfalten können.

Aber gut, dieses Problem schien behoben worden zu sein.

Jedenfalls war er vollkommen erwacht, als Salazar Slytherin ihn das zweite Mal berührt hatte.
 

Harrys Gedanken wanderten zu einem Zeitpunkt zurück, der wohl der schönste von allen war. Jedenfalls auf diese paar Stunden bezogen.
 

Flashback
 

Slytherin hatte den Blick wieder gehoben, sah in zwei grüne Augen, die ihm so bekannt vorkamen, dass er es nicht glauben konnte.

„Vater?“, hatte der Jüngere der beiden geflüstert.

Der Gründer hatte nicht gewagt, zu atmen.

„Au... re... lius?“

Grün hatte aufgeblitzt und die beiden waren sich in die Arme gefallen.

„Ich habe mir so sehr gewünscht, dich wieder zu sehen, mein Sohn!“
 

Flashback End
 

Ja, sein Name war Aurelius.

Aurelius M. Slytherin!
 

---
 

Es war mittlerweile besagter Zeitpunkt und Harry hatte sich auf die Stufen der Treppe, in der Eingangshalle, gesetzt.

Severus Snape kam gerade die Treppe aus dem Kerker hinauf und sah sich suchend um.

„Ich bin hier, Professor.“
 

Der Mann war schnell herum gefahren und warf dem Jungen einen eisigen Blick zu.

„Los, ich habe nicht die ganze Nacht Zeit!“, schnarrte er und marschierte voran.

Harry folgte ihm schweigend und seufzte nur ein einzelnes, leises Wort:

„Prinz...“

Vielleicht, so dachte Harry, sollte er das Buch...?

Er lächelte leicht und hoffte, dass das eventuell helfen könnte.
 

Jetzt aber musste er aufmerksam sein und hören, was denn eigentlich anstand. Er bezweifelte nämlich, dass es auf Kräutersuche ging.

„Wir werden heute einen Wolperdinger suchen, Potter. Es gibt einige im Wald und wir werden einen davon einfangen, schließlich brauchen wir ein Model für den Unterricht!“

Ah ja, Harry entsann sich, dass der `beliebteste´ Lehrer Hogwarts jetzt auch endlich seinen Traumposten bekommen hatte, nämlich den Platz als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste!

Er nickte nur noch schnell und folgte dem anderen dann in den Wald.

„Diese Biester sind gefährlich, also reizen Sie sie nicht grundlos. Versuchen Sie einfach nur, eins davon in meine Richtung zu treiben. Den Rest werde ich erledigen!“

„Dann werd ich mal.“

So drehte sich Harry um und verschwand im Dunkel.
 

---
 

Eine Weile blieb es still im Wald, dann aber erklang das Jaulen eines Wesens, das Severus nicht zuordnen konnte.

Als dann auch noch ein Knacksen hinter ihm zu hören war, wurde es ihm doch ein wenig unheimlich. Dann aber entdeckte er eine Laterne und wusste, dass es der Wildhüter war.

„Hagrid, was tun Sie hier?!“, fuhr er den Halbriesen wütend an. Er hatte es gerade so geschafft, seinen Schrecken zu verbergen.
 

Der Pflege magischer Geschöpfe- Lehrer kam heran und blickte auf den anderen herunter.

„Ich habe diesen Ruf gehört und wollte nach dem Rechten sehen.“

Severus schnaubte.

„Dann haben Sie auch Ahnung, was das gewesen ist?“

„Nein, es war kein Wolf und ein Werwolf auch nicht, da kein Vollmond ist. Ich weiß es also nicht!“

„Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen...“, meinte der Schwarzhaarige bloß und der Sarkasmus troff nur so. Doch Hagrid schien das nicht bemerkt zu haben.
 

Was wohl auch daran liegen konnte, dass ein Paar glühend gelber Augen auf sie zu kam und nicht gerade friedlich aussah.

Und da war noch ein weiteres Geräusch, von dem der Tränkemeister ausging, dass es Potter war.

Und tatsächlich brach ein Wolperdinger durch das Unterholz auf die Lichtung und hielt direkt auf die beiden Professoren zu.

Doch Severus war gegenwärtig genug, den Käfig zu bewegen und so das Wesen zu fangen.
 

Kurz darauf erschien Harry, der das schnaufende Tier ansah und dann die Lehrer.

„Hallo, Hagrid! Alles klar bei dir?“, grüßte er den perplexen Riesen.

„Ehm... ja. Aber was tust du hier?“

„Ich bin mit dem werten Herrn Professor hier, der jetzt sicher in die Heia will.“

Severus hatte die Bemerkung übergangen, denn er hatte gerade wichtigeres zu tun.

Ruhig lief der Jüngste der Gruppe also an dem Käfig vorbei.

Doch sofort tobte der Wolperdinger und drängte sich beängstigend hart an die entgegengesetze Gitterwand.

„Seltsam, Harry, das Ding scheint Angst vor dir zu haben. Kann ich gar nicht verstehen...“, meinte Hagrid und kratzte sich am Bart.
 

Severus beobachtete das Ganze skeptisch und beschloss, morgen darüber nachzudenken.

Es kam ihm zwar auch extrem spanisch vor, aber gut. Das hatte Zeit.

So ließ er den Käfig vor sich her schweben, während Harry hinter ihm her trottete und das Wesen nicht aus den Augen ließ. Was sich andersherum nicht anders verhielt.
 

---
 

Der folgende Tag war dann auch mit einer Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste versehen.

Die Gryffindors hatten dieses Fach immer geliebt, wenn man mal von der Fünften und damit verbundenen Umbridge, absah.

Aber jetzt hatten sie auch noch Snape in diesem Fach! Das bedeutete, ZWEI Fächer mit DIESEM Lehrer!

Wer konnte ihnen das nur angetan haben?
 

Für Ron lag es auf der Hand:

„Dumbledore ist schuld! Ich sag’s euch, er hätte bestimmt auch jemand anderes gefunden!“

Hermine versuchte ihn zu beruhigen, aber wie jede Stunde in diesem Jahr, misslang es.

Der gefeierte Goldjunge war recht entspannt.

Er hatte sich im Stuhl zurückgelehnt und wartete auf den Stundenbeginn.
 

Der natürlich pünktlich zum letzten Klingeln, begann.

Ihr Professor stand vorne und hatte einen großen Käfig neben sich, über dem eine Decke hing. Grimmig blickte er über seine Klasse und regte sich schon wieder über das Potter- Balg auf.

Was bildete sich der auch immer ein?!

Er schnaubte einmal und setzte dann zu sprechen an:

„Als Erstes werden wir einige Zauber wiederholen, die wir das letzte Mal hatten!“

Aus Erfahrung wussten die Schüler schon, dass sie ihre Zauberstäbe bereithalten mussten.
 

Severus hatte die Angewohnheit, als Wiederholung Flüche auf die Schüler zu jagen, die diese dann mit dem Gegenspruch aufhalten mussten.

Weil er gerade sauer war, beschloss er, bei dem Potter- Jungen anzufangen.

Er hob seinen Stab und schleuderte einen gelben Blitz auf Harry.

Der war zwar überrascht, wehrte aber problemlos ab.

Leider, wie es schien, mit einem zu starken Zauber, denn der Mann lag am Boden.
 

„Potter!“, fuhr er den Jungen an, als er wieder stand.

„Was denn, Sie wissen doch, dass ich in diesem Fach ein Einserschüler bin. Sie hätten mich einfach nur nicht angreifen sollen, meine Reflexe sind ziemlich gut.“

Doch etwas eingeschnappt, wehte Severus wieder nach vorne zum Pult.

„Wir nehmen heute den Wolperdinger durch!“, sagte er und riss die Decke vom Käfig.

Die Schüler sahen das Wesen an und manche quiekten erschrocken, während andere lachten.

Der Wolperdinger fühlte sich unwohl und tigerte in seinem kleinen Käfig umher.

Harry beobachtete das Tier und fand es nicht nett, dass man es auslachte.

„Stehen Sie auf und bilden sie einen Kreis um den Käfig!“, befahl Severus und die Schüler kamen dem nach.
 

Der Rotschopf wollte unbedingt so nahe wie möglich ran, darum zerrte er seine Freunde mit sich in die erste Reihe.

„Das sieht echt irre aus, oder?!“, fragte er die anderen beiden begeistert.

Hermine fand das Wesen nicht so toll, aber sie nahm an, dass es bei Ron wohl nur so war, weil es sich nicht um Spinnen handelte.

„Wusstest du, dass Wolperdinger eigentlich friedliebende Tiere sind? Sie können sogar Freundschaften mit Menschen eingehen. Außerdem verstehen sie die menschliche Sprache und wenn man sie auslacht...“

Das hatte Harry etwas lauter gesagt, damit diejenigen es auch hörten.

„...dann ist das verletzend für sie. Schließlich haben auch Tiere, ob magisch oder nicht, Gefühle.“
 

Einige Mädchen seufzten und Nott schmachtete Harry mal wieder an.

„Das war ja so romantisch!“, sabberte er.

Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf.

„Sehen Sie sich das Tier gut an und merken Sie sich eventuelle Schwachstellen!“, unterbrach der Tränkemeister die entspannte Minute der Schüler.

Zusammenzuckend taten sie, wie geheißen.
 

Als Harry an der Reihe war und ganz nahe am Käfig stand, begann der Wolperdinger wieder zu toben.

Erschrocken stoben die anderen nach hinten zurück.

„Potter, weg da!“, schrie Snape und wollte schon seinen Stab auf das Wesen richten, doch da steckte Harry seine Hand zwischen die Gitterstäbe.

Die anderen Schüler keuchten ängstlich auf.
 

`Beruhige dich, ich bin nicht hier, um dir etwas zu tun.´

Das Tier starrte Harry an und legte dann den Kopf ein wenig schief.

`Glaub mir, wenn ich sage, dass ich nicht hier bin, um dir zu schaden. Ich werde dich schützen, sollte dir ein Mensch etwas tun wollen und heute Abend bringe ich dich in den Wald zurück.´

Der Wolperdinger kam langsam an die Stäbe und rieb seinen Kopf an Harrys Hand, der dann einmal über diesen streichelte.
 

Harry sah den Mann an, der einige Schritte entfernt, dem Ganzen zugesehen hatte.

„Sehen Sie, es ist doch gar nichts passiert. Man muss nicht immer gleich alles mit Gewalt lösen wollen...“
 

---
 

Es war einundzwanzig Uhr und der Dunkle Lord saß vor dem Kamin. In der rechten Hand ein Glas Wein und auf dem Boden lag Nagini zusammengerollt vor den Flammen, um sich zu wärmen.

Es war alles perfekt, sogar die Stille, die nur durch leise Hintergrundmusik gebrochen wurde, passte.

Bis ein gedämpftes Poltern zu hören war und kurz darauf noch eines, allerdings dann richtig laut. Konnte daran gelegen haben, dass gerade die Salontür aufgeschlagen worden war.
 

Tom war ziemlich sauer darüber, dass man ihn störte, hatte schon rote Augen bekommen und war auch aufgestanden, um den Störenfried zu strafen.

Er ließ es aber bleiben, als er Severus vor sich stehen sah.

„Was ist denn in dich gefahren?“

Gefragter schnaufte noch und kippte erst mal in einen Sessel. Als er dann wieder genug Luft zum Atmen hatte, sagte er nur einen Satz:

„Der Halbblutprinz!“
 

Erst begriff Tom nicht, was das zu bedeuten hatte, dann aber fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

„Aber wie...?“

Der andere schüttelte, fast schon panisch, den Kopf.

„Ich weiß es nicht! Als ich vorhin ins Wohnzimmer ging, lag das Buch auf dem Tisch!!“

Der Lord nahm das Buch entgegen und betrachtete es von allen Seiten.

Es sah noch immer so aus, wie damals, als er es das erste Mal gesehen hatte.

„Ich dachte, es wäre versteckt worden?“

„Ja! Verdammt, ja! Aurelius hatte es versteckt! Nicht einmal ich habe gewusst, wo er es hingetan hatte!“
 

Abwesend nickte der Lord.

„Tom, kann es sein, dass... ist er vielleicht doch zurück? Oder ist das nur passiert, weil ich in der letzten Zeit so oft und viel an ihn gedacht habe? Ist das eine Auswirkung meiner Kräfte?“

Mit verzweifeltem Blick sah Severus seinen Freund an.

„Ich weiß es nicht, Severus. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie das passieren konnte.“

Mit den Nerven am Ende, sank der Tränkemeister in den Sessel zurück und schloss die Augen.

„Warum musste das alles nur passieren...?“
 


 

So, wer hat damit gerechnet?!!!

Hehe, ich kannte das sechste Buch noch nicht, als ich diese FF schrieb, aber Einzelheiten daraus!^^

Und es war einfach zu verlockend, das einzubauen!

Bin über eure Meinung gespannt!

Bye, Mitani

Fünftes Buch - Duftige Bilder

Kein Heiliger
 

Fünftes Buch – Duftige Bilder
 

Am folgenden Morgen saß Harry mit seinen Freunden am Tisch, um zu frühstücken.

Immer wieder schaute der schwarzhaarige Gryffindor zum Lehrertisch.

Einmal, weil er genau spürte, dass Dumbledore ihn beobachtete und dann, weil er sehen wollte, ob das Buch Wirkung zeigte.

Aber leider fehlte von Severus Snape noch jegliche Spur.
 

Harry fragte sich, ob er den Mann heute noch einmal zu Gesicht bekommen würde.

Andererseits hatte es nicht geheißen, dass Zaubertränke ausfiel, also...
 

---
 

Ja, der Tränkeprofessor war da und hielt seinen Unterricht, aber er schien sehr abwesend.

Die Schüler wunderten sich, denn so kannten sie den Mann nicht. Er war noch nie, nicht, seit sie hier in Hogwarts waren, so gewesen.

Aber heute bemerkte Severus nicht mal, wenn die Schüler leise redeten.

Ja, selbst das Klingeln zum Stundenende hatte er nicht mitbekommen.
 

Erst, als die Schüler alle raus liefen, wachte er aus seinem Zustand auf.

Verwirrt schaute er sich um und entdeckte dann doch noch einen Jungen auf der Bank sitzen.

Als er genauer hinsah, erkannte er Potter.

Der Junge blickte genau in dem Moment auf, als er sich wieder abwenden wollte.

„Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Professor? Sie sehen ziemlich mitgenommen aus“, meinte Harry und erhob sich.
 

Severus war doch sehr perplex, sagte aber nichts.

Irgendwie war er dazu nicht in der Lage.

So, als wäre eben noch Aurelius vor ihm gestanden und hätte gefragt, ob er Kopfweh habe.

Als er gerade realisierte, dass er schon wieder in Gedanken abgetaucht war, bemerkte er auch, dass Harry weg war.

Es kam ihm vor wie ein Déja vu.
 

---
 

Einige Gänge weiter legte ein schwarzhaariger Junge die Hand an die Wand und lief dann geradewegs durch sie hindurch.

Auf der anderen Seite war das Zimmer, in das er vor einiger Zeit gestolpert war und schließlich auch seine volle Erinnerung wieder bekommen hatte.
 

Der junge Mann mit den nun langen, silbernen Haaren und den grünen Augen sah sich um.

Außer ihm, war niemand hier. Doch das sollte sich gleich ändern.

„Aurelius! Was führt dich hierher?“

„Vater! Ich möchte dich etwas fragen.“

Der Ältere setzte sich und sein Sohn tat es ihm gleich.

„Worum geht es?“

„Sag, wir haben doch einen steinernen Torbogen im Schloss, nicht wahr? Und da hängt ein Vorhang davor.“
 

Salazar nickte bestätigend.

„Sag, hast du Besuch?“

Nun verstand der Mann nichts mehr. Sein Sohn schien in Rätseln zu sprechen.

„Ich meine, ist jemand durch diesen Bogen, zu dir gekommen? Hast du Besuch?“

Nun verstand Salazar.

„Ja, du hast Recht. Aber warum fragst du das?“

„Sein Name ist Sirius Black?“

Wieder nickte sein Vater.

„Ich bin froh, dass er lebt. Wenn du ihn siehst, sag ihm einen schönen Gruß von Harry und richte aus, dass er froh ist, dass er lebt. Und, dass er ihn vermisst.“
 

„Kann ich tun. Aber wieso sagst du es ihm nicht selbst?“

Aurelius schüttelte den Kopf.

„Alles zu seiner Zeit, Vater. Noch ist es nicht der richtige Moment. Und so macht er sich wenigstens keine Sorgen. Verplapper dich nur nicht!“

Abwehrend hob er die Hände.

„Niemals!“

„Wer´s glaubt!“

So begab sich der junge Mann zurück durch die Mauer, um dort als Harry Potter seine Rolle vorerst weiterzuspielen.
 

---
 

Der Schulleiter fand es äußerst merkwürdig, dass sich seit neustem nicht nur Harry so seltsam verhielt, sondern auch Severus.

Aber, egal wie oft er auch versuchte, bei einem der beiden in den Kopf und somit in die Gedanken zu gelangen, wurde er hart geblockt.

Komisch nur, dass keiner der beiden ihn auf irgendeine Weise darauf aufmerksam machte, oder ihn deshalb schief ansah...

War er etwa so gut geworden, dass andere das nicht mehr merkten?
 

In seinen Bart kichernd überlegte er, was er tun sollte.

Außerdem musste er aufpassen, dass Harry nicht vielleicht auf die andere Seite überlief.

Jetzt, wo er so mächtig war...

Aber allem Anschein nach hatte der Junge noch nicht bemerkt, dass er so viel Kraft besaß.

Auch gut, so bestand mit Sicherheit noch eine Chance ihn zu halten.

Er musste lediglich ein hervorragendes Argument bringen! Und das sollte nicht so schwer zu finden sein.

Da wäre einmal Sirius´ Tod, den der Junge mit Sicherheit rächen wollte. Dann seine Eltern und Cedric. Außerdem würde er sicherlich auch seine Freunde beschützen wollen...
 

---
 

Severus Snape saß vor dem Kamin und blätterte in einem Buch mit dem Titel

`Der Halbblutprinz´.

Es war warm im Raum und seine Augen hingen auf den Seiten, deren Inhalt an ihm vorbeiglitt.

Er fühlte die Beschaffenheit des Pergamentes und roch die Tinte.

Und da war noch ein anderer Duft, nur ganz leicht, aber wahrnehmbar. Und Severus wusste, wem er diesen zuzuordenen hatte:

Aurelius.
 

Seufzend legte er den Kopf in den Nacken.

Das war sein Parfum gewesen, das er so geliebt hatte. Aurelius hatte es jeden Tag getragen, egal, was angestanden hatte.

Ein sanftes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er sich an den Tag erinnerte, an dem sein Partner zum ersten Mal diesen Duft aufgetragen hatte....
 

>>>*<<<
 

Es war schon spät gewesen und Severus hatte im Sessel vor dem Kamin gesessen.

Das Feuer hatte wunderbar geknistert und eine wärmende Ruhe verbreitet. Im Haus war es vollkommen still gewesen.

Einte Tatsache, die Severus nicht unbedingt übermäßig glücklich gestimmt hatte.

Wie gerne hätte er Aurelius bei sich gehabt...
 

Doch leider hatte er nicht zu ihrer Verabredung kommen können, da der alte Schulleiter ihn unbedingt hatte mitnehmen wollen, als er ins Ministerium gerufen worden war.

Severus hatte gelacht, da die Vorstellung, dass Dumbledore sich seinen Partner als Glücksbringer mitgenommen hatte – da ja ein Heiliger – doch eine echt bizarre Szene sein musste.

Er hatte sich vorgestellt, dass der Alte sich hinter Aurelius versteckt hielt und ständig an seinem Umhang gezupft und leise geflüstert hatte:

„Na los, mach was!“

So nach dem Motto, du, als Heiliger, musst doch Wunder vollbringen!
 

Umso überraschter war er gewesen, als sich damals plötzlich Hände auf seine Augen gelegt und sie ihm sanft den Blick versperrt hatten.

Natürlich hatte er sofort die weiche Haut erkannt und leise den Namen seines Geliebten geflüstert.

„Ich bin da...“

Das waren seine Worte gewesen. Dann hatte sich der junge Mann auf den Schoß seines Liebesten fallen lassen und sich angekuschelt, so wie ein kleines Kind.
 

Ja, Severus hatte sich so sehr gefreut.

Er hatte es nicht in Worte fassen können und so hatte er einfach seine Arme gehoben und sie um den anderen gelegt.

Eine Weile waren sie so dagesessen, bis sie zurück ins Schloss hatten gehen müssen.
 

Und am folgenden Tag hatte Severus einen Abstecher in die Winkelgasse gemacht und ein Parfum gekauft.

Als kleines Geschenk verpackt, hatte er es mit einem Zauber, in einer Sprache, die gewiss keiner der anderen Lehrer beherrscht hatte, im Lehrerzimmer auf Aurelius´ Platz erscheinen lassen.
 

>>>*<<<
 

Noch heute konnte Severus das glückliche Gesicht sehen, als Aurelius das kleine Fläschchen mit dem wohlriechenden Duft ausgepackt und sofort seinen Blick gesucht hatte.

Man hatte ihm nie etwas vorspielen können!

Natürlich wurde ordentlich getratscht und die Lehrer hatten heimliche Nachforschungen betrieben, wer das Geschenk abgegeben hatte.

Von diesem Tag an hatte Aurelius nie mehr ein anderes Parfum benutzt.

Ja, der Zaubertränkeprofessor kannte diesen Duft nur zu gut....
 

---
 

Unsichtbar für jeden, dem es nicht gestattet war ihn zu sehen, stand Salazar neben dem Kamin und beobachtete Severus dabei, wie er in seinen Erinnerungen schwelgte.

Der Gründer bemerkte, dass sich der Mann sehr verändert hatte.

Trotz seiner Besonderheit, sah er heute alt aus und war charakterlich ziemlich abgesackt. Jedenfalls, wenn es um Fremde ging.

Nur privat schaffte er es nicht, sich von der Vergangenheit zu lösen und sein wahres Ich abzulegen.
 

Seufzend löste er sich auf und beschloss, noch eine Nachricht zu überbringen, die eigentlich überfällig war.
 

---
 

Ein Mann mit schwarzen Haaren und blauen Augen saß auf dem Fußboden vor dem Kamin und las in einem alten Buch.

Er war konzentriert und total in das Geschriebene versunken, so dass er nicht mitbekam, dass jemand den Raum betreten hatte.

Erst, als man ihm eine Hand auf die Schulter legte, fuhr er erschrocken herum.

„Salazar! Warum erschreckst du mich so?!“, meckerte er etwas sauer.
 

Der Ältere ließ sich davon nicht stören, sondern setzte sich entspannt in den Sessel, der hinter ihm stand.

Einen Moment schloss er die Augen, dann öffnete er sie wieder und blickte dem anderen in die seinen.

Dem Sitzenden wurde etwas mulmig.

„Sirius?“

„Ja?“

„Ich soll dir etwas sagen.“

Nun wusste der Black nicht, was das wieder bedeutete. Wer hätte ihm denn etwas ausrichten lassen sollen?
 

„Ich war heute in Hogwarts.“

Blaue Augen weiteten sich. Aber das konnte nicht sein, das wusste Sirius.

Erstens konnte niemand Salazar sehen und zweitens hielten ihn alle für tot. Wer also, hätte ihm etwas zukommen lassen sollen?

„Ich soll dir sagen, dass es Harry gut geht und er sich freut, dass du am Leben bist. Du sollst dir keine Sorgen um ihn machen. Und ich soll sagen, dass er dich vermisst.“

Ruhig beobachtete der Mann, wie der andere sich nun verhalten würde.
 

Doch Sirius war erst einmal ruhig.

Man hätte annehmen können - vielleicht war dem auch so – dass er unter Schock stand.

„Wie?!“, brachte er dann nach einer Weile hervor.

Der Gründer lächelte wohlwollend.

„Ich bin ihm begegnet. Er konnte mich sehen. Und als wir uns unterhielten, kamen wir auf den Torbogen zu sprechen und da hat er erfahren, dass du am Leben bist.“

„Harry... und es geht ihm gut? Was ist mit Voldemort?!“

Salazar schüttelte den Kopf.

„Nun, es geht ihm sehr gut. Wie gesagt, freut er sich, dass du wohl auf bist. Und über diesen Voldemort haben wir nicht gesprochen.“
 

Wieder blieb Sirius still.

„Kann ich ihn sehen?“

Nun musste der Gründer nachdenken. Er war sich nicht sicher, ob sein Sohn das wollte.

Ob er es nicht vielleicht noch für zu früh hielt, dass Sirius ihn sah – auch wenn nur durch einen Spiegel...

Am Besten fragte er ihn.

~ Mein Sohn? ~
 

---
 

Harry saß gerade im Gemeinschaftsraum und unterhielt sich mit seinen Freunden, als er eine Stimme vernahm.

Sofort erkannte er sie als die seines Vaters.

~ Was gibt es? ~

~ Sirius möchte nach dir schauen. Ich würde ihn dich durch den Spiegel sehen lassen. Wärst du damit einverstanden? ~

Der Junge dachte einen Moment nach.

~ Also gut, aber achte darauf, dass er das zeigt, was er soll und nicht auch die Illusionen lüftet. Das wäre ziemlich unpassend! ~
 

---
 

Sirius starrte den Gründer an, der ihn absichtlich zu ignorieren schien.

Er zwickte den Mann ins Bein und rutschte dann vorsorglich schon mal zurück.

Nicht zu früh, denn Salazar hatte augenblicklich nach ihm getreten.

„Was soll der Unsinn?!“

Sirius grinste spitzbübisch.

„Du hast mich ignoriert!“

„Nein, ich habe gerade meinen Geist auf Reisen geschickt, damit ich weiß, wo der Junge sich aufhält. Du wolltest ihn doch sehen!“

„Pft, dann hättest du mir sagen können, was du da machst und ich wäre mir nicht so überflüssig vorgekommen!“
 

Salazar schüttelte den Kopf, dann erhob er sich.

„Folge mir, wenn du Harry sehen willst.“

Sofort war der Animagus auf den Beinen und rannte beinahe hinter dem Mann her.

Sie kamen an einem Vorhang an, den Salazar auf die Seite schob, indem er an einer Kordel zog.

Ein Spiegel wurde freigelegt.

Etwas dumm sah Sirius schon aus der Wäsche.

„Was soll ich damit?“

„Gedulde dich mal. Wobei... das scheint nicht deine Stärke zu sein.“

Schmollend wandte der Black den Kopf ab.

Und das so lange, bis er Salazars Stimme hörte, wie er erfreut etwas zu ihm sagte.

„Ach, da haben wir ihn ja! Er sitzt im Gemeinschaftsraum.“
 

Augenblicklich riss Sirius den Kopf rum und starrte auf den Spiegel, in dem nun der Gryffindorgemeinschaftsraum zu sehen war, als ob man durch ein Fenster direkt hinein sehen würde.

Ja, es wirkte beinahe so, als wäre er wirklich dort.
 

Salazar grinste in sich hinein.

~ Er sieht dich. Steh mal auf und posier für ihn! ~
 

---
 

Harry gähnte und streckte die Arme in die Luft.

„Mann, ich bin irgendwie müde und das Sitzen macht es auch nicht besser!“

Mit diesen Worten erhob er sich und streckte sich noch mal.

Dann lief er um den Sessel und drehte ein paar Kreise im Zimmer.
 

„Sag mal, Harry, du hast `nen Knacks, oder?“, fragte Ron, als er seinen Kumpel dabei beobachtete.

„Ne, aber das tut mir gut!“

Dabei grinste Harry irgendwie sexy, dass Hermine Luft schnappen musste und der Rotschopf schien es nicht bemerkt zu haben.

„Sag mal, du kannst ja gleich noch ein paar Liegestützen machen!“, grinste Hermine dann.

Ron sah sie irritiert an.

„Warum sollte er?! Das is´ ja wohl völliger Blödsinn!“
 

Doch Harry war schon am Boden und machte zehn Liegestützen.

Er hatte selbstverständlich den Blick seiner Freundin bemerkt und erlaubte sich nun einen Spaß.

Dazu konnte er, ganz nebenbei, noch seinem Paten eine kleine Show bieten.

~ He, du sollst ihm zeigen, dass es dir gut geht und ihn hier nicht gleich in Extase versetzen, weil du dich da so aufführst! ~

Salazars Stimme hatte ein wenig hilflos geklungen.

~ Aber, Vater, dann besorgs´ ihm doch! ~

~ Werd nicht frech, Junge! ~

Darauf bekam der Ältere nur noch ein mentales Kichern.
 

---
 

Sirius konnte seine Augen nicht von Harry nehmen.

Also, er hatte ja schon immer gewusst, dass er dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt war, aber dass ausgerechnet sein Patenkind ihm das so verdeutlichte, hätte er nicht erwartet.

„Meine Güte, er scheint mich ja gut verkraftet zu haben!“

„Nun, wie du weißt, ist er ein guter Schauspieler.“

„Ja, schon... Aber er sieht ja wirklich umwerfend aus! Ihm geht’s echt gut!!“

Der Gründer machte sich gerade innerlich selbst zur Sau, dass er seinem Sohn so eine dämliche Flause in den Kopf gesetzt hatte.

Vielleicht hätte er ihm besser sagen sollen, was Severus Snape dort unten im Kerker tat?
 

„Du solltest dich wieder beruhigen, sonst wird deine Hose leiden. Am Besten nimmst du eine eiskalte Dusche!“

Mit einem Fingerschnipsen war der Spiegel aus und Sirius unter einem Wasserstrahl...
 


 

So, ich hoffe, es hat gefallen?

Ich konnte es mir irgendwie nicht verkneifen, Siri da jetzt in diese enge Hose zu bringen!^^

Bye, Mitani

Sechstes Buch - Vampir

Kein Heiliger
 

Sechstes Buch – Vampir
 

Ein Schrei hallte durch die Mauern und Sirius fiel mehr aus der Dusche, als dass er lief.

„Salazaaaaaar!!“, brüllte er und krallte sich ein Handtuch.

Doch Gerufener war schon längst verschwunden.
 

---
 

Harry hatte natürlich alles erzählt bekommen, was sich bei seinem Vater zugetragen hatte und grinste nun.

Etwas, das seine Freunde natürlich nicht verstanden, geschweige denn nachvollziehen konnten. Nicht, dass es den Schwarzhaarigen gestört hätte. So führte er einfach das Gespräch weiter, das sie zuvor begonnen hatten. Aber Harry wurde es schnell langweilig und darum entschuldigte er sich, um im Schlafsaal zu verschwinden.
 

Natürlich lag ihm nicht im allermindesten im Sinn, sich ins Bett zu legen.

Neeein... wer so etwas dachte, lag meilenweit daneben!

Harry legte eine Illusion über das Bett, die alle glauben ließ, dass er schlief und schritt dann zur Wand. Ein Grinsen huschte über das junge Gesicht, dann versank seine Hand regelrecht im Mauerwerk.

Und eigentlich hätte er ja auch auf der anderen Seite, wo die Treppe verlief, wieder auftauchen müssen, aber das tat er nicht.
 

---
 

Dafür sah man den jungen Potter kurze Zeit später durch die Gänge im Kerker laufen,

in denen er zu allererst einer Schlange begegnete, die er eigentlich für abgehakt erklärt hatte. Wie man sich doch täuschen konnte...

„Harry!“, rief Theodore aber erfreut und rannte schon auf den Schwarzhaarigen zu.

Der allerdings ergriff die Flucht und stürzte gleich mal in die nächste Wand, als er die Ecke hinter sich gelassen hatte.
 

Völlig verloren blieb der Slytherin stehen und wusste nicht, wo sein Angebeteter abgeblieben war.
 

---
 

Er erschien in dem Raum, in dem er früher, als er noch Aurelius gewesen war, gelebt hatte.

Nun ja, er war natürlich noch Aurelius, aber momentan lebte er unter dem Pseudonym Potter.

Jedenfalls liebte er dieses Zimmer.

Ja, sein Vater hatte alles so einrichten lassen, wie es zu Hause gewesen war.
 

Aurelius legte seine Illusion ab und schwenkte die Hand, woraufhin sich alles von alleine reinigte.

Zufrieden sank er in einen Sessel und starrte dann auf den Kamin, ehe er, mit nur einem Blick, das Feuer emporschießen ließ.

Eine Weile herrschte Stille, dann aber sprach jemand:
 

„Na, warum bist du hier? So ganz alleine...“

Aurelius blieb sitzen und wartete, bis der andere Platz genommen hatte.

„Ich habe mich ein wenig genervt gefühlt, von diesen Menschen... Und außerdem ist das immer mein Lieblingsort gewesen, das weißt du doch, Dad“, meinte er nur melancholisch.

„Ja, in der Tat...“, stimmte Salazar zu.
 

„Mein Sohn, ich war bei deinem Mann. Er hat das Buch also entdeckt...?“

Dass der Gründer neugierig war, konnte man schwerlich abstreiten.

„Warum fragst du, wenn du es weißt? Ich hab es ihm doch offensichtlich hingelegt.“

Aurelius legte den Kopf schief und sah seinen Vater skeptisch an.

„Was weißt du, das ich nicht weiß?“

Nun grinste der Ältere.

„Ich nehme an, es gibt noch viel, das du nicht weißt. Aber das tut hier nichts zur Sache.

Dein Angebeteter scheint ganz schön durch den Wind zu sein!“
 

„Wie darf ich das verstehen?“

Der junge Mann sorgte sich doch etwas.

„Nun, er schwelgt ein wenig zu viel in Erinnerungen. Und das Buch, na ja, es scheint eine Art Heiligtum für ihn geworden zu sein“, erklärte Salazar.

„Verstehe... ich schau mir das an“, seufzte er.

„Willst du es ihm nicht sagen?“, fragte der Ältere nun liebevoll. Doch sein Sohn schüttelte den Kopf.

„Das wäre momentan noch zu gefährlich für ihn. Ich möchte ihn nicht unnötig in Gefahr bringen, da ihm der Alte eh schon nicht mehr voll vertraut, seit Voldemort wieder auferstanden ist.“
 

Somit trennten sich ihre Wege wieder.
 

---
 

Harry rannte in den Kerkern herum, um wieder nach oben zu kommen. Nebenbei würde er vielleicht noch ein paar Schlangen finden, die er ärgern konnte - heimlich, verstand sich.

Gerade bog er im Eiltempo um eine Ecke, als er mit einer Person kollidierte.

Ein Aufschrei war zu vernehmen und die Arme des Jüngeren schossen automatisch nach vorne, hielten diesen Jemand fest.
 

Dem Schüler fiel erst nach Sekunden auf, dass er den Körper des Mannes, es war zweifelsohne einer, fest an seinen drückte und tief den Duft einatmete.

„Was...?!“, kam es von dem anderen, der sich orientierungslos wehrte und freizukämpfen versuchte.

„He, Professor! Kommen Sie schon, halten Sie still!“, versuchte Harry den Mann zu beruhigen. Etwas, das sich als schwer erwies.

Noch immer zeterte der und strampelte um sich.
 

Entschlossen stand der Gryffindor auf und bugsierte den Lehrer zu seinen privaten Räumen.

Gut, er musste am Portrait, das als Eingang diente, stoppen, aber das war nicht so tragisch. Er hoffte nur, dass sein Lehrer klar genug war, um das Passwort zu sagen.

„Professor, hören Sie? Sagen Sie bitte das Passwort, damit ich Sie in Ihre Räume bringen kann!“, bat Harry, doch er wurde nur aus verschleierten Augen angesehen.
 

Letztendlich nutze Harry seine Magie, um den Durchgang zu öffnen. Dann endlich auch diesen durchquert, führte er den Mann erst einmal zu einem Sessel, um ihn dort abzusetzen.

Dann sah Harry sich um.

Was sollte er mit Professor Snape machen? Alleine lassen kam kaum in Betracht, denn in dem Zustand konnte er weiß Gott was anstellen.

So wandte er sich wieder um und betrachtete sich den Mann etwas genauer.
 

Sofort fiel den geübten Augen Aurelius´ etwas sehr Wichtiges auf.

Er setzte sich auf die Sessellehne und schob den Ärmel seines leichten Sweatshirts nach oben.

Dann nahm er sich das Messer, das auf dem Schreibtisch gelegen hatte und wohl als Brieföffner diente und fügte sich eine Schnittwunde zu.

Er hob die blutende Wunde direkt vor das Gesicht des Professors und drückte sie dann an seine Lippen.

Augenblicklich fassten zwei Hände nach Harrys Arm und hielten ihn eisern fest, pressten die Verletzung an den Mund.
 

Zügige und tiefe Schlucke nahm der Mann und Harry bemerkte, dass sich der Zustand änderte und Severus Snape sicher bald wieder zur Besinnung kommen würde.

Was auch sehr schnell zutraf, denn der Schleier im Geist des Lehrers lichtete sich und ihm wurde klar, was er gerade tat.

Er riss sich los, betrachtete den Arm, den er noch immer hielt und sah das Blut, welches aus einer Wunde floss, die wohl absichtlich herbeigeführt worden war.

Sein Blick folgte dem Arm, bis zur Schulter, von dort über die Brust zum Hals und am Ende sah er in grüne Augen.
 

„Potter!!“
 

Severus Snapes Stimme hatte wenig verachtend geklungen, vielmehr erschrocken und mit einem Anflug Panik versetzt.

„Ja, so nennt man mich“, meinte der nur.

Er zog seinen Arm langsam zurück, was den anderen dazu brachte, hastig loszulassen.

„Sie scheinen schon lange nicht mehr getrunken zu haben, Professor. Ich habe gehört, dass selbst Ihre Art nicht unendlich lange ohne Blut leben kann...“

Man konnte nun einen leicht verstörten Anblick des Mannes genießen.
 

„Na, Sie sind ein Vampir!! Oder was denken Sie, warum mein Arm hier saftet?“

Allerdings verschwand die Verletzung wie nebenbei und Severus achtete nicht mehr darauf. Momentan wusste er nämlich nicht, was vorgefallen war.

„Was tun Sie überhaupt hier, Potter?!“, fuhr er den Jungen also an, um seine Verwirrtheit zu übertünchen.

„Ich habe Sie auf dem Gang eingesammelt, als wir zusammengestoßen sind. Und da Sie ziemlich – wie sage ich das höflich? – verstört waren, habe ich Sie hergebracht!“
 

„Das kann jeder behaupten! Sie hätten hier nicht rein kommen können, immerhin ist Ihnen das Passwort fremd!“

Auch wenn er sich nicht erinnerte, Severus wusste, dass er eben einen Triumph gemacht hatte.

„Na, das haben Sie als einziges noch zu Stande gebracht. Sonst hätte ich Sie nämlich in den dritten Stock schleppen können.“

Er musste ja nicht sagen, dass er seinen Heimvorteil ausgenutzt hatte.

Der Gryffindor grinste und schaute sich weiter suchend um.

Oder auch nicht...
 

Auf dem Wohnzimmertisch entdeckte Harry ein Buch, das er bestens kannte.

Er ging darauf zu und blätterte hindurch, wobei das Rascheln der Seiten wieder die Aufmerksamkeit des Professors weckte.

„Leg das sofort hin, Potter!“, fauchte er und stand auf, um das Buch an sich zu nehmen.

Doch Harry hielt nicht viel davon, so wich er aus und klappte es zu, um den Titel laut vorzulesen.

„Interessanter Titel: `Der Halbblutprinz`! Hat das eine Bedeutung?“
 

„Potter, du ungezogenes Gör, gib mir das zurück! Außerdem begrabscht man nicht das Eigentum anderer!! Und schon gar nicht das der Lehrer!“

Aufgebracht lief er dem Schüler, immer im Kreis, hinterer. Dann, ganz unvermittelt, blieb Harry stehen.

Er legte das Buch zurück auf den Tisch und lächelte den Mann an.
 

Der Vampir war nun total irritiert. Was sollte das nun wieder werden?

Er beobachtete den Jungen und riss dann das Buch an sich, als wäre es in größter Gefahr.

Vorsichtig und gefühlvoll strich er über den Einband.

„Ich beiße nicht, Professor und Papier und Leder schmecken mir nicht, also keine Panik. Ich fresse es nicht auf...“

Wieder grinste Harry und Severus hätte schwören können, das er diesen Ausdruck kannte.
 

„Also, ich werde dann mal gehen. Sie scheinen ja wieder fit zu sein. Bis morgen, Professor!“

Und mit diesen Worten verschwand der Junge durch das Portraitloch.
 

---
 

Severus sank auf seine Knie und zitterte.

Fast hätte er das Wichtigste in seinem Leben verloren. Denn dieses Buch war seine letzte, noch reale Verbindung zu Aurelius.

Wenn früher er selbst es gewesen war, so war es heute dieses Buch.

Und wenn es auch nur ansatzweise einen Schaden genommen hätte, wäre für ihn eine Welt zusammengebrochen, die eh schon aus lauter Rissen bestand.
 

Aurelius war zwar als Harry hinausgegangen, aber als er selbst wieder zurückgekommen.

Unsichtbar stand er nun im Raum und beobachtete Severus, der am Boden saß und das Buch fest umschlungen hielt.

Es tat ihm weh, das mit ansehen zu müssen, aber ihm blieb zurzeit keine andere Wahl.

Langsam, damit er nicht unabsichtlich einen Laut machte, näherte er sich dem knienden Mann.
 

Sanft, um ihn nicht zu erschrecken, hauchte er einen Kuss auf seine Wange und flüsterte einem Geist gleich: „Ich liebe dich!“
 

Fast schon hektisch blickte sich Severus im Raum um und suchte nach dem Ursprung dieser Worte und des Gefühles an seiner Wange.

Doch nichts! Alles war wie immer...

„Ich werde verrückt...“, flüsterte er und lehnte sich rücklings an die Sofalehne.

„Ich sollte mit Tom reden, vielleicht kann er mir helfen.“
 

Aurelius´ Blick war traurig.

Da hielt sich sein Geliebter für verrückt, dabei war er es doch absolut nicht.

Vielleicht lag es daran, dass er so wenig trank? Sein Aussehen hatte unter dem Blutmangel ja auch gelitten...

In nächster Zeit sollte er darauf achten, dass er genügend Blut zu sich nahm.
 

In dem Moment richtete sich Severus auf und stolperte etwas wacklig zum Kamin.

Er nahm sich eine Hand voll Flohpulver, von dem er das Meiste auf dem Teppich verteilte, und warf es dann in den Kamin.

Langsam trat er in die grüne Flamme und rief laut nach Tom Riddle.

Er wurde von züngelnden Flammen umschlossen und war dann verschwunden.

Aurelius hoffte nur, dass Tom ihn ein wenig beruhigen konnte, denn sonst hatte er in nächster Zeit nicht mehr viel Ruhe, da er auf seinen Geliebten würde achten müssen.
 

---
 

Eben jener Geliebte erschien völlig fertig in den Räumen Toms, der erschrocken aufsprang und Severus entgegen kam.

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er besorgt und ließ sich den anderen erst mal setzen.

Der Tränkemeister seufzte und legte den Kopf in den Nacken.

„Ich... ich werde verrückt, Tom!“, stieß er dann aus.

Tom wusste damit nichts anzufangen und versuchte darum die Stimmung etwas aufzulockern.

„Na, das sagen deine Schüler sicher schon lange!“
 

„Das ist nicht witzig, Tom! Ich bin verzweifelt! Ich... ich hatte heute das Gefühl, als wäre Aurelius bei mir gewesen. Er hat mich berührt und gesagt, dass er mich liebt! Verstehst du, ich... verdammt! Was soll ich tun, Tom?! Ich habe das unbestimmte Gefühl, echt verrückt zu werden... jetzt bilde ich mir schon solche Sachen ein!!“
 

Still hatte der Dunkle Lord das beobachtet und setzte sich nun neben den anderen auf die Coach.

„Hör zu, du trauerst um ihn und du vermisst ihn, da ist das verständlich. Aber red dir nicht selbst ein, dass du durchdrehst!“

Er klatschte in die Hand und wies der Hauselfe, welche erschienen war, an, ihnen zwei Gläser Scotch zu bringen.
 

„Severus, jetzt trinken wir erst mal was und du beruhigst dich. Wenn du so weiter machst, kannst du dich krank melden!“

Das schien, zusammen mit Toms ernster und bestimmender Stimme, zu wirken.

Leicht zittrig nahm er das Glas entgegen, das er von dem Elf gereicht bekam und setzte es an.

Nur, dass er es auf Ex trank, nicht langsam, wie der Lord es vorgesehen hatte.

Andererseits, da würde der gute Vampir tief schlafen...
 

Also entschloss sich Tom, noch ein paar Mal nachzuschenken und dann würde er Severus wohl in eines der Gästezimmer bringen, damit er seinen Rausch auskurieren konnte und nicht noch irgendeinen Unsinn anstellte.
 

Ja, und morgen würde der Gute dann zurück müssen, mit seinem Rat, Nachforschungen anzustellen.
 


 

So, Ende!

Nein, nur das Kapitel!! Was denkt ihr von mir?!

Also, eure Meinung interessiert mich natürlich, sprich, teilt sie mir mit!^^

Bye, Mitani

Siebtes Buch - Zaubertränke

Kein Heiliger
 

Siebtes Buch – Zaubertränke
 

Er hatte Kopfschmerzen.

Teuflische Kopfschmerzen!

Langsam, die Hände an die Schläfen legend, öffnete Severus die Augen. Das Licht, welches durch die offenen Vorhänge in das Zimmer schien, blendete.

„Oh, Scheiße!“, wimmerte er beinahe schon und seufzte dann. Er würde nie wieder so viel trinken!

Nicht, dass er gerade wusste, wieso er sich überhaupt so viel reingekippt hatte.
 

Langsam, sehr langsam, setzte er sich auf und blickte sich dann um.

„Wo...?“

Die Frage wurde beantwortet, als eine Hauselfe erschien und ihm eine kleine Phiole überreichte.

„Sir sollen zu Master Riddle kommen, Sir.“

Und damit verschwand das kleine Wesen wieder.
 

„Bei Tom also... Dann hat der mich also so zugedröhnt.“

Grummelnd erhob er sich, um sich nach einer schnellen Dusche anzukleiden.

Der Trank hatte die Schmerzen, die dieser dämliche Kater verursacht hatte, nun endgültig vertrieben und er konnte Tom gegenübertreten.

„Wenn der nicht mal wieder eine Standpauke hält...“, brummte Severus und klopfte kurz an die Tür, ehe er eintrat.
 

---
 

Tom saß am Tisch und beschmierte sich gerade ein Brötchen, als der Tränkemeister eintrat.

„Ach, Severus! Und, wie fühlst du dich?“

Er hatte unverfänglich geklungen und absolut nicht nach Standpauke, aber das konnte auch täuschen, das wusste der Lehrer.

„Danke, mir geht es wieder besser“, antwortete er also gewohnt ruhig und setzte sich erst einmal.
 

„Sag mal, kannst du mir sagen, wieso du mich so abgefüllt hast?“

Nun klang Severus überhaupt nicht mehr ruhig und beherrscht, eher sauer. Tom, der das natürlich merkte, seufzte.

„Na ja, damit du schläfst? Außerdem warst du gestern absolut fertig mit den Nerven. Erinnerst du dich überhaupt noch, was vorgefallen ist?“

Der Giftmischer überlegte kurz und dann schluckte er einmal schwer.

„...Aurelius...“, flüsterte er mehr zu sich.

„Genau, du hast was davon gesagt, dass du verrückt wirst. Meiner Meinung nach ja völlig bekloppt, aber gut. Jedenfalls rate ich dir, dem nachzugehen.“
 

Severus sah in die roten Augen, die ihn nun eingehend musterten.

„Warum soll ich das denn tun?“, wollte der Professor wissen, da er das nicht ganz nachvollziehen konnte.

„Ich kann mich täuschen, aber vielleicht hat der Alte was rausbekommen und möchte dich damit quälen?“

Entsetzt blickten schwarzen Augen in die des anderen.

„Nicht dein Ernst?!“

Tom zuckte nur mit den Schultern und sah ihn mit einem es- kann- alles- sein- Blick an.
 

„Na gut, ich muss jetzt los, hab noch Unterricht“, meinte Severus und stand auf.

„Willst du denn nicht was essen? Von einer Tasse Kaffee wird man doch nicht satt!“

Doch er winkte nur ab und nickte dem Lord noch einmal zu, ehe er im Kamin verschwand.

„Na, hoffentlich stellt er auch Nachforschungen an...“, dachte Tom laut vor sich hin und verspeiste dann noch ein Brötchen.
 

---
 

„Ich habe keinen Bock dazu, in den Unterricht zu gehen!“, jammerte ein Rotschopf, der von seiner Freundin mitgezogen wurde.

„Hab dich nicht so, Ron! Wenn du nur ein klein wenig mitdenken würdest, hättest du bessere Noten! Außerdem provozierst du doch den Streit mit Snape immer!“

Ronald Weasley blies schon die Wangen auf, um auf ein Kontra anzusetzen, als er das Kichern Harrys vernahm.
 

Leider auch Hermine.

„Und du, Harry, sei gleich mal still! Du bist auch kein Deut besser! Wo du ja eh schon weißt, dass Snape es auf dich abgesehen hat, solltest du mehr lernen, damit er nicht so viele Gründe findet, um dir Punkte abzuziehen, oder dich nachsitzen zu lassen!“

Nun grummelte auch Harry, da es ihn zwar amüsiert hatte als die Braunhaarige Ron zusammengemeckert hatte, aber bei ihm war das ja wohl etwas anderes!

Immerhin konnte man ihn als das `Unschuldslamm´ bezeichnen! Er hatte dem Mann nie etwas getan!
 

Gut, man durfte da seine Vergangenheit nicht mit einbeziehen und die Dinge, die sie so unter der Kategorie `nicht jugendfrei´, veranstaltet hatten!

Er konnte sich da noch wunderbar an ihre kleinen Spiele erinnern!

Ja... er hatte immer den Schüler gespielt und Prinz den Lehrer. Uuuhh... und er hatte in diesen Spielen immer nachsitzen müssen. Und natürlich war die Strafe immer sehr `lehrreich´ gewesen und hatte ja absolut `keinen Spaß´ gemacht! Nein, er hatte immer `gelitten´!!
 

Oh, wie Harry Hermine dafür hasste, dass er sich gerade jetzt daran erinnerte. Wieso hatte sie diese Wörter auch aussprechen müssen?

Um ihm eins reinzuwürgen - war ja klar. Aber wieso gerade mit diesen Worten? Wenn er jetzt mit einer viel, viel, viel zu engen Hose da rein ging, dann würde er sicher nicht umhin kommen, mitten im Unterricht aufzustehen und sich Erleichterung zu verschaffen!

Natürlich bevorzugt mit einer gewissen anderen Person...
 

„Ähm, Harry? Bist du noch geistig anwesend?“, zerriss Hermine dann seine Gedanken.

„Jaaaah?“, fragte er übertrieben interessiert und musterte das Mädchen.

Sie musterte ihn kurz schweigend, ehe sie wieder sprach.

„Du sahst so abwesend aus. Worüber hast du denn nachgedacht, und red dich bloß nicht raus, selbst Ron ist es aufgefallen!“

Oh ja, dachte Harry, das war natürlich ganz was anderes! Wenn es selbst dem Rothaarigen auffiel, war es ein Phänomen!

„Weißt du, Hermine, ich bin zufällig auch in der Lage, zu denken! Ich kann’s dir auch gerne beweisen!“
 

Damit stampfte er an ihr vorbei.

Ja, durch diesen kleinen Zusammenstoß – wobei ihm ein anderer `Zusammenstoß´ natürlich lieber wäre – war seine Erregung wieder verschwunden.

So setzte er sich also an seinen Platz im Kerker und nahm sich vor, der lieben Ms. Granger und auch Severus Snape, zu zeigen, dass er Tränke brauen konnte!
 

---
 

Wie nicht anders zu erwarten, rauschte besagter Lehrer genau zum letzten Schlag der Klingel, ins Klassenzimmer.

„Seite dreiundvierzig aufschlagen und lesen!“, befahl er und musterte die Schüler mit finsterem Blick.

Seine Augen huschten durch die Reihen und er bemerkte, dass Potter, sehr zu seiner Unzufriedenheit, ziemlich konzentriert bei der Sache war.

Anders Theodore Nott. Vielleicht sollte er die beiden heute zusammen arbeiten lassen?

Nein, lieber nicht, denn dann würde er seinem Haus Punkte abziehen müssen. Aber Malfoy könnte er nehmen!
 

„Sie müssten fertig sein. Schreiben Sie das Rezept ab und dann beginnen Sie zu brauen! Potter!?“

Angesprochener sah auf und er wusste, was Severus Snape von ihm verlangen würde.

„Sie setzen sich zu Mr. Malfoy, nicht, dass Sie wieder einen Trank versauen!“

Harry seufzte nur und packte seinen Kram, um der Aufforderung nachzukommen.
 

„Potter, wehe dir, wenn du mir Ärger machst“, grummelte Draco und wandte sich wieder seinem Buch zu, um das Rezept abzuschreiben.

Allerdings dachte der Schwarzhaarige nicht daran, keine Erwiderung zu geben.

„Nur, wenn du dich zusammen nimmst und deine Pfoten bei dir behältst!“, sagte er leise und funkelte einmal kurz zu dem anderen.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich begrabschen würde?!“, meinte Malfoy etwas lauter und sein Gesicht verzog sich.

„Idiot, so meinte ich das bestimmt nicht. Du sollst deine Griffel bei deinem Trank lassen und es nicht wagen, mir meinen zu verpfuschen!“
 

Das war der Hammer!

Draco konnte nicht anders, als in Gelächter auszubrechen.

„Was ist hier los?“

Auf die Frage hin musste der Slytherin noch lauter lachen und es brauchte einen Moment, ehe er antworten konnte, denn Harry weigerte sich standhaft.

„ER...“, deutete Draco auf den Potter.

„...er will einen Trank richtig brauen und sagt, ich solle ihn nicht verpfuschen!“, lachte er erneut los.
 

Severus´ Blick lag auf dem dunkelhaarigen Jungen und er konnte sich ein höhnisches Grinsen nicht verkneifen.

„Nun, Potter, machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich bin mir sicher, Sie werden Ihren Trank auch ohne Mr. Malfoys Hilfe ruinieren!“

Damit drehte er sich wieder weg.
 

Die Klasse war still und Harry froh, dass Malfoy es wirklich nicht für nötig hielt, ihm etwas in den Trank zu mischen. Er wusste, dass alles korrekt war und er nur noch warten musste, bis das Gebräu durchgezogen war. Nur noch drei Minuten, dann hatte er seinen ersten Trank, seit er hier als Schüler war, richtig und einwandfrei gebraut.
 

„So, füllen Sie die Tränkeproben ab und stellen Sie sie auf das Pult!“, raunte Snape zehn Minuten später und war erstaunt, dass Harry sogar noch vor seinem Patensohn, bei ihm am Tisch stand.

„Bitte sehr, Professor. Meine Probe, ich bin sicher, sie ist fehlerfrei!“

Harry drehte sich um und reinigte seinen Platz.

Und gerade wollte er, zusammen mit allen anderen Schülern, aufstehen und den Raum verlassen, als der Professor es wohl für notwendig hielt, sie aufzuhalten.
 

„Potter, Sie wollen mich doch nicht für blöd verkaufen, oder? Das ist nicht der Trank, den ich verlangt habe!“, fauchte er den Jüngeren an.

„Aber, Professor Snape, ich habe mich genaustens an die Anleitung gehalten, die auf der Seite stand!“, meinte Harry und hob dann das Buch hoch.

Severus wurde kreideweiß.

Auf dem Einband stand in schönen Lettern: `Der Halbblutprinz´!!!

„Potter!“, schrie der Mann und stürmte auf den Jungen zu, der vor ihm stand.

„Wie kommen Sie da ran? Das... WIE?“, forderte er zu wissen.

„Wollen Sie denn gar nicht wissen, was für einen Trank ich gebraut habe?“, fragte Harry nur ruhig. Etwas, das den Tränkemeister nur noch mehr reizte.
 

Allerdings wollte er nun wirklich wissen, was dieser Nichtsnutz da getan hatte.

Also schlug er die Seite auf und stutzte nicht schlecht.

Das Rezept, das er vor sich hatte, diente zur Herstellung des Erkennungstrankes!

„Für was haben Sie das bitte gemacht?“, wollte er von Harry wissen. Doch der schüttelte nur den Kopf und schritt an dem Mann vorbei.

„Das müssen Sie schon selbst herausfinden, Mister. Und trinken Sie mal wieder was, Sie sind so blass!“

Wie vom Donner gerührt, stand der Vampir da und wusste absolut nichts darauf zu erwidern.
 

„Gehen Sie, alle!“, raunte er nur noch und verschwand im angrenzenden Büro.
 

---
 

Harry gähnte und schlurfte Richtung des nächsten Klassenzimmers.

„Du machst vielleicht Sachen!“, grinste Salazar, der neben ihm herlief. Unsichtbar natürlich.

„Tja, was soll’s?!“

„Du hast das nicht zufällig absichtlich getan, oder? Er soll den Trank zu sich nehmen, richtig?“, bohrte er weiter und starrte seinen Sohn regelrecht an.

„Hmmm... ja, ich denke schon. Ich vermisse ihn und wenn er dahinter kommt wer ich bin, dann kann ich zu ihm. Und auch Tom würde ich gern mal wieder besuchen! Und wag nicht, mir jetzt zu sagen, dass ich eigentlich noch warten wollte – das weiß ich!! Aber ich will ihn nicht noch länger leiden sehen.“

Harrys Stimme hatte etwas Melancholisches an sich und sein Blick war verträumt.
 

Salazar Slytherin seufzte und löste sich dann auf. Vielleicht sollte er mal wieder sehen, was sein Gast so alles trieb. Er könnte wetten, dass er vor dem ominösen Spiegel stand und versuchte, Harry zu sehen...
 

---
 

Als der dunkelhaarige Mann im Schloss ankam, fuhr er seine Sinne aus, um zu sehen wo sich Sirius aufhielt. Und er hatte Recht behalten.

Grinsend schritt er die Gänge entlang und freute sich schon darauf, wenn plötzlich sein Spiegelbild auftauchte und der andere zusammenschrecken würde.
 

„Verdammt, verdammt, verdammt!“, jammerte der Black und versuchte immer noch, irgendeinen Mechanismus oder ein Wort zu finden, das ihm die Möglichkeit gab, Hogwarts zu sehen.

Dann, plötzlich, erschien Salazar im Spiegel.

„Was machst du da?“, fragte er und Sirius erschrak, stolperte nach hinten und stieß an etwas Weiches.

Als sich der Black umdrehte, entdeckte er Salazar, der ihn angrinste.

„Blödmann!“, meckerte der Animagus und schmollte. Der Gründer hatte dafür nur ein Schulterzucken übrig.
 

„Ich gehe davon aus, dass du ihn bald wieder sehen darfst. Momentan ist es aber noch zu früh, also übe dich in Geduld.“

Der Jüngere sah ihn erst böse an, dann wechselte seine Miene ins Zweifelnde.

„Will er mich überhaupt sehen?“, fragte er und seine Stimme hatte etwas sehr trauriges an sich.

Salazar seufzte und legte dem anderen einen Arm um die Schultern.

„Natürlich würde er dich gerne sehen, aber momentan geht es einfach nicht...“

Es kam keine Antwort, was doch recht verdächtig war.
 

Als Salazar dann das Kinn des Blacks anhob, konnte er Tränen sehen und letztendlich schluchzte Sirius auf.

Ohne, dass es der Jüngere bemerkte, war Salazar ins Wohnzimmer gewechselt und setzte sich nun mit Sirius auf eines der großen Sofas und umarmte ihn tröstend.

„Glaub mir, er freut sich auf dich. Du musst nicht traurig sein!“

Der Animagus schluchzte noch immer herzerweichend und Salazar wusste langsam nicht mehr, was er tun sollte.
 

„Er will sicher nicht!! Und ich... ich halte es nicht mehr aus hier rumzusitzen!“, erklärte der Black und wischte sich schniefend die Tränen weg.

„Doch, Harry freut sich. Weißt du, er war richtig erleichtert, als ich ihm sagte, dass du hier bist. Er meinte, dass du hier sicher bist und ich dich beschützen soll. Also, möchtest du etwa, dass sich der Junge um dich sorgen muss?“
 

Hastig schüttelte Sirius den Kopf.

„Aber ich will ihn so gerne wieder sehen! Er ist doch alles, was ich noch habe! Er ist mir meine Familie und er ist James´ Sohn! Ich habe versprochen, ihn zu schützen!“

Verzweifelt rollte sich der Mann auf dem Polster zusammen und Salazar zauberte eine Decke, die er über ihm ausbreitete.

„Schlaf, bald siehst du ihn wieder...“
 


 

Nein! Nein, nein, nein!!

Vergesst den Gedanken ganz schnell wieder!! *g* Sal und Siri kommen NICHT zusammen!!

Ich fand es irgendwie süß, dass er so verzweifelt ist ^^

Jedenfalls freu ich mich über eure Meinung,

bye, Mitani

Achtes Buch – Das Treffen

Kein Heiliger
 

Achtes Buch – Das Treffen
 

Als sich Salazar sicher war, dass Sirius schlief, verschwand er, um seinen Sohn aufzusuchen.

Der war doch überrascht, seinen Vater so schnell wieder zu sehen.

„Was ist los?“, fragte der Jüngere also.

Der Mann schwieg noch einen Moment, ehe er antwortete:

„Ich denke, du solltest Sirius treffen. Er verzweifelt langsam. Er hat das Gefühl, dass du ihn nicht sehen willst und du es ohne ihn auch gut hast. Er liebt dich sehr...“
 

Harry seufzte. Natürlich wollte er nicht, dass sein Pate litt. Und er liebte ihn auch, aber sollte er ihn wirklich treffen? Ihn wirklich wieder hierher lassen?

„Junge, was meinst du, wenn du ihn in unserem Raum triffst? Nicht in deinem, im anderen.“

Der Junge wusste, dass der Vorschlag seines Vaters wohl umgesetzt werden musste.

„Gut, wann willst du das machen?“

Salazar grinste.

„Wenn der Junge wieder aufwacht. Er hat sich in den Schlaf geweint.“

„Oh...“, brachte Harry nur raus.

Sein Vater löste sich damit wieder auf und wartete, bis Sirius Black wach wurde, um ihm die freudige Nachricht zu überbringen.
 

---
 

Severus hatte sich unterdessen noch immer in seinem Büro verkrochen.

Sein Verstand wollte ihm nicht sagen, was das war, das ihm dauernd durch den Kopf schwirrte. Irgendwas war da, das wusste er. Die Frage war, was?
 

Sein Blick sank auf das Buch.

„Hatte Tom Recht? Vielleicht ist wirklich Dumbledore daran schuld? Aber wie sollte er an das Buch gelangt sein?“

Er seufzte. Sanft strichen die Finger über das Leder und dann wurde die erste Seite aufgeschlagen, das Inhaltsverzeichnis. Sein Blick huschte über die Seite und fand schließlich, was er suchte.
 

Wieder raschelte es im Raum, bis die richtige Seite aufgeschlagen war. Nun hieß es, sich zu konzentrieren.

„Der Trank hilft der Person, die ihn einnimmt, durch jegliche Illusionen, Täuschungen und Lügen zu sehen. Man sollte ihn nicht nehmen, wenn man allergisch auf-“, las er seine eigene Handschrift und Severus´ Augen weiteten sich. Wieso hatte Potter diesen Trank gebraut? Hatte das einen Grund? Und wie war er an das Buch gekommen?

Schließlich hatte es in seinen Räumen gelegen und da hatte er keinen Zutritt. Außerdem hatte er das Passwort schon längst wieder geändert.
 

Vielleicht sollte er Tom fragen? Das wäre wohl am Besten, wenn man das Ausmaß der Sache betrachtete. Und es war natürlich möglich, dass Tom eine Idee hatte, wieso Potter das getan haben könnte...

Also packte er sein Buch, marschierte zum nächsten Kamin und verschwand darin.
 

---
 

An einem weit entfernten Ort war gerade Sirius aufgewacht und streckte sich. Salazar, der das sah, lächelte.

„Na, ausgeschlafen?“

Der Black drehte sich um und nickte verschlafen.

„Nun, dann solltest du dich frisch machen gehen und kämmen. Ich glaube, so willst du Harry nicht gegenüber treten, oder?“

Zuerst war der Animagus verwirrt, dann sank die Information in seinen Geist und er rannte.
 

Es dauerte nur zehn Minuten da stand er geputzt und gestriegelt in der Tür.

„Na, wo bleibst du denn?“, murrte er und zog eine Braue hoch.

Salazar schüttelte den Kopf und murmelte etwas in sich hinein, das der andere nicht verstand.

~ Junge, wir kommen jetzt! ~
 

---
 

Harry, der den Gedanken seines Vaters mitbekommen hatte, nickte.

Etwas, das Ron und Hermine verdächtig fanden. Langsam aber sicher hatten sie das Gefühl, dass ihr Freund verrückt wurde.

Wenn er sogar schon so weit ging, sich in die Kerker zu schleichen und dort in das Territorium der Slytherins vorzudringen, dann musste etwas falsch laufen!
 

„Ich muss mal eben weg, Leute!“, meinte Harry und erhob sich. Die Proteste seiner Freunde ignorierte er gekonnt.

Und als er endlich aus dem Gemeinschaftsraum raus war, atmete er tief durch.
 

---
 

Sirius und Salazar saßen derweilen schon in dem Raum und der ehemalige Schüler bewunderte diesen.

„Ich hab das Zimmer noch nie zuvor gesehen und ich kenne eine Menge von diesem Schloss!“, erklärte er und sah an die Decke.

„Es ist kein Wunder, dass du nicht alles kennst, immerhin bist du weder mein Erbe, noch der eines anderen Gründers. Nur die Erben haben die Möglichkeit, solche versteckten Räume zu finden. Einzige Ausnahmen sind diejenigen, die die Erlaubnis erhalten, hierher zu kommen!“
 

„Das heißt, egal wie lange wir gesucht hätten, wir hätten das hier nie finden können?“, erkundigte sich Sirius noch mal.

„Du sagst es, Siri!“
 

Angesprochener wirbelte herum und fixierte den Jungen, der soeben erschienen war.

„Wie bist du...? Es gibt keine Tür!“

Harry lachte.

„Nein, hier kann man ohne Tür, von jedem beliebigen Ort aus, her gelangen.“

Das nicht weiter beachtend stand Sirius auf und lief die wenigen Meter zu dem Jungen, ehe er ihn umarmte.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe! Ich dachte schon, dass du mich gar nicht wieder sehen willst!“

Die Stimme des Älteren hatte gebebt und Harry war sich sicher, dass Sirius gleich in Tränen ausbrechen würde.

„He, es ist doch allen in Ordnung! Und natürlich wollte ich dich auch wieder sehen, aber ich wollte dich nicht in Gefahr bringen! Dumbi ist mir ein wenig zu neugierig und er versucht jede freie Minute, meine Gedanken zu lesen!“
 

Der Black hatte dem interessiert gelauscht, auch wenn die aufkommenden Tränen noch nicht verschwunden waren.

„Und du bist dir sicher, dass ich nicht wieder gehen soll?“, schluckte der Mann.

Harry umarmte ihn wieder ganz fest und dieses Mal brach Tatze tatsächlich in Tränen aus, ganz wie erwartet.

„Ich hab dich furchtbar vermisst, Siri! Und ich will dich beschützen. Ich weiß, dass du heute schon mal meinetwegen geweint hast. Und darum habe ich entschieden, dass wir uns sehen. Ich möchte nicht, dass du wegen mir weinst.“

Ein wenig beschämt wischte sich der Mann die Tränen fort.

„Sorry.“
 

Harry lächelte.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Ich kann dir aber vorerst nicht sagen, wann wir uns wiedersehen werden, ja? Es kann eine Weile dauern. Ich muss nämlich erst etwas erledigen.“

Nun trug Sirius ein fragendes Gesicht.

„Schon klar, du willst mehr wissen. Hätte ich mir auch denken können.“

Eifrig nickte der Animagus.

„Sorry, aber ich denke, wenn ich das jetzt sage, wirst du darauf bestehen, hier zu bleiben.“
 

Nun lachte Salazar.

„Ich würde meinen, dass er sowieso schon darauf besteht! Nicht, dass wir dem nachgeben würden.“

„Mann, du bist immer so gemein zu mir!“, schmollte Sirius und der Schüler konnte bloß grinsen. Ja, so kannte er seinen Paten.
 

---
 

Einige schwarz gekleidete Gestalten knieten demütig am Boden und schluckten. Ihr einziger Gedanke war, dass sie nicht unter dem Crucio leiden mussten.

Der Lord war heute überhaupt nicht gut gelaunt, was wohl mitunter daran liegen konnte, dass sie ihren Auftrag zu seiner Unzufriedenheit ausgeführt hatten.
 

Severus stand in einer der Seitentüren und beobachtete, was da geschah. Es waren recht niedrige Todesser, die da knieten. Und soweit er wusste, gehörten sie zu den Truppen, die Lucius unterstellt waren. Ob sein Freund auch Ärger gehabt hatte? Er seufzte, was die Aufmerksamkeit des Meisters auf ihn lenkte.

„Severus!“, zischte der und Gerufener sah ihn erschrocken an. Lange war es her, dass Tom ihn so angesprochen hatte.
 

Nun hieß es aber, erst mal zu dem anderen zu gehen. Er klemmte das Buch fester unter seinen Arm und schritt vorwärts. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die drei Gestalten verschwunden waren. Also konnte er entspannt mit Tom reden, um ihn wieder etwas zu beruhigen.

„Hallo, mein Freund“, grüßte Severus und lächelte. Ein Grummeln antwortete ihm.

„Was ist denn passiert, dass du sogar mich so anfährst?“, fragte der Schwarzhaarige nun auch etwas kühler. Eine Tatsache, die sein Freund nicht leiden konnte.
 

„Entschuldige. Ich rege mich nur mal wieder auf, dass diese Idioten so was von unfähig sind, dass es schon wieder wehtut. Ich habe ihnen befohlen, als Schüler verkleidet Potter einzufangen!“, erklärte Tom und riss sich die Kapuze runter, die sein Gesicht bis eben noch verdeckt hatte.

„Verstehe. Um genau zu sein, bin ich eh gerade hier, um mit dir über Potter zu reden.“

Der andere sah ihn sehr interessiert an.

„Erzähl schon, ich bin neugierig!“

Severus nickte lächelnd. Das konnte er sich vorstellen.

„Lass uns aber woanders hingehen, hier ist es so ungemütlich!“
 

---
 

Sie betraten Toms Räumlichkeiten und setzten sich wieder einmal vor den Kamin.

„Also?“

Schweigend legte Severus das Buch vor sich auf den Tisch und blätterte auf die entsprechende Seite. Dann drehte er es so, dass der andere es lesen konnte, was er auch tat.

„Interessant, und was soll ich damit?“

„Potter hat das gebraut!“, sagte der Tränkemeister und wirkte leicht ungläubig dabei.

Tom runzelte die Stirn.

„Na und? Das ist ein Trank und das bringst du den Schülern doch bei, oder?“

Severus seufzte und nickte.

„Aber Potter ist eine absolute Niete in diesem Fach!! Und dann liefert er mir so einen Trank?! Tom, da kann doch was nicht stimmen, oder? Und was mich besonders interessieren würde, ist, wieso er den braut und mir auch noch so demonstrativ gibt?! Er bezweckt damit etwas!“
 

Der Lord trank einen Schluck seines Rotweines und rieb sich abwesend das Kinn.

„Es ist schon seltsam, das ist richtig. Aber vielleicht hat er sein Können verheimlicht?“

„Und wieso sollte er das dann so plötzlich beweisen wollen?“

„Keine Ahnung, du bist der Lehrer.“

Sie schwiegen beide einen Moment.

„Er weiß, dass ich ein Vampir bin. Dann braut er einen Trank, dazu noch fehlerlos und aus diesem Buch. Das übrigens in meinen Räumen gelegen hatte, als ich am Morgen raus ging!“
 

„Wie funktioniert dieser Trank?“, erkundige sich nun Tom.

Etwas verwirrt, erklärte es Severus und dann nickte der Lord. Und wieder verstand der andere nicht, was das sollte.

„Vielleicht trinkst du ihn einfach?“

„WAS?!“

Tom stellte sein Glas ab und schaute Severus ernst in die entsetzen Augen.

„Es wäre doch möglich, dass er dir etwas zeigen will. Und ich habe gehört, dass er gegen den Alten arbeitet. Möglich, dass er dir was sagen will, oder?“

„Und was, wenn der Alte dahintersteckt? Dann wäre ich womöglich ausgeliefert!!“
 

Der Dunkle Lord schüttelte den Kopf.

„Davon gehe ich nicht aus. Es scheint, als hätte Potter seine Prioritäten geändert. Und hast du nicht auch gesagt, dass er dir Blut gab? Er hat trotz deiner besonderen Vampirspezies erkannt, was du bist. Wenn das mal nicht ein Zeichen ist?! Rede mit ihm, am Besten, wenn du den Trank genommen hast. Dann siehst du, ob er es ehrlich meint!“
 

---
 

Severus trat recht unschlüssig aus dem Kamin. Sein Blick hob sich und betrachtete sein Wohnzimmer. Sollte er das wirklich tun? Hatte Tom vielleicht Recht?

Eine Menge Fragen türmten sich auf, doch keine konnte er beantworten.

Morgen. Ja, morgen würde er noch mal darüber nachdenken und sich entscheiden.
 

---
 

Sirius seufzte zufrieden und grinste, als Harry ihn anlächelte und durch seine Haare streichelte. Der Ältere hatte sich auf dem Sofa ausgestreckt und seinen Kopf auf den Schoß seines Patenkindes gelegt.

„Du hast dich sehr verändert, Kleiner...“, meinte er leise zu dem Jungen.

„Weißt du, Siri, manchmal verändert sich ein Mensch nicht, man lernt ihn einfach nur von einer verborgenen Seite kennen.“
 

Der Animagus dachte über diese Worte nach und nickte schließlich.

„Da hast du sicherlich Recht.“

Wieder herrschte eine Zeit lang angenehme Ruhe. Doch dann sprach Sirius wieder.

„Du bist erwachsen geworden. Auch, wenn man es dir so nicht ansieht, ich merke es. Du warst früher schon vernünftiger als manch andere, aber jetzt...“

Harry antwortete darauf nicht, stattdessen fuhr er in seiner Tätigkeit seinem Paten über die Haare zu streicheln fort.

„Du kannst das gut, weißt du das? Deine Freundin muss sich glücklich schätzen.“
 

„Ich habe keine Freundin“, meinte der Junge nur nebensächlich und schaute auf das Bild, das über dem Kamin hing. Es bildete eine Frau ab. Eine schöne Frau, die er gut kannte.

Sirius folgte dem Blick und fragte sich, wer das wohl sein mochte.

„Hübsch, nicht?“, fragte Harry.

„Hm? Ja, stimmt. Wer sie wohl sein mag?“

Der Jüngere lächelte nur und überlegte, was Prinz wohl gerade tat.
 

„Sag mal, wie lange darf ich bleiben?“

Sirius sah fragend nach oben.

„Bis Da-...äh, Salazar wieder kommt“, grinste Harry dann.

Der Mann wunderte sich, dachte sich aber nichts dabei. Lieber genoss er noch die Zeit, die er hier bleiben konnte. Denn ihm war klar, dass sich die beiden nicht von ihrem Plan, ihn wieder zurück auf die Burg zu schicken, abbringen lassen würden.
 

Es brauchte auch nicht lange, da erschien Salazar wieder.

„So, Aufbruch, Sirius!“

Der schmollte und versuchte, doch noch ein wenig bleiben zu dürfen. Aber Fehlanzeige.

„He, wir sehen uns bald wieder und vielleicht kann ich dir dann etwas mehr verraten. Kommt auf die Lage an.“

Sirius nickte nur und umarmte Harry. Er war froh über die Worte, die der Junge da eben gesagt hatte.

Jetzt hieß es also wieder warten!
 

„Ich hab dich lieb, Kleiner!“, versicherte Sirius noch mal.

„Ich dich auch.“

Und dann waren sie einfach verschwunden...
 


 

Ja, ich weiß, ich hör wieder auf!^^

Allerdings müsstet ihr das von mir schon gewohnt sein, oder?

Wie hat es gefallen?

Bye, Mitani
 

P.S. Wer fragt sich, wer diese Frau ist???

Neuntes Buch - Offenbarung

Kein Heiliger
 

Neuntes Buch – Offenbarung
 

Der nächste Morgen brach an. Nach der Meinung des Tränkemeisters viel zu früh.

Er hatte zwar gesagt, dass er heute eine Entscheidung treffen wollte, aber doch nicht schon JETZT!

Konnte man diese dumme Uhr nicht zurückdrehen?

Nein, war ja klar...
 

Also erhob sich der Mann, um sich anzukleiden. Was blieb ihm auch anderes übrig?

Gar nichts!

Griesgrämig wie immer – gut, heute wohl ein wenig mehr als sonst – stampfte er zur Großen Halle. Dort würde er schnell sein Frühstück einnehmen, dabei auf keine Gespräche eingehen und dann sehen, dass er wieder verschwand.

So saß er also nun auf seinem Platz, schlürfte an seinem schwarzen Kaffee und beobachtete unauffällig auffällig – jedenfalls, wenn man Harry Potter hieß und das bemerkte – das Potterbalg.
 

Der sah auch ständig rüber und immer wenn er das tat, versuchte Severus wegzusehen. Er wollte ja schließlich nicht den Anschein erwecken, dass er hier irgendein Interesse an irgendwem hatte!

Wäre ja noch schöner!!

Andererseits interessierte ihn schon, was Potter von ihm wollte.

Wieso er diesen vermaledeiten Trank gebraut hatte. Wie er an das Buch gekommen war. Warum er überhaupt auf einmal so gut brauen konnte. Und warum, verdammt, er ständig eine Extrawurst bekam?!
 

Severus beendete sein Frühstück, ohne etwas gegessen zu haben. Wie üblich rauschte sein Umhang um ihn herum und so trat er auch an den Gryffindortisch, um Harry zu sagen, dass er unverzüglich in sein Büro kommen sollte, wenn er fertig war.

Der Schwarzhaarige nickte bloß und aß an seinem Brötchen weiter. Ron sah ihn mit weit offenem Mund an und Hermine versuchte etwas zu sagen, das ihrer Empörung Ausdruck verlieh.

Es blieb bei beiden ein Versuch.
 

---
 

Harry lächelte. Er war auf dem Weg in das Büro, in das er `eingeladen´ worden war.

Es hatte schon witzig ausgesehen, wie Severus geschaut hatte, als er ihm den Trank gegeben hatte und wie er ihn kannte, hatte er später natürlich auch nachgesehen, wie er noch mal wirkte.

Und nun konnte Harry sich auch sicher sein, dass er ihn zu sich genommen hatte, bis er dort ankam.

„Bin ich gespannt auf dein Gesicht...“, flüsterte er und lächelte ein Lächeln, das noch nie jemand auf seinen Zügen gesehen hatte, seit er Harry Potter war.
 

Er gelangte an der Tür zum Büro an. Einmal klopfte er und im nächsten Augenblick vernahm er auch ein „Herein!“

Der Schüler ließ sich nicht zweimal bitten und trat ein. Gerade konnte er noch sehen, wie der Mann den Flakon zukorkte, in dem sein Trank gewesen war.

„Hier bin ich“, meinte er und wartete, was weiter geschah.
 

Severus saß auf seinem Stuhl und betrachtete Potter. Der Trank musste doch eigentlich schon wirken, oder? Er würde noch kurz warten, manchmal verzögerte sich schließlich die Reaktionszeit.

„Also, Potter, was wollen Sie mir so brennend Wichtiges mitteilen?“, schnarrte er und zog eine Braue hoch.

„Ich? Nein, ich habe nichts zu sagen, wenn Ihnen selbst nichts auffällt“, erklärte Harry und wunderte sich sowieso, warum dem so war.

Severus selbst war gerade damit beschäftigt, die Halluzination zu bekämpfen, die eingesetzt hatte.
 

Er blinzelte und schaute wieder zu dem Jungen. Doch anstatt Potter, stand dort ein großer, schlanker, junger Mann mit schwarzen Haaren. Ein Mann, den er nur zu gut kannte.

Er seufzte und schüttelte den Kopf.

„Alles okay? Sie sehen blass aus, Professor. Haben Sie wieder nicht getrunken?“

Der Lehrer riss den Kopf hoch und sah nun einen besorgten Aurelius vor sich. Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen?!

Und nun kam er auch noch auf ihn zu! Severus fragte sich, was hier falsch lief.
 

„Wissen Sie noch, wie der Trank wirkt?“, erklang die Stimme erneut und Severus schluckte hart. Dann aber konzentrierte er sich auf die eben gestellte Frage.

Sicher hatte er sich die Wirkung gemerkt. Und langsam wurde ihm bewusst, was hier laufen könnte.

Der Trank entschleierte Illusionen...

Sein Kopf ruckte nach oben.

Noch immer stand die Erscheinung Aurelius´ vor ihm. Musterte ihn mit seinen Augen und lächelte:

„Prinz?“
 

Der Professor erhob sich und kam um den Schreibtisch herum, krallte die Hände weiterhin daran, um sich abzustützen.

„Das ist kein Traum, oder?“, fragte er mit rauer und vor allem trockener Stimme.

„Nein, das ist kein Traum. Ich bin wieder zurück, wie ich es dir versprochen habe.“

Aurelius konnte zusehen, wie der Zaubertränkemeister verschwand und sein Partner erschien. Als hätte er eben einfach mal die Maske gewechselt.

Noch einen Schritt trat er näher und dann legten sich die Arme des für tot gehaltenen um Severus.
 

Der ließ sich gegen die Brust des anderen sinken und Tränen lösten sich.

Tränen der Freude und der Liebe. Tränen, die seine Trauer und Verzweiflung bargen.

Sanft strich Aurelius über den Rücken des Mannes.

„Es ist alles gut, mein Liebster. Ich bin wieder bei dir...“

Schluchzer ließen den Körper des Vampirs beben und Hände krallten sich in den Umhangstoff Aurelius´, so dass er die Umarmung verfestigte und kleine Küsse auf den Schopf platzierte.

Es dauerte eine Weile, bis sich Severus wieder beruhigt hatte, doch dann sah er klarer als jemals zuvor.
 

„Ich habe nicht daran glauben können, dass du wirklich... Es ist so seltsam, aber ich bin so überglücklich, dass ich dich wieder habe! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe!!“

Seine Stimme war rau gewesen und die Worte nur ein heiseres Flüstern. Dennoch hatte der andere alles verstanden.

„Mein Prinz, du weißt, dass ich Versprechen immer halte, nicht? Und nun, da ich wieder bei dir bin, wird mich nichts mehr von dir fernhalten.“

Erneut schlang der Professor die Arme um den anderen und lehnte sich in eine Umarmung. Der Duft von Parfum kam ihm entgegen und er zog ihn tief ein. Ja, er liebte es, wenn sein Schatz so lecker roch.
 

„Ich wäre früher da gewesen, hätte es nicht unvorhersehbare Komplikationen gegeben. Es tut mir leid, dass ich dich so lange alleine ließ, Liebling. Du weiß, ich liebe dich!“

Severus nickte nur und genoss die Nähe zu Aurelius.

Es war so wunderbar, wieder in seinen Armen liegen zu können und sich fallen zu lassen, ohne Angst haben zu müssen, es wäre nur ein böser Traum oder gar eine Wahnvorstellung.

„Du hast Unterricht, oder?“, unterbrach der junge Mann die Stille.

Leidlich wurde der Angesprochene in die Realität und die damit verbundene Tatsache zurückbefördert, dass er nervige Gören zu unterrichten hatte.

„Leider...“

„Sieh es mal so, nach der Mittagspause habe ich Unterricht bei dir und ich werde auch ganz artig sein.“
 

Keiner der beiden konnte sich ein Grinsen verkneifen.

Dieses Spiel kannten sie nur zu gut, auch wenn es dann meist im Privaten stattgefunden hatte und ganz anders geendet hatte, als mancher Schüler erwarten würde.

„Dann muss ich mich ja geradezu freuen, oder?“, fragte Severus und küsste seinen Partner leidenschaftlich.

„Wenn wir doch mehr Zeit hätten...“, nuschelte Aurelius in den Kuss und erhielt ein amüsiertes Schnauben, das gleichzeitig ausdrückte, dass es aber leider nicht so war.

„Ich muss nun wieder zurück, die Löwen werden sich fragen, wo ich bleibe.“

Frustriert trennten sich die beiden und lächelten noch mal, ehe Aurelius wieder die Gestalt von Harry Potter annahm.
 

„Mach dir keine Sorgen, Schatz. Und heute Abend, wenn ich die Strafarbeit absitze, reden wir, ja? Tom würde ich auch mal gerne wieder sehen. Soviel ich weiß, warst du öfters bei ihm...?!“

Noch einmal lächelte Harry und dann öffnete er die Tür.

„Heute Abend trinkst du bitte auch etwas, damit du mir hier nicht vor den Schulleiter gehst!“

Lachend schloss er hinter sich die Tür und war damit für eine Weile aus dem Büro verschwunden.

Severus grinste... Ja, wenn der Alte herausbekam, dass er ein Vampir war, würde er im wahrsten Sinne des Wortes, vor den Schulleiter gehen.
 

---
 

„Harry!“, schrie Hermine, die ihm entgegen kam. Und leider Gottes auch Nott. Harry seufzte und schüttelte den Kopf.

Das war ja jetzt so klar gewesen!!

„Nott!“, sagte er dann äußerst schmierig, so dass ihn augenblicklich jeder seltsam anschaute.

Nott wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Hermine und Ron waren regelrecht schockiert. Selbst Draco und Blaise, die hinter Theodore standen, waren mehr als überrascht und schafften es kaum, das zu verbergen.

„Ich wünsche, Nott, das du mich in Ruhe lässt. Weißt du, es tut mir keineswegs leid, dir mitzuteilen, dass ich bereits vergeben bin!“
 

Damit stolzierte er an der Gruppe vorbei und bog in den nächsten Gang ab. Hermine und Ron starrten auf einen imaginären Punkt und verstanden die Welt nicht mehr. Draco und Blaise waren noch immer sprachlos und Theo hatte am, oder eher, im Wasser gebaut.
 

---
 

Es klingelte zum Unterricht und die Gryffindors wären am Liebsten wieder raus gerannt, wenn sie gekonnte hätten.

So kauerten sie auf ihren Bänken und stöhnten, als die Kerkertür aufgestoßen wurde.

Severus kam hereingerauscht und musterte die Schüler kalt. Sein Blick blieb einige Sekunden an Harry Potter hängen, der ihm zuzwinkerte.

„Schlagt die Bücher auf, Seite vierhundertdrei!“, schnarrte er und wartete.
 

Draco verdrehte die Augen, als er merkte, das Severus wieder einen ziemlich schweren Trank rausgesucht hatte.

Was sollte das werden? Der Blonde war sich sicher, dass das Absicht war. Aber meckern konnte er auch nicht, schließlich würde er kein Problem haben. Also beließ er es dabei und begann damit, die Zutaten zu richten.

Harry allerdings fand das irgendwie dumm. Wieso wollte sein netter Professor denn so was haben?

Und außerdem war das ja wohl die Unterforderung des Jahrhunderts!

Er war kein Versager im Tränkebrauen und das sollte sein Liebling nicht vergessen!!

Also tat er das, was er am Besten konnte – er lehnte sich zurück und funkelte herausfordernd zu dem Mann.
 

Severus war natürlich aufgefallen, dass Aurelius nichts tat. Am Anfang schob er es darauf, dass er ja schon immer recht schnell in diesem Gebiet gewesen war.

Aber als der Unterricht fast vorbei war und sich die Pose und auch sein Blick nicht geändert hatten, verstand er, was los war.

Er fühlte sich unterfordert!!
 

„Potter, wie wäre es heute Abend mit Nachsitzen? Sie werden um Punkt acht hier erscheinen!“

Die Klasse war natürlich mal wieder zweigeteilter Meinung.

Die Gryffindors fanden es fies und die Slytherins amüsierten sich. Allerdings war einer braunhaarigen Schülerin nicht entgangen, dass Harry nichts getan hatte.

Nein, die ganze Zeit hatte er dagesessen und in die Gegend gestarrt, anstatt der Aufforderung nachzugehen. Wen wunderte es da, dass Snape ihn zum Nachsitzen verdonnerte?!

„Aber natürlich, Professor, ich werde da sein.“
 

---
 

„Harry James Potter!“, brüllte die Gryffindor und hielt den Jungen am Arm fest. Dadurch wurde er ziemlich ruckartig gebremst und sie landeten am Boden.

„Danke auch, ich wollte die Klamotten noch tragen!“, knurrte Harry und klopfte sich den Staub ab. Irgendwie war er gerade in einer Mordslaune.

Vielleicht sollte er ihr das sagen? Nein, lieber nicht...

„Wieso hast du im Unterricht nicht mitgemacht? Das war absolut dumm!!“, schimpfte sie unbeeindruckt weiter und stöhnte auf, weil es schien, dass der andere nicht zuhörte.
 

„Ich hab meine Gründe und nun entschuldige, ich muss ja nachsitzen!“

Damit verschwand er im Laufschritt. Und zurück blieb das Mädchen, das den ganzen Tag versucht hatte, ihn zu erwischen – nur, um hier stehen gelassen zu werden.

Das würde noch ein Gespräch nach sich ziehen, da war sie sich sicher!

Harry dachte nur, dass es gut war, dass sie nicht wusste, was er nun tun würde....
 


 

Ich liebe den Anfang mit Severus!^^ Man kann ihn aber auch verstehen, nicht?

Was meint ihr?

Bye, Mitani

Zehntes Buch – Toms bester Freund

Kein Heiliger
 

Zehntes Buch – Toms bester Freund
 

Severus war nervös.

Aber warum, das konnte er nicht sagen, es war einfach so.

Und nun lehnte er an seinem Schreibtisch und wartete, dass es klopfte, um dann kurz seine vampirischen Fühler auszusenden, um zu erfahren, wer es war.

Würde es sich um Aurelius handeln, würde er mit einer sanften Stimme antworten und gleich darauf seinen Geliebten im Arm halten.
 

Ein Seufzer entwich ihm und als er die geschlossenen Augen wieder öffnete, sah er sich einem Mann gegenüber, den er nicht hatte reinkommen hören.

Die Augen blitzten ihn amüsiert funkelnd an.

„Du musst aufpassen, Schatz, das kann gefährlich sein...“, grinste Aurelius und legte den Kopf schief.

Severus verstand die Einladung, war sie doch so vertraut.

Er trat heran, legte seine Arme um die Gestalt des anderen und seine Lippen küssten den Hals.

Die Zunge leckte über die Haut, die er so lange hatte missen müssen, dann senkten sich seine scharfen Zähne in das Fleisch.
 

Warm strömte das Blut in seinen Mund, erfüllte ihn mit unbekannter Kraft.

Schon immer hatte sich Aurelius´ Blut von dem Normalsterblicher unterschieden. Aber wieso dem so war, welch tiefes und mysteriöses Geheimnis seine Existenz barg, hatte er niemals erfahren.

Und es war Severus egal. Er liebte dieses Wesen, das für ihn sein Leben bedeutete und er war so überglücklich, dass er ihn zurückbekommen hatte, dass es nebensächlich war, wie das möglich gewesen war.
 

Vorsichtig löste er sich und leckte sich die Lippen, ehe er den Blick wieder hob.

„Alles in Ordnung?“, fragte Severus und sein Gegenüber nickte.

„Ja, mir geht es gut, keine Sorge. Aber ich würde jetzt gerne von hier weg, Liebling, zu Tom!“

Der Tränkelehrer konnte nur lächeln. Er wusste aus Erzählungen, dass Tom und Aurelius schon immer Freunde gewesen waren. Und als sie sich kennen gelernt hatten, war dem auch schon so gewesen.

Da fiel Severus ein, dass er nicht mal das Alter seines Partners kannte. Womöglich war er doppelt so alt als er selbst?!

Aber auch das war momentan nebensächlich und wurde wieder in die Tiefen der Gedanken geschoben.

„Ja, lass uns gehen!“
 

---
 

Tom saß an seinem Schreibtisch und regte sich mal wieder furchtbar über die Unfähigkeit seiner Leute auf.

Wieso waren sie nicht in der Lage, die einfachsten Dinge zu erledigen!!?

Er stöhnte genervt auf und stützte das Gesicht in die Hände, um sich gleichzeitig zu verstecken.

So blieb er auch sitzen, als sich die Türe öffnete.
 

Wieso aufschauen, wenn er doch genau wusste, dass es Severus war, der sowieso fast täglich herkam.

Also grummelte er weiter vor sich hin und wartete, bis der andere etwas sagen würde. Was auch nicht lange auf sich warten ließ:

„He, wie geht’s?“, fragte der Tränkemeister und blickte auf den Mann, der vor ihm am Schreibtisch saß.

„Scheiße!“, brummte der und ließ sich ächzend in den Stuhl zurückfallen. Die Augen hatte er dabei geschlossen gehalten.
 

„Ich nehme an, dass du wieder Ärger mit deinen Leuten hast?“

„Ja, die sind so was von unterbelichtet!“, maulte Tom.

„Tja, wie wäre es, wenn du sie mit etwas beschäftigst, das sie keinesfalls ruinieren können?“, meinte dann eine dritte Stimme.

Und darauf herrschte Stille.
 

Severus sah zu Aurelius, der ein kindlich erfreutes Gesicht zeigte und breit grinste.

„He, keine Antwort?“, fragte er nach und stützte sich auf den Schreibtisch und beugte sich weit vor zu Tom.

Doch der kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.

Also schritt Aurelius um den Tisch herum und pustete dem anderen ins Gesicht.

„Ich finde es nicht gerade nett, dass du mich so ignorierst!!“

So versuchte er noch die letzte Möglichkeit:

„Komm, Liebling, Tom mag mich nicht mehr!“
 

Und wie erhofft animierte das den Lord, die Augen aufzureißen und den anderen anzustarren.

„Aurelius...“, flüsterte er und starrte ihn weiter an.

Der drehte sich strahlend um.

„Na, das wird aber Zeit!“, nörgelte der junge Mann. Dann fand Aurelius sich in einer Umarmung wieder.

„Ich glaubs ja nicht!“, hörte er eine leise Stimme an seinem Ohr.

„Darfst du aber“, erklärte der Schwarzhaarige und erwiderte die Zärtlichkeit, die ihm das Gefühl der wiederbekommenen Familie vermittelte.

In der Tat war Tom seit langer Zeit ein wichtiger Vertrauter und Freund.
 

Severus beobachtete das Ganze nur und freute sich für beide. Es war schön, dass sie alle wiedervereint waren. Nun konnte das Leben weitergehen, ohne, dass sie trauern mussten.
 

Als sich die beiden wieder getrennt hatten, wanderte Toms Blick auch endlich mal zu Severus.

„Oh, dein Aussehen ist wieder das Alte!“, stellte er überrascht fest. Tatsächlich hatte der Tränkemeister sich vom Zeitpunkt Aurelius´ Todes an nicht mehr um sein Äußeres gekümmert. Und so war es auch gekommen, dass er den Eindruck des Älterwerdens vorgegeben hatte – wenn auch unbeabsichtigt.

Jetzt aber war er wieder der Alte. Seine Haut war glatt und makellos hell. Sein Alter würde man wohl auf die achtundzwanzig schätzen.

Tom fragte sich gerade, was die Schüler und der Schulleiter sagen würden?
 

Außerdem fragte sich der Dunkle Lord, wie es nun eigentlich möglich war, dass Aurelius wieder hier war?! Der junge Mann war damals ermordet worden und in Severus Armen gestorben. Und er selbst hatte die Leiche gesehen.

Und nun..? Da stand er, quietschlebendig und rotzfrech wie immer. Und so vorlaut...

Wie es aussah, hatte Aurelius seine Gedanken erraten, denn er grinste mal wieder spitzbübisch.

„So, so, du bist aber auch überhaupt nicht neugierig, oder?“

Severus sah verwirrt zwischen ihnen hin und her. Hatte er etwas verpasst?
 

„Setzen wir uns doch...“, meinte der Todgeglaubte und nahm Platz. Neben sich klopfte er aufs Polster und forderte damit seinen Partner auf, sich zu ihm zu setzen.

Als dann alle endlich saßen wurde Aurelius´ Blick ernster.

„Ihr fragt euch wie es möglich ist, dass ich noch lebe...? Nun, das ist eine relative Sache.“

Die Verwirrung und das Unverständnis wurden immer größer und wäre die Situation nicht so ernst, würde der Redner nun lachen.

Aber da Severus und Tom doch sehr verloren aussahen, sprach er weiter:

„Sagen wir mal so, meine Seele ist nicht so sterblich, wie manch einer annehmen möchte.“
 

„Was... was willst du damit sagen?!“, kam es sehr schnell von Severus, wobei er nicht unbedingt leise blieb.

„Nun, so wie ich es sage.“

„Ja, aber, wie sollen wir das jetzt auf deine Wiedergeburt beziehen?“

Tom war auch nicht unbedingt ruhiger als der Tränkemeister, jedoch konnte er es besser verbergen, als der.

„Nun, für gewöhnlich gehen die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt ein. Das heißt, je nachdem wie man gelebt hat, kommt man entweder in den schönen und friedlichen Teil – die elysischen Gefilde. Oder eben in den Teil, an dem man für seine Taten büßt, indem man sie immer und immer wieder erleben muss – der Tataros.“
 

Interessiert lauschten die beiden und hingen mit ihren Blicken an den Lippen des anderen. Wobei aber nur einer daran dachte, diese zu küssen.

„Weiter?“

„Ja, weiter... Nun, meine Seele geht nicht in die Unterwelt ein, weil sie eben nicht sterben kann.“

Severus seufzte frustriert. Das war alles so...

„Argh! Aber wieso denn nicht?“, fragte er freiheraus.

„Och, das hat was mit dem Herrn der Unterwelt zu tun.“

Nun kamen sie einen Schritt weiter. Allerdings stellte sich die Frage:

Wer war der Herr der Unterwelt?

„Und wieso hat der was dagegen? Überhaupt, wer ist das??“, bohrte Tom weiter.
 

Aurelius lachte los.

„Mann, wenn ihr mal nicht neugierig seid!!“

Langsam kam er wieder zur Ruhe und stand dann auf. Er schritt auf das kleine Sideboard zu und öffnete die darauf stehende Glasflasche, deren Inhalt goldbraun glänzte.

Daneben standen drei Gläser aus Bleikristall, von denen er sich eines nahm. Dann schenkte er es sich halbvoll und trank einen Schluck.

„Guter Geschmack, Tom“, meinte er leise und drehte sich wieder um, blieb aber an das Board gelehnt stehen.
 

Wie er da so angelehnt stand, in der Rechten das Glas und mit der Linken abgestützt, mit den funkelnden Augen, der schlanken Gestalt und dem schwarzen Haar, konnte man nicht umhin kommen das Gefühl zu haben, etwas Überirdisches anzusehen.

Aurelius wirkte beinahe mystisch.

„Wow, du siehst aus wie ein Dämon!“, flüsterte Severus hingerissen und der andere konnte nur nicken.

Ein Lächeln, das man wirklich nicht deuten konnte, huschte über die Züge des Stehenden. Es wirkte umgarnend und der Lord wie auch Severus, vergaßen, was sie von ihm hatten wissen wollen.
 

So schnell wie dieser seltsame Zustand gekommen war, war er wieder verschwunden und es war, als wäre nie etwas gewesen.

„Wollt ihr auch was?“, wollte Aurelius wissen und hob sein Glas fragend an.

„Nein, nein, danke!“, antwortete Tom, wobei Severus nickte.

So bekam er ein Glas gereicht und dann setzte sich sein Liebling wieder neben ihn. Dieses Mal allerdings etwas anschmiegsamer, denn er rutschte so dicht heran, dass er beinahe schon auf Severus´ Schoß saß.

„He, was denn?“, lächelte der.
 

„Nichts, ich bin einfach nur streichelbedürftig!“, grinste Angesprochener.

„Ah ja, aber nicht hier, meinst du nicht auch?“

Der Dunkle Lord konnte sich gut vorstellen welch Zweideutigkeit dahinter steckte und grinste nur schweigend. Natürlich entging das den anderen beiden nicht, aber auch sie sagten kein Wort.

Grüne Augen richteten sich auf ihn und er hob eine Braue.

„Was?“

Severus sah mal wieder zwischen ihnen hin und her.

„Nichts, was soll sein? Aber sag mal, Tom, wie sieht es bei dir aus? Wer ist der Glückliche?“
 

„D... das geht dich nichts an!“, raunte Gefragter und wurde puterrot.

Severus glaubte, dass der werte, gefürchtete Dunkle Lord, etwas missverstanden hatte.

„Ich... du... oh Mann, was soll das?!“, meckerte er und schmollte in seinem Sessel.

Aurelius grinste mal wieder und winkte ab.

„Du hast mich nicht richtig verstanden, oder? Ich rede nicht davon, dass du was mit mir anfangen sollst, immerhin hab ich ja meinen Prinz! Außerdem...“, fuhr er fort, erhob sich aber dabei, um sich vor Tom aufzubauen.

„...außerdem weißt du wohl nicht, was die Definition von `Freund´ ist, oder?“

„Hääää?“, kam es ganz unartikuliert von dem Lord.

„Der Freund ist eine männliche Person, der ein gewisses Etwas hat, das verhindert, mit ihm im Bett zu landen!“, erklärte Aurelius.
 

„Na, danke auch!“, schnaubte Riddle und verschränkte die Arme vor der Brust.

Severus schüttelte den Kopf und Aurelius hatte sich wieder gesetzt.

„Also, wem hast du dein Herz geschenkt?“

„Öh... wieso sollte ich es verschenken? Das brauch ich schon noch selbst. Obwohl, so als Vampir, da schlägt es ja eh nicht mehr...“

So sinnierte das Oberhaupt der Todesser noch eine Weile in Gedanken, während sich das Paar mit sich selbst beschäftigte – was heiße Küsse beinhaltete.

„Ähm, ja... ich bin noch anwesend, gell?“

Wurden sie dann unterbrochen.
 

„Ach, auch mal wieder aus deinen Gedanken aufgetaucht?“

„Sehr witzig!“, kommentierte der Dunkle Lord. Einen Moment schwiegen sie, ehe dann alle drei lachten.

Es tat gut und befreite, das spürten alle.
 

Es war circa dreiundzwanzig Uhr, als sich die beiden Hogwartsbewohner von ihrem besten Freund verabschiedeten.
 

---
 

Als sie aus dem Kamin traten, gähnte Aurelius erst mal und streckte sich dann.

„So müde?“

„Ja, irgendwie schon. Weiß auch nicht... Schatz?“

Severus trat hinter ihn und legte seine Arme um den anderen, dann drückte er ihn ganz fest an sich.

„Was denn, mein Engel?“

Ein Seufzer, der auch ein Glucksen hätte sein können, erklang.

„Ich muss jetzt gehen, Prinz. Die Gryffs werden sich fragen, wo ich so lange war. Und es ist ja schon Ausgangssperre.“

Der Lehrer grummelte und nickte schließlich lautlos in die Mähne schwarzen Haares.
 

„Ich würde ja auch lieber bleiben, aber das wäre zu auffällig. Aber es sind doch bald wieder Ferien, nicht?“

Die Anzüglichkeit dieser Worte hörte der Vampir sofort heraus und er nickte eifrig.

„Ich liebe dich!“, schnurrte Aurelius, dann küssten sie sich noch mal innig, ehe sie sich voneinander verabschieden.
 

---
 

Harry trat aus der Wand neben der fetten Dame, die allerdings vor sich her schnarchte, so dass der Schüler das Portrait einfach so öffnete. Auch wenn noch jemand von den anderen wach sein würde, so könnten sie das nicht feststellen.
 

So betrat er den Gemeinschaftsraum, in dem Hermine saß, ein Buch in der Hand hielt und ihn ansah. Allerdings fiel die Lektüre schnell zu Boden und das Mädchen war aufgesprungen.

„Harry!“, rief sie.

„Ich hab mir solche Sorgen gemacht!! Wo warst du denn, die Strafarbeit ist doch sicher schon lange vorbei!!?“

Gefragter schob die Braunhaarige erst mal von sich, ehe er zur Antwort ansetzte:

„Ich bin noch ein wenig umhergelaufen und habe nachgedacht. Mir geht’s gut und es ist alles in Ordnung.“
 

Mit einem künstlichen Lächeln, das sehr real wirkte, winkte er ihr zum Gruß und verzog sich schnell in den Schlafsaal.
 

Hermine sah dem Jungen nach und ein seltsames, ungutes Gefühl machte sich in ihr breit.

Konnte es sein, dass Harry ihnen etwas verschwieg? Schließlich war er schon eine Weile so komisch...
 


 

Muahahahahahaha!!! Ich hör mal wieder hier auf! *g*

Und sagt nichts, ich weiß, dass das fies ist!^^

Bye, Mitani

Elftes Buch - Sirius´ Problem

Kein Heiliger
 

Elftes Buch – Sirius´ Problem
 

Harry war in Begleitung seiner Mannschaft unterwegs zum Quidditchfeld, da sie Training hatten. Auf ihrem Weg waren sie Severus begegnet, was um ihn herum leise Bemerkungen erklingen lassen hatte. Er war weder darauf eingegangen, noch hatte er mitgemacht.

Zwar hatte Ronald Weasley ihn seltsam angesehen, aber er hatte kein Wort darüber verloren.
 

Hermine hatte abgelehnt mitzukommen, weil sie, wie sie gesagt hatte, noch etwas in der Bibliothek zu tun hatte.

Dass sie versuchte, hinter das seltsame Verhalten ihres besten Freundes zu kommen, hatte sie natürlich niemandem gesagt.

Auch Ron nicht, denn es war ihr zu gewagt, da der Rothaarige zu gern mal schneller redete, als er dachte. Und so saß sie dort und suchte in den Büchern nach Zaubern und Hinweisen, die ihr ermöglichen sollten, das Geheimnis zu ergründen.
 

---
 

Erschöpft vom Training waren die Spieler zurückgekehrt und hatten sich geduscht. Nun war Ron auf dem Weg zu seiner Freundin, die, wie er erfahren hatte, noch immer in ihrem Paradies und seinem erklärtem Albtraum saß.

Jeder musste wissen, welchen Ort er damit meinte... – die Bibliothek!

Dummerweise war er zuvor nicht mehr auf die Toilette gegangen und so rannte er zu der nächstgelegenen.

Als der Junge die Tür geöffnet hatte, wäre er am liebsten wieder geflüchtet. Nur seine Blase hielt ihn davon ab.
 

Tapfer trat er also näher und stellte sich neben den Mann.

„Hallo, Professor Snape. Schön, dass wir hier mal nicht als Schüler und Lehrer stehen, sondern als zwei Männer!“

Severus blickte den Schüler an und ein hämisches Grinsen glitt über seine Züge.

„Ja, aber wie ich sehe, haben sie wieder den Kürzeren gezogen!“

Damit wandte er sich ab und ging.
 

Zurück blieb ein frustrierter Ron, der niedergeschlagen an sich runter sah. War ER wirklich zu klein?

Schwer seufzend packte er wieder ein und entschloss sich, Hermine zu fragen. Sie würde es doch sicher wissen... oder?
 

---
 

Severus lachte sich innerlich noch immer ins Fäustchen. Dieser Weasley war ja wohl so was von bescheuert!! Aurelius würde sich wahrscheinlich halb totlachen, wenn er das erfuhr. Sich auf die Schulter klopfend, natürlich nur mental, schritt er weiter.

Eigentlich brauchte dieser kleine Erfolg doch ein Glas Whisky zur Belohnung, oder nicht? So lenkte er seine Schritte zu seinen Räumen.
 

---
 

Sirius Black saß mal wieder gelangweilt vor dem Spiegel, der es eigentlich ermöglichen sollte, seinen Patensohn zu sehen. Aber jeder Spruch, jedes Wort, jede Bewegung... es war einfach alles falsch!

Dieses scheiß Teil funktionierte nicht!
 

Also saß er nun frustriert da und überlegte sich, was noch zu tun sein könnte.

Salazar beobachtete das Treiben des Animagus belustigt. Es war doch mal eine Abwechslung dem jungen Mann dabei zu zusehen, wie er sich abmühte.

Auch, wenn es meinem Sohn nicht gefallen würde, dachte er.
 

Ein weiterer Blick zu Sirius ließ ihn den Gedanken vergessen, denn es war einfach zu komisch.

„Willst du nicht langsam aufgeben? Ich meine, du wirst ihn sowieso nicht benutzen können.“

Der Blauäugige drehte sich Salazar zu.

„Und wieso hast du mir DAS nicht früher gesagt?!“

„Es hat Spaß gemacht, dir zuzusehen!“, erklärte der Gründer lässig und nippte an seinem Rotwein.

„Na toll, es hat Spaß gemacht...“, murrte er und schmiss sich in einen Sessel. Dann starrte er Salazar wütend an und hörte auch nicht damit auf, als der sich ein Buch nahm.
 

Unterbrochen wurde diese `Unterhaltung´, als sich die Tür öffnete.

Beide hoben den Blick. Während aber Sirius durchaus verwirrt war, lächelte Salazar erfreut.

„Meine Liebe, ich freu mich, dass du da bist!“, meinte er und umarmte die Frau.

Kurz küssten sie sich, dann traten sie wieder näher und setzten sich auf die große Coach.

Sirius beobachtete sie eine Weile, ehe er sich dann angesäuert räusperte.
 

Sal schaute ihn an und lachte dann.

„Entschuldige! Liebes, das ist Sirius Black, `Harrys´ Pate.“

Die Frau nickte verstehend und lächelte. Dann wandte sie sich wieder ihrem Schatz zu. Der Animagus kam sich reichlich überflüssig vor und verließ verletzt den Raum.

Er wollte hier weg! Zurück nach Hogwarts, zurück zu Harry!
 

---
 

Harry selbst lag in Severus´ Bett und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Seine Hauskameraden hatten ihn so sehr genervt, dass dies hier der einzige Ort gewesen war, wenn man die anderen zwei unauffindbaren Räume ausschloss, an den er konnte.

Seine Gedanken schweiften gerade mal wieder ab und zwar zu seinem Vater.
 

Und so hatte er mitbekommen, dass der nicht alleine war und Sirius Gesicht nach zu urteilen, war selbiger gerade in schlechter Verfassung.

~Dad!~, schimpfte er also in Gedanken los.
 

Salazar zuckte heftig zusammen, als er seinen Sohn in seinem Kopf schreien hörte.

„Boah, Aurelius, übertreib ´s nicht so!“, murrte er und blickte zu seiner Frau.

Die war wohl sehr interessiert, was los war.

~Was störst du uns? Deine Mutter ist da!~

~Das weiß ich. Aber Sirius auch und der ist nicht gerade in guter Verfassung! Wo ist er?~

Der Slytherin sah sich um, konnte den Black aber nicht finden.

~Schätze mal, irgendwo im Schloss?~

~Na toll! Hast du nicht bemerkt, dass ihr ihn ignoriert habt? Ich weiß, dass du Mum lange nicht gesehen hast, geschweige denn ICH! Aber Siri braucht nun mal Pflege. Ich komme zu euch und suche ihn. Falls Fragen auftauchen, du hast mich geholt!~
 

So war die Verbindung beendet und kurz darauf erschien Aurelius in dem Zimmer.

„Hallo, mein Schatz!“, erklang die Stimme der Frau und die beiden umarmten sich kurz.

„Hi, Mum! Ich kann nicht hier bleiben, Sirius braucht mich!“

So veränderte er sein Aussehen und stürmte davon.

Salazar wandte sich seiner Frau zu.

„Mann, der kann wettern...“
 

---
 

Da das Schloss wirklich groß war, streckte Harry seine Fühler aus und fand seinen Paten schließlich auf einem der Türme.

Ein Grinsen erschien auf seinen Zügen. Sein Pate bevorzugte die luftige Höhe wohl genauso zum Nachdenken, wie er selbst!
 

Leise betrat er den Raum. Nur gut, dass alle Fenster, Türen und Balkone gesichert waren.

„Sirius?“, flüsterte er und wartete auf Antwort. Doch es kam keine.

Also stellte er sich neben den Mann und umarmte ihn einfach. Sirius erschreckte daraufhin und klammerte sich krampfhaft an die Mauer, um nicht runterzufallen.

„Keine Angst, man kann nicht rausfallen!“, lächelte der Junge und der Animagus blinzelte mehrmals, ehe er realisierte, dass das kein Traum war.
 

„Harry!“, schrie er beinahe schon und umarmte den anderen so fest, dass der glaubte ersticken zu müssen. Wenn man denn sterben kann, lächelte Harry gedanklich.

„Ja, ich bin hier. Salazar hat gesagt, dass es dir nicht gut geht.“

Der Mann nickte nur wortlos am Nacken des Jungen und ließ nicht los. Harry strich sanft über den Rücken seines Paten und beruhigte ihn damit.

Sein Hals und Hemd waren schon nass von Tränen.
 

Nachdem sicherlich schon zehn Minuten vergangen waren, löste der `Jüngere´ die Umarmung sachte und blickte in die blauen Augen.

„He, wieso weinst du?“

Sanft wischte Harry die Tränen von den Wangen seines Paten. Der schüttelte den Kopf und schniefte einmal, ehe er mit dem Ärmel über die Augen wischte.

„Nichts, wirklich...“

Doch der Schüler seufzte.

„Du musst nicht lügen. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht.“
 

Sirius sah den Jungen an und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Wie deine Mutter... Sie hätte auch nie aufgegeben.“

Harry schüttelte den Kopf. Es brachte nichts, etwas dagegen zu sagen. Noch war es nicht gut, Sirius davon zu erzählen, wer er wirklich war.

„Komm, lass uns gehen. Du hast doch sicher ein Zimmer, oder?“

Damit zog er den Mann mit sich und schließlich landeten sie in eben jenem Raum.
 

„Hm, schön hast du´s hier!“, meinte Harry.

Sirius stand noch immer an der Tür und beobachtete sein Patenkind. Irgendwie war er traurig und glücklich zu gleich.

„Sagst du mir jetzt, was du hast?“, wandte sich der Junge an den anderen.

Erschrocken zuckte der zusammen und starrte Harry an.

„Setz dich zu mir!“, forderte der Schüler, der schon auf dem Bett saß. Sirius war sich nicht sicher, ob er das tun sollte. Überhaupt, wie sollte er erklären, was in ihm vor ging?
 

Letztendlich setzte er sich doch.

Harry sah Sirius von der Seite an und wartete darauf, dass er etwas sagte.

Doch er blieb still.

„Du fühlst dich hier nicht wohl.“

Der Satz stand im Raum und der Mann wusste, dass es gewissermaßen stimmte.

Aber...

„Es ist nicht so, dass ich mich nicht wohl fühle... Ich... es ist nur...“
 

„Nur, dass du dich ungebraucht fühlst und ignoriert, überflüssig...?“

Sirius starrte sein Patenkind erschrocken an. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass Harry die Wahrheit gesagt hatte.

„Ich verstehe dich. Und ich habe darüber nachgedacht, was ich dagegen tun kann. Es ist nicht nur, dass du dich hier nicht wohl fühlst, sondern auch, dass du dich langweilst. Ich bin zu einem Entschluss gekommen, der dein volles Vertrauen in mich und kein Infragestellen deinerseits erfordert.“

Ernst schaute Harry Sirius an. Der brauchte noch einen Augenblick, um das eben Gehörte zu verstehen.

„Was willst du tun?“

„Bist du bereit, mir vollkommen zu vertrauen und zu akzeptieren, was ich tun werde, wenn es dich hier fort bringt?“
 

Der Mann schwieg und war sich nicht sicher, was er tun sollte.

Er wollte hier weg, aber wo würde das enden?

„Sagst du mir, was du planst?“

„Nein. Ich will eine Antwort. Wenn du zustimmst, wirst du noch heute von hier wegkommen.“

Die blauen Augen schlossen sich einen Moment, ehe er sie wieder öffnete und entschlossen nickte. Hier würde er nichts zurücklassen.

„Gut.“
 

Sirius spürte fast greifbar, wie sich die Stimmung in dem Zimmer wieder änderte.

Harry hatte sich nach hinten fallen lassen und er selbst lag nun neben ihm. Es war komisch, aber plötzlich hatte er das Gefühl, dass sein Patenkind hier eine ganz andere Rolle einnahm, als er bisher geglaubt hatte.

Eine Hand strich über Sirius´ Wange und kurz darauf fand er sich auf der Brust des anderen liegend, wieder.
 

„Ich verspreche dir, dass du nicht in Gefahr bist, wenn ich dich dorthin gebracht habe. Eigentlich könntest du nicht sicherer sein, wenn man mal das Schloss hier ausnimmt.“

Sirius nickte nur, denn es brachte nichts Fragen zu stellen, das wusste er.
 

---
 

~Vater, ich bräuchte mal eben deine Hilfe.~

Salazar saß noch immer im Wohnzimmer, zusammen mit seiner Frau und war überrascht, seinen Sohn schon wieder zu hören.

„Was will er denn?“, fragte sie.

„Moment.“

~Also, wobei soll ich dir helfen?~

~Ich möchte Sirius von hier wegbringen. Es ist, meiner Meinung nach, nicht gut, wenn er noch länger hier bleibt. Sein psychischer Zustand leidet zu sehr!~

~Na, dann schieß mal los!~ Forderte Salazar.

~Gut. Also, ich möchte...~
 

---
 

Harry gähnte und streckte sich, was Sirius aufschreckte, der in einen Dämmerzustand gesunken war.

Ein Klopfen an der Tür, ließ den Mann aufmerksam werden. Kurz darauf trat der Schlossherr ein.

„Was?“, meckerte Sirius gleich, denn er hatte noch nicht vergessen, dass er ignoriert worden war.

„Ich bin hier, um euch abzuholen. Harry hat dir bereits gesagt, dass du abreist?“

Verdattert nickte der Black nun.

„Gut. Dann hast du schon gepackt?“

Dieses Mal schüttelte er den Kopf.

„Das haben wir ganz vergessen!“, mischte sich Harry ein.

Salazar nickte verstehend und führte eine Handbewegung aus. Wie von Geisterhand packte sich der Koffer selbst.
 

Als das erledigt war, trat er neben die anderen beiden und legte eine Hand auf ihre Schultern und schon waren sie verschwunden. Der Koffer steckte in Sirius´ Tasche.
 

---
 

Sie tauchten in einem kleinen Salon wieder auf. Mit dem Marineblau und dem Silber, wirkte der Raum recht schön, wenn auch ein wenig erdrückend.

Interessiert schaute sich der Black um und war doch begeistert. Er war sich sicher, dass das hier ein anderes Schloss war. Vielleicht sogar eines, das ebenfalls Salazar Slytherin gehörte?
 

Vater und Sohn sahen sich an und grinsten ein wenig verschlagen. Aber so, dass es der dritte nicht sah.

Der drehte sich auch fragend um, als er hörte, dass noch jemand den Raum betreten hatte.

Es war im ersten Moment Neugierde, dann Entsetzen, welches man in seinen Augen lesen konnte...
 


 


 

So, ich weiß, dass ihr jetzt gerne wüsstet, wo Aurelius Siri hin bringen will.

Aber sagt, habt ihr vielleicht eine Idee?

Wie war’s sonst?

Bye, Mitani

Zwölftes Buch - Neue Behausung

Kein Heiliger
 

Zwölftes Buch – Neue Behausung
 

Severus saß mittlerweile in seinen Räumen und hatte sich etwas anderes angezogen. Aurelius hatte es immer gemocht, wenn er Jeans und ein einfaches Hemd trug. Seine Worte waren immer gewesen »Du siehst sexy aus!«

Insgeheim wünschte er sich natürlich, dass sein Partner hier auftauchen würde, aber das war wohl unwahrscheinlich.
 

Also füllte er noch etwas Whisky nach und hoffte trotzdem weiter.

Es war eine angenehme Stille im Raum, die nur von der sanften Hintergrundmusik gebrochen wurde. Entspannt legte der Vampir den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und ließ sich treiben.

Wie schön war es doch, hier zu sitzen und einfach nichts zu tun, oder gar nachzudenken...
 

---
 

Tom bekam große Augen, als plötzlich der Alarm los ging, während er in seinem Büro saß.

Für gewöhnlich wurde der nämlich sehr selten aktiv. Meist, wenn sich vielleicht mal ein Tier auf das Gelände verirrt hatte. Aber dass es ein menschliches Wesen geschafft haben sollte, das Gebäude zu betreten?

Schnellen Schrittes lief er die Gänge entlang, er wusste, wohin er musste.
 

Die erste Person, die er erkannte, war Salazar Slytherin. Das erleichterte ihn schon mal.

Doch dann drehte sich ein weiterer Mann um, der ihn erst neugierig musterte und dann entsetzt zu sein schien.

„Vo- Voldemort!!!“, stieß er aus und spannte sogleich seine Muskeln. Tom ignorierte vorerst, dass ein Todgeglaubter hier stand, war ja nicht das erste Mal – dachte man da an Aurelius.

Viel mehr überraschte und schockierte es ihn, dass neben dem Gründer kein anderer als Harry Potter persönlich stand.

Und der winkte ihm sogar frech zu!!
 

Also starrte er die drei Personen erst mal an.

„Tom?“, fragte dann Salazar, der sich wunderte, warum der Mann nur dastand und schwieg. Eher hatte er mit einem Wutausbruch gerechnet. Der Dunkle Lord blinzelte und sah dann fragend zu Slytherin.

~Tom, Klappe zu, es zieht!~

Angesprochener zuckte zusammen.

„Aurelius? Zeig dich!“, flüsterte er und drehte sich um. Doch da war niemand.
 

~Mein Lieber, bist du blind? Ich stehe HIER!~

Tom drehte sich wieder und blickte in die grünen Augen des Potters. Der grinste und nickte. Dem Lord fiel die Kinnlade nun wirklich runter.

„Tom, wir müssen uns mit dir unterhalten“, erklärte Salazar und kam näher. Erst jetzt ging der überhaupt richtig auf den Ältesten der Anwesenden ein.

„Um was geht es?“

Salazar wandte sich um und deutete auf Sirius.

„Verstehe. Hier lang!“
 

Die Gruppe langte in einem kleinen Raum an, der durch einen der vielen Kamine warm gehalten wurde.

Auf dem am Feuer nächsten Sessel nahm er Platz und wartete, bis auch der Rest saß.

„Also?“, fragte er etwas kühler, als man es gewohnt war, so denn man ihn Freund nannte.

Sirius starrte Voldemort an und ließ ihn nicht aus den Augen, um vorbereitet zu sein. Vielleicht wollte der ja noch seine Arbeit beenden, wenn er schon auf dem Silbertablett hierher kam?!

Harry hatte sich auf die Armlehne des Sessel, in dem sein Pate saß, gesetzt und die eine Hand auf seine Schulter gelegt.

„Reg dich ab, Siri, es passiert dir nichts. Außerdem wirst du hier bleiben, von daher wäre es angebracht, wenn ihr euch versteht.“
 

Nun war es nicht nur Sirius, der erschrocken schaute, sondern auch Tom.

„Darum geht es?“, wollte er wissen und klang recht ungläubig.

„Richtig. Er war bisher bei mir, aber es scheint, als wäre das nicht die beste Lösung. Daher hatte `Harry´ die Idee, ihn hierher zu bringen!“

Der Lord schickte dem Helden einen Mörderblick.

„Stell dich nicht so an. Du kannst Gesellschaft gebrauchen, die nicht nur aus Todessern besteht. Die sollen ihn übrigens nicht sehen, auch Snape nicht!“

Tom murrte leise und nickte ergeben. Wie konnte man seinem besten Freund etwas abschlagen?
 

„Harry, du glaubst doch nicht, dass ich hierbleibe?!“, begehrte der Animagus auf.

Sein Patenkind lächelte unschuldig und nickte dann.

„Ganz recht. Ich bin sicher, dass ihr euch verstehen werdet und wehe, ihr reißt euch die Köpfe ab!“

Salazar lachte in sich hinein. Sein Sohn hatte eine so unwiderstehliche Art, einen Befehl auszusprechen, gegen den sicher keiner verstoßen würde.

~Tom, Sirius hat keine Ahnung, wer ich wirklich bin und Sev weiß nicht, dass er lebt. Also pass auf, was du sagst!~

Angesprochener nickte bloß.
 

„Wenn alles geklärt ist, dann können wir ja jetzt gehen“, meinte Salazar und erhob sich.

Harry folgte ihm auf den Fersen.

Sirius starrte seinem Patenkind mal wieder hinterher und Tom hatte das Gesicht in die Hände gelegt:

„Womit habe ich das verdient...?“
 

---
 

Severus döste vor sich hin, als er durch ein Geräusch gestört wurde. Das Feuer war grün geworden und plötzlich kam Tom in den Raum gestolpert.

Die Männer sahen sich an und dann plumpste der Lord in den nächsten Sessel.

„Was ist denn mit dir?“

Der Tränkemeister klang besorgt.

„Ich bin so was von genervt! Wirklich, ich hätte nie gedacht, dass dieser verdammte Bl- äh, Kerl, mich so dermaßen in die Weisglut treiben kann!“

Severus verstand nur Bahnhof.
 

„Gott, der Kerl wird dafür leiden!! Wenn ich den in die Finger bekomme, dann zahl ich ihm das heim!“

„Wem denn?“, unterbrach der Professor den Redefluss, da Tom langsam ziemlich hysterisch wurde.

Der sah den anderen an und wusste gerade nicht mehr, um was es ging.

„Oh!“, entfuhr es ihm dann.

„Hach, Aurelius hat mir einen Gast aufgeschwatzt, der mich in den Wahnsinn treibt... Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, nein, jetzt rennt der mir die ganze Zeit hinterher!! Verstehst du? Er belagert mich regelrecht! Erst wollte er nicht mal in meiner Nähe bleiben und jetzt hab ich eine Klette!“

Frustriert schob der Schrecken aller Zauberer seine Unterlippe nach vorne und erinnerte damit schwer an ein Kleinkind.
 

Der Lehrer lachte laut los. Das war ja wohl jetzt nicht Toms Ernst!? Andererseits... wenn man sein Gesicht sah, dann wohl doch!

„Komm schon, so schlimm kann es doch nicht sein, oder?“

Todernst und bitterböse schaute der Lord seinen Freund an. Okay, das war Antwort genug.

„Kannst du mir auch sagen, wer dich da so nervt?“

Kopfschütteln.

„Ich sag nur eins: so schnell wirst du mich nicht mehr los!!“

Severus verdrehte die Augen und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas.
 

Gerade wollte er fragen, was eigentlich Aurelius dazu bewogen hatte, jemanden zu ihm zu bringen, als es an der Tür klopfte.

Seufzend antwortete Severus.

Dann öffnete sich die Tür und herein kam der, über den gerade gesprochen worden war.

„Liebling!“, entkam es dem Vampir.

„Jaaahh...“
 

Erfreut breitete der Mann seine Arme aus und forderte Aurelius damit auf, sich auf seinen Schoß zu setzen.

Natürlich ließ der sich das nicht zweimal bitten.

„Und, was hast du heute Schönes in deinen sexy Klamotten gemacht?“, raunte er sogleich ins Ohr seines Partners.

Severus grinste. War ja klar, dass es ihm aufgefallen war.

„Ich habe darauf gewartet, dass du kommst!“, antwortete er und küsste den anderen.
 

„Tom hat gesagt, dass du ihm einen Gast gebracht hast?“

Jetzt musste der Slytherin lachen.

„In der Tat, das habe ich! Und da du hier bist, nehme ich an, dass ihr euch entweder absolut nicht versteht, oder das Gegenteil der Fall ist.“

Interessiert wurde der Dunkle Lord gemustert.

„Er ist das nervigste Lebewesen, das ich kenne! Und wenn ich dich um eins bitten darf, dann darum, dass du ihn woanders hin bringst!“, moserte Tom.

„Tja, wohin denn? Er braucht Gesellschaft und du auch, also passt das! Im Übrigen glaube ich, dass er dich mag, wenn er dich so nervt!“
 

Aurelius und auch Severus mussten lachen, als sie den Ausdruck im Gesicht ihres Freundes sahen. Es wirkte fast so, als würde er einen gewaltigen Brechreiz unterdrücken!

„Na, komm schon, du kannst nicht behaupten, dass du ihn nicht magst, oder? Immerhin bist du geflüchtet, anstatt ihn zu meucheln!“

„Aber nur, weil du es verboten hast!!“, begehrte Tom auf und demonstrierte damit weiterhin seinen Standpunkt.

„Ich glaube, selbst wenn ich es nicht verboten hätte, würdest du es nicht tun!“, erklärte Aurelius sicher und lächelte verschlagen. Tom schnaubte nur und schloss weiterhin beleidig die Augen.
 

„Schatz, wen hast du ihm denn gebracht? Kenne ich die Person?“

Gefragter wandte sich seinem Partner zu und legte die Stirn in Falten. Irgendwann würde sein Liebling eh herausfinden, um wen es sich handelte. Und außerdem, wenn er selbst jetzt ab und zu Sirius besuchte, würde Severus seinen Geruch sicher bald wahrnehmen.

„Also schön, ich sage es dir, aber du wirst dich nicht aufregen, klar?!“

Ergeben nickte der Vampir.

Tom lauschte unauffällig dem Gespräch seiner Freunde.
 

„Es handelt sich um jemanden, den du zu gerne Flohfänger nennst.“

Severus Snape schaute einen Moment lang fragend, dann verengten sich seine Augen und der Blick wurde eisig.

„Black??“, fragte er hart nach, innerlich damit rechnend, dass Aurelius zusammenzucken würde, wie es Tom gerade getan hatte. Aber nichts dergleichen traf ein.

Der junge Mann saß noch immer unbewegt auf seinem Schoß und sah ihn an.

„Ja, Sirius. Und nur damit das klar ist: du lässt ihn in Ruhe, ich will keine Streitereien zwischen euch! Außerdem weiß er nicht, dass ich Aurelius bin. Er kennt mich nur als Harry Potter, sein Patenkind und Bekannter von Salazar Slytherin!“

Nun klappte der Mund des Tränkemeisters auf.
 

„Er hat dich mit deinem Vater gesehen?“

Der Professor war doch geschockt, damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Aber sein Schatz nickte gerade eifrig.

„Ja, und ich habe ihn auch schon zweimal getroffen. Einmal hier in Hogwarts und dann eben zu Hause auf Burg Slytherin. Von da haben wir ihn auch zu Tom gebracht...“

Der Lord meldete sich auch mal wieder zu Wort:

„Wann willst du ihm eigentlich beichten, wer du bist?“

Angesprochener zuckte mit den Schultern.

„Weiß noch nicht. Aber wahrscheinlich schneller, als geplant. Immerhin hab ich es Prinz ja auch schon gesagt, also, dass er wieder da ist... Von daher..“

„Du hast mich übrigens ziemlich geschockt! Hättest du nicht erwähnen können, dass du unter dem Namen Potter lebst?!“

Nun war wieder der alte Tom zu sprechen, daran erkennbar, dass er aufbrauste und seine Augen glühten.

Aurelius fand das ja lustig.
 

„Öhm, hätte ich, aber so war es witziger! Und die Gelegenheit war nicht gegeben!“

„Ja, klar!! Ihr habt mich doch besucht, da hättest du es sagen können! Von wegen, keine Gelegenheit!!“

Nun konnte sich auch Severus das Lachen nicht verkneifen.

„Ihr streitet euch wie kleine Kinder, nur zur Info!“
 

---
 

Tom war gerade, möglichst leise, zurück in seine Räume appariert. Auf Zehenspitzen schlich er durch die Gänge, um ja nicht eine ganze bestimmte Person aufmerksam zu machen.

Dumm nur, dass er dabei mehr nach hinten sah, als nach vorne, denn schon schepperte es und der Dunkle Lord lag in einem Haufen aus Scherben.

Und wie nicht anders zu erwarten, rief das natürlich Sirius auf den Plan.

„Wow! Ich würde sagen, du warst nicht sehr erfolgreich im Schleichen!“, prustete er und hielt sich schon den Bauch. Wie lange hatte er schon nicht mehr so herzhaft gelacht?
 

„Schnauze, Flohschleuder! Diese scheiß Vase hat sich mir absichtlich in den Weg gestellt!“

„Klar, und ich bin der Weihnachtsmann!“, kicherte der Black weiter und wusste nicht, was er machen sollte. Der Bauch tat schon weh und die Lachtränen wollten nicht stoppen.

Knurrend stand Tom auf und stampfte davon, gefolgt von einem Lachsack.

Sirius konnte einfach nicht anders...
 

---
 

Es war kurz vor Ausgangssperre, als Harry Potter den Gemeinschaftsraum betrat.

Der Raum lag recht ruhig da und nur das Knistern des Feuers war zu hören. Hätte Harry nicht die Auren von einigen Personen wahrgenommen, wäre er geradewegs unvorbereitet in ihr Gespräch gerauscht.

So kam er herein und schaute sich um, um zu grüßen:

„Hi, noch wach?“, fragte er und lächelte, wobei es nicht seine Augen erreichte. Es fiel keinem auf.
 

Seine Freunde, die zweifelsohne auf ihn gewartet hatten, standen auf und belagerten ihn gleich.

„Wo bist du gewesen?“

„Wieso hast du dich nicht abgemeldet?“

„Wir haben uns Sorgen gemacht!“

„Du kannst doch nicht einfach so weglaufen!“

Es gab noch mehr, aber er ignorierte das gekonnt und seufzte nur lautlos. Vielleicht wäre er doch lieber bei Prinz geblieben?

Jedenfalls hätte er dann dem hier bis am nächsten Morgen entgehen können...
 

„Mann, jetzt lasst mich auch noch mal atmen!“, sagte er dann etwas lauter.

Sofort hafteten alle Blicke auf ihm.

„Ich hab auch noch Privatsphäre, oder? Und wenn ich immer jemandem sage, wo ich bin, kann man das nicht privat nennen!“

Damit wandte er sich um und rauschte in den Schlafsaal.
 

Dort angekommen beschloss er, dass er sich mal mit dem Schulleiter unterhalten musste.

Vielleicht war es möglich, dass er ein Einzelzimmer bekam? Als Begründung konnte er immer noch angeben, dass er zu häufig Albträume hatte und er es nicht mehr verantworten könnte, seine Freunde damit aus dem Schlaf zu reißen!

Zufrieden mit der Idee und dem Hintergedanken, den Alten zu manipulieren, sollte er es nicht erlauben wollen, schlief er dann glücklich ein.
 

Er bekam nicht mit, wie Hermine und Ron an der Tür standen und ihm fragende und besorgte Blicke zuwarfen.

Sie verstanden ihren besten Freund nicht mehr...
 


 


 

Wow, die letzten zwei Seiten gingen mir so leicht von der Hand!^^ Und, wie hat es euch gefallen? Ich liebe Tom und Siri!

Letzterer ist ein wenig kindisch, ich weiß, aber das ist absichtlich so. Jetzt, wo er endlich fern von Azkaban und ja eigentlich auch frei ist, muss er das alles verarbeiten und ja... So ist das halt!^^

Freu mich auf eure Meinung!
 

Bye, Mitani

Dreizehntes Buch – Alte Freundschaften

Kein Heiliger
 

Dreizehntes Buch – Alte Freundschaften
 

„Professor, was sollen wir nur tun? Wir machen uns Sorgen um Harry! Er ist so anders...“

Hermine stand vor dem Schulleiter und Ron daneben, sie hatte ihn mit geschleift. Das Mädchen hatte nicht auf ihn hören wollen, als er gesagt hatte, dass es Harry nach Sirius Tod einfach noch nicht so gut ging und er Zeit für sich brauchte.

Und nun standen sie hier...
 

„Nun, meine liebe Hermine, mir ist auch schon aufgefallen, dass sich unser junger Freund anders benimmt. Leider konnte ich noch keinen ersichtlichen Grund feststellen. Vielleicht liegt es daran, dass er seinen Paten verloren hat...“

Die Braunhaarige wollte protestieren, wurde aber von ihrem rothaarigen Begleiter aufgehalten.

„Danke, Professor, wir gehen dann wieder!“, verabschiedete sich Ron und zerrte seine Freundin hinter sich her.
 

---
 

Harry gähnte und setzte sich auf. Der Schlafsaal war leer. Hatte er so lange geschlafen? Anscheinend schon.

Langsam stand er auf und ging duschen und sich anziehen, um danach zu schauen, ob er noch was zu essen bekam.

Sein Magen knurrte nämlich gewaltig!
 

Und als er dann wirklich auf dem Korridor war, kamen ihm seine besten Freunde entgegen.

Da stellte sich momentan eh die Frage, ob er noch lange mit ihnen befreundet sein konnte, denn bald würden sich die Dinge verschieben.

Aber jetzt konnte er erst mal noch relativ unbeschwert mit ihnen umgehen.

„Morgen!“, grüßte er und winkte den beiden zu.

Wo der Rothaarige erwiderte, war das Mädchen stumm und starrte den jungen Potter an.

Der wunderte sich schon etwas.

„Was ist denn mit ihr? Hat sie wieder eine Hauselfe gesehen, die sich nicht befreien lassen will?“, flüsterte er seinem besten Freund zu.
 

„Nein, sie hat mich zum Direktor geschleift, weil sie sich um dich sorgt...“, antwortete der genauso leise, um nicht gerügt zu werden.

Allerdings fand Harry es alles andere als erfreulich, zu hören, dass Hermine wieder einmal völlig überreagierte und dann auch noch zum Alten rannte.

„Mine? Was hast du?“, sprach er sie an und hoffte, dass sie sich wieder normalisierte.

Fehlanzeige.

„Du fragst mich, was ICH habe?! Harry!! Was ist mit DIR?“

Fordernd hatte sie die Fäuste in die Hüften gestemmt und so konnte man sie wunderbar mit Molly Weasley vergleichen.
 

„Mir geht es gut! Und ich sehe keinen Grund, wieso ich dir erklären müsste, wieso ich mal ein wenig Ruhe haben will!“, entgegnete er in scharfem Ton, so dass einige Schüler zusammenzuckten. Es war den dreien nicht mal aufgefallen, dass sie die Große Halle erreicht hatten.

Sogar die Lehrer sahen auf und Severus war leicht besorgt. Aurelius war manchmal ein Hitzkopf und dann kontrollierte er seine Magie nicht richtig.

Wenn das hier und jetzt passieren sollte, würde es eine Menge Ärger geben und auch viel Arbeit...

Schließlich würde jemand den Dreck wegräumen müssen.
 

---
 

Sirius gähnte und stand auf. Er hatte heute lang geschlafen und fühlte sich richtig gut.

So sprang er auf und machte sich fertig. Mal sehen, was Tom so trieb! Also tapste er eine halbe Stunde später den Gang entlang, um ins Speisezimmer zu gelangen.
 

Die Tür öffnete sich geräuschlos und Sirius glitt in den Raum. Noch hatte der andere ihn nicht bemerkt, doch das sollte sich schnell ändern.

Der Dunkelhaarige schlich sich an und stand dann hinter dem Lord. Ein diebisches Grinsen stand in seinem Gesicht und dann tat er das, was den in Gedanken versunkenen Lord gleich zurück in die Realität bringen würde:

„Waaahhh!!!“
 

Tom zuckte heftig zusammen und schüttete den Tee, den er sich gerade hatte einschenken wollen, über die Hand.

Er ließ alles fallen und riss sich die Hand an den Mund.

„Auaaaaaaaaaa!“, brüllte er und lutschte an der geschundenen Haut. Er wirkte beinahe wie ein kleines Kind und es tat Sirius sofort leid, was er getan hatte.

Er rannte schon regelrecht um den Tisch und nahm die krebsrote Hand in seine, pustete fürsorglich. Dabei entging ihm der erst entsetzte, dann aber erfreute Blick Toms.
 

„Haaaaauseeeeeeelf!!“, klang es laut und sofort erschien eines dieser Wesen. Sirius forderte einen Eisbeutel an und Essig, worauf der Elf wieder verschwand.

Nun sah der Black wieder auf und traf den Blick aus braunen Augen. Einen Moment starrten sie sich so an, wurden aber durch das Ploppen des Hauselfen unterbrochen.

Unsicher nahm er schnell den Essig und tränkte die nächstbeste Stoffserviette damit. Dann drückte er sie auf die verbrannte Stelle und vernahm ein leises Zischen.

„Sorry!“, meinte er entschuldigend, änderte aber nichts an seinem Tun.
 

„Was wird das? Der Essig stinkt!“, meckerte Tom und erhielt ein leises Lachen.

„Der Essig hilft gegen Verbrennung... jedenfalls, wenn sie nicht zu schweren Grades sind. Also bei so etwas wie jetzt oder wenn man mal an ein Backblech kommt“, erklärte er bereitwillig und schaute wieder nach oben in die braunen Augen.

Der Lord hatte interessiert gelauscht.

„So? Hab ich nicht gewusst. Woher weißt du das?“, wollte er darauf wissen.

Sirius lächelte schwach und Tom war sich sicher, dass der andere traurig war. Doch wieso, kam ihm nicht in den Sinn.
 

„Ein Freund hat mir das mal beigebracht. Aber er ist schon lange tot.“

Betroffen senkte der Lord den Kopf und fühlte zeitgleich, wie das Eis auf seine Hand gedrückt wurde. Es tat gut und kühlte so schön.

„Tut mir leid, dass ich dich daran erinnert habe“, flüsterte er dann, damit auch niemand mitbekam, dass er sich entschuldigt hatte.

Sirius grinste belustigt.

„Sag bloß du schämst dich, weil du dich entschuldigt hast?!“
 

„Was? Ich...- nein!!“, protestierte er und wollte wild mit den Armen rumwedeln, doch er wurde sanft festgehalten.

Sirius hielt seine Gelenkte fest und schaute ihm intensiv in die Augen.

„Nicht, ich find das nur süß! Und ich kann’s ja verstehen, wenn du nicht willst, dass das jemand mitbekommt.“

Der Dunkle Lord seufzte und nickte schließlich.

„Erzählst du mir etwas von diesem Freund?“, fragte er schließlich leise.

Sirius war doch überrascht, freute sich aber, dass der andere Interesse an ihm zeigte und nickte darum.

„Natürlich, wenn du magst, gerne. Aber erst nach dem Frühstück, ich hab Kohldampf!“
 

Und so aßen sie zu Ende, wobei Sirius Tom immer wieder helfen durfte. Allerdings war das etwas, das er sehr gerne tat.
 

---
 

Severus streckte sich, als er sich sicher war, dass keiner in der Nähe war. Nicht mal ein Bild. Dann grummelte er wieder vor sich hin und gähnte.

„Wieso muss der mich auch jetzt zu sich bestellen...?“, meckerte er in seinen nicht vorhandenen Bart und schritt weiter.

Der Wasserspeier kam in Sicht und er sagte das Passwort, woraufhin die Figur zur Seite sprang und er die Treppe hinauf lief. Oben angekommen durchquerte er die Tür, ohne auch nur anzuklopfen.
 

„Ah, Severus, mein Junge!“, grüßte Albus und deutete auf einen Stuhl.

Severus aber dachte nicht daran, sich zu setzen und schaute den alten Mann nur mit einem fordernden Blick an.

„Zitronenbonbon?“, fragte er dann und hob eine Schale hoch. Wieder lehnte der Tränkemeister ab und Albus sah ein, dass er zum Punkt kommen musste.

„Nun, mein Junge, mir ist etwas aufgefallen“, begann der Schulleiter und der Schwarzhaarige war sich nicht sicher, ob er das wissen wollte.

„So? Und das wäre?“, entgegnete er gewöhnlich kalt.
 

„Severus, es geht um dich, aber nicht nur. Mir ist aufgefallen, dass sich dein Verhalten verändert hat und auch das von Harry. Außerdem siehst du... etwas anders aus...“, meinte er und schielte den Stehenden über seine Brillenränder an.

In Severus´ Kopf ratterte es, was das Zeug hielt. Jetzt musste eine vernünftige Antwort her!

„Ich habe keine Ahnung, was mit Potter ist. Und was mich betrifft, so geht das niemanden etwas an!“

Albus schwieg einen Moment.

„Mein lieber Junge, ich mach mir nur Sorgen um dich. Du scheinst abwesend und das ist beunruhigend. Was ist, wenn das im Unterricht passiert und einem Schüler etwas zustößt?“

Severus grummelte leise.
 

„Bisher ist nie etwas geschehen, das Folgeschäden ausgelöst hat. Jedenfalls nicht, solange ich hier bin. Und was mein Aussehen angeht, muss ich Ihnen auch keine Rechenschaft abgeben!“

Kühl starrte er den Schuldirektor an und wartete, ob der noch was sagte.

Zur gleichen Zeit versuchte Albus Dumbledore in die Gedankenwelt seines Professors einzudringen.

Doch der bemerkte die fremde Präsenz sofort und alles Verräterische war augenblicklich abgeschottet. Es gab keine Möglichkeit, daran zu kommen, wenn er es nicht gestattete – oder man Aurelius hieß...
 

---
 

Sirius und Tom waren ins Wohnzimmer gewechselt. Zusammen saßen sie auf dem Sofa und jeder hatte eine Tasse Kaffee vor sich stehen.

„Also?“, fragte der Lord dann und Sirius lehnte sich zurück.

„Ja... nun, ich habe ihn schon auf Hogwarts kennen gelernt. Er war Lehrer und ich sein Schüler“, begann Sirius und seine Augen schlossen sich, er schwelgte in Erinnerungen.

„Was hat er unterrichtet?“, wollte der andere interessiert wissen.

„Er war Professor in Zauberkunst und Pflege magischer Geschöpfe“, erzählte der Animagus weiter und lächelte leicht, als er sich daran erinnerte, wie sanft dieser junge Mann mit den Wesen umgegangen war.
 

„Er war ein toller Lehrer und bei allen beliebt. Ich kann mich gut an eine Stunde magische Geschöpfe erinnern; wir hatten Einhörner dran und sollten sie abzeichnen. Und einer von den Slytherins hatte Spaß daran gehabt, etwas nach dem Jungtier zu werfen. Es schreckte auf, stolperte und verletzte sich, da eilte er sofort hin und die älteren Tiere, die natürlich wild geworden waren und ihr Fohlen schützen wollten, beruhigten sich sofort. Er heilte das Kleine und war dabei so sanft... Dafür musste dann der Slytherin eine harte Strafe über sich ergehen lassen.“
 

Der Dunkle Lord hatte die Gestik des anderen Mannes beobachtet und gesehen, dass das wohl eine der schönen Erinnerungen gewesen sein musste.

„Der Kerl durfte eine Woche lang Korridore schrubben und er hatte ihn extra verzaubert, damit er das auch von Hand machen musste. Danach hat er es nie wieder gewagt, etwas anzustellen“, lächelte Sirius nun etwas spitzbübischer und öffnete wieder die Augen.

„So? Na, der hatte wohl zwei Seiten, was? Einmal die nette und dann die sadistische!“

Nun lachten beide leise, doch dann seufzte Sirius wieder.

„Er war ein wunderbarer Mensch. Für gewöhnlich war er sanft und ruhig, hilfsbereit und nett. Manchmal hat er uns sogar Streiche durchgehen lassen, wenn die Rumtreiber wieder was getan hatten, wovon noch niemand etwas wusste...“
 

Tom lehnte sich zurück, die Kaffeetasse in der Hand und den anderen musternd. Sirius Black war ein hübscher Mann, das musste er gestehen. Und mit Sicherheit hatte er viel erlebt... man musste da nur an die Sache mit den Potters denken. Doch da stellte sich die Frage, wie würde er auf Aurelius reagieren? Was war, wenn er erfuhr, dass sie sich kannten und doch auch wieder nicht... Merlin, war das verwirrend!!
 

„Weißt du, als ich dann aus der Schule kam, habe ich ihn oft besucht. Ich hatte ja immer schon Zoff mit meinen Eltern, weil ich nicht... na ja, dir dienen wollte. Ich hatte was dagegen Todesser zu werden und das passte ihnen nicht! Also verbrachte ich viel Zeit mit meinen Freunden. James und Remus, Peter... Wobei er wohl der Letzte ist, den ich wieder sehn will! Peter hat James und Lily auf dem Gewissen und Harry... ja, er hätte auch sterben können!“
 

Stille breitete sich aus.

Tom schluckte. Es stimmte, er hätte Aurelius beinahe ein zweites Mal getötet. Doch Lily Potter hatte ihn beschützt und so war das unmöglich gewesen. Andererseits, hatte er nicht gesagt, er könne nicht sterben? Seine Seele war doch... ja, was eigentlich?

„Ist ja jetzt eh egal! Jedenfalls war er jemand, der mich akzeptierte und es gut fand, dass ich meinen selbst gewählten Weg gehe. Er hat mich immer unterstützt und mich oft beschützt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie stark er war! Er hat damals einfach so einen Riesen besiegt, der sich auf das Schulgelände geschlichen hatte.

Manchmal hat er sogar im Ministerium den Auroren geholfen! James hat mir das dann erzählt, weil es spannend gewesen war, wie er immer sagte. So viele Fähigkeiten und ein so guter Mensch... Dennoch hatte er sterben müssen.“

Sirius seufzte. Es war ein Jammer, dass immer die Falschen starben.
 

„Ja, es war sicher schwer für dich, als du das erfahren hast...“, meinte der Lord leise, damit er nicht aufdringlich wirkte.

„Stimmt. Ich war damals nicht zugegen, aber ich habe es erzählt bekommen. James hatte noch gelebt und mir berichtet, dass es ein Kampf Todesser gegen Orden war und Aurelius dort starb...“
 

Tom erstarrte in der Bewegung. Sein Blick haftete auf Sirius Black, der Mund geöffnet.

Er hatte sich doch jetzt nicht verhört?!

Der Animagus schaute ihn an und war doch leicht verwirrt.

„Sagtest du gerade Aurelius?“, fragte der Lord doch nach, um sicherzugehen. Sirius verstand nicht, was los war, nickte aber.

„Ja, wieso? Aurelius war sein Name. Wir haben ihn auch immer so im Unterricht genannt, halt mit einem Professor vorne dran, aber sonst...“

Tom wusste nicht, was er davon halten sollte. Aurelius hätte davon ruhig etwas sagen können! Aber nein, er hielt das mal wieder nicht für wichtig!!

Oder war das der Grund gewesen, weshalb Sirius davon noch nichts erfahren sollte?
 

„Was ist denn? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!“

Nun sorgte sich Sirius doch etwas, denn Tom was blass und irgendwie fischgleich - einfach stumm!

„Was? Nein, alles okay. Ich war nur überrascht, dass du ihn kennst. Aurelius war mein bester Freund... mein Mentor“, antwortete er dann aber ehrlich.
 

Jetzt war es an dem Black, erschrocken zu sein.

„Is´ nicht wahr?! Aber wie habt ihr euch...? Ich meine, er war zwar älter als ich, aber doch nicht so alt!“

Sirius konnte es nicht glauben. Aurelius sollte Voldemort gekannt haben? Sogar sein bester Freund gewesen sein? Aber dann hätte er doch verhindern können, dass der solche Taten vollbrachte.

„Ich kenne ihn schon seit meiner Kindheit. Das heißt, ich bin ihm das erste Mal in London begegnet und dann später auf der Schule“, erzählte Tom und lächelte dann auch melancholisch.

„Von da an hat er mich durch mein Leben begleitet. Ich weiß, dass er Menschen mit besonderen Fähigkeiten und Herz sehr mochte und er hat sich um eben jene besonders gekümmert. Wahrscheinlich habe ich es meinem Talent zu verdanken, dass ich ihn kennen lernen durfte...“
 

„Dann verstehe ich nicht, wieso du so viele grauenvolle Dinge getan hast!!“, regte sich Sirius auf. Er stand schon auf den Beinen und Wut lag in seinen Zügen.

„Ja, ich verstehe, was du meinst. Aurelius hat mir viel beigebracht. Auch das Kämpfen und Töten. Du magst das nicht glauben, aber wie ich sagte, er hat verschiedene Seiten. Du kennst vielleicht nur die eine, weil du sie brauchtest. Ich kannte die andere. Das bedeutet aber keinesfalls, dass er mir nicht auch gezeigt hat, Dinge anders zu regeln. Oft hat er das auch für mich getan. Aber dann war er fort und ich hatte niemanden, an den ich mich wenden konnte... Weißt du, er war mein Halt und meine Stütze und als er weg war, fiel ich in ein schwarzes Loch. Zwar bin ich daraus wieder hervorgekrochen, aber es hatte mich verändert und ich bereue viele meiner Taten.

Und glaube mir, wenn ich sage, ich bin nicht gefühllos!“
 

Sirius hatte den traurigen und ehrlichen Worten seines Gegenübers gelauscht und sich nebenbei wieder gesetzt. Gerade eben hatte er den Tom sehen können, der er einmal gewesen war. Den Jungen, der im Waisenhaus Hilfe gebraucht hatte und dem Aurelius wie ein Engel herbeigeeilt war...
 

„Wir müssen wohl beide noch lernen und werden wohl auch nie damit aufhören...“, meinte dann Sirius und seufzte wieder einmal.

„Ja, in der Tat. Und ich bin guter Hoffnung, dass er uns bald wieder durch das Leben begleitet“, flüsterte Tom und sie verfielen in eine angenehmes Schweigen, des Lords´ Kopf auf der Schulter des anderen.
 


 

So, wie hat euch der Teil gefallen? Hier erfahren wir mal etwas über die Vergangenheit.

Bin übrigens die nächsten zwei wochen nicht da! Ob ich dort Internet habe, weiß ich auch noch nicht... -_-

Bye, Mitani

Vierzehntes Buch - Schock

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fünfzehntes Buch – Alte Freunde

Kein Heiliger
 

Fünfzehntes Buch – Alte Freunde
 

Aurelius unterdessen, war an einem anderen Ort wieder aufgetaucht. Dumm nur, dass er vor lauter Eile vergessen hatte, sich in eines der Gästezimmer zu teleportieren...

„Was?!“, schrie Tom und starrte auf den Deckenberg, der zwischen ihm und Sirius gelandet war und Aurelius von Severus hatte mitgehen lassen.

Sirius tat es dem Lord gleich, nur dass er stumm wie ein Fisch, mit offenem Mund, dasaß.
 

„Tom? Hilf mir hier raus!“, bettelte dann plötzlich eine Stimme und der Gebetene lachte schallend auf. Jetzt wusste er, wer das war. Eigentlich gab es ja auch nur eine Person, die sich das leisten konnte, ohne eins auf den Deckel zu bekommen.

Der kläglichen Bitte nachkommend, suchte Tom ein Ende und hob es an.

Er konnte einfach nur grinsen, als ihm ein verunglücktes Grinsen entgegen schaute und er merkte, dass Aurelius wohl nicht besonders viel trug.
 

„Gewagte Aufmachung, dafür, dass du nichts mit mir anfangen willst“, foppte Tom und nahm damit in Kauf, eine Standpauke zu erhalten. Aurelius reagierte wie erwartet darauf:

„Was soll das denn heißen?! Ich will nichts von dir und letztes Mal bist du davon ausgegangen!“

Während er das gesagt hatte, war die Decke runtergerutscht und auch Sirius konnte nun den jungen Mann sehen und dessen nackten Oberkörper.

Ein Pfiff entkam ihm.
 

Das brachte Aurelius dazu, sich umzudrehen und zu erstarren.

„Scheiße!“, kam es synchron.

Aber nicht von Aurelius und Tom, sondern Sirius. Der hatte nämlich gerade seinen ehemaligen Mentor erkannt.

„Das... das ist unmöglich!“, flüsterte der Black fassungslos. Aurelius grinste.

„Na ja, nicht wirklich!“

Er raffte die Decke zusammen und zog sie sich ein wenig höher, ehe er sich in den Schneidersitz setzte und Sirius keck angrinste.

„Aber-?!“

„Ja...?“
 

Sirius imitierte einen Karpfen und Tom amüsierte sich köstlich darüber. Nur Aurelius saß noch immer zwischen den beiden, leichter bekleidet, als es angemessen war und schaute den anderen an.

„Weißt du, so einfach wie manch einer es gerne hätte, tötet man mich nicht. Ich kann eine ganz schöne Nervensäge sein! Das bestätigt dir Tom sicherlich freiwillig“, grinste er breit und kassierte eine Kopfnuss.

„He, man haut keine Männer!“

Das interessierte den genannten Lord aber reichlich wenig. Also warf sich der Langhaarige auf Tom und kitzelte ihn durch.

Dass ihm dabei die Decke runterrutschte und er dadurch gänzlich entblößt war, störte ihn nicht.
 

Dafür stierte aber der Black auf den Körper seines ehemaligen Mentors und konnte nicht anders, als zu sabbern.

„Boah!“, stieß er aus und bemerkte dann wie die anderen beiden ihn ansahen. Errötend sah er schnell woanders hin und versuchte, seine Verlegenheit zu überspielen.

„Ich seh´ gut aus, gell? Das sagt Sev auch immer. Vor allem, wenn er dann unter mir liegt und ich ihn so richtig-“

„Es reicht!!“, brüllte Sirius, nun knallrot, dazwischen. Also, alles musste er nun wirklich nicht wissen. Allerdings kam ihm gerade der Name Sev in den Sinn.

„Moment, sagtest du gerade Sev? Aber nicht Severus Snape, oder?“
 

Aurelius grinste noch immer. Es schien regelrecht angeklebt.

„Ja, genau der. Und ich weiß, ihr werdet euch verstehen“, antwortete er und nickte bestätigend. Seine Augen sagten, dass er nachhelfen würde, täten sie es nicht.

Und genau das wusste nicht nur Tom, sondern auch Sirius.

„Wenn du das sagst...“

„Tue ich!“
 

Dann stand Aurelius auf, ließ die Decke, die er wieder hochgezogen hatte, zu Boden gleiten und noch während des Umdrehens zu Sirius und Tom, hatten sich Kleider manifestiert.

„Genial! Wie hast du das gemacht?“, schrie Sirius begeistert und betatschte gleich mal den Stoff. Der Langhaarige ließ das über sich ergehen und hatte die größte Lust, Tom eine auf die Rübe zu hauen. Was grinste der auch so dreckig?

Na warte, dachte Aurelius und ließ einen Eimer Wasser über dem Lord erscheinen.

„Tom, hast du heute eigentlich schon geduscht?“, wollte er wissen und lächelte charmant.

Gefragter wusste, dass das Gefahr bedeutete und sah vorsorglich nach oben. Da war nichts – dachte er wenigstens.
 

„Nein, warum?“

Aurelius grinste breit.

„Dann wird es Zeit, oder?“

Und damit landete das Wasser auf Tom, der kreischend aufsprang und davon hastete. Dann wurde Sirius an den Händen gepackt und wieder auf Normalzustand dirigiert.

„Du solltest ihm jetzt hinterher! Tom wird sicherlich duschen und das willst du doch nicht verpassen? Außerdem muss ich jetzt los, Sev wartet bestimmt schon auf mich!“
 

---
 

Genannter saß grummelnd und abgrundtief schlecht gelaunt vor seiner Klasse am Pult und überwachte den Überraschungstest. Wie er sich gefreut hatte, als die Schüler gestöhnt und gejammert hatten, als er den Test angekündigt hatte. Es hatte ja so gut getan!

Allerdings lag ihm die Tatsache, dass Albus ihn und Aurelius im Bett erwischt hatte, noch schwer im Magen. Was war, wenn der Alte wieder aufwachte und ihn zur Rede stellte? Er würde ja schlecht behaupten können, dass der nur geträumt hatte. Das wäre das Letzte, das man ihm abnehmen würde!

Umso erleichterter war er, als es klingelte und er die Tests magisch einsammelte. Das würde wieder viele schlechte Noten geben...
 

Als alle draußen waren schloss er krachend die Tür und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Und wo blieb eigentlich Aurelius? Der war doch nicht immer noch bei Tom?

„Doch, bis eben!“, antwortete eine Stimme und ein Paar Lippen küssten ihn auf den Mund.

„Gut, dass du da bist, ich brauche unbedingt Ablenkung! Albus ist ohnmächtig geworden und ich musste ihn auf die Krankenstation bringen. Der wird mich sicher noch fragen!“

Severus setzte einen bemitleidenswerten Blick auf und ließ sich von seinem Partner küssen. Wie gut das doch tat. Diese sanften Hände in seinem Nacken und die weichen Lippen des anderen waren so anmachend.

„Hm... weißt du, wozu ich jetzt die größte Lust hätte?“, säuselte er und legte dann den Kopf in den Nacken, als Aurelius´ Mund sich an seinem Hals festsaugte.

„Mhm. Aber wir haben jetzt keine Zeit dafür!“, erklärte der und richtete sich wieder auf.
 

Ein Murren unterstrich seine Meinung dazu und er sammelte grummelnd seine Papiere zusammen, ehe er aufstand, den anderen noch mal fordernd küsste und dann meinte, er solle seine tollen Gryffindorfreunde mal aufsuchen.

„Bist ja nur eingeschnappt“, grinste Aurelius und nahm die Gestalt von Harry Potter an. Dann streckte er noch mal die Zunge raus und verließ, sich an dem anderen vorbeiquetschend, den Raum.
 

„Blödmann...“, schnaubte der nur.
 

---
 

Hermine und Ron saßen im Gemeinschaftsraum und unterhielten sich mit Neville und Dean, als Harry reinkam und sich umsah. Er erblickte sie sofort, tat aber so, als wäre dem nicht so. Gähnend und die Augen so zusammenkneifend, dass er nichts sehen würde, wenn er den Raum durchquerte, schritt er weiter.

Aber Fehlanzeige! Man hatte ihn bemerkt und schon waren seine besten Freunde auf den Beinen und bei ihm.

„Harry!“, rief das Mädchen mal wieder aus.

„Wo warst du? Du bist einfach verschwunden!! Wo kommst du her? Was hast du gemacht?“, plapperte sie weiter und bemerkte nicht, wie einige andere den Kopf schüttelten.
 

„Ich bin unterwegs gewesen, Hermine, warum?“

„WO?“, fragte sie harsch und stemmte die Hände in die Hüfte. Der Slytherin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, geschweige denn den Gedanken vertreiben, was er ihr noch sagen könnte.

„Weißt du, Mine, ich war so sauer, dass ich mich abreagieren musste. Und wo kann man das besser, als bei Snape?! Ich bin hin und hab ihm die Klamotten vom Leib gerissen und danach hatten wir hemmungslos geilen SEX!“

Sprachlos standen alle sich zurzeit im Raum befindlichen Personen da.

„Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie geil das ist! Wie wild wir es miteinander getrieben haben! Und, boah, kannst du ihn dir nackt vorstellen, erregt bis zum Äußersten und laut und lüstern stöhnend? Uh, wirklich, so geil!“
 

Harry war immer aufgeregter geworden und hatte nur so vor Enthusiasmus gesprüht. Die Worte waren ihm von den Lippen geperlt und hatten so real und echt gewirkt, dass ihn alle mit offenen Mündern und großen Augen anstarrten.

Dann war die knisternde Stille plötzlich zerstört, als Ron laut zu lachen anfing und unter Japsern rief:

„Guter Witz, Harry!“

Die gesamten Anwesenden lachten nun laut und ausgelassen. Ja, sie hatten erst wirklich angenommen, dass diese Geschichte wahr wäre. Nur, dass es schon wieder so echt wahr, dass es der Wahrheit entsprach, daran dachten sie natürlich nicht. Und schon zweimal nicht, weil Harry Potter mit in das Gelächter eingestimmt hatte.
 

Nur Hermine stand nach wie vor da und war unzufrieden. Außerdem skeptisch, denn so wie Harry von dieser Affäre mit Snape geredet hatte, klang es durchaus real. Und wer sagte ihr, dass das wirklich nur ein Scherz gewesen war?

„Mine, du hast das doch nicht geglaubt, oder?“, erkundigte sich Ginny und lächelte mit roten Wangen. Die Braunhaarige wurde nun erst wieder in die Realität zurückgeholt und errötete nun.

„Nein!! Ginny, wie kannst du das denken!?“

„Du siehst so aus“, antwortete die nur und rauschte davon. Eine knallrote und peinlich berührte Hermine zurücklassend.
 

---
 

Unterdessen saß Albus Dumbledore hinter seinem Schreibtisch und vor ihm, auf einem kleinen, gepolsterten Sesselchen, Severus. Der fühlte sich gerade wie ein kleiner Schuljunge, der irgendwas ausgefressen hatte und nun Rede und Antwort stehen musste. Nur, was sollte er sagen?

Vielleicht: `Sorry, Alter, aber du erinnerst dich doch sicher noch an Aurelius? Der, den du immer als Heiligen gepriesen hast? Und wenn nicht, auch egal! Jedenfalls sind wir ein Paar. Du weißt, was das heißt?´

Nein, das ging nicht. Aber was jetzt? Andererseits, vielleicht konnte sich der Alte ja gar nicht mehr an Genaues erinnern?
 

„Severus, mein Junge, ich denke, du hast mir da etwas zu erklären?“, begann Albus und sah über den Rand seiner Brille.

„Nicht, dass ich wüsste“, entgegnete der Professor und versuchte die Beherrschung zu behalten. Er konnte den alten Zauberer einfach nicht mehr ertragen. Allein das Aussehen ließ ihm schon die Galle aufsteigen. Hatte er so was eigentlich noch? Egal...
 

„Aber, aber, mein Lieber. Es ist keine Schande, solche Bedürfnisse zu haben. Sex ist etwas ganz normales und jeder braucht ihn.“

Severus musste sich ein Lachen verkneifen. Das klang gerade so, als ob das hier eine Aufklärungsstunde werden würde, mit Professor Dumbledore als Sexuallehrer. Der Vampir bezweifelte, dass der Alte viel Erfahrung hatte.

„Und außerdem, mein Junge, ist es doch nicht verboten! Aber du solltest darauf achten, dass deine Schüler das nicht mitbekommen. Es könnte verheerende Folgen haben!“

Ernst nickte Severus. Er verstand nicht, wieso sich der Schulleiter nicht an die Tatsache erinnerte, dass es ein Mann gewesen war, der bei ihm gelegen hatte.
 

Innerlich die Schultern zuckend, stand er auf und sah noch mal zu dem Weißbart, hinter dem, ganz unerwartet, Salazar stand und grinste. Nun verstand Severus allerdings doch.

Er nickte noch mal, was dem Gründer galt und verließ dann das Büro.
 

„Merlin sei Dank!“, stöhnte er und schritt Richtung seiner Räume. Mehr Aufregung musste nun wirklich nicht sein.

„Salazar sei Dank, würde es wohl eher treffen, oder?“, meinte dann eine bekannte Stimme und der Mann erschien neben ihm.

„Ja, das auch. Aber ich hab mir schon die Hölle ausgemalt. Der Alte wäre an den Wänden hoch gegangen, wenn er wüsste, dass ER hier ist.“

„Da magst du Recht haben. Aber mal im Ernst, denkst du, ich lasse ihn auffliegen, wenn ich es verhindern kann?“

„Nein, das wohl kaum“, bestätigte der Tränkemeister und öffnete die Tür zu seiner Unterkunft.

„Außerdem, so schlimm ist die Hölle gar nicht, du würdest einen Ehrenplatz erhalten...“, grinste der Gründer noch, ehe er hinter dem anderen eintrat.
 

---
 

„Harry!“, lachte Ron immer noch, als sie zusammen die Treppe zum Schlafsaal empor kletterten. Der Rotschopf konnte sich nicht mehr einkriegen und begann immer wieder von neuem mit dem Thema. Langsam fragte sich Aurelius, ob der andere noch alle Tassen im Schrank hatte.

„Ja, ich weiß, Ronald, also lass es endlich. Ich wollte sie doch bloß ärgern!“

„Aber mal im Ernst, das klang so echt! Ey, das hätte ich nie-“
 

...war der `Held der Zaubererwelt´ froh, dass es Schweigezauber gab...
 

Den Vorhang seines Bettes hatte er zugezogen, so dass niemand mehr hinein schauen konnte und so seufzte er erleichtert auf und verkrümelte sich zu Severus.
 

---
 

Der saß zusammen mit Salazar vor dem Kamin und trank ein Glas Rotwein. Als Aurelius erschien, lächelte dessen Vater erst einmal und sie umarmten sich. Dann plumpste er auf den Schoß seines Partners, der sofort einen Arm um ihn legte und einen Kuss auf seinen Hals setzte.

„Hat mein lieber Prinz Durst?“

„Hm, ein wenig, aber das lässt sich auf später verschieben“, schnurrte der Vampir und zog Aurelius an sich.

„Vater, was machst du eigentlich hier?“, wollte der Silberhaarige wissen und hob fragend eine Braue.

„Nun, ich habe den Schulleiter ein wenig manipuliert. Er erinnert sich nur noch daran, dass er Severus beim Sex erwischt hat. Er weiß nicht, ob Mann oder Frau und das ist ihm auch egal. Zudem habe ich deinem Partner gesagt, dass ihm in der Hölle ein Ehrenplatz zusteht.“
 

„So, so, Salazar Slytherin, der Samariter? Wenn du diese Rolle magst... Ich war ja bei Tom, erinnerst du dich, Sev?“, wechselte Aurelius das Thema und wandte sich an seinen Schatz.

Angesprochener nickte.

„Als erstes muss ich sagen, dass Sirius findet, dass ich heiß aussehe!“

Ein provozierendes Grinsen lag auf Aurelius´ Zügen.

„Wenn er dich angefasst hat, töte ich ihn!“, knurrte der Tränkemeister auf.

„Aber nein! Er weiß, dass du mein Partner bist. War zwar schockiert, aber gut. Er weiß nicht, dass ich `Harry´ bin. Im Übrigen will ich, dass ihr zwei euch vertragt, sonst wird es Ärger geben!“, erklärte der Langhaarige weiter.

„Tze, der ist doch schuld!“, fauchte Severus unbeeindruckt weiter.

„Ärger mit mir“, wiederholte Aurelius und sofort war Ruhe.
 

„Mein Sohn“, lachte Salazar.

„Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie gut du doch alles und jeden im Griff hast!“

„Übung, Vater. Alles Übung! Aber wartet Mutter nicht auf dich? Sie ist sicher schon gelangweilt!“, grinste er schelmisch und erhielt ein Kopfschütteln, ehe sich Slytherin in Luft auflöste.

„Oh, Prinz, wo waren wir eigentlich heute Nachmittag stehen geblieben? Ich schätze, es ist Zeit, dort weiterzumachen...“

Dass Severus dieser verführerischen Stimme nicht widerstehen konnte, war ja klar...
 


 

So, auch dieser Teil ist fertig!^^

Wie hat es euch gefallen?

Bye, Mitani

Sechzehntes Buch - Badespaß

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Siebzehntes Buch - Misstrauen

Kein Heiliger
 

Siebzehntes Buch – Misstrauen
 


 

„HARRY!!!“, schrie Hermine am nächsten Morgen, als sie in die Halle gestürmt kam.

„WO WARST DU HEUTE NACHT???“, brüllte sie weiter, so dass augenblicklich alle Schüler den Jungen aus Gryffindor anschauten.

Der Dunkelhaarige starrte das Mädchen an und fragte sich, woher sie das wusste?!

Und Severus spuckte seinen Kaffee gerade wieder in die Tasse. Warum musste diese Göre das durch die Halle schreien?
 

Hermine war unterdessen am Tisch angekommen und hatte sich neben ihren Freund gesetzt. Ihre Arme waren vor der Brust verkreuzt und ihre Augen stachen ihm in den Nacken. Ihm war klar, dass sie eine Antwort wollte.

Aber er konnte ja nicht sagen, wo er gewesen war, oder?

„Harry!“, sagte sie betont ruhig.

„Ja?“, fragte er zurück, darauf achtend, besonders unschuldig zu klingen.

„Wo. Bist. Du. Gewesen?“

„Im Bett.“
 

Ron, der mit Neville angekommen war, sah verwirrt zwischen ihnen hin und her.

„Von was redet ihr?“, wollte er dann wissen.

„Hast du nicht gemerkt, dass Harry heute Nacht nicht in seinem Bett geschlafen hat?!“, entkam es dem braunhaarigen Mädchen ärgerlich. Der Rothaarige zuckte die Schultern.

„Na und wenn schon! Hat er halt `ne Freundin, was soll’s?!“

Harry warf seinem besten Freund einen dankbaren Blick zu und lehnte sich zurück.

„Siehst du, Mine, du musst hier keinen Aufstand machen. Außerdem muss ich doch nicht immer Rechenschaft ablegen, oder?“

Hermine seufzte und gab sich geschlagen – erst mal.
 

Ron verwickelte Hermine in ein Gespräch, was Harry Zeit gab, zu Severus zu sehen, der ihn genau beobachtete.

Breit grinsend zwinkerte der Schüler ihm zu und machte einen Kussmund. Das brachte den Professor dazu, erschrocken den Blick abzuwenden, damit auch ja niemand Verdacht schöpfen konnte.

~ Mal so rein aus Neugierde: Was hast du nachher vor? ~

Der Mann sah auf und blickte sich um, damit er prüfen konnte, dass er auch ja nicht beobachtet wurde.

~ Warum? ~, fragte er dann skeptisch.

~ Schatz, sag bloß, du vertraust mir nicht? Glaubst du, ich habe irgendeinen

Hintergedanken? ~

Severus konnte die Empörung deutlich hören und senkte etwas reumütig den Kopf.

~ Nein, das nicht. Aber es klingt, als hättest du etwas in Sinn, das mir mal wieder Ärger bringt. Du bist manchmal einfach zu spontan und unsorgfältig!~
 

~ Unsorgfältig?? Was soll das denn heißen?! Ich tue alles mit Überlegtheit. Ich tue nichts ungeplant! Na ja, fast nichts! ~

Das Lachen des eigentlich Langhaarigen brachte den Tränkemeister ebenfalls zum Lächeln. Aber er wusste es trotzdem besser und darum kam er wieder auf ihr Thema zu sprechen.

~ Warum willst du wissen, ob ich was vorhabe? ~

~ Könnte daran liegen, dass ich Zeit mit dir verbringen will, oder? Außerdem dachte ich, wir gehen Tom besuchen ~, meinte Harry weiter und wartete auf Antwort. Die kam erst nach mehreren Minuten.

~ Meinetwegen können wir ihn besuchen, aber verlange nicht von mir, den Köter nett zu behandeln! ~
 

Den funkelnden Blick, den Harry dem Mann zuwarf, konnte selbiger kaum übersehen und er wusste, würde er nicht nett zu Black sein, drohte ihm die Hölle.

~Wusste ich ´s doch! ~, vernahm Severus noch ein Lachen, ehe die Verbindung unterbrochen wurde. Aus den Augenwinkeln sah er, dass diese Gryffindorbälger ihn zum Unterricht schleiften.

Mein armer Aurelius, dachte er, jetzt musst du wieder diese Stupidität ertragen...
 

---
 

Albus Dumbledore hatte nach dem Frühstück dafür gesorgt, dass Severus und Minerva in seinem Büro erschienen. Keiner der beiden kannte den Grund und waren dementsprechend interessiert, diesen zu erfahren.

„Schön, dass ihr da seid. Ich möchte mit euch reden“, erklärte er und rieb sich kurz über die Augen, ehe er seine Brille wieder auf die Nase schob.

„Worum geht es, Albus? Ich habe nicht viel Zeit, immerhin sollte ich schon in Verwandlung sein!“, entgegnete die Frau, da sie es hasste, unpünktlich zu sein.

„Es geht um Harry.“

Minerva sah verwirrt drein, während Severus seine Maske perfekt aufbehielt und keine Regung zeigte.
 

„Er hat sich in letzter Zeit sehr verändert. Ich bin mir sicher, dass euch das auch aufgefallen ist?“

Der Weißbart schaute seine Professoren an und erhielt weder ein Nicken, noch sonst eine Zustimmung.

„Nicht? Das überrascht mich doch sehr... Aber gut, sei’s drum. Er hängt mir zu oft in den Kerkern herum und scheint sich einen Spaß daraus zu machen, die Slytherins zu ärgern. Severus, hast du das nicht gesehen? Oder Beschwerden erhalten?“, wandte er sich an den Tränkemeister.

„Nein, habe ich nicht. Im Übrigen sind meine Schüler durchaus in der Lage, sich selbst zu verteidigen. Und wenn es keinen triftigen Grund gibt, belästigen mich meine Schüler nicht wegen irgendwelchen Kindereien!“
 

Zwar schienen diese Worte nicht das zu sein, was der Schulleiter hatte hören wollen, aber wen scherte das? Severus sicher nicht!

„Hm... Minerva, ich möchte dich bitten, etwas mehr auf Harry zu achten und ihn im Auge zu behalten. Ich habe gehört, dass er manchmal nachts nicht in seinem Bett schläft.“

Nun wurde die Lehrerin etwas rot.

„Aber Albus, der Junge ist in einem Alter, in dem er eine Freundin hat. Da ist es doch verständlich, wenn er manche Nacht bei ihr verbringt!“, versuchte sie sich vor dieser peinlichen Situation zu retten.

„Das mag ja sein, Minerva, aber er ist unsere einzige Hoffnung gegen Voldemort! Wir können nicht zulassen, dass er durch solch banale Dinge abgelenkt wird! Wenn er den Krieg erst einmal gewonnen hat, ist das etwas anderes!“
 

„Ich kann dann gehen?“, fragte der Tränkemeister, drehte sich um und verließt den Raum. Wäre er noch länger geblieben, hätte er womöglich einen Wutausbruch bekommen.

Wie konnte dieser alte Trottel es auch wagen, so über das Leben und überhaupt, über seinen Partner zu reden?! Er ballte die Hände zu Fäusten und stürmte mit bauschendem Umhang die Gänge entlang. Jeder Schüler, der seinen Weg kreuzte, sprang panisch zur Seite und bangte, keine Punkte abgezogen zu bekommen.
 

---
 

„Harry, was ist los? Warum antwortest du mir nicht?“, wiederholte Hermine sich schon zum vierten Mal.

„Was? Entschuldige, ich war in Gedanken.“

„Das merke ich. Was machst du nachher?“

Harry sah sie an und schüttelte den Kopf. Die hatte jetzt nicht wirklich vor, ihn zu fragen, ob er mit ihr lernen wolle!?

„Wieso?“, stellte er stattdessen eine Gegenfrage und natürlich kam befürchtete Antwort.

„Ich wollte mit dir in die Bibliothek. Ich muss noch was für Geschichte nachschlagen und auch für Zaubertränke. Und wenn ich mir dein letztes Zeugnis ansehe, denke ich, solltest du das auch tun. Dass dir dieser letzte Trank gelungen ist, war eh ein Wunder. Wobei mir einfällt, dass das ein anderer war, als der, den wir machen sollten! Wieso ist Snape da so ausgetickt?“
 

Sie sah ihn eindringlich an, dass man als normaler Mensch niemals hätte widerstehen können. Aber Harry war ja schließlich etwas anderes...

Ein Heiliger, dachte er und lachte innerlich ironisch auf. Er hatte noch nie einen Heiligen oder Engel gesehen, der so schwarz war wie er!

Und das war nun wirklich nicht auf sein Aussehen bezogen, obwohl es sicher keine schwarzhaarigen Engel gab...

„Ich hab aber schon was anderes vor. Und was Zaubertränke angeht – das kann ich dir nicht sagen! Vielleicht ein anderes Mal, aber noch nicht.“

Sie so abwimmelnd, erhob er sich und machte, dass er weg kam.
 

---
 

Salazar lief gelangweilt Kreise in den Gang, als sein Sohn in eben diesen trat. Er war schon überrascht, ihn hier zu sehen, hatte er doch angenommen, er wäre bei seiner Mutter.

„Ich denke, die Schüler werden dir im Löcherlaufen keine Konkurrenz machen, wenn du davor Angst hast“, grinste er und Salazar blieb abrupt stehen.

„Du hast Nerven! Sag mir lieber, was du vor hast?“

„Ich? Warum? Gibt es etwas, das du mir sagen willst?“

Der Gründer seufzte.

„Wie man es nimmt. Deine Mutter besteht darauf, dass du mal wieder nach Hause kommst. Ich hab ihr zwar erklärt, dass du momentan anderweitig beschäftigt bist...“

Harry schüttelte den Kopf.

„Richte ihr doch aus, dass ich demnächst mit Prinz heimkomme, ja? Ich glaube, sie kennt ihn noch gar nicht!“
 

Salazar grinste so amüsiert, dass seine Augen schalkhaft glänzten.

„In der Tat! Ich bin sicher, sie wird brennen vor Freude!“

Er winkte dem Jungen noch mal zu und war dann im Nichts verschwunden.

„Mutter hat manchmal wirklich einen an der Waffel!“
 

---
 

Severus war in der Eingangshalle angekommen und verschnaufte kurz. Es stellte sich die Frage, ob er jetzt essen gehen sollte, oder lieber Aurelius suchen. Diese Entscheidung wurde ihm aber abgenommen, als er die Präsenz seines Partners hinter sich wahrnahm.

„Wie praktisch! Tauchst du immer aus dem Nichts aus, wenn ich an dich denke?“, fragte Severus leicht säuselnd, nachdem er sich umgesehen hatte.

„Tja, das kommt auf deine Gedanken an...“, erwiderte der eigentlich Langhaarige und grinste breit.

Der Tränkemeister lächelte ebenfalls und war versucht, den anderen zu küssen, doch dass der Schulleiter an der Treppe stand und sie beobachtete, passte da leider nicht.
 

„Wir müssen weg, Dumbledore steht dort und fragt sich sicherlich schon, warum ich dich anlächle!“, flüsterte er und griff nach dem anderen, um ihn in Richtung Kerker zu führen.

Das gefiel dem Schulleiter überhaupt nicht. Eiligst hob er den Saum seines Umhanges an und lief die letzten Stufen hinab, um den beiden zu folgen.

Er betrat den Gang, der in die unteren Stockwerke führte – das Territorium der Schlangen.

Noch konnte er die Schritte der eben verschwundenen Menschen hören, aber als er sich umsah, war alles verlassen. Nicht einmal mehr Schritte waren zu hören – kein Geräusch.

Sich verwundernd und äußerst misstrauisch strich er sich über den Bart und verließ dann die Kerker.
 

---
 

Aurelius und Severus lachten sich halb schlapp, als sie in Toms Burg auftauchten. Sie bemerkten nicht, dass der Dunkle Lord und der Black sie anstarrten, als sähen sie Gespenster. Dann räusperte sich der Burgbesitzer:

„Wenn wir mitlachen dürften, wäre es sicher witziger!“

Severus sah verpeilt in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und entdeckte seinen langjähreigen Freund, Tom.

„Oh, wir haben gerade den Alten geärgert. Er hat uns zufällig gesehen und dass ich Aurelius angelächelt habe. Echt, der hat mich angesehen, als hätte ich einen Heiligenschein und Engelsflügel! Dann sind wir in den Kerker und er rannte hinterher!“, erklärte der Meister der Tränke und schüttelte amüsiert den Kopf.
 

„Ja, das war schon eine Sensation für sich!“, bestätigte Aurelius und plumpste in den Sessel, der Sirius und Tom gegenüber stand. Der Black schaute den Mann an, der sich nicht ein bisschen verändert hatte, seit er ihn vor mindestens zwei Jahrzehnten das letzte Mal gesehen hatte.

„Was ist, sehe ich nicht gut aus?“, wandte sich der Langhaarige an Sirius, der peinlich berührt woanders hinsah. Severus warf einen misstrauischen Blick zu dem so genannten Straßenköter und dann zu seinem Partner, der sich allem Anschein nach wirklich gut amüsierte.

„Du schaust, als würdest du erwarten, dass ich uralt aussehe! So in etwa wie Dumbi?“, foppte er weiter und bemerkte so, dass sein Gegenüber rot wurde.

„Nein! Aber... na ja, du warst damals schon jung und jetzt immer noch? Wie geht das?“

Die blauen Augen des Animagus sahen neugierig zu ihm.
 

Severus schnaubte, überbrückte die zwei Schritte und ließ sich demonstrativ auf dem Schoß seines Mannes nieder. Dann legte er die Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Sein inneres Grinsen nur für ihn sichtbar – und natürlich Aurelius!

„Ich hab ja nichts dagegen, wenn ihr euch liebt, aber bitte macht das dann in eurem Bett!“, unterbrach der Dunkle Lord.

„Och, du hast doch Sirius, also lass dich nicht aufhalten!“, piesackte Aurelius zurück und widmete sich wieder der Zunge seines Partners. Den beiden stand der Mund offen, wobei Toms Wangen sehr dunkelrot waren.

„Krieg ich noch eine Antwort?“, wollte Siri wissen und wirkte leicht unsicher. Außerdem fand er es äußerst eklig, dass sein ehemaliger Professor etwas mit der Fledermaus hatte, die mit ihm zur Schule gegangen war.
 

Angesprochener löste sich aus dem Kuss, was dem anderen Beteiligten zwar nicht passte, aber auch nichts tun konnte.

„Tja, wie soll ich sagen? Ich bin eben ein Genie!“

Sirius haute es sprichwörtlich von den Polstern, während Tom den Kopf schüttelte und Severus ein abfälliges Grinsen im Gesicht trug.

„Wenn du so ein Genie wärst, würdest du mich nicht so oft in Schwierigkeiten bringen!“

Aurelius sah ihn an.

„Und was, wenn das Absicht ist?“, fragte er herausfordernd und erhielt keine Antwort.

„Wusste ichs doch, darauf weißt du nichts!“
 

„Ich hätte nicht damit gerechnet, dich jemals wieder zu sehen. Als ich damals hörte, dass du tot bist, traf mich das schwer. Du warst einer der wenigen, die mich akzeptierten und mir halfen“, kam es etwas leiser von Sirius, der wohl in Gedanken versunken war.

„Ich weiß, es war damals eine schlimme Zeit. Nicht nur für dich, glaub mir. Sev musste ich ja auch zurücklassen... Ich wusste zwar, dass ich wieder komme, aber die Frage war wann? Und nun, da ich zurück bin, möchte ich meine Rache!“

Alle Augen ruhten auf ihm und stellten lautlos eine Frage: WER soll leiden?

„Also, eigentlich müsstest ihr, Tom und Severus, es doch wissen, nicht?“
 

Der Lord schüttelte den Kopf. Severus schloss sich dem an, denn im Moment war er sich wirklich nicht im Klaren darüber, was er wusste und was nicht.

„Dumbledore.“

Alle waren geschockt. Doch dann brach es aus dem Black heraus:

„Das glaube ich nicht!“, rief er und war schon längst aufgesprungen.

„Setz dich, Sirius!“, befahl Aurelius in strengem und keinen Widerstand duldendem Ton. Sirius setzte sich.

„Es mag sein, dass du ihn nicht so kennst. Und dass der Eindruck, den du von ihm über mich hast, von damals geprägt ist. Aber so einfach ist das nicht. Es stimmt, dass der Alte am Anfang von mir hingerissen war und mich für ein heiliges Geschöpf hielt. Aber nachdem er mehrmals feststellen musste, dass ich doch nicht so viel Glück bringe wie er angenommen hatte, war ich recht überflüssig. Zudem war ich nicht bereit ständig nach seiner Pfeife zu tanzen. Ein Beispiel war, dass ich die Slytherins gefälligst nicht so bevorzugen sollte, lieber die Gryffindors.“
 

Der Black war wirklich schockiert und wusste nicht, was er davon halten sollte. Wenn das alles stimmte, dann hatte er sich all die Jahre von einem alten Greis täuschen lassen, ohne es jemals bemerkt zu haben.

„Mach dir keine Vorwürfe, Sirius, wir sind auch auf ihn reingefallen. Ich habe ihm damals vertraut und deshalb meine Vorsicht in gewissen Dingen fallen gelassen. Man sieht, wohin mich das brachte...“

Stille folgte, in dem einige dem schrecklichen Wissen nachhingen:

Das tote Baby...
 

So, hier endet dieses Kapitel.

Ich mag es sehr gerne, man erfährt einiges und es ist so, ja, traurig? Vielleicht melancholisch, das trifft es wohl eher.

Jedenfalls freue ich mich auf eure Meinung.

Bye,

Achtzehntes Buch – Schreckliches Wissen

Kein Heiliger
 

Achtzehntes Buch – Schreckliches Wissen
 

Aurelius seufzte letztendlich auf.

„Was soll’s? Es bringt nichts, sich darüber noch den Kopf zu zerbrechen. Glaub mir einfach, Sirius, dass er nicht so ein netter Kerl ist wie er immer vorgibt, zu sein.“

Angesprochener nickte nur träge und lehnte sich völlig weggetreten gegen Tom, der ihn in den Arm nahm.

Seine braunen Augen legten sich auf die beiden, die ihm gegenüber saßen. Severus strich seinem Partner abwesend über den Bauch, während Aurelius selbst ein trauriges Lächeln trug.

Der Animagus hatte sich unterdessen wieder besonnen und betrachtete seinen ehemaligen Mentor und Hass-Mitschüler.
 

Es war eigenartig, wie sie da saßen. Fast, als würde ein Ehepaar um ein verlorenes Kind trauern. Was Sirius nicht wusste war, dass Tom genau diesen Gedanken aufgeschnappt hatte und nun angespannt neben seinem Freund saß. Sollte er ihn von diesem Gedanken ablenken, bevor er noch auf die Idee kam, das laut auszusprechen? Oder nicht?

Er seufzte tief auf. Zur Zeit war alles so kompliziert...

„Ist was?“, fragte Sirius, der Toms Seufzer gehört hatte.

„Hm? Nein, alles klar. Ich habe nur gerade nachgedacht.“

Der Black nickte und betrachtete wieder die anderen beiden, die weit weg zu sein schienen.
 

„Ich liebe dich“, flüsterte Severus, der seinen Kopf auf der Schulter des anderen abgelegt hatte. Seine Hand ruhte nun still auf dem flachen Bauch seines Partners.

„Ich liebe dich auch, Prinz.“
 

Dem Dunklen Lord und seinem Freund lief ein Schauer über den Rücken, da die Stimmen der anderen beiden so voller Gefühle gewesen waren, dass man einfach mitgerissen wurde. Und so sehr Sirius auch mitfühle, um was auch immer es ging, so sehr wollte er aber auch wissen, was es war!

„Aurelius?“, sagte er also und sah Angesprochenen an.

Die grünen Augen sahen auf, direkt in die blauen seines Paten – der das natürlich noch nicht wusste.

„Was ist?“, kam schließlich die Gegenfrage.

„Ihr seid so traurig. Und wenn ihr ein... na ja, Mann und Frau wärt, dann könnte man meinen, dass ihr um euer Kind trauert...“
 

Tom hatte große Augen, weil der andere es wirklich gewagt hatte, das zu sagen. Und er hatte Angst, dass Aurelius ausrasten, oder gar einen Zusammenbruch erleiden könnte. Vielleicht aber, so dachte der Lord, als er Severus sah, würde auch sein bester Freund zusammenbrechen?

Der Vampir war wirklich mehr als blass und man konnte die tiefe Trauer nur unschwer übersehen. Aurelius hatte sofort seine Arme um den mittlerweile Zitternden geschlungen und wiegte ihn sanft.

All das verwirrte den Black aber nur noch mehr. Er sah Hilfe suchend zu seinem Freund, der den Kopf gesenkt hatte und still wartete. Er konnte ihnen nicht helfen, das konnte niemand.
 

Hilflos blickte der Animagus zwischen den dreien hin und her, fragte sich, ob er etwas falsch gemacht hatte. Womöglich war seine Vermutung näher gewesen, als er angenommen hatte?

„Siri...“

Er schreckte auf, als er seinen Namen hörte. Und als er dann auf den Sessel sah, bemerkte er, dass Snape eingeschlafen war.

„Ich möchte dir etwas erzählen. Und ich bitte dich, mich nicht zu unterbrechen.“

Wie hypnotisiert nickte der schwarzhaarige Mann und schluckte trocken. Sein Hals fühlte sich zugeschnürt an und das Atmen fiel ihm so ungemein schwer.

Angst – er hatte Angst. Davor, was er zu hören bekommen würde. Aber er hatte es gewollt, hatte darauf angespielt und nun konnte er keinen Rückzieher mehr machen!
 

„Ja, versprochen.“

Er erhielt ein Nicken.

„Severus und ich waren schon ein Paar, bevor wir nach Hogwarts kamen. Du musst dazu wissen, dass er ein Vampir ist. Als wir uns damals entschlossen, dorthin zu gehen, war alles friedlich. Tom kannte ich damals auch schon und ich traf mich des Öfteren mit ihm. Ich weiß nicht, was er dir erzählt hat, aber ich nehme an, mein späteres Verschwinden – oder eher mein Tod – haben ihn dazu verleitet, einige der Dinge zu tun, die geschehen sind.“
 

Der Lord nickte einfach nur. Er wusste, dass er heute vielleicht einige Dinge aus dem Leben seines Vorbildes erfahren würde, die er noch nicht gewusst hatte.

„Jedenfalls nahm Sev damals die Gestalt eines Elfjährigen an und begleitete mich so. Ich kümmerte mich als Lehrer um die Schule, die Schüler und darum, dass es auch Tom gut ging. Ich war glücklich – wir waren es.“

Aurelius lächelte auf den schlafenden Prinz.

„Als ich damals dort angekommen war, hatte Dumbledore mich angesehen, als hätte er eine Erscheinung vor sich. Und als ich dann als Lehrer vorgestellt wurde, da hatte er vor der ganzen Schule verkündet, dass ich ein Heiliger sei und sie die Ehre hätten, mich hier zu haben. Oft nahm er mich mit auf Verhandlungen im Ministerium, Schulratsversammlungen wohnte ich bei, und auch in den Phönixorden hatte er mich aufgenommen. Das sogar, ohne mein Wissen.“
 

Gespannte Stille herrschte.

„Es war erschreckend, als ich das erste Mal gerufen wurde. Neugierig wie ich leider bin, folgte ich dem Ruf und stellte erstaunt fest, dass der Alte und seine Freunde gegen Todesser kämpften. Allen voran Tom. Dir ist sicherlich klar, dass sich Tom damals verraten vorkam, nicht? Es war anstrengend gewesen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen...“

Bei diesem Satz grinste der Dunkle Lord verlegen. Er erinnerte sich zu gut an diesen Tag.
 

„Trotzdem hatte ich es geschafft. So vergingen einige Jahre, in denen du mich ja kennen lerntest und umgekehrt. Severus wurde für die Augen der anderen älter und Lucius Malfoy gewann Interesse an seinen Fähigkeiten des Tränkebrauens. Und so kam es, dass er ihn eines Tages einfach mit zu seinem Meister schleppte. Ich hatte mir furchtbare Sorgen gemacht und ihn in gesamt Hogwarts gesucht. Und als ich ihn am Abend wieder fand, stellte ich überrascht fest, dass er das Dunkle Mal trug. Da hatte ich dann natürlich gewusst, dass er bei Tom gewesen war. Es hatte mir zwar nicht gefallen, aber es ließ sich nicht ändern. So wurde er also Todesser und ich war auf der Seite des Ordens, wenn man es denn so nennen konnte...“
 

Der Langhaarige trank einen Schluck aus seinem herbei gezauberten Glas mit Wein. Ein trübes Lächeln lag auf seinem Gesicht.

„Du hast ja dann sicher an einem Tag im siebten Jahr erfahren, dass es einen großen Kampf zwischen dem Orden und Voldemorts Reihen gegeben hat, nicht? Damals hatte es der Alte dann für besser gehalten, dass Sev, der mittlerweile Spion des Ordens geworden war, im Schloss bleiben sollte. Ich hingegen, war mitgegangen.“

Sirius sah gebannt auf den anderen, klebte an seinen Lippen und saugte das Wissen in sich auf. Er konnte sich noch gut an die Zeit erinnern, in der Aurelius sein Lehrer gewesen war und an den Tag, an dem man ihn für tot erklärt hatte.

„Es war ein heftiger Kampf gewesen und es hatte viele Tote gegeben. Ich war damals wirklich so dumm gewesen, zu glauben, dass der Alte mir vertraut und ich ihm. Aber er war es gewesen, der mich tötete. Es war ein hinterhältiger Angriff gewesen – von hinten hatte er mir einen dreifachen Avada Kedavra geschickt und so war ich dann zu Boden gegangen.“

Aurelius seufzte tief.

„Ich war nicht sofort tot, sondern schwer verletzt worden. Er hatte wohl angenommen, mich erledigt zu haben und war verschwunden. Genauso die Todesser. Severus war es dann gewesen, der mich gefunden hatte. Er musste gespürt haben, dass es mir schlecht ging... Ich bin damals mit dem Wissen, ihn und andere zurücklassen zu müssen, in seinen Armen gestorben.“
 

Keiner hatte bisher gemerkt, dass Severus wieder wach war. Still hatte er der Erzählung gelauscht, die sein Partner von sich gab.

„Ich denke, das Ganze wäre weniger tragisch gewesen, wenn ich nicht...“

Der Sprecher schluckte und man konnte sehen, dass er mit sich rang. Nun regte sich der Vampir doch, umarmte den anderen fest und küsste ihn auf den Hals.

„Prinz...“, murmelte er und schloss die Augen einen Moment. Dann sah er wieder auf und Sirius an.

„Ich bin damals schwanger gewesen. Und dadurch, dass der Alte mich tötete, wenn auch nicht wirklich für immer, so war das leider nicht so für unser Kind. Es war zu klein, als das es hätte wiedergeboren werden können...“
 

Nun war es eine schwere, zerdrückende Stimmung, die den Raum füllte und nicht nur Tom hätte am Liebsten die Flucht ergriffen. Es tat ihm im Herzen weh, die beiden Menschen, die ihn ein so langes Stück seines Lebens begleitet hatten, so leiden zu sehen. Wie sie dasaßen und sich gegenseitig Halt gaben, sich umarmten.

Ein Blick neben sich werfend, bemerkte der Dunkle Lord auch, dass Sirius leise weinte. Seine Tränen waren stumm. Die eigenen herunterschluckend, umarmte er ihn und versuchte Trost zu spenden. Etwas, das Aurelius früher oft bei ihm getan hatte.
 

„Es gibt noch mehr, Sirius.“

Es war eine Weile des Schweigens vergangen, als Aurelius seine Stimme wieder erhob. Und die blauen Augen des Blacks sahen ihn an. Dem Langhaarigen fiel natürlich auf, das er geweint hatte, aber er schenkte dem keine Beachtung.

„Ich wurde wiedergeboren. Doch um meine Kraft einsetzen zu können, musste ich ein gewisses Alter erreichen. Es war nicht viel später, als ich als Sohn zweier Menschen geboren wurde. Man gab mir den Namen Harry James Potter...“
 

Der Black starrte den anderen einfach nur an.

„Ich bin, nein, war Harry Potter. Ich bin vor einiger Zeit wieder erwacht und lebe nur noch mit der Illusion des selbigen. Mein voller und richtiger Name lautet eigentlich Aurelius Magnus Slytherin. Mein Vater ist Salazar Slytherin, einer der Gründer von Hogwarts.“

Stille.

„WAS?!“, rief er dann und stand mittlerweile schon.
 

Aurelius sah ihn an und senkte dann den Blick auf seinen Partner.

„Severus und ich sind schon fünfzehn Jahre verheiratet gewesen, als wir nach Hogwarts kamen. Du kannst dir vorstellen, was es für Sev bedeutete, dass wir siebzehn Jahre getrennt waren, in denen ich mich bis vor kurzem an nichts erinnerte!?“

Die Stimme war melancholisch gewesen und der Black wusste gerade absolut nicht weiter. Sein Patenkind war sein damaliger Lieblingslehrer, der für tot erklärt worden war und zudem auch schon lange verheiratet!

Was konnte er da noch tun?
 

„Sirius? Ich kann mir vorstellen, dass das alles ziemlich verrückt und schockierend sein muss. Aber bitte sei nicht böse, ja? Du bedeutest mir sehr viel. Wenn das nicht so wäre, hätte ich dich weder bei meinem Vater besucht, noch hätte ich dich hierher gebracht.“

Aurelius sah den anderen an.

„Vater?“, fragte der nun irritiert.

„Ja, Salazar Slytherin ist Aurelius´ Vater. Aber keine Sorge, der macht nicht viel Ärger“, beruhigte ihn Tom.

„Na klar! Ich kenn´ ihn und er hat mich immer geärgert!“, schmollte der Black dann überraschend schnell mit seiner Laune umschlagend.

Doch das war ein Zeichen für die anderen, dass er es gut aufgenommen hatte.
 

---
 

Aurelius und Severus waren dann gegen zwei Uhr morgens zurück nach Hogwarts, weil sie ja leider auch noch dort anwesend sein mussten. Allerdings stellte sich der `Heilige´ die Frage, ob er nicht bald mal diese ganze Scharade auffliegen und die Schule verlassen sollte?

Was würde der Alte wohl sagen, wenn er erfuhr, dass er in Wirklichkeit niemals so tot gewesen war, wie er geglaubt hatte? Und zudem noch Severus zum Feind hatte, der zudem noch ein Vampir war.
 

„Liebling?“

„Ja?“

„Ich liebe dich!“

„Ich liebe dich auch, Aurelius.“
 

Eine Weile herrschte Stille, dann drehte sich der Langhaarige auf den Bauch und stützte seinen Kopf auf Severus´ Brust.

„Ich hab keine Lust mehr mich verstecken zu müssen. Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir dem ach so tollen Dumbledore mal zeigen, dass er nicht so genial ist, wie er immer denkt?“

Leichter Schalk lag in seiner Stimme und Prinz wusste, dass das am Ende wieder nur Arbeit machen würde. Andererseits wollte er sich aber ebenfalls rächen.

„Und an was hast du gedacht?“

„Was hältst du davon, wenn ich wieder auftauche?“

Severus stutzte.

„Wie meinst du das?“
 

„Na ja, was ist, wenn es einen neuen Lehrer bedarf, der nur so ganz unzufällig zufällig wie ich aussieht?“

Die grünen Augen funkelten nur so vor Tatendrang und Severus fragte sich, wie er das denn mit einer Doppelrolle machen wollte?

„Und Harry Potter?“

„Der wird von Tom entführt!“, grinste er und lachte dann laut auf.

„Könnte funktionieren... Aber dann müssen wir dafür sorgen, dass ein Lehrer benötigt wird. Sonst könnte man Verdachte schöpfen.“
 

Der Langhaarige sah seinen Partner verwirrt an.

„Wieso? Wer würde bitte damit rechnen, dass, wenn Potter entführt wird, ICH auftauche?“

„Ich meinte viel mehr, dass man dann annehmen könnte, dass du ein Spion für Voldemort bist.“

„Ah.“

„Ja, ah. Was sollte ich sonst meinen?“

„Keine Ahnung, hab nicht nachgedacht.“

„Du hast einen an der Meise!“

„Ich weiß. Und du solltest mal wieder trinken.“

„Stimmt.“

„Natürlich, habe ja auch ich gesagt!“
 

Severus erwiderte nichts, sonders stürzte sich auf seinen Schatz, drückte ihn auf die Matratze und verbiss sich in seinem Hals. Zufrieden trank er und leckte dann über die Stelle, als er sich wieder löste.

„Dass du auch immer so gut schmecken musst...“, raunte der Vampir und sein Schatz spürte die aufkommende Lust, die seinen Partner erfüllte und auf ihn übergesprungen war.

„Und du wirst immer gleich geil...“

Prinz grinste nur und küsste den anderen leidenschaftlich und fordernd. Schob schnell seine Zunge in den Mund des anderen, damit er nicht wieder redete und drängte sich zwischen die Schenkel des Untenliegenden.
 

Praktischerweise waren sie nackt ins Bett gegangen und so konnte er sich wunderbar an seinem Geliebten reiben, elektrisierende Blitze durch ihre Leiber jagen. Sie wurden wilder, ungezügelter und beide wussten, dass sie wieder einmal nicht lange warten können würden, sich zu vereinigen.

Aurelius bog sich schon längst dem anderen entgegen und stöhnte laut und rau, so dass Severus nur noch wilder wurde. Zwei seiner Finger fanden den Weg in den Mund des anderen, der leidenschaftlich daran saugte und dann waren sie auch schon weg.
 

Der Langhaarige spürte sie aber rasch wieder, nämlich zwischen seinen Beinen, wo sie sich in der kleinen Öffnung versenkten. Er keuchte auf und forderte auf der Stelle nach mehr.

„Mach schon...!“, knurrte er und Severus war nicht gewillt, ihn das wiederholen zu lassen. Er nahm die Finger fort und versenkte sich selbst rasch und hart in dem anderen.

Sie liebten diese Spiele und trieben sie an sich jedem bietenden Ort, zu jeder ihnen passenden Zeit.
 

Ihre Bewegungen waren mittlerweile schnell und hart. Severus versenkte sich tief in seinem Partner, der das mit seinen entgegenkommenden Hüften nur bestätigte.

„Härter!!!“, schrie Aurelius immer wieder und krallte seine Hände an den anderen, hinterließ blutige Striemen.

Sie steigerten sich immer weiter, küssten sich zwischendrin hungrig und schließlich stieß Severus noch mal mit höherem Tempo in den anderen, so dass der mit einem lauten Schrei kam und sich auf seinen Bauch ergoss.

Das riss den Vampir mit, der sich heiß in seinem Partner verströmte und dann auf diesem zum Liegen kam.

Eine Weile brauchten sie, um sich zu beruhigen, dann lächelte Aurelius.

„Dass du nach meinem Blut so geil wirst, ist mir immer noch ein Rätsel.“

„Könnte daran liegen, dass du einfach purer Sex bist...“, antwortete der und schlief dann selig ein.
 


 

Ja, ich hab das Kap fertig, was sagt ihr?

Bye, Mitani

Neunzehntes Buch - Der neue Lehrer

Kein Heiliger
 

Neunzehntes Buch – Der neue Lehrer
 

Albus stand an einem der vielen Fenster, die das Schloss hatte und beobachtete die Schüler, wie sie schnatternd ihren Weg nach Hogsmeade bewältigten. Seine Gedanken hingen aber wieder einmal an Harry Potter, der sich so sehr verändert hatte.

Er wusste nicht, was er noch tun sollte. Der Junge hatte sich von ihm entfernt und je mehr er versuchte ihn wieder zurückzuholen, desto weiter kam ihm der Weg zu ihm vor.
 

Was war geschehen, dass Harry sich so distanzierte? War es immer noch wegen Sirius´ Ableben? Aber hatte der Junge nicht gesagt, dass er es verarbeitet hätte?

Oder war das auch nur eine Lüge gewesen, damit er endlich seine Ruhe fand? Andererseits, vielleicht hatte er es auch verarbeitet, aber ihm nicht verziehen?

Ja, das musste es wohl sein...

Albus seufzte. Was solle er machen?
 

Und dann war da noch das Problem mit dem Verteidigungslehrer- Posten. Er hatte Severus nur widerwillig diesen Posten gegeben, denn es war wirklich niemand gekommen und er hatte niemanden gefunden, der es hatte machen wollen.

Hier würde er sich noch eine Lösung einfallen lassen müssen...

---
 

Ron und Hermine freuten sich, dass Harry endlich mal wieder etwas normaler war als sonst und anscheinend auch fröhlicher. Woran es lag, wussten sie zwar nicht, aber das würden sie sicherlich früher oder später erfahren.

Jetzt hatten sie vor den Tag zu genießen und damit wollten sie im Süßwarenladen beginnen. Danach sollte es dann in den Scherzartikelladen gehen und das Mädchen hatte auch gleich festgelegt, dass sie noch in den Buchhandel wollte.
 

Sie hatten das erste Geschäft gerade verlassen, als es viele laute Geräusche gab, die einem Knall ähnelten. Als sie sich umsahen, entdeckten sie Todesser, die sich kurz umsahen und dann durch die verängstigten Schülerreihen auf sie zukamen.

„Lauft!“, schrie Harry und schubste seine Freunde voran, immer darauf achtend, dass er hinter ihnen und gut zu erwischen war.

Schließlich erreichte ihn auch ein Schockzauber und er fiel der Länge nach zu Boden.
 

Schreiend und fluchend versuchte Ron zurückzulaufen und seinem Freund zu helfen, doch Severus, der `zufällig´ auch ins Dorf gekommen war, hielt ihn auf.

„Sie würden sich nur selbst verletzen!“, raunte er und hielt beide am Kragen fest. Kurz hatte er seinem Partner noch mal in die Augen gesehen und übermittelt bekommen, dass alles okay war. Dann waren die Todesser mit ihm verschwunden.
 

---
 

„Hätte er uns nicht aufgehalten, könnte Harry jetzt hier sein!“, brülle der Rothaarige und funkelte den Zaubertränkemeister böse an. Der überging das geflissentlich und grinste stattdessen höhnisch zurück. Etwas, das den anderen nur noch weiter auf die Palme trieb.

„Mr. Weasley, Sie wissen genauso gut wie ich, dass Sie zu zweit keine Chance gegen Todesser haben, die in der Überzahl sind. Und daher war es richtig, wie Severus gehandelt hat. Es hatte Vorrang diejenigen zu schützen, die man schützen kann und glauben Sie mir, wir werden Harry zurückholen!“
 

Dumbledore sah den Jungen vor sich ernst an und der nickte nur kleinlaut. Hermine war still und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten, was sehr schwer war.

„Ms. Granger? Alles in Ordnung? Machen Sie sich keine zu großen Sorgen. Ich bin sicher, dass Voldemort nicht gleich dazu übergehen wird, ihn zu töten. Viel mehr glaube ich, dass er eher versucht, Harry auf seine Seite zu ziehen.“

Das Mädchen sah den Schulleiter an und nickte nur.

„So, dann geht jetzt in euren Gemeinschaftsraum. Sobald sich etwas ergibt, werde ich es euch sagen.“
 

---
 

Die Todesser, darunter auch Lucius Malfoy, hatten Potter in einen großen Saal gebracht, der mit Sicherheit unter der Erde lag. Aurelius wusste, dass er ihn nicht kannte.

Musste also ein neuer Raum sein.

„Meister!“, rief der blonde Mann und eilte voraus. Zwei andere Todesser hielten den Dunkelhaarigen noch immer fest – obwohl er sich nicht einmal gewehrt hatte. Vielleicht glaubten sie, dass er sie reinlegen wollte?
 

„Lucius?“, kam die Gegenfrage des dunklen Lords.

„Mein Herr, wir haben Potter gefangen nehmen können, wie Sie es sagten!“

Malfoy verbeugte sich einmal tief und trat dann zur Seite, damit der Blick auf die anderen beiden Todesser frei wurde, die den Jungen hielten.

„Daran habe ich nicht gezweifelt... Lasst ihn los!“, befahl Ton und Lucius sah mehr als verwundert drein. Und das betraf auch sämtliche andere der Schwarzgekleideten.

Dennoch taten sie, was ihr Meister gesagt hatte und traten dann einen Schritt von der Geisel zurück. Schließlich wollten sie keinen der Flüche abbekommen, die ihr Lord bestimmt gleich anwenden würde.
 

„Nun, ich hoffe doch, dass deine Reise hierher nicht zu unangenehm war?“, erkundigte sich der Dunkle Lord mit einer recht sanften Stimme, wie man sie eigentlich nicht von ihm kannte.

Harry Potter streckte sich und lief dann langsam und gemächlich Richtung Tom, setzte sich dort auf die Armlehne des Thrones und betrachtete kurz schweigend die Todesser vor sich.

„Ich hab es ihnen einfach gemacht.“
 

Lucius klappte der Kiefer zu Boden. Was sollte das denn heißen??!

„Hm, ja, das sehe ich auch so, schließlich ist keiner meiner Leute verletzt.“

Nun lachte der so genannte Gefangene nur amüsiert auf.

„Guter Witz!“

Jetzt schaute nicht nur jeder einzelne Todesser verwirrt, sondern auch deren Anführer.

„Mein Lieber, nimmst du wirklich an, dass jemand, der versucht mich zu entführen, lebend davon kommt?“

Die grünen Augen blitzten vor Schalk und der Dunkle Lord wusste, dass er noch lange nicht alles von seinem Freund und Mentor kannte.
 

„Nun, ich schätze, dass dem nicht so ist. Aber man darf ja hoffen, dass du meine Leute nicht einfach so umbringst?!“

„Oh, dazu dürfte ich keine Zeit haben. Erstens wird Sev später kommen, um mich abzuholen und zweitens muss ich ja unterrichten.“

Lucius starrte den Goldjungen an, von dem er immer geglaubt hatte, ihn zu kennen. Doch wie er sich eingestehen musste, war dem wohl nicht so. Oder er hatte irgendwas verpasst.

„Meister?“, fragte er vorsichtig.

Der drehte ihm den Kopf zu und zog eine Braue nach oben.

„Was bedeutet das alles?“
 

Tom sah die Todesser an und seufzte dann leise.

„Geht, alle!“, befahl er und deutete dem Blonden an, hier zu bleiben. Was der natürlich tat.

Als der Saal leer war, erhob sich Harry und streckte sich erneut, dann schüttelte er das Haar und es schien als würde er mit jeder Bewegung immer mehr des Aussehens des jungen Potters von sich schleudern.

Und als er den Blick wieder hob – das Schauspiel hatte höchstens zehn Sekunden gedauert – stand jemand anderes vor ihm. Jemand, den er vor langer Zeit zum letzen Mal gesehen hatte und der für tot erklärt worden war.
 

„Hallo, Lucius. Lange nicht gesehen, nicht wahr?“, grinste Aurelius und trat näher an den anderen heran.

„Wie geht es dir so? Ich habe deinen Sohn kennen gelernt. Ich werde ihn übrigens ab morgen unterrichten.“

Wenn dem Blonden nicht sein Stolz im Weg gestanden hätte, wäre er glatt in Ohnmacht gefallen. Aber das hielt ihn nicht davon ab, blass wie ein Leinentuch zu werden.

„Bei Slytherin!“, hauchte er dann fassungslos und trat wenige Schritte näher.

Aurelius lachte.
 

„Kannst es ruhig glauben, ich lebe!“, erklärte er dann und tätschelte dem anderen Mann auf die Schulter. Der zuckte zusammen und realisierte dann, dass das alles kein Traum war.

„Ich verstehe nicht...“, sagte er schließlich leise und sah zwischen Tom und dem anderen hin und her.

„Das musst du auch nicht, tut keiner“, grinste der Dunkle Lord mit den Schultern zuckend. Lucius seufzte und wollte dann wieder etwas sagen, wurde aber von einem Geräusch unterbrochen.
 

Blitzschnell war eine schwarze Gestalt an ihm vorbei gerannt und hatte Aurelius in seine Arme geschlossen. Bei näherer Betrachtung erkannte der Malfoy, dass es Severus war, der da stand. Das war dann doch irritierend.

Zwar hatte der Langhaarige vorhin erwähnt, dass Severus kommen wollte, aber dass er ihn so begrüßen würde?

„Hallo?“, fragte er nicht sehr geistreich und erhielt ein Knurren von Severus.

„He, nicht gleich so böse! Ich hab doch nichts getan!“, verteidigte er sich und sah Hilfe suchend zu Tom.

„Vielleicht gehen wir ein Glas Wein trinken, Lucius? Die beiden bekommen jetzt eh nichts mehr mit und Aurelius wird sowieso in den nächsten Minuten mit ihm abreisen.“
 

Hilflos die Schultern zuckend folgte Lucius dem Dunklen Lord in ein angrenzendes Zimmer, in dem er Dinge erzählt bekam, von denen er niemals auch nur geträumt hätte. Tom fragte sich innerlich, wie der Blonde auf Sirius reagieren würde?
 

---
 

Aurelius und Severus waren unterdessen wieder in Hogwarts aufgetaucht, genauer gesagt in den Räumen des Tränkemeisters. Der Vampir stand seinem Partner gegenüber und freute sich darüber, ihn nun endlich ununterbrochen ohne Illusion sehen zu können. Dennoch wollte er eines wissen:

„Wie willst du dich nennen? Und was mich noch beschäftigt, ist, ob d-“

Der andere hatte ihm einen Finger auf die Lippen gelegt.
 

„Schatz, du denkst eindeutig zu viel!“, lachte Aurelius und küsste den anderen begierig.

Der erwiderte nur allzu gern und schnell waren sie in einem leidenschaftlichen Kuss versunken, den der Professor eigentlich nicht brechen wollte.

„Prinz, ich werde mich so nennen, wie ich heiße. Und das wäre dann wohl Aurelius Snape!“, grinste er schelmisch.

Das wiederum machte sein Gegenüber sprachlos. Er wollte wirklich als Snape hierher kommen und unterrichten?
 

Severus´ Gesicht erhellte sich plötzlich und auch sein Gesicht wies ein amüsiertes Grinsen auf. Albus´ Gesichtsausdruck wollte er unbedingt sehen, wenn er es erfuhr.

Vielleicht sollte er auch ein Foto machen, damit er sich ewig daran erinnern konnte?

„Aber ist es nicht riskant, dass du den gleichen Namen nimmst, wie damals schon? Deinen richtigen halt?“

Der Langhaarige seufzte.

„Also gut, weil du so lieb schaust. Dann werde ich eben als Magnus Snape gehen, ja?“

Der Vampir nickte. Es war sicher erst mal besser, wenn er sich noch bedeckt hielt. Zwar mochte er den Namen Aurelius auch viel lieber, aber gut.
 

„Dann lass uns jetzt zum Alten gehen, okay?“

Severus wartete gar keine Antwort ab, sondern küsste seinen Partner noch mal kurz, dann zog er ihn mit sich aus dem Raum.
 

---
 

Albus war überrascht, als es klopfte, obwohl er eine Besprechung mit der Hauslehrerin Gryffindors hatte. Der Frau einen kurzen, fragenden Blick zuwerfend, antwortete er.

Die Tür öffnete sich und der Tränkemeister betrat das Büro des Schulleiters.

„Entschuldige die Störung, Albus, aber hier ist jemand, der den Posten des Lehrers für Verteidigung haben will.“

Er trat zur Seite und eröffnete so Aussicht auf den jungen Mann, der hinter ihm gestanden hatte.
 

Und sie hatten Recht gehabt, denn die Gesichtszüge des alten Zauberers entgleisten beinahe. So schnell würden sie dieses amüsante Bild sicher nicht vergessen. Vielleicht rahmten sie es auch ein, damit Tom etwas davon hatte?

„Guten Tag!“, begrüßte Magnus höflich die bereits anwesenden Professoren.

Auch Minerva hatte das Gefühl diesen Mann schon einmal gesehen zu haben und dann kam es ihr siedendheiß ins Gedächtnis.

Er sah genauso aus wie Aurelius!
 

Albus hatte sich wieder unter Kontrolle und nickte nun dem neuen Verteidigungslehrer entgegen. Der Schock saß immer noch tief, aber er musste Haltung bewahren. Das alles war eben ein grotesker Zufall, nichts weiter!

„Ich freue mich, Sie hier Willkommen zu heißen! Da Sie ja schon Severus begegnet sind, kann ich sicher davon ausgehen, dass er Ihnen etwas erzählt hat?“

„Oh, keine Sorge, ich bin bestens informiert.“

Dumbledore nickte verstehend.

„Dann sollten wir uns um Ihre Unterkunft kümmern, schließlich wollen Sie sich ja einrichten, nicht wahr?“

Der Schulleiter kramte kurz herum, dann schrieb er etwas auf einen leeren Zettel, um ihn an seinen neuen Professor zu reichen.
 

Severus hingegen verbiss sich ein Grinsen. Der Alte wusste noch nicht mal, wie sein neuer Lehrer hieß, wollte ihm aber sofort ein Zimmer geben! So etwas war auch krank, aber vor allem unvorsichtig!

Andererseits hatte er sowieso das Gefühl, er wollte sie beide so schnell wie möglich wieder loswerden.

Redeten sie hier etwas über Dinge, die er nicht wissen sollte? Über `Harry´?

Nun, dann könnte er sicherlich mehr sagen, als alle anderen zusammen.
 

„Darf ich Sie fragen, woher Ihr Interesse für diesen Posten kommt und warum Sie sich erst jetzt melden?“, erklang wieder die Stimme des Weißbartes.

Magnus sah kurz zu Severus, dann wieder zu dem Mann hinter dem Schreibtisch.

„Severus hat mich darüber informiert, dass diese Stelle dieses Jahr mit ihm belegt wurde, da kein anderer dazu bereit gewesen war. Leider war ich noch bis vor wenigen Tagen im Ausland, so dass ich nicht früher darüber Bescheid wusste.“

Der Direktor und seine Stellvertreterin hatten interessiert gelauscht und schließlich genickt.
 

„Das mit der Unterkunft ist allerdings auch überflüssig. Ich habe mich schon einquartiert.“

Albus und Minerva sahen den jungen Mann nun erstaunt und auch etwas fassungslos an. Was sollte denn das heißen?

„Wie darf ich das verstehen? Hat Severus Ihnen etwa schon gezeigt, wo sich Ihre Räume befinden? Sie müssen wissen, dass die Lehrer immer die gleichen Räume belegen. Also der Nachfolger bekommt das seines Vorgängers“, erklärte der Direktor und wartete auf eine Reaktion.
 

„Das ist mir durchaus bekannt, aber ich ziehe es dennoch vor, nicht alleine zu wohnen. Vielen Dank!“

Magnus drehte sich um und wandte sich schon an Severus, als er noch einmal vom Schulleiter aufgehalten wurde. Nun war auch der Vampir neugierig. Kam jetzt endlich die ersehnte Frage nach dem Namen?

Sie hofften es beide, denn dann könnten sie womöglich einen erneuten Ohnmachtsanfall des Weißbartes miterleben – zumindest wäre es für Severus der zweite.
 

Der Langhaarige hatte noch immer eine recht neutrale Miene aufgesetzt und sich wieder umgedreht.

„Was gibt es denn noch? Eigentlich hatte ich vor, meinen Koffer auszupacken.“

Die blauen Augen des alten Zauberers sahen ihn über die Ränder seiner Brille hinweg an und schienen nach etwas zu suchen, oder auf etwas zu warten. Und Magnus fühlte wie er versuchte in seinen Kopf vorzudringen. Der Anflug eines gehässigen Lächelns zeichnete sich auf seinen Lippen ab und wurde selbstverständlich sofort registriert.
 

„Professor Dumbledore, wenn Sie Informationen von mir wollen, fragen Sie mich lieber. Ich habe es nicht gerne, wenn jemand meine Gedanken liest. Vor allem, da ich ein sehr diskreter Mensch bin.“

Angesprochener nickte ertappt.

„Nun, dann würde ich gerne wissen, wo Sie sich einquartiert haben?“

Magnus lächelte.

„Bei Severus.“

Die anderen waren sprachlos – Severus natürlich ausgeschlossen. Dafür öffnete Albus wieder den Mund, doch Minerva sprach dieselben Gedanken aus, bevor er dazu kam:

„Und warum ausgerechnet dort?!“
 

Nun war den beiden Professoren klar, dass gleich eine Bombe platzen würde. Die Gesichter des Dunkelhaarigen und des Silberhaarigen waren zu eindeutig.

„Ich bevorzuge es mit meinem Mann zusammen zu wohnen. Das verstehen Sie doch?“
 


 

Hahahahaha! Ich bin fies, ich weiß.

Ich mag dieses Ende hier und will zu gerne wissen, was ihr dazu sagt?

Bye, Mitani

Zwanzigstes Buch – Zwei Snapes

Kein Heiliger
 

Zwanzigstes Buch – Zwei Snapes
 

„Ich bevorzuge es, mit meinem Mann zusammen zu wohnen. Das verstehen Sie doch?“

Das Lächeln, welches die Lippen des jungen Mannes zierte war so reizend, dass es sprachlos machte. Weder McGonagall noch Dumbledore konnten sofort fassen, was diese Aussage bedeute.

Stattdessen starrten sie die Männer an, als gäbe es nichts anderes auf der Welt.

„Sie entschuldigen uns dann sicherlich, nicht?“, meinte Magnus schließlich, nahm eine von Severus´ Händen und verließt mit ihm das Büro.
 

---
 

Auf den Gängen angekommen lachten sie erst einmal ausgiebig über die dummen Gesichter. Schadenfreude war eben doch die schönste Freude!!

„Was wird er nur sagen, wenn er erfährt, dass er dich nicht mit IHM verwechselt hat?“, fragte der Tränkemeister und grinste so breit wie schon lange nicht mehr.

„Tja, das werden wir dann sehen, oder?“
 

Sich wieder beruhigend schritten sie weiter, um nur wenige Minuten später in eine Herde Schüler zu stolpern.

„Guten Tag, Professor Snape!“, begrüßte ein blonder Junge und nickte dem Mann zu. Neben ihm liefen Blaise Zabini, der Magnus sehr interessiert musterte und Theodore Nott. Bei dem Gedanken daran, wie eben der noch vor kurzer Zeit hinter Harry her gewesen war, wurde nicht nur dem slytherinschen Hausvorstand übel.

„Guten Tag, Mr. Malfoy.“
 

Ohne sich aufhalten zu lassen, liefen sie weiter. Doch es waren nur wenige Schritte, da hielt sie der Blonde doch noch auf:

„Professor, wissen Sie eigentlich, was mit Potter ist?“

Während sich auf Magnus´ Gesicht ein amüsiertes Grinsen schlich, wandte sich der Angesprochene um.

„Ich wüsste nicht, was es Sie angehen würde, wenn dem so wäre?!“

Draco grummelte in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Na ja, es ist wegen Nott, der heult uns die Ohren voll! Er will seinen Schatz wieder und so... Sie haben ihn doch sicher schon Potter nachjagen gesehen?“

Leider musste Severus nicken. Und die Tatsache, dass dem so war, war alles andere als angenehm.

„Dennoch kann-“

„Aber, aber!“, unterbrach der Fremde das Gespräch und die Schüler wurden noch neugieriger.
 

„Misch dich nicht ein!“, meckerte Severus seinen Partner an, dass die Schüler sich fragten, wie gut sich die beiden kannten. Es war bekannt, wenn auch nur in den engsten Kreisen, dass der Tränkemeister niemals aufgeschlossen war oder seine wahren Gefühle und Meinung sagte. Gut, das mit der Meinung stimmte vielleicht nicht ganz, er teilte sie mit, wenn ihm etwas missfiel oder er damit andere ärgern konnte, aber eben nicht, wenn es etwas über sein Inneres verriet.

Und den Mann jetzt gerade so zu sehen, war dann schon eigenartig...
 

„Du nimmst also wirklich an, dass ich mir den Mund verbieten lasse? Also wirklich, ich glaube, ich sollte dich besser erziehen!“, empörte sich Magnus gespielt und schüttelte tadelnd den Zeigefinger der linken Hand.

Alleine dieser Gedanke hätte Draco wahrscheinlich eine Menge Ärger eingebracht, wie er dachte und dieser komische Fremde durfte das einfach so? Der Blonde fragte sich, wer das war.

„Tze, pass lieber auf, dass ich nicht dich erziehe!“, schnappte der Mann zurück und grinste dabei ganz nach seinem Image.

„Nur gut, dass ich jetzt nicht mit schlotternden Knien davon renne, wie es mancher Schüler täte“, antwortete der Langhaarige bloß und wandte sich demonstrativ an die Slytherins.
 

„Hallo, mein Name ist Professor Snape, ich werde ab heute euer neuer Verteidigungslehrer“, begrüßte er die Jungs und erntete einige sprachlose Münder. Magnus grinste erfreut über diesen Schock und ließ auch seinen Mann daran teilhaben.

„Blödmann“, grummelte der nur und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nun denn, zu etwas anderem. Ihr wolltet doch wissen, wo Potter ist?“

Nott war sofort Feuer und Flamme, hechtete an Blaise und Draco vorbei, damit er auch ja kein Wort verpasste. Momentan war alles andere egal, Hauptsache er erfuhr, wo sein Angebeteter steckte!
 

„Nun, er ist entführt worden. Voldemort hat Todesser geschickt, die ihn in Hogsmeade erwischt haben.“

Während Theodore in Tränen ausbrach und sich lauthals selbst verfluchte, dass er seinen allerliebsten Schatz nicht hatte beschützen können, waren die anderen beiden nicht in der Lage das wirklich zu realisieren. Wie, in drei Teufels Namen, hatte das passieren können? Schließlich war Potter doch immer entkommen! Und ausgerechnet dieses Mal nicht?

Das Ganze war für den blonden Schönling unbegreifbar und er nahm sich vor, seinem Vater eine Eule zu schicken. Vielleicht war Potter ja auch einfach bloß von Dumbledore und seinem lächerlichen Orden weggeschafft worden?
 

„Und woher wissen Sie das?“, wollte er skeptisch wissen und erhielt ein zustimmendes Nicken von Blaise, der mit Sicherheit einfach nur neugierig war und etwas zum Tratschen brauchte. Und was war da besser geeignet, als das Verschwinden von Potter?

Magnus sah ihn an, grinste und zeigte dabei seine weißen Zahne.

„Ich habe es geplant“, flüsterte er verschwörerisch und richtete sich aus seiner gebeugten Pose – er hatte sich zu den Jungs runter gebeugt - auf.

Blaise konnte gar nicht fassen, was der Mann da gesagt hatte und Dracos Augen waren sofort zu seinem Paten gewandert, der sich die Hand aufs Gesicht geschlagen hatte.

Ernüchtert musste er feststellen, dass das, was dieser ominöse Snape gesagt hatte, stimmte!
 

Da kam wieder eine andere Frage auf: Warum hieß der Snape?!

„Onkel Sev?“, wandte sich der Malfoy also an den Mann und der schaute seufzend zurück.

„Was willst du? Illegale Zutaten, ein Ohnegleichen, Extrahauspunkte, einen Tag frei?“

Der Blonde schüttelte den Kopf.

„Nichts davon – heute. Aber mich würde noch interessieren, warum er Snape heißt?“

Magnus drehte sich um, dass sein Umhang nur so flatterte und beugte sich wieder runter zu dem Jungen, sah ihm direkt in die Augen.

Draco hatte sich erschreckt und war einen Schritt nach hinten gestolpert.
 

Mit großen, grauen Augen sah er den anderen an und schluckte. Das war nun doch ein wenig zu viel des Guten!

„Mein Name ist Magnus Snape und ich bin mit deinem Paten verheiratet! Und da du sicherlich auch wissen willst, warum du nichts davon weißt: Das geht niemanden etwas an, bevor wir es nicht sagen!“

„Ähm... okay...“, brachte Draco nur noch hervor und nickte leicht. Diese Ansage war deutlich angekommen.

Severus dagegen konnte nur grinsen. Das war eben sein Mann!
 

---
 

Es krachte, rumpelte und klirrte, dann flog die Tür zum Salon auf, in dem Lucius und Tom saßen. Sie sahen dem Lärm schon entgegen und während der Dunkle Lord nur amüsiert den Kopf schüttelte, hing Lucius´ Kinn mal wieder am Boden.

„Black!“, stieß er hervor und starrte den anderen an.

Der tat es ihm gleich:

„Malfoy!“

„Ja!“, sagte auch Tom noch und erhielt dafür die Aufmerksamkeit der beiden.

„Jetzt, da ihr euch einbekommen habt: Siri, was hast du dieses Mal zerstört?“
 

Der Black grinste nur verunglückt und plumpst einen Moment später neben Tom und ließ seinen Kopf auf dessen Schulter fallen.

„Na ja, eigentlich nichts, das du vermissen würdest.“

„Und das wäre?“

„Also, ich hab die Tür aufgeschlagen, bin über einen Stuhl gestolpert und hab den Spiegel neben der Tür zu Boden befördert... Siehst du, nichts, das du vermissen würdest!“

Tom seufzte.

„Die Unkosten die du verursachst, musst du aber wieder glatt bügeln, klar?“

Das brachte Sirius zu so einem anzüglichen Grinsen, dass der Lord knallrot wurde und Lucius die Augen schloss und betete, er träume nur.
 

„He, Malfoy! Was willst du eigentlich hier?“

Der Blonde sah auf und den Black an. Das alles war doch einfach nur ein ausgemachter Unsinn! Oder?? Im Stillen hoffte er, es stimmte.

Leider tat es das nicht.

„Na los, sag schon! Ich hab nämlich noch was glatt zu bügeln, wie du sicherlich gehört hast!“

Mit großen und wirklich entsetzten Augen sah Lucius zwischen den beiden hin und her.

Tom hatte seinen Blick abgewandt und schien den Teppich äußerst interessant zu finden und Sirius sah ihn dreckig grinsend an.

„Bei Slytherin, Tom! Sag mir nicht, da läuft was zwischen euch!!?“
 

Doch Tom dachte nicht mal daran sich zu äußern. Nein, er bewunderte weiterhin das wundervolle Muster am Boden und überließ es Sirius, das ins Reine zu bringen. Wozu war er der Dunkle Lord höchst-und-unwiderruflich-persönlich?

Jawohl! Am Besten verduftete er schon mal ins Schlafzimmer, bis da würde Lucius ihnen sicherlich nicht folgen!

„Ich geh dann mal vor!“, verabschiedete er sich mit einem Kuss bei Sirius, der sich das gerne gefallen ließ und verschwand dann wirklich.

„Nein! Nein, nein, nein, nein, nein!!! Das ist nicht wahr!“
 

---
 

Draco hatte den Lehrern noch hinterher gestarrt, als sie davon gerauscht waren, aber nun hatte ihn der Ehrgeiz gepackt. Er würde schon herausfinden, was mit Potty passiert war! Und dazu eignete sich wer am Besten? Richtig – sein Vater!

Und genau in diesem Moment war er auf den Weg in sein Zimmer – Blaise und den noch immer heulenden Theodore Nott im Schlepptau – um ihm einen Brief zu schreiben.

Sein Vater musste schließlich wissen, wenn Potter gefangen genommen worden war oder ein Plan dafür bereitgelegen hatte!
 

Und überhaupt, stand es eigentlich nicht ihm selbst zu, Potty zum Lord zu bringen? Nur gut, dass das Wochenende noch nicht vorbei war und er vielleicht noch die Möglichkeit haben würde, diesen nichtsnutzigen Löwen in Ketten zu sehen!

Nur schade, dass Nott das nicht auch konnte, aber er würde ihm haargenau erzählen, was er zu sehen bekäme.

Wenigstens würde ihn das für das Gejammer, Geheule und alles andere entschädigen, das er hatte erleiden müssen – wie konnte man auch liebeskranke Slytherins an diese Schule lassen?!
 

---
 

Die Eule war unterwegs zu Lucius, der noch immer an Ort und Stelle saß. Sirius war schon vor einer Weile gegangen, wahrscheinlich seine Fehler ausbügeln...

Nein, er wollte sich darunter wirklich nichts vorstellen, absolut nichts! Er war hetero und sehr, sehr glücklich damit! Außerdem hatte er doch einen Sohn, der ein Prachtexemplar von einem Malfoy war. Was wollte er also mehr?

Genau in diesem Moment erreichte ihn der Brief dieses Prachtexemplars.

„Was will er denn?“
 

So faltete der blonde Mann das Pergament auseinander und las:
 

„Hallo Vater,
 

ich habe heute interessante Dinge erfahren, die mich gleichzeitig sehr verwirrten.

Severus ist mir auf dem Gang begegnet und bei ihm war ein anderer Mann, den ich zuvor noch nie gesehen habe.

Anfangs war das auch unwichtig, da ich nur wissen wollte, wo Potter ist. Severus meinte, dass er es nicht wüsste und es mich nichts anginge.

Allerdings mischte sich dann dieser andere Mann ein. Du wirst niemals glauben, wie er sich vorstellte!!!

Als Magnus Snape! Er ist mit Severus verheiratet. Ich glaub das nicht!!

Aber das ist auch nicht das Schlimmste. Nein, dieser neue Lehrer meinte auch noch, dass Potter in Hogsmeade von Todessern entführt wurde und nun in den Fängen des Meisters ist.
 

Ich will wissen, ob das stimmt, Vater! Schreibe mir bitte umgehend zurück!
 

Draco.“
 

Lucius wäre am Liebsten im Boden versunken. Das wäre doch die beste Lösung, immerhin hätte er dann weder das Problem, dass er sich mit Toms neu entdeckten Seite noch mit den Neuigkeiten seines Sohnes auseinander setzen müsste.

Aber da das nicht ging, musste er wohl ein wenig weniger sagen, als er wirklich wusste.
 

---
 

In der Tat lag Lucius damit richtig, dass Sirius dabei war, seine Fehler auszubügeln. Und mit Sicherheit würde er das noch öfter machen. Wenn es nach Tom ging, jeden Tag mindestens einmal!

Aber momentan konnte er gar nicht daran denken, denn er lag mit weit gespreizten Beinen auf dem Rücken und stöhnte laut, während Sirius ihn mit dem Mund befriedigte und drei seiner schlanken Finger in ihm versenkte – rein und raus, rein und raus...

Die andere Hand des Blacks wanderte seine Brust auf und ab und spielte immer wieder mit seinen Brustwarzen. Der Dunkle Lord fragte sich, warum er unten lag, vergaß es aber schnell wieder, als Sirius diesen einen Punkt in ihm fand, der ihm Schreie entlockte.
 

„Bereit für einen Höllenritt?“, fragte er mit einer tiefen und samtigen Stimme, so dass Tom nur rau stöhnen konnte. Diese Lust, die durch seine Adern fegte, war fast unerträglich und er wollte nichts weiter, als dass diese Nervensäge weitermachte.

Sirius schien das nicht anders zu sehen, denn er schnappte sich das eine Bein des Lords und legte es sich über die Schulter, das andere drückte er noch weiter zur Seite, dann versenkte er sich rasch mit einem einzigen Stoß.
 

Jetzt hieß es stillhalten, wenn er nicht auf der Stelle kommen wollte. Zur Ablenkung lehnte sich der Black nach vorne und fing die Lippen des anderen ein, um ihn in ein heißes Zungenduell zu locken. Schnell waren sie in einem Krieg der Leidenschaft gefangen und Sirius konnte nicht anders, als sich sachte zurückzuziehen und dann wieder vorzudringen, hinein in die heiße Enge seines Partners.

Keuchen erfüllte den Raum. Mit jedem Mal, das er in den anderen vorstieß, wurde es lauter und endete bald in leisen Schreien, die von der Lust und Extase der beiden erzählten.
 

Sie schaukelten sich gegenseitig immer höher, in dem sie sich kleine Gemeinheiten an den Kopf warfen. Oder sie flüsterten sich kleine Schweinereien zu, die durchaus nicht Jugendfrei waren, aber die Flammen noch höher schlagen und sie auf immer neue Höhen der Lust fliegen ließen. Der Rhythmus war in den leidenschaftlichen und erotischen Geräuschen und Bewegungen untergegangen, sie folgten nur noch ihren Trieben.

Und das war es auch, was sie letztendlich über die Klippe der Emotionen schoss und sie sich mit heiseren Schreien ergießen ließ.
 

Erschöpft lagen sie da, Sirius auf Tom, und versuchten ihren Atem zu regulieren.

„Du wirst schwer“, sagte der Dunkle Lord schließlich leise, so dass sich Sirius unfreiwillig aus ihm zurückzog und neben ihn legte. Seufzend drehte sich Tom daraufhin zur Seit und kuschelte sich an den anderen, der seine Arme um ihn legte und ihn auf den dunklen Schopf küsste.

„Ich glaube, ich war noch nie so glücklich wie mit dir...“, kam es von Tom, der es nicht wagte, den Kopf zu heben.

„Mir geht es auch so. Ich war zwar schon oft glücklich, aber das hier ist anders. Es ist das Glück der Liebe!“
 

„Liebe?“, fragte Tom erstaunt.

„Das ist Liebe?“

„Ja, Schatz, das ist Liebe.“

„Hmm... dann wird es so sein. Ich liebe dich!“
 


 

Uh, was ein kitschiges Ende habe ich da heute geschrieben... Aber na ja! Wie fandet ihr es? Bye, Mitani

Einundzwanzigstes Buch – Magnus Snape

Kein Heiliger
 

Einundzwanzigstes Buch – Magnus Snape
 

Die Schüler saßen aufgeregt im Klassenzimmer. Die gesamte Schülerschaft hatte noch am gleichen Abend von dem neuen Lehrer erfahren, der auch noch wie ihr Tränkemeister hieß.

Wie er wohl sein würde?

Es waren Slytherin und Gryffindor, die das Vergnügen hatten, das als erstes zu erfahren, obwohl ein Blondschopf durchaus der Meinung war, es schon zu wissen. Immerhin war er ihm ja schon auf dem Gang begegnet!
 

Die Tür flog auf und ein großer Mann stand dort, maß die Klasse mit stechendem Blick.

Neugierig wie sie waren, blickten sie zurück und warteten, was weiter passieren würde.

„Guten Morgen, Klasse!“, grüßte Magnus schließlich, nachdem er beschlossen hatte, dass er die volle Aufmerksamkeit genoss.

„Guten Morgen“, kam es im Chor von den Schülern zurück, die noch immer keine Ahnung hatten, was auf sie zukam.

Langsam lief der Langhaarige auf das Pult zu und stellte sich davor, lehnte sich lässig an den Tisch und ließ seinen Blick erneut schweifen.

„Mein Name ist Professor Snape, ich bin euer neuer Lehrer in Verteidigung!“, stellte er sich vor.
 

Während die einen und anderen Mädchen seufzten, weil der neue Lehrer so toll aussah, grummelten manche der Jungs. Wobei es Magnus nicht im Geringsten interessierte, was sie von ihm hielten. Seine Aufgabe war es, hier ein wenig Ordnung und Recht rein zu bringen. Und dazu zählte, dass man den Schulleiter verschwinden lassen musste... Aber das zu einem anderen Zeitpunkt.

Jetzt freute er sich erst mal darauf, wieder unterrichten zu können und den Menschen zu zeigen, dass es nicht nur eine Seite der Magie gab! Vielleicht würde es ein wenig so werden, wie damals?
 

„Wie ich gehört habe, seid ihr bereits darüber informiert, dass ich schon seit gestern hier bin. Haben Sie, Mr. Malfoy, auch berichtet, was es mit meinem Namen auf sich hat?“, wandte er sich direkt an den blonden Jungen, der doch erschrocken wirkte. Damit hatte er echt nicht gerechnet. Artig schüttelte er den Kopf.

„Nicht? Nun denn, da es Sie scheinbar alle interessiert und die Fragezeichen über Ihren Köpfen nicht zu übersehen sind... Ich bin mit eurem Tränkemeister verheiratet und wenn irgendjemand ein Problem damit hat, dann achtet darauf, dass ich das nicht erfahre.“

Seine Augen leuchteten den Bruchteil einer Sekunde auf, so dass es zwar kaum einem auffiel, aber die Drohung ankam. Dann sprach er weiter:
 

„Ich halte nichts davon, wenn sich Schüler untereinander bekriegen oder man Lehrer nicht respektiert. Natürlich finde ich es auch unkorrekt, wenn ein Lehrer einen Schüler oder Schülerin nicht respektiert und nur diskriminiert. Bei mir werden weder Streitigkeiten noch anderes dergleichen geschehen, damit das klar ist!

Solltet ihr Probleme mit mir oder meinem Unterricht haben, dann kommt zu mir. Anzutreffen bin ich entweder hier, beim Essen, oder in den Kerkern bei meinem Mann. Noch Fragen?“

Er erhielt einheitliches Kopfschütteln und nickte dazu nur zufrieden. Etwas anderes hatte er nicht erwartet, schließlich waren seine Worte ja auch deutlich genug gewesen!
 

„Wunderbar, dann lasst uns beginnen. Wo wart ihr zuletzt?“

Sofort schoss eine Hand in die Höhe, die niemand anderem als Hermine Granger gehörte. Auch etwas, das so klar gewesen war.

„Nun denn, Ms. Granger, dann sagen Sie mal!“

Die Braunhaarige war überrascht. Woher kannte der Kerl ihren Namen?

„Ähm... also, wir haben noch Mal die Werwölfe durchgenommen und in der letzten Stunde hatten wir dann angefangen, die Elfen zu besprechen. Also, die Dunkelelfen!“

Magnus nickte verstehend und nahm sich ein Buch vom Pult, das aus dem Nichts erschienen war.

Ein leises Keuchen ging durch die Reihen, sie fragten sich, wie er das gemacht hatte?
 

„Oh! Ja, das Buch...“

Magnus grinste verheißungsvoll und wedelte mit besagtem Gegenstand.

„Wie soll ich sagen? Ich habe ein paar sehr besondere Fähigkeiten...“

Das leuchtende Feuer des Interesses loderte in den Augen der Jugendlichen. Magnus verstand das wirklich gut, immerhin hatte er etwas getan, das nicht mal Dumbledore konnte. Und das hieß schon etwas.

„Nein, ich werde euch nichts darüber erzählen und auch jegliche Fragen ignorieren“, sagte er noch und schlug das Buch auf.

„Dann sehen wir mal, was die Dunkelelfen so alles drauf haben, nicht?“
 

---
 

Als die Schüler den Unterricht verließen und auf dem Weg zur nächsten Stunde durch die Gänge wanderten, herrschte ein lautes Gerede. Alle freuten sie sich, einen so coolen Lehrer bekommen zu haben. Aber gewisse Leute fragten sich, wie es möglich war, dass der Mann so jung wirkte und wie es kam, dass er sich überhaupt mit ihrem verhassten Tränkelehrer verstand?

Hermine seufzte. Sie musste dringend Nachforschungen anstellen, das war klar. Es musste doch über den plötzlich aufgetauchten Ehemann Severus Snapes etwas zu finden sein!
 

„Mine, was ist los?“, fragte Ron, der neben dem Mädchen herlief. Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf. Würde sie ihm das jetzt sagen, käme sicher die Antwort, dass sie paranoid würde. Aber sie war sich verdammt sicher, dass auch Harry so denken würde, wäre er bei ihnen.

Das brachte sie wieder auf den Gedanken, sich bei Dumbledore zu erkundigen, was er herausgefunden hatte. Irgendwelche Informationen über seinen Aufenthaltsort oder dergleichen vielleicht...
 

„Lass uns zum Schulleiter gehen, Ron.“

Sie bog sich in eine andere Richtung ab und der Weasley folgte ihr schnell.

„Aber wir haben doch Unterricht!“, wandte er ein, fand aber kein Gehör und folgte so der anderen. Sie würde das sicherlich regeln.
 

---
 

Albus sah überrascht auf, als es klopfte. Eigentlich war doch Unterricht, oder? Wer sollte also gerade jetzt kommen? Gut, vielleicht hatte es mal wieder Ärger in Zaubertränke gegeben.

„Herein“, antwortete er nun denn und sah Hermine und Ron eintreten.

„Entschuldigen Sie, Professor, aber wir konnten uns nicht mehr konzentrieren, weil wir noch nichts von Ihnen gehört haben. Gibt es neue Informationen über Harry?“

Albus seufzte lautlos und strich mit einer Hand über seinen Bart. Er konnte durchaus verstehen, was die beiden bewegte.

„Es tut mir leid, ihr zwei, aber wir haben noch nichts herausgefunden. Wir müssen warten, bis Severus wieder vom Dunklen Lord gerufen wird, erst dann haben wir eine Chance, etwas zu erfahren. Solange müssen wir uns in Geduld üben...“

Hermine traten wieder einmal Tränen in die Augen.

„Ich habe Angst, dass wir ihn nie wieder sehen...“
 

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Sirius lag entspannt in den Kissen und war einfach nur glücklich. Die letzte Nacht war wundervoll gewesen, da Tom ihm gesagt hatte, dass er ihn liebte. Gab es etwas Schöneres?

Nein – da war er sich sicher!

Aber es gab etwas, das er an zweiter Stelle haben wollte: Die Rache an Dumbledore!

Wie hatte dieser alte Sack es wagen können, Aurelius anzugreifen?!

Er merkte, wie die Wut in ihm herauf kroch und versuchte sich wieder zu beruhigen, denn er wollte Tom ja nicht wecken.
 

Doch der rekelte sich und kuschelte sich dann noch näher an ihn ran, ehe er eine guten Morgen wünschte.

„Hast du gut geschlafen?“, kam die Gegenfrage.

Der Dunkle Lord grinste und nickte.

„Wie sollte ich nach dieser Nacht nicht gut schlafen?“

„Stimmt!“
 

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Severus und Magnus saßen gerade beim Mittagessen, als eine Eule angeflogen kam. Eine ungewöhnliche Zeit, aber das störte keinen der beiden. Mittlerweile hatte sich natürlich auch schon herum gesprochen, dass Magnus mit dem Tränkemeister verheiratet war.

Die Lehrer und Schüler vertraten unterschiedliche Meinungen:

Während die einen dachten, dass es ja irgendwie schon süß war, dass ihr ach so harter Professor in Wirklichkeit auch eine weiche Seite hatte, befanden andere, dass es doch abartig war.

Dann war doch noch die dritte Gruppe, das waren diejenigen, die hofften, dass Severus sich durch die Anwesenheit seines Mannes, ihnen gegenüber, etwas veränderte.
 

Jedenfalls nahmen die Snapes den Brief entgegen und lasen, was dort stand:
 


 

Liebe Freunde,
 

wir haben ein kleines Problem. Draco hat sich in den Kopf gesetzt, herauszufinden, was mit

Potter passiert ist. Das bedeutet, dass er in den nächsten Ferien, die schon bald anfangen, nach ihm suchen will!

Ich habe seinen Brief beantwortet, in dem er erzählt hat, dass er Severus und seinem Mann, also dir, Aurelius, begegnet ist. Wobei du dich als Magnus Snape vorgestellt hast? – muss ich das verstehen?

Wie dem auch sei, er fragte, ob ich darüber informiert wäre und ich habe gesagt, dass es streng geheim sei. Aber ich bin mir sicher, ob er aufgeben wird, Nachforschungen anzustellen!

Wo du, Aurelius, ihm auch schon unter die Nase gerieben hast, dass es dein Plan war, Potter in Hogsmeade zu fangen.

Meiner Meinung nach hat er schon Lunte gerochen, dass irgendwas an der Sache nicht ganz rund läuft. Passt also auf und bringt ihn nicht noch mehr auf dumme Ideen!

Ich weiß nicht, ob der Lord das so toll finden würde...
 

Euer Freund, Lucius
 

P.S. Wo wir von Tom reden: Wusstet ihr eigentlich, dass er mit Sirius Black zusammen ist?! Ich leide jetzt noch unter dieser Feststellung!!!
 


 

Sie sahen sich an und mussten einfach grinsen. Wie gerne wären sie anwesend gewesen, als Lucius das erfahren hatte!

Aber gut, sie mussten sich jetzt wohl erst mal um den kleinen Miniatur - Lucius kümmern...

Draco war ja nicht so dumm, dass er sich einfach so geschlagen geben oder an der Nase herumführen lassen würde. Es gab nur zwei Möglichkeiten und Severus hoffte, dass Aurelius nicht befürchteten Weg nehmen würde!

Aber so wie er ihn kannte, eben doch und genau das musste er verhindern. Noch sollten nicht so viele von der Sache wissen. Außerdem hatte er keine Lust, dass Nott ständig seinem Mann hinterher lief!! Das wäre ja noch schöner!
 

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Draco hatte den Brief seines Vaters mindestens viermal durchgelesen, aber keine geheime Botschaft oder dergleichen gefunden. Konnte es wirklich sein, dass das alles war, was man ihm sagte? Der Junge zerknitterte das Pergament in der Hand und warf es sauer in die nächste Ecke. Nein, das würde er sich nicht gefallen lassen!

Er wusste, dass da mehr hinter der ganzen Sache steckte und er wollte wissen, was das war! Außerdem wollte er erst einmal mit Potter spielen, bevor der Dunkle Lord seinen Spaß mit ihm haben würde, schließlich hatte er jahrelang unter diesem Goldjungen leiden müssen!!!
 

Genervt lief er in seinem Zimmer auf und ab, überlegte, ob die Möglichkeit bestand, dass man Potter in den Kerkern auf Malfoy Manor gefangen hielt. Nun, selbst wenn, würde sein Vater ihn wohl weggeschafft haben, bis er für die Ferien nach Hause kam. Von daher war es sowieso nebensächlich.

Aber vielleicht würde er Hinweise finden? Immerhin wäre das dann schon mal ein Anhaltspunkt, den er vielleicht verwenden könnte.
 

---
 

Salazar Slytherin amüsierte sich immer wieder über die Schüler seines Hauses. Schon so manch einer war ihm untergekommen, aber er musste sagen, dass dieser Draco Malfoy ein besonderes Exemplar war. Vielleicht nicht ganz so ausgefallen wie Tome Riddle damals, aber das war ja auch nicht zu vergleichen...

Jedenfalls musste er diesen Jungen im Auge behalten und vielleicht ab und an mal bei seinem Sohn vorbeischauen, um ihn darüber zu informieren.
 

Lachend und den Kopf schüttelnd, machte er sich wieder auf den Weg nach Hause. Sicher wartete seine Frau schon und wollte wissen, wie es ihrem Sohn so ging.
 

---
 

„Lucius, ist das wirklich dein Ernst? Mann, warum muss Aurelius auch immer so einen Unsinn weiter erzählen!?“

Der Blonde wirkte verdattert.

„Wieso Unsinn?“

„Hm? Ach so... Na ja, ich meinte damit eher, dass er immer wieder Zeugs erzählt, das andere in eine dumme Lage bringt. Das ist eines seiner Talente... Erinnerst du dich nicht daran?“

„Ehrlich gesagt, nein. Ich kannte ihn immer nur als sehr souverän und autoritär. Oder eben als freundlicher junger Mann, wenn er zu Besuch war.“
 

Lucius zuckte mit den Schultern und seufzte. So gut kannte er Aurelius dann wohl doch nicht. Aber man konnte das ja nachholen, jetzt, wo er wieder da war!

„Jedenfalls solltest du darauf achten, dass Draco keinen Wind von der Sache bekommt“, meinte Tom weiterhin und nickte nachdrücklich.

„Ja, das ist mir auch klar. Ich hoffe nur, dass er sich beruhigt, denn ich kann mir vorstellen, dass ihm mein Brief nicht gefallen hat. Er hasst es, wenn man Geheimnisse vor ihm hat.“

„Und wenn schon, das geht ihn sowieso nichts an!“, mischte sich Sirius ein, der auf der Armlehne des Thrones saß und bisher geschwiegen hatte.

„Du hast dich da gar nicht einzumischen!“, maulte Lucius zurück und drehte sich dann um. Mit schnellen Schritten hatte er die Tür erreicht und war schließlich durch selbige verschwunden.
 

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Magnus war mal wieder auf Streifzug, als ihm auffiel, dass ein paar Auren zu spüren waren, die hier absolut nichts verloren hatten. Mit einem amüsierten Grinsen drehte er sich um und blieb stehen. Er spürte, dass die Personen das Gleiche taten.

„So, ich zähle jetzt bis drei, wenn ihr euch dann nicht gezeigt habt, werde ich euch dazu zwingen!“
 

Draco, Blaise und Theodore schluckten, rührten sich aber keinen Zentimeter. Sie waren sich ziemlich sicher, dass das eigentlich nur ein Bluff war. Wie weit sie daneben lagen, wussten sie ja noch nicht.

„Eins!“, hörten sie den Mann sagen und schauten ihn groß an.

„Zwei!“, kam es erneut von Magnus.

„Und drei!“, sagte er als Letztes und hob eine Hand, so dass die Innenfläche auf sie zeigte.

„Ich habe euch gewarnt...“

Ein Ruck ging durch die drei Jungen und sie wurden von den Füßen gehauen, so dass sie leicht benommen auf den Hintern fielen.

Der Unsichtbarkeitszauber war verschwunden.
 

„Nun, dann erklärt mir mal, was ihr hier zu suchen habt?“
 


 

Joa, was werden sie für eine Ausrede bringen?

Mal sehen, nicht? Wie war es?

Bye, Mitani

Zweiundzwanzigstes Buch – Spiel auf Slytherin- Art

Kein Heiliger
 

Zweiundzwanzigstes Buch – Spiel auf Slytherin- Art
 

„Ich habe euch gewarnt...“

Ein Ruck ging durch die drei Jungen und sie wurden von den Füßen gehauen, so dass sie leicht benommen auf den Hintern fielen.

Der Unsichtbarkeitszauber war verschwunden.

„Nun, dann erklärt mir mal, was ihr hier zu suchen habt?“
 

Die drei Jungs sahen den Mann vor sich an und schluckten. Was würde er jetzt mit ihnen anstellen? Zum Schulleiter bringen? Lieber nicht! Ihr Hauslehrer würde sicherlich nicht besonders erfreut darüber sein, wenn er zu hören bekäme, dass seine Schüler gegen Regeln verstießen und sich dabei auch noch erwischen ließen.

„Ich habe euch etwas gefragt!“, forderte Magnus und grinste innerlich. Die Jungs waren echt zu komisch!
 

„Wir... also, das ist... äh...“, versuchte Theodore, aber das Gestotterte brachte nicht wirklich etwas. Blaise traute sich nicht, den Mund auch nur zu öffnen und Draco überlegte noch, was jetzt die beste Strategie wäre.

„Ich wollte zu meinem Paten!“, erklärte er schließlich und hoffte, dass das abgenommen wurde.

„Und warum dann versteckt und in Begleitung?“

„Na ja, weil ich nicht alleine gehen wollte! Außerdem wartet Onkel Sev schon!“

Magnus lachte amüsiert.

„Also, davon wüsste ich ja wohl!“

Blaise stieß dem anderen in die Rippen, dem gerade wieder einfiel, dass er hier mit dem Mann seines Paten redete – das war dann wohl ein Schuss in den Ofen gewesen!
 

„Nun denn, Mr. Nott, Mr. Zabini?“, wandte er sich an die beiden, so dass sie ihn erschrocken ansahen.

„Ja?“, kam es synchron zurück.

„Sie beide gehen jetzt in Ihre Betten, verstanden?“

„Ja, sofort!“, kam es von ihnen und so rannten sie auch schon davon.

„Ach, und zwanzig Punkte Abzug für jeden!“, rief er ihnen noch hinterher, ehe er sich an Draco wandte.

„Und falls es dich interessiert, mein Lieber, Severus ist beim Lord.“
 

Der Slytherin war noch blasser geworden und senkte den Kopf. Woher bitte hätte er DAS denn wissen sollen?! Und jetzt saß er hier in der Patsche...

„Nun denn, komm mit. Ich denke, wir müssen reden.“

Da sich der Blonde immer noch am Boden befand, zog Magnus ihn am Arm auf die Beine und mit sich die Gänge entlang. Draco war noch viel zu überrascht, weil er keine Punkte abgezogen bekommen hatte.
 

---
 

Hermine und Ron waren wahnsinnig vor Sorge und hatten beschlossen, sich unter Harrys Tarnumhang in die Verbotene Abteilung zu schleichen. Vielleicht würden sie dort einen Zauber finden, der es ihnen ermöglichte, mit ihrem Freund in Verbindung zu treten?!

Also hatte das Mädchen dafür gesorgt, dass keiner der anderen Jungen aus dem Jungenschlafsaal etwas mitbekam, als sie zu Ron geschlichen war – Zauber waren ja so praktisch...

Zusammen knieten sie sich dann neben das Bett Harrys und beugten sich runter, um den Koffer hervor zu ziehen. Sie streckten die Arme weit aus, tasteten, aber nichts war zu finden.

Der Koffer war weg!!!

Und das bedeutete, auch der Tarnumhang und die Karte der Rumtreiber!!!
 

Das alarmierte die beiden doch zu sehr, als dass sie ruhig hätten in ihre Betten gehen können. Also rannten sie die Treppen herunter, fielen dabei fast selbiger herab, um in den Gemeinschaftsraum zu gelangen, von wo aus sie weiter zum Schulleiter wollten.

Die Gänge rannten sie genauso gehetzt entlang, wie schon vorher im Turm und nur mit Not konnten sie es vermeiden, gegen die Statue am Eingang des Büros zu knallen.

Doch hier ergab sich dann das nächste Problem: Sie kannten das Passwort nicht!

„Das kann doch nicht wahr sein!“, jammerte Ron, der wütend gegen die Wand schlug. Dafür hielt er sich die Hand und wimmerte vor Schmerz. Hermine war viel zu sehr mit Überlegen beschäftigt, als dass sie ihm helfen konnte.
 

---
 

Severus war gerade wieder von Tom zurück und wollte nun zum Direktor, um die falschen Informationen abzuliefern. Es war doch immer wieder amüsant...

Doch der Lärm, der immer lauter wurde, je näher er kam, ging ihm schon wieder gehörig auf den Wecker. Was suchten denn diese kleinen Plagen um diese Zeit auf den Gängen?! Und dann auch noch so laut, dass sie von jedem erwischt werden konnten! Wie dumm konnte man eigentlich sein?

Als er um die Ecke trat, wusste er es: Gryffindordumm!
 

„Weasley, Granger, was tun Sie hier?!“, schnauzte er und erntete einen giftigen Blick von der Braunhaarigen. Nicht, dass es ihn beeindruckte, aber es war doch irritierend, denn sie schienen echt durch den Wind.

„Wir wollen zu Professor Dumbledore!“, erklärte sie und zeigte auf die Steinfigur, die den Durchgang versperrte.

„So, so, und warum?“

„Das sagen wir nur dem Schulleiter!“, blaffte der Rothaarige, der sich noch immer die Hand hielt, aber mittlerweile ein Taschentuch darum gebunden hatte, damit das Blut nicht überall verteilt wurde.

„Hmpf...“
 

Severus trat vor, sagte das Passwort und eilte die Stufen hinauf, ehe sich die Treppe überhaupt in Bewegung setzen konnte.

Die Schüler kamen eine Minute später zur offen stehenden Tür herein und begannen schon da laut durcheinander zu reden.

„Ruhe!“, bat der alte Mann und der Vampir grinste hämisch.

„Was führt euch denn zu solch später Stunde zu mir?“

Hermine drückte Ron eine Hand auf den Mund, dann begann sie zu erzählen:

„Wir wollten nach Harrys Sachen schauen, also sind wir zu seinem Bett und tasteten nach dem Koffer, der normal darunter liegt. Aber da bemerkten wir, dass nichts von seinen Sachen vorhanden ist! All seine persönlichen Dinge sind verschwunden, als hätte sie jemand geholt!“
 

Severus lauschte nun doch interessiert, immerhin hatte er nichts davon gewusst. Und das sollte man doch eigentlich, so als Ehepartner...
 

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Draco saß unterdessen auf einem der Sessel im Wohnzimmer seines Paten und dessen Mannes und trank eine Tasse Tee mit Letzterem.

Er wagte es nicht wirklich, den anderen anzusehen, denn er hatte immer noch das Gefühl, dass noch Ärger auf ihn zukam.

„Also, was wolltest du bei Sev?“

Das war ja überraschend! Warum redete der in einem Plauderton mit ihm? Doch kein Ärger? Oder eine Taktik? Egal!

„Ich wollte ihn etwas wegen Potter fragen“, antwortete er wahrheitsgetreu und bekam ein Lachen.

„Ach, du gibst nie auf, oder? Mann, Draco, was hast du davon, wenn du weißt, wo er ist?“
 

„Ich will ihm heimzahlen, dass er... dass ich unter ihm leiden musste!“, schnarrte Draco sauer und nahm wieder einen schluck Tee.

„Was hat er dir denn getan, das du ihm nicht mindestens auch angetan hast?“

Das war ein gutes Argument, das wusste der Blonde. Und was sollte er antworten?

„Er... er hat meine Familie beleidigt! Angegriffen hat er mich und er ist ein Gryffindor!“

Magnus lachte erneut herzhaft, was der andere nicht verstand. Was war hier so witzig?!

„Kann es sein, dass du einfach nur eifersüchtig bist?“

Draco spuckte den Tee in seine Tasse zurück und hustete wild. Der Ältere grinste, setzte sich neben den Jungen und klopfte ihm auf den Rücken.

„Nicht so schnell, mein Lieber. Mir scheint, ich habe den Nagel auf den Kopf getroffen, was?“
 

Vehementes Kopfschütteln seitens Draco.

„Nein? Dann sag mir, warum du ihn angegriffen hast?“

Der Bonde zitterte unter Anspannung. Dieser Kerl wusste so verdammt viel! Aber woher denn?

„Er hat meine Freundschaft abgelehnt... und dann waren da immer Wiesel – dieser Minderbemittelte – und Granger – das Schlammblut! Warum durften die bei ihm sein und ich nicht?! Ich wollte echt mit ihm befreundet sein. Das war überhaupt das erste Mal, dass ich jemandem meine Freundschaft angeboten habe...“
 

Gut, das ließ Magnus nun doch verwundert schweigen. Ehrlich, das hatte er nicht gewusst.

Und Sev, der etwa? Und dann sagte der nichts? Das sollte er mal in Erfahrung bringen...

„Weißt du, wenn du ein wenig freundlicher zu ihm und seinen Freunden gewesen wärst, hättest du seine Freundschaft bekommen.“

Verwundert schaute Draco hoch und sein Blick war so fragend, dass der Ältere nicht anders konnte, als ihn einmal durchzuknuddeln.

„Ich will dir sagen, wo Potter ist!“

„Wirklich?!“, kam es von dem Blonden, der absolut erpicht darauf war, mehr zu erfahren.

„Ja, sicher. Aber ich muss dich enttäuschen, du wirst ihm nichts tun können – sofern du das noch willst.“
 

„Wo? Wo ist er?“, fragte Draco weiter, den vorherigen Satz ignorierend. Er wollte, nein, musste wissen, wo Potter war. Vielleicht würde er Voldemort dazu überreden können, Potter am Leben zu lassen?!

Magnus hingegen lachte über diesen Enthusiasmus und legte dem anderen einen Arm um die Schulter.

„Also, Potter hat Hogwarts eigentlich nie verlassen, weißt du?“

Das rief große, graue Augen hervor.

„Und wieso weiß dann nicht mal der Alte, wo Potter ist?“

„Weil Potter unter einem anderen Namen und Aussehen zurückgekehrt ist. Und weil Potter nie ein Potter gewesen ist...“

Draco starrte Magnus an und der wartete, ob ein Sickel fallen würde, oder er nachhelfen musste. Aber anscheinend war der anderen wirklich nicht allzu auf Draht, also grinste er und gab ihm noch einen Tipp:

„Wer ist alles verschwunden und wer ist nach Potters Verschwinden aufgetaucht?“
 

Draco legte die Stirn in Falten, was er normalerweise nicht tat, damit seine Haut nicht unnötigen litt. Zuerst war ja Potter in Hogsmeade entführt worden und am Ende hatte Severus´ Mann den neuen Posten bekommen... Gut, das musste doch damit zu tun haben, oder?

„Kommst du wirklich nicht drauf, Draco?“

Der Blonde sah den Mann an und da fielen ihm die grünen Augen auf. Und plötzlich machte alles einen Sinn!
 

„DU!“, schrie er schon beinahe und sprang von seinem Platz auf, schmiss dabei seine Tasse zu Boden, so dass sich der Tee auf dem Teppich verteilte.

„Severus hasst es, wenn Flecken auf dem Teppich sind, Draco. Weißt du das nicht?“, entgegnete Magnus nur und mit einer Handbewegung waren Scherben und Getränkt verschwunden.
 

---
 

Severus war auf dem Weg in seine und Magnus´ Räume. Es war schon relativ spät und er freute sich auf einen ruhigen Abend, zusammen mit seinem Schatz, der ihn in den Armen halten würde.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, betrat er das Wohnzimmer und entdeckte einen entsetzten Draco und Magnus, der auf dem Sofa saß und gerade Scherben von seinem teuren Teppich beseitigte.
 

„Schatz, was ist hier los? Was hat Draco, dass er so... nun, ausflippt?“

Oh, ihm schwante da nichts Gutes!

„Hm, eigentlich habe ich ihn mit Blaise und Nott auf dem Gang erwischt. Er hat behauptet, dass er zu dir wollte. Natürlich stimmte das nicht, aber egal. Sein Interesse lag sowieso bei Potter, wenn du verstehst!?“

„Und wie ich verstehe! Du hast ja wohl den Mund gehalten?“

Magnus stand auf, lief zu seinem Partner und umarmte ihn. Dann küsste er ihn kurz aber leidenschaftlich:

„Du kennst mich doch, oder?“

Das Grinsen war Severus Antwort genug.
 

„Onkel Sev, weißt du, dass das Potter ist?!“, keifte Draco und zeigte auf den Mann mit grünen Augen. Der Vampir seufzte und schickte seinem Partner einen bösen Blick, der das nur begrinste und dann setzte sich Severus zu seinem Patenkind.

„Ja, Draco, das wusste ich. Allerdings ist er nie ein Potter gewesen. Du kannst das nicht verstehen, denn das letzte Mal, als er mit seinem richtigen Aussehen herumlief, war vor deiner Geburt.“

Magnus kam wieder näher heran, eine Tasse Tee für seinen Schatz dabei.

„Das stimmt nicht ganz, Liebling, ich habe Draco einmal als Baby gesehen. Das war kurz nach der Geburt. Er war gerade ein paar Wochen alt. Danach waren zu viele Dinge dazwischen gekommen, unter anderem die siebzehn Jahre, dass ich Zissa gar nicht hätte besuchen können...“
 

Der Blonde schaute zwischen den Männern hin und her, er spürte, dass sich gerade eben eine trübe Stimmung über die beiden gelegt hatte.

„Was ist denn los? Wir haben uns doch gesehen, seit wir zur Schule gehen!“

Severus schüttelte den Kopf und nahm seinen Tee entgegen. Ja, den konnte er jetzt wirklich gebrauchen.

„Ist nicht wichtig, Draco. Es sind eben Dinge passiert, die vieles verändert und auch zerstört haben. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Wichtig ist nur, dass mein jetziges Aussehen mein echtes ist. Wobei ich eigentlich auch nicht Snape heiße... Sev benutzt seinen alten Namen nur, weil niemand etwas davon wissen sollte, dass wir verheiratet sind. Schon damals, als wir beide hierher kamen.“
 

„Moment, wie meint ihr das? Schon, als ihr hierher kamt? Onkel Sev ist doch hier zur Schule gegangen! Du meinst dann, nachdem er hierher zurückgekommen ist, oder? Als er Lehrer wurde?!“

Die Erwachsenen grinsten leicht. Ja, woher sollte der Junge das auch wissen?

„Nein, wir waren schon früher verheiratet. Du musst wissen, ich bin ein Vampir, Kleiner. Wir hatten damals beschlossen nach Hogwarts zu gehen und ich nahm die Gestalt eines Elfjährigen an. Und dann kam alles nacheinander und am Ende war ich alleine...“

Draco verstand das nicht, so nickte er und legte den Kopf an die Schulter seines Paten, um ihm ein wenig Trost zu spenden.
 

„So, ich denke, dass es Zeit wird, ins Bett zu gehen. Es ist schon spät und du hast morgen Schule, Draco. Wir können ein anders Mal weiter reden! Und eines ist dir hoffentlich klar: Du wirst zu niemandem ein Wort verlieren, ansonsten werde ich sehr böse. Und glaube mir, das was ich als Potter im Slytherinlabyrinth abgezogen habe, war bloß ein Spiel.“

Der Blonde nickte etwas blass und drängte sich an seinen Paten, der lächelnd einen Arm um ihn legte.

„Keine Sorge, Aurelius tut dir nichts. Aber er hat Recht, du musst den Mud halten. Ansonsten sind wir gezwungen, dir einen Obliviate aufzuerlegen, klar?“

„Ja, klar. Aber eines noch: Warum dieses ganze Theater? Kannst du nicht einfach sagen, wer du bist?“
 

Mittlerweile standen alle drei, doch die Frage hing noch in der Luft und alle wussten, dass sie beantwortet werden musste. So seufzte Magnus und sagte:

„Nein, kann ich nicht. Es ist ein fieses und listiges Spiel, um den Alten in den Wahnsinn zu treiben! Er hat Sev und mir vor siebzehn Jahren das Wichtigste in unserem Leben genommen, jetzt werden wir uns dafür rächen.“
 

„Rache durch ein Spiel?“, fragte Draco interessiert nach.

„Ja, nennen wir es ein Spiel nach Slytherin- Art!!!“
 


 


 

Ha, mir gefällt dieses Kap eigentlich sehr gut! Ich hätte es nicht fertig gebracht, Draco lange im Unwissenden zu lassen. Dafür aber wird wohl Lucius noch ein wenig zu knabbern haben... Mal sehen! Wie war es?

Bye, Mitani

Dreiundzwanzigstes Buch – Verpatzte Überraschung und nervige Söhne

Kein Heiliger
 

Dreiundzwanzigstes Buch – Verpatzte Überraschung und nervige Söhne
 

Tom saß in seinem Arbeitszimmer am Schreibtisch und amüsierte sich noch immer über das, was Severus ihm vorhin erzählt hatte. Dachte der Alte wirklich, dass er über seinen Tränkemeister an Informationen kommen könnte?

Am Besten sollte er ihm gleich zukommen, dass er Potter irgendwo im Ausland versteckt hielt, damit man ihn nicht finden konnte!

„Das wäre es doch...“, grinste er und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Wahrscheinlich würde der Alte gleich sämtliche Ordensmitglieder zusammenrufen und aufbrechen! Die Frage war, was Aurelius dazu sagen würde?
 

Sirius, der seit einigen Minuten an der Tür stand, fragte sich, was sein Schatz mal wieder plante. Das Grinsen ließ darauf schließen, dass es etwas Gutes sein musste. Oder dass er sich mal wieder freute.

Nur, worüber?

„Schatz?“, fragte er in den Raum und erhielt verspätete Reaktion darauf.

„Was?!“, kam es erschrocken von Tom. Seine Augen richteten sich auf den Mann, der nun vor ihm stand.

„Was tust du noch hier? Komm, lass uns ins Bett gehen! Ich habe keine Lust, da alleine zu liegen, schließlich ist dein Bett ziemlich groß...“
 

Der Dunkle Lord grinste wieder. Ja, sein Schatz hasste es, alleine im Bett zu liegen.

„Ich komme!“, antwortete er also und erhob sich augenblicklich von seinem Platz. Sirius empfing ihn mit einer Umarmung und einem darauf folgenden Kuss.

„So ist’s brav... Komm, mein kleiner Lord!“, sagte er rau und zog den anderen am Kragen mit sich.
 

---
 

Albus Dumbledore wunderte sich über so einiges. Erst mal war die Sache mit ihrem entführten Wunderjungen. Dann tauchte plötzlich ein Mann auf, der die Stelle des Verteidigungslehrers haben wollte und am Ende stellte sich sogar heraus, dass es doch etwas im Leben von Severus Snape gab, das er nicht gewusst hatte – diesen Ehemann!

Viel mehr interessierte ihn aber, warum Harrys Sachen verschwunden waren? Wer hatte sie denn bitte einfach so mitnehmen können? Unbemerkt wäre sicherlich nicht so einfach ein Fremder in den Gryffindorturm gelangt...
 

Magnus Snape... der war der zweite Punkt, der ihm zu schaffen machte. Die Schüler redeten positiv über ihn und sagten, dass er sehr gerecht war. Er bevorzugte die Slytherins aber anscheinend ein klein wenig – nicht so sehr wie Severus, aber immerhin.

Alleine das Aussehen dieses Mannes war so irritierend. Er fragte sich, wie ein Mensch genauso aussehen konnte wie jemand, der vor fast zwanzig Jahren gestorben war?

Und die Charakterzüge, sie waren denen von IHM so ähnlich...

Was bedeutete das?

Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein? Natürlich, diese Ähnlichkeit musste es sein!

„Ich sehe schon Dinge, die es gar nicht gibt...“, sagte der alte Mann schließlich leise und seufzte.

„Außerdem hat er doch einen komplett anderen Namen!“
 

Noch hatte er ja keine Ahnung, dass all seine Überlegungen eine nicht zu verachtende Wahrheit beherbergten...
 

---
 

Magnus und Severus lagen dicht aneinander gekuschelt im Bett und schwiegen. Es war angenehm, auch wenn beiden klar war, dass etwas in der Luft lag.

Severus war schließlich der erste, der etwas sagte:

„Wusstest du, dass deine Sachen aus dem Gryffindorturm verschwunden sind?“

Der Langhaarige schaute nach oben und grinste.

„Natürlich, ich habe sie verschwinden lassen. Sie dürften sicher bei Tom und Sirius verwahrt sein. Wollte nicht, dass die Kinder den Tarnumhang und die Karte benutzen. Was denkst du, was sie damit alles anstellen könnten? Mal davon abgesehen, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass sie mir nachspionieren würden.“
 

„Warum sollten sie das tun?“

Magnus seufzte.

„Na, weil ich so sexy gut aussehend bin! Nein, Scherz bei Seite, wie werden vielleicht nicht sofort spionieren, aber sie wollen sicher wissen, wie ich es mit dir aushalte. Was denkst du, was die sich ausmalen?“

Er zog fragend eine Braue nach oben und grinste gleichzeitig amüsiert.

„Na, sag schon! Du hast dir sicher schon was zusammen gebastelt!“, forderte der Vampir und legte den Kopf auf die Schulter des anderen.

So auf dem Bauch liegend und an den anderen geschmiegt, ließ er sich den Rücken streicheln, während Magnus erzählte:

„Tja, wie ich sie kenne, werden die sich einiges einfallen lassen. Du musst wissen, Gryffindors haben eine sehr lebhafte Fantasie. Wenn ich da mal an die vierte Klasse denke...“

„Was war da?“
 

Magnus grinste mit einem solchen Ausdruck, dass Severus es eigentlich doch lieber nicht mehr wissen wollte, aber es war zu spät.

„Nun, Karkaroff war ja hier. Und man hat euch beide ja ziemlich oft zusammen gesehen. Einige hatten nach einer Weile den Verdacht, dass da was zwischen euch läuft. Ich fand es zwar völlig unsinnig, aber na ja... Sie malten sich ziemlich genau aus, was ihr so alles anstellt, wenn ihr alleine seid.“

Es schüttelte den Vampir, so dass er sich automatisch dichter an den anderen drängte. Magnus verfestigte seinen Griff ebenfalls, um anzudeuten, dass er sicher war und fuhr dann fort:

„Sie begannen mit einem Quickie im Besenschrank, weiteten die Sache dann auf den Tränkevorratsraum aus und von da auf den Schreibtisch deines Büros. Na ja, an das Bett hatten sie wohl keinen Gedanken verschwendet...“
 

„Die haben sie ja nicht mehr alle!“, blaffte Severus letztendlich und saß senkrecht im Bett.

Ich würde niemals auch nur daran denken, mit dem in die Kiste zu springen!“

Der andere lachte und zog seinen Schatz zurück in die Kissen.

„Das weiß ich ja, keine Angst. Aber du hast keine Ahnung, was sie sich noch gefragt haben!“

Dem Tränkemeister schwante Übles.

„Will ich es wissen?“

„Nun, ich weiß nicht. Aber ich würde es dir sowieso sagen, von daher ist es egal, oder?“

„Tze...“
 

„Also, das war eigentlich die wichtigste Frage für sie. Ich verstehe zwar nicht warum, aber gut. Jedenfalls haben sie sich stundelang darüber gestritten, wer von euch oben liegt!“

Wäre der Vampir nicht bereits im Bett gelegen, so hätte man ihn spätestens jetzt dorthin verfrachten müssen. Zwar war er nicht direkt einer Ohnmacht erlegen, aber einen Schlag hatte ihm das wirklich versetzt.

„Schatz? He, komm wieder zu dir! Ich muss dir doch noch sagen, zu welchem Ergebnis sie gekommen sind!“

Severus wollte das nicht wissen, nein, ganz bestimmt nicht! Also stelle er sich weiterhin tot und wartete, bis sein Liebling Ruhe gab.

„Na gut, sie waren sich hundertprozentig sicher, dass Karkaroff, ich zitiere: `dir den Schwanz rein schiebt!´“
 

Und wieder saß Severus senkrecht im Bett. Doch dieses Mal waren seine Augen zu Schlitzen verzogen und eine mords Wut lag in seinen Zügen. Magnus amüsierte sich königlich und beobachtete, was sein Partner da tat, der wohl gerade aufstehen wollte.

„Wohin des Weges, mein nackter Schatz?“, fragte er ihn und erhielt einen brennenden Blick.

„Uh, deine Augen sind nichts gegen das Höllenfeuer! Also versuch nicht, mich damit nieder zu brennen!“, lachte er und schnappte nach der Hand des anderen.

Mit einem Ruck lag der Mann wieder im Bett und wurde unter seinem Liebling begraben.

„He, wir wissen ja beide, dass ich der einzige bin, der dir was rein schieben darf, also reg dich nicht auf!“
 

Grummelnd versuchte sich Severus zu wehren, was er aber nur halbherzig tat und sich letztendlich von seinem Partner verführen ließ.
 

---
 

Draco lag in seinem Bett und starrte den Baldachin an. Die Tatsache, dass Potter in Wirklichkeit gar keiner war und dann auch noch mit seinem Paten – der auch noch ein Vampir war! – verheiratet war, musste erst mal verarbeitet werden.

Aber er musste auch gestehen, dass ihm der neue, oder alte Potter, wie auch immer er diesen Kerl nun auch benennen wollte, hatte etwas. Er war anders als Harry Potter - der Goldjunge, den er immer geärgert hatte – er war mächtiger und wesentlich beeindruckender!

Ja, Magnus Snape war faszinierend und er beschloss, ihn zu mögen.
 

Noch immer nicht müde, drehte er sich auf die Seite. Es war jetzt schon zwei Stunden her, seit er ins Bett gegangen war und noch immer konnte er nicht schlafen.

Es musste wohl an diesen Gedanken liegen, die ihm dauernd durch den Kopf spukten. Es war ja auch wirklich zu interessant und witzig, sich vorzustellen, was Dumbledore dazu sagen würde!

Da fiel ihm ein, dass er seinen Vater doch mal fragen sollte, ob er Magnus kannte?! Wenn ja, dann wusste er bestimmt von der Sache und hatte ihm absichtlich nichts gesagt.
 

---
 

So kam es, dass Lucius Malfoy am nächsten Morgen, während des Frühstücks, einen Brief bekam. Er war doch verwundert und öffnete schnell, da kein Absender oder Adressat auf dem Umschlag stand.

Zu seiner Überraschung war der Brief wieder von Draco und er ahnte, dass sein kleiner Rotzlöffel dafür sorgen wollte, dass er ins Schwitzen kam. Das letzte Mal war ja schon so dermaßen nervenaufreibend gewesen.
 

Nun aber wollte er erst mal den Inhalt lesen, ehe er hier noch von seiner Frau eingeliefert werden würde, weil er Grimassen zog.

Was stand denn nun da? Sein Blick senkte sich auf die fein säuberliche Schrift seines Sohnes:
 


 

Hallo, Dad!
 

Wie du ja so schon weißt, bin ich ein Malfoy und die lassen sich bekanntlich nichts vormachen oder gar vorschreiben! Also habe ich versucht etwas mehr herauszufinden, als du mir gewillt warst, zu sagen.

Und ich bin fündig geworden! Ich habe keine Ahnung, ob du weißt, wo Potter abgeblieben ist, aber sollte dem so sein, dann sei dir gewiss, ich bin auch darüber informiert.

Ich habe mit Onkel Sev gesprochen. Wusstest du, dass er kein Mensch ist? Nun, ich war ehrlich überrascht!
 

Dad, sag mal, wann sehen wir uns? Ich würde gerne mit dir persönlich darüber reden.
 

Dein Sohn,

Draco
 


 

Lucius stöhnte auf. Das gab es doch nicht! Konnte dieser Junge nicht einmal tun, was er ihm sagte?!

„Liebling, was hast du?“, erklang da die Stimme Narzissas. Sie sah ihn verwirrt an und stand dann auf, um den Tisch zu umrunden und den Brief ebenfalls zu lesen.

„Der ist ja von Draco!“, sagte sie erstaunt und nachdem die Blonde alles gelesen hatte, wandte sie den Blick wieder zu ihrem Mann. Der Blonde wusste, was sie von ihm erwarte: Erzähl mir, was hier los ist!

„Schon gut!“, winkte er ab und seufzte erneut. Eigentlich hatte das eine Überraschung werden sollen, aber wie es aussah, konnte er das vergessen.

„Ich mach es kurz: Aurelius ist zurück!“
 

„Bitte?! Aber er war doch tot! Wie soll das gehen?“

Lucius tätschelte ihren Arm und zog sie dann auf seinen Schoß.

„Weißt du, er war gewissermaßen nie wirklich tot. Ich hab es nicht ganz verstanden, aber Aurelius ist hier, beziehungsweise, auf Hogwarts.“

„Aber wird ihn Dumbledore dann nicht erkennen?“

„Nun, er hat sich dort als Severus´ Ehemann vorgestellt und wenn man mal davon ausgeht, dass er eigentlich tot sein müsste und einen anderen Namen trägt... Ich denke, für den alten Kauz wird es viel mehr ein Rätsel sein, das ihm auf die Nerven geht.“

„Und was sagt Tom dazu?“

„Nun, er freut sich natürlich. Und wenn wir schon dabei sind, kann ich dir noch etwas sagen.“

Sie schaute ihn erwartungsvoll an.
 

„Sirius ist auch wieder da. Scheinbar war dieser Schleier doch nicht so tödlich, wie es hieß. Nachdem, was ich gehört habe, war er die ganze Zeit über bei Aurelius´ Vater!“

Narzissas Gesicht strahlte.

„Ich bin so froh, dass er lebt! Sirius war mein Liebelingscousin und ich war so traurig, als bekannt wurde, er wäre tot.“

Ihr Mann lächelte sie beruhigend an.

„Nun, er ist ja nicht tot. Und außerdem hat er eine Liebschaft! Du darfst dreimal raten, wer?“

Die Frau blickte neugierig in die Augen ihres Mannes, der amüsiert grinste. Etwas, das ein Normalsterblicher niemals zu Gesicht bekam.

„Sag schon!“, forderte sie aufgeregt. Ihr fiel nämlich wirklich niemand ein, mit dem Sirius etwas angefangen haben könnte.

„Tja... Na gut! Es ist Tom. Die beiden sind zusammen.“

Nun war Narzissa total aus dem Häuschen.

„Lass uns gleich hingehen! Ich muss das sehen, bitte!!“, rief sie aufgeregt, war bereits vom Schoß ihres Schatzes gesprungen und rannte los, um sich ausgehfertig zu machen.
 

---
 

Tom und Sirius hatten noch keine Ahnung von ihrem Glück des Besuches, der ihnen noch ins Haus stand. Stattdessen lagen sie im Bett und liebäugelten miteinander und flüsterten sich immer wieder Liebesschwüre ins Ohr.

Garantiert wären sämtliche Todesser in Ohnmacht gefallen, hätten sie das gehört und gesehen. Aber da dem nicht so war, machten sie weiter.

Langsam wurden Küsse auf dem Körper des jeweils anderen verteilt und Hände streichelten die warme Haut.
 

„Weißt du, ich freue mich, dass wir jetzt unsere Ruhe haben. Haben wir uns nach den ganzen Gesprächen der letzten Tage auch verdient, oder?“, schnurrte Sirius weiter und bettete seinen Kopf auf der Brust des anderen.

„Ja, aber ich kann nicht den ganzen Tag hier bleiben, sonst machen die Todesser einen Aufstand.“

Der Black fand das nicht witzig, grummelte darum bloß und verstärkte seine Umarmung, um zu demonstrieren, was er davon hielt. Außerdem war ihm immer so schrecklich langweilig, wenn sein Schatz nicht anwesend war und das musste doch nicht sein!

„Dann lass sie doch einen Aufstand machen! Oder noch besser, bestell Lucius hierher und sage ihm, dass er deine Hampelmänner beaufsichtigen soll!“
 

Tom sah seinen Partner zweifelnd an.

„Ich bin mir nicht sicher, ob er mir dankbar dafür wäre.“

„Ach, er ist ein Malfoy, das bedeutet, dass er sich freut, wenn mal jemand auf ihn hört!“

Sirius grinste breit und bestätigte seine Meinung mit ausführlichen Küssen zwischen jedem Wort. Überzeugung musste schon sein.

„Also?“

„Na gut, ich werde ihn herbestellen, wenn er da ist. Wollte heute sowieso kommen...“
 

Sirius grinste wie ein Honigkuchenpferd und stürzte sich dann auf den anderen, begrub ihn unter sich. Eine kleine verliebte Rauferei begann, bei der sie sich gegenseitig unbewusst aufheizten. Die Erotik knisterte durch den Raum und wurde plötzlich durch das laute und permanente Klopfen an der Tür unterbrochen.

Aus den zerwühlten Laken tauchten zwei verwuschelte Köpfe auf und lugten frustriert zu der Tür, die nun aufgestoßen wurde und eine Frau und einen Mann freigab.
 


 

Schöne Feiertage und einen guten rutsch ins neue Jahr!

Bye, Mitani

Vierundzwanzigstes Buch – Störungen und Rätsel

Kein Heiliger
 

Vierundzwanzigstes Buch – Störungen und Rätsel
 

Aus den zerwühlten Laken tauchten zwei verwuschelte Köpfe auf und lugten frustriert zu der Tür, die nun aufgestoßen wurde und eine Frau und einen Mann freigab.

Ihr Gesicht wurde knallrot, als sie bemerkte, dass die beiden vor ihr nichts trugen, außer ihr Adamskostüm und schlug sich die Hände vor Augen. Lucius grinste nur verlegen und drehte sich mit seiner Frau um.

„Ihr solltet euch etwas anziehen!“, meinte er dann zu den Männern im Bett.
 

Eines war klar, oder eher zwei Dinge:

Die Erotik im Raum war in die Minusgrade gesunken und alles an ihren Körpern, das zuvor noch gestanden hatte, hing wieder schlaff herum. Ein frustrierender Gedanke, wie Tom und Sirius fanden. Es hätte eine so heiße Nummer werden können, wären die zwei nicht aufgetaucht...

Nun waren sie es aber und die beiden mussten zusehen, dass sie sich etwas anzogen, damit es weniger peinlich würde.
 

Kurz raschelte Stoff, dann trugen sie Morgenmäntel und erklärten, dass man sie betrachten dürfte.

Narzissa tat dies nicht, viel wichtiger war es ihr, ihren Lieblingscousin zu umarmen. Und das vollführte sie mit ungeahnter Leidenschaft! Sirius ruderte schon hilflos mit den Armen und versuchte Luft zu bekommen, aber es war zwecklos! So rechnete er schon mit seinem Ableben, als Tom als rettender Held dazwischen ging.

„...danke...“, röchelte der Black und lehnte an den anderen.

„Ach, ist das toll mit euch beiden!“, frohlockte die Frau und hüpfte wie ein kleines Mädchen auf und ab. Es war ein absolut krasser Anblick.
 

Lucius schien sich augenscheinlich unwohl zu fühlen. Und wenn er könnte, würde er wohl im Boden versinken. Aber da es hier nicht mal ein Mauseloch gab, in das er sich verkriechen konnte, musste er wohl der Dinge haaren, die da noch kommen würden.

„Lucius, ich hätte da eigentlich einen Aufgabe für dich“, wandte sich der Dunkle Lord an den Mann, dessen Augen dankbar aufflackerten.

„Ja! Was soll es sein?!“, wollte er überglücklich wissen. Endlich konnte er dieser Fremden entkommen – wer hatte seine Frau ausgetauscht?! Oder gab es doch Aliens???

„Würdest du für den heutigen Tag die Todesser überwachen? Ich hab Sirius versprochen, bei ihm zu bleiben.“

„Sicher!“

Und weg war er.
 

---
 

Hermine und ihr Freund saßen im Gemeinschaftsraum und unterhielten sich wohl zum hundertsten Mal über ihren Freund. Harry war nun seit einiger Zeit verschwunden und sie beteten regelrecht dafür, dass er bald gefunden würde. Ron war ja vor der Entführung davon ausgegangen, dass ihr bester Freund endlich ein Mädchen kennen gelernt hatte. Sie selbst hatte allerdings ein wenig daran gezweifelt.

Immerhin: Warum hatte er sie ihnen nicht vorgestellt, wenn diese Vermutung stimmte? Oder war sie ein Mauerblümchen gewesen und hatte Angst gehabt? War das vielleicht die Antwort?

Andererseits hätte Harry ihnen doch sagen können, dass er sich mir seiner Freundin getroffen hatte, er hätte sie ihnen nicht mal zwangsläufig vorstellen müssen! Und Hermine wusste eines: wäre Harry erst einmal wieder sicher hier in Hogwarts, würde sie ein Gespräch mit ihrem sturen Freund führen und wehe dem, der das verhindern wollte!
 

Doch dazu musste Harry erst mal wieder gefunden werden! Niemand wusste wo man ihn hingebracht hatte. Snape hatte, soweit Dumbledore sie informiert hatte, nichts von Voldemort erfahren. Aber es bestand die Möglichkeit, dass er nicht mal mehr im Inland war.

Das bedeutete, dass die Suche noch weitaus anstrengender würde und es stand offen, wo man anfangen und aufhören sollte.

Gryffindor machte sich Sorgen um ihren Helden, das wusste sie und um sie selbst und Ron stand es noch viel schlimmer. Was, wenn Harry schon längst tot war und niemals mehr zurückkehren würde?!
 

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Salazar Slytherin war höchst amüsiert, als er auf dem Weg zu seinem Sohn und dessen Partner war. Er machte sich nicht die Mühe anzuklopfen, als er vor der Türe zu Severus´ Räumen stand, sondern ging direkt in den dahinter liegenden Raum.

Er war nur froh, dass das nicht das Schlafzimmer war, denn sonst wäre es gut möglich gewesen, dass er in eine spezielle Situation geplatzt wäre, bei der er womöglich ein kleines Problem bekommen hätte. Aber gut, die beiden saßen bequem auf dem Sofa und lasen in einem Buch – Haut gerettet.
 

„Vater, was gibt es?“, wandte sich Magnus an den halbtransparenten Mann, der nur grinsen konnte und sich nebenbei wieder materialisierte.

„Ich dachte, dass ich dir erzähle, was deine kleine Gryffindorfreundin für Gedankengänge hat.“

Der Langhaarige setzte sich aufrecht hin und legte sein Buch weg, während Severus die beiden über den Rand seines Wälzers hinweg beobachtete.

„Was wäre das?“

„Tja, natürlich macht sie sich Sorgen, weil du so mir nichts dir nichts verschwunden bist – entführt! - aber viel interessanter ist, dass die beiden angenommen haben, dass du ein Mädchen hast. Und sie will, sobald du wieder da bist, dass du das gesteht.“
 

„Der werde ich gleich ein Mädchen geben!“, knurrte Severus und senkte den Blick beleidigt ins Buch. Magnus grinste einfach bloß, wusste er doch, dass sein Schatz es hasste, wenn man so über ihn spekulierte.

„Liebling, ich werde ihnen dann sagen, dass ich mit keinem Mädchen zusammen bin, einverstanden?“

Der Tränkemeister schaute den anderen an und nickte schließlich, ehe er auch sein Buch auf den Tisch legte. Dann streckte er sich auf dem Sofa aus und bettete den Kopf auf dem Schoß seines Partners. Ja, er wusste, dass das noch eine Weile dauern konnte, wenn es überhaupt passieren würde.
 

„Mich interessiert sowieso, ob du vor hast, vielleicht mal einen kleinen Hilfebrief zu schreiben?“, erkundigte sich Salazar weiter und musterte seinen Sohn mit erhobener Augenbraue.

„Hm... denkst du, dass das gut wäre?“

„Keine Ahnung, Vielleicht wäre es lustig?“

„Sev? Was denkst du darüber?“

Der Tränkemeister seufzte genervt, weil man ihn beim Dösen störte und grummelte:

„Frag Tom!“

„Gut, werde ich machen. Wann gehen wir hin? Ich hab heute keinen Unterricht mehr zu geben, du?“

Entsetzt sprang der Vampir auf.

„Scheiße, ich schon!“ Und weg war er.
 

Salazar grinste über beide Ohren und zwinkerte seinem Sohn zu.

„Mir scheint, als hättest du einen schlechten Einfluss auf ihn.“

„Sicher, was denn sonst?!“
 

---
 

Draco saß in dem Klassenzimmer und wunderte sich, dass sein Pate noch nicht anwesend war. Normalerweise verbrachte er die Freistunden auch hier, aber heute wohl nicht. Andererseits würde er die Zeit wohl auch lieber mit dem Partner oder der Partnerin verbringen, als mit langweiligen Hausaufgaben von Schülern, die Zaubertränke eh nicht zu würdigen wussten.

Ah, wenn man vom Teufel sprach!

Severus Snape kam in den Raum gerauscht und knallte die Tür geräuschvoll hinter sich zu. Da hatte einer schlechte Laune!
 

„Was gafft ihr so, noch nie einen Lehrer gesehen?!“, zischte Severus und Draco wusste, heute würde es Punkteabzüge hageln. Allerdings wohl eher bei den Gryffindors, als bei seinem eigenen Haus. Wie Severus angeordnet hatte, schrieb er das Rezept ab und holte dann die Zutaten, die er brauchte, um den heutigen Trank zu brauen. Er fragte sich, warum ausgerechnet diesen?

Wofür benötigte sein Pate wohl Kontrolltränke? Andererseits könnten die auch für den Unnennbaren sein. Egal, Fragen stellen sollte er weder hier noch jetzt.
 

---
 

Unterdessen saß Remus Lupin im Büro des Schulleiters und hörte sich an, was dieser zu erzählen hatte. Er hatte seinen Ohren fast nicht getraut, als er erfahren hatte, dass Severus Snape tatsächlich verheiratet sein sollte! Und wie Albus gemeint hatte, sähe sein Partner auch noch einem ehemaligen Lehrer so ähnlich, dass es schon grotesk war.

Allerdings hatte er noch keinen Namen gehört...

„Albus, wem sieht Severus´ Mann denn ähnlich? Ich meine, darum hast du mich doch hergeholt, oder?“

Die bernsteinfarbenen Augen des Werwolfes sahen zu dem Mann auf der anderen Seite des Schreibtisches, während er sich fragte, ob das alles hier nicht doch langsam zu viel für den Schulleiter wurde?
 

„Erinnerst du dich an Aurelius? Er war zu eurer Schulzeit Lehrer und Sirius hat sich besonders gut mit ihm verstanden.“

Oh ja, er erinnerte sich lebhaft an diesen Mann. Es war erfrischend und toll gewesen, wenn man das Glück gehabt hatte, von ihm unterrichtet zu werden. Aber der eigentliche Grund, weshalb er sich so gut an ihn erinnerte, war, weil er ihm damals öfters geholfen hatte, nachdem er aus der Heulenden Hütte zurückgekommen und verletzt, fast bewegungsunfähig gewesen war...

„Sicher. Aber was hat er damit zu tun? Aurelius ist doch tot, oder?“
 

Der Weißbart seufzte resigniert und nickte.

„Ja, natürlich. Aber Magnus Snape, er sieht aus wie er!“

Remus konnte diese Verzweiflung in der Stimme des Älteren keinesfalls überhören und fragte sich insgeheim, warum diese Tatsache es schaffte, Albus so fertig zu machen?

„Und was ist daran schlimm? Ich meine, Aurelius sah gut aus und vielleicht ist Severus´ Mann ja verwandt mit ihm? Wäre doch möglich!“

Der Kopf des Weißbartes schoss hoch und einige Sekunden starrten sie sich an, ehe der Direktor den Blick wieder senkte und sehr nachdenklich wirkte.

„Möglich, ja. Dem sollte ich nachgehen... Ach, Remus, würdest du das erledigen?“
 

Gut, jetzt verstand er absolut nichts mehr und er wollte auch gar nicht fragen.

„Sicher.“

Damit stand er auf und verließ das Büro des Schulleiters beinahe schon fluchtartig. Was ging hier vor und warum schien es Albus nicht zu gefallen, dass hier jemand herumrannte, der so viel Ähnlichkeit mit Aurelius von damals hatte?

Es half nichts, er musste wirklich zu Severus und seinen Mann kennen lernen. Vielleicht würde das Fragen klären...
 

---
 

Herzhaft gähnend lag Magnus ausgestreckt auf dem Sofa. Es war langweilig hier unten, wenn Severus nicht da war. Aber der musste ja seine beinahe vergessene Klasse unterrichten. Sicherlich könnte er jetzt zu ihm gehen und ungesehen von den Schülern ein kleines Spiel anheizen, aber das wäre ein wenig unfair.

Andererseits auch wieder verlockend... Uh, er sollte aufhören daran zu denken!

Die beiden Bücher lagen nach wie vor auf dem Tisch, aber er hatte keine Lust sich seines wieder zu nehmen. Also blieb er liegen und schloss die Augen erneut.

Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sein Schatz kommen würde.
 

Und da klopfte es auch schon. Etwas verwirrt sprang Magnus auf, in Gedanken überlegend, warum sein Liebling nicht einfach herein kam? Aber vielleicht hatte er die Hände voll?

Okay, das hier war ein magischer Eingang, die Bilder schwangen von alleine auf. Wer war es also dann?

Neugierig öffnete er und stand Remus Lupin gegenüber, der ihn nur anstarren konnte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

„Guten Tag“, grüßte der Snape und ließ den anderen erst mal eintreten. Einen begossenen Werwolf vor dem Portrait stehen zu haben, war auch nicht schön.
 

Drinnen angekommen konnte Remus nicht anders, als den Mann erneut in Augenschein zu nehmen. Magnus Snape hieß er und sah wirklich aus wie Aurelius. Es war verblüffend und gleichzeitig so umwerfend verwirrend, dass er gar nicht dazu kam, einen richtigen Gedanken zu fassen.

„Entschuldigen Sie, aber was wollen Sie von mir? Ich weiß ja, dass ich gut aussehe, aber das ist dennoch kein Grund, mich so anzustarren!“

Das rüttelte den Werwolf auf und Magnus musste innerlich grinsen. Remus war wirklich total durch den Wind, so wie er ihn ansah. Erinnerte er sich also auch an den Lehrer Aurelius...

„Entschuldigung.“
 

Magnus führte seinen Gast zum Sofa und bat ihn sich zu setzen. Dann nahm er auf dem Sessel gegenüber Platz und schaute aufmerksam in das Gesicht des anderen.

„Der Schulleiter hat mir vorhin erzählt, dass Sie einem jungen Mann ähnlich sehen, der hier einmal als Lehrer gearbeitet hat“, begann Remus und unterbrach sich kurz selbst. Scheinbar überlegte er, was er als nächstes sagen sollte.

„Nun, der Schulleiter war ziemlich durcheinander. Der Umstand Ihrer Ähnlichkeit mit diesem Lehrer macht ihm wohl einige Sorgen... Darf ich Sie etwas fragen?“
 

Interessiert hatte Magnus gelauscht und war hoch erfreut zu erfahren, dass Albus Dumbledore also doch auf sein Aussehen angesprungen war.

„Was möchten Sie denn wissen?“, stellte er eine Gegenfrage.

„Oh, ja... Sagen Sie, sind Sie vielleicht mit Aurelius verwandt gewesen? So hieß der Lehrer von damals. Er starb leider bei einem Kampf gegen Voldemort.“

Gut, mit dieser Frage hatte er nicht wirklich gerechnet, daher hatte er auch nicht daran gedacht, eine Antwort darauf parat zu haben. Andererseits, was war, wenn er dies bejahen würde? Die Reaktion des Alten wäre sicherlich interessant.

„Diese Frage ist auf mein Aussehen bezogen, ja? Aurelius sagten Sie? Ja, ich bin eng mit ihm verwandt.“
 

Remus verschluckte sich beinahe an dem Tee, der vor ihm erschienen war, als er sich gesetzt hatte. Auch noch engere Verwandtschaft? Was kam als nächstes? Vielleicht war er Aurelius´ Sohn und wollte Rache nehmen?!

Magnus hatte die Gedanken aufgeschnappt und die Verlockung die Vater- Sohn- Geschichte aufzunehmen, war wirklich groß. Aber er unterließ es lieber.

„Verstehe“, meinte Remus endlich und nahm einen erneuten Schluck Tee. Diese Sache musste erst mal verdaut werden und dazu kam ja noch Albus mit seinem seltsamen Verhalten.
 

„Aber mich würde auch etwas interessieren“, erklärte der Langhaarige. Sein Blick war ernst und der Werwolf nickte langsam.

„Warum will Albus Dumbledore wissen, wie ich zu Aurelius stehe, beziehungsweise stand? Ich denke, dass es den Schulleiter nichts angeht, oder irre ich da?“

Der Braunhaarige wusste im ersten Moment nichts zu sagen und als er so weit war, es doch zu können, wurde er durch das Eintreten des anderen Snapes unterbrochen.

„Lupin!“, schnarrte Severus und musterte den Mann auf dem Sofa. Was wollte der Werwolf hier und wieso sah er so blass aus? Vollmond war doch erst in drei Wochen.
 

„Ah, Schatz. Ich nehme an, ihr kennt euch?“

„Ja – also, was willst du, Lupin?“

Remus war überfordert. Ein Snape reichte doch, oder nicht? Warum war die Welt so ungerecht?

„Oh, er wollte wissen, ob ich mit Aurelius verwandt bin. Das heißt, eigentlich will es der Alte wissen, wenn man es genau nimmt. Er hat den Wolf vorgeschickt. Es beunruhigt ihn, dass ich ein so wunderbares Aussehen habe!“

Die Eindeutigkeit der Worte war nicht nur für den Tränkemeister klar. Auch der Werwolf hatte verstanden, dass Magnus Snapes Auftauchen kein Zufall war. Aber da drängte sich ihm noch eine andere Frage auf: woher wusste dieser Mann, wer er war und dass in ihm ein Werwolf wohnte?
 

„An deiner Stelle, Lupin, würde ich den Mund darüber halten, was du heute hier erlebt hast! Ansonsten werde ich dafür sorgen, dass dein Werwolf das kleinere Übel in deinem Leben wird!“

Severus Drohung war ernst zu nehmen, das wusste Lupin und darum würde er sich garantiert daran halten.
 


 

Und?

Bye, Mitani

Fünfundzwanzigstes Buch – Unerwarteter Besuch

Kein Heiliger
 

Fünfundzwanzigstes Buch – Unerwarteter Besuch
 

Sirius hing gelangweilt auf einem Stuhl, ein Bein über der Armlehne baumeln lassend. Der Kopf lag weit im Nacken, so dass er die Tür fast umgekehrt sehen konnte.

Ein Arm ruhte auf dem Bauch, der andere schwang gelangweilt hin und her. Immer wieder seufzte er und schloss kurz die Augen, zählte bis zehn und öffnete sie, in der Hoffnung Tom vor sich zu sehen.

Ja, sein gefürchteter Dunkler Lord war schon seit Stunden weg und hatte ihn hier ganz alleine zurückgelassen. Ihn, den armen kleinen Black!
 

Niedergeschlagen stand er doch auf und verließ das Zimmer, um sich einen anderen Ort zu suchen, an dem er sich weiter langweilen konnte. Es musste doch irgendetwas zu tun geben! Aber leider hatte er bisher noch nichts gefunden. Ob er nicht doch mal nach Hogwarts konnte? Er würde so gerne Harry sehen.

Langsam stahl sich ein diebisches Grinsen auf sein Gesicht und er schlich in das Kaminzimmer, von dem aus man auch flohen konnte. Schnell nahm er sich eine Hand voll Flohpulver und schmiss es vor seine Füße in den Kamin. Rasch nannte er seinen Zielort:

„Severus Snapes Räume, Hogwarts!“
 

---
 

Magnus saß auf seinem Schreibtisch und musterte schweigend seine Schüler. Der Unterricht hatte seit zehn Minuten begonnen und es war noch nichts passiert. Die Slytherins starrten den Professor irritiert an und die Gryffindors tuschelten leise untereinander.

Sein Blick schweifte zu jedem einzelnen Schüler und er fragte sich, ob diese Kinder eigentlich eine Ahnung davon hatten, um was dieser ganze sinnlose Krieg eigentlich ging. Die Löwen glaubten sowieso nur daran, was der alte Schulleiter sagte und die Schlangen? Nun, die machten zumeist, was ihnen ihre Eltern sagten.

„Professor, warum unterrichten Sie nicht?“, erklang dann schüchtern die Stimme eines Mädchens.
 

Der Mann sah auf und direkt in die braunen Augen von Hermine Granger.

„Ich frage mich...“, begann er und legte den Kopf leicht schief.

„Ich frage mich, ob ihr wisst, weshalb dieser Krieg existiert?“

Das brachte jeden dazu zu verstummen und Magnus fassungslos anzustarren. Wieso stellte ihr Professor eine solche Frage?

„Natürlich, ihr habt keine Antwort darauf...“, erklärte er selbstverständlich und sprang dann völlig unerwartet von seinem Platz. Die Schüler starrten noch immer und als ihr Lehrer schließlich zum normalen Unterricht übergehen wollte, ging das Gerede erst recht los.
 

„Professor, diesen Krieg gibt es, weil der Dunkle Lord die Welt regieren will! Außerdem hasst er alle Muggel und Muggelgeborenen!“, rief ein Junge aus Gryffindor und ein Mädchen aus Slytherin entgegnete trotzig:

„Nein, der Lord will, dass die schwarze Magie auch benutzt werden darf!“

Magnus musste erstaunt feststellen, dass diese Worte von Pansy stammten. Zumindest wusste sie so viel, das war erfreulich.

„Was denken Sie, Professor Snape?“, wandte sich ein anderer Schüler an ihn. Das ließ ihn sich umdrehen und an die Tafel schreiten.
 

Dort nahm er die Kreide auf und schrieb etwas:
 

Schwarz – Weiß

Eine Medaille
 

Als er sich wieder seiner Klasse zuwandte, konnte er imaginäre Fragezeichen über den Köpfen erkennen.

„Ihr habt keine Ahnung, was das bedeuten soll, oder?“, fragte er herablassend. Das machte einige verlegen.

„Nun, dann schreibt euch das schon mal ab und denkt bis zur nächsten Stunde darüber nach.

Und jetzt schlagt das Buch auf, wir wollen ja nicht auch noch den Rest der Zeit verschwenden!“
 

---
 

Severus war so erleichtert, dass er jetzt eine Freistunde hatte. Noch schöner wäre es natürlich, wenn Magnus auch eine hätte, aber leider war dem nicht so. Entspannt machte er es sich auf dem Sofa bequem und wollte sich gerade sein Buch vom vorherigen Tag nehmen, als es im Kamin aufflackerte und ihn eine Rußwolke einhüllte.

Hustend versuchte er herauszufinden, wer denn jetzt so unangemeldet hierher gereist war, doch noch war es unmöglich.

„Verdammt!“, knurrte er und schwang seinen Zauberstab, um die Wolke zu entfernen.
 

In diesem Moment wünschte er sich, abgehauen zu sein, denn vor ihm saß niemand anderes als Sirius- Flohfänger- Black!

„Was tust du hier, Köter?!“, schnaubte er und blitzte den Mann an.

„Oh, hallo! Wo ist mein Patenkind?“, fragte Sirius nur scheinheilig und grinste blöd.

Sich anstarrend und nach wie vor auf ihrer Position verharrend, entdeckte sie Magnus später auch. Leise war er herein gekommen, da er eine zweite Aura gefühlt hatte. Da er nicht ganz sicher gewesen war, wer seinen Schatz besuchte, hatte er sich regelrecht angeschlichen.

Nun aber konnte er sich ja zeigen.
 

„Hallo!“, grüßte er und winkte zwinkernd in die Richtung der beiden anderen Männer. Während Severus absolut erleichtert wirkte, hätte man den Black für einen Hund halten können, der mit leuchtenden Augen auf ein Leckerli wartete.

„Sirius, was tust du hier?“, fragte der Langhaarige weiter, ehe Sirius irgendwie reagieren konnte.

Dementsprechend verpeilt saß er nun auch da und blickte dem jungen Mann entgegen, der auf sie beide zukam. Dann setzte sich Magnus und schlug ein Bein über, den Blick nicht von seinem Paten nehmend.

„Und?“, fragte er wiederholt. Und jetzt kam endlich Leben in den Black.
 

„Tom ist schuld!! Er hat mich alleine gelassen, obwohl mir immer stinklangweilig ist, wenn er weg ist!“

Mit beleidigter Miene stand er nun vor seinem damaligen Mentor und Freund und versuchte seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Magnus grinste einfach nur, konnte er sich dem doch nicht erwehren.

„Verstehe, der böse Tom ist also schuld. Na dann... Und darum bist du hierher gekommen, obwohl du genau weißt, dass du das eigentlich nicht sollst? Was, wenn der Alte hier gewesen wäre und auf Severus oder mich gewartet hätte?“

Das brachte den dritten in der Runde natürlich zum Denken. Ein betretener Ausdruck huschte auf seine Züge, verflüchtigte sich aber einen Moment später wieder.

„Aber er war nicht hier, oder? Ansonsten hättet ihr doch auch was drehen können, stimmt es?“
 

Während Magnus die Augen verdrehend den Kopf schüttelte, bekam Severus einen halben Anfall. Er verstand einfach nicht, wie man so unverantwortlich und blöd sein konnte?!

„Nicht aufregen, Liebling, du weißt doch, dein Blutdruck!“, scherzte der Langhaarige und grinste breit.

„Ja, ich bekomme aber keinen Hochdruck, sondern Durst!“, keifte er teuflisch zurück und knurrte den Black an, der erschrocken zu seinem Patenkind aufrückte.

„Was hat den denn gebissen?“, rief er aus und schaute immer wieder zu dem anderen.

„Nun, eigentlich ist es eher er, der jemanden beißt... Severus ist ein Vampir. Hast du das noch nicht gewusst?“

Hätte der Animagus nicht schon gesessen, wäre er jetzt geradewegs auf den Boden gefallen und dort liegen geblieben.
 

---
 

Besagter böser Tom, der an allem schuld war, suchte alle Räume ab, in denen er Sirius vermuten konnte. Selbst die, die eigentlich verschlossen waren. Doch von dem Animagus war weder etwas zu sehen, noch zu hören. Langsam begann er zu verzweifeln, denn das ging doch nicht mit rechten Dingen zu, oder?

Sollte er vielleicht Lucius fragen? Nein, der hatte genug mit seiner Frau zu tun... Aber vielleicht Aurelius? Ja, der würde ihm bestimmt helfen!

Hastig rannte er los, es war immerhin niemand da, der ihn sehen konnte und griff sich eine Hand voller Flohpulver.

Das endlich in den Kamin geworfen, hielt er den Kopf in die grüne Flamme und rief nach Aurelius.
 

---
 

Als das Feuer im Kamin aufloderte, wusste Magnus schon, wer das sein würde. Und er behielt Recht, denn Toms Stimme erklang:

„Aurelius??!!“

Er erhob sich aus seinem Sessel und kniete sich vor den Kamin.

„Ja, mein Freund?“

„Ich verzweifle!!“, jammerte der Dunkle Lord in einer kindlichen Manier.

„Darf ich davon ausgehen, dass der Grund dein lieber Sirius ist? Der sitzt nämlich hier, weil er sich vor Einsamkeit gelangweilt hat...“
 

Man konnte lediglich noch große Augen sehen, bevor der Lord durch den Kamin, direkt in die Arme seines Mentors gerauscht kam.

So lagen die beiden dann auf dem Boden. Der böseste Schwarzmagier aller Zeiten rußbedeckt auf seinem alten Freund und Lehrer.

„Tom, ich find es ja okay, wenn du meinen Mann magst, aber bespringen geht eindeutig zu weit!“, knurrte Severus, der sowieso schon gereizt war.

„He, ich will ja auch gar nichts von ihm! Was kann ich denn dafür, wenn er mir den Weg versperrt?!“
 

Sirius saß noch immer neben dem Sessel, in dem Aurelius zuvor noch gesessen hatte und grinste in sich hinein. Es freute ihn ungemein, dass sein Schatz sich solche Sorgen gemacht hatte.

„Vielleicht sollten wir wieder zum Thema kommen?“, unterbrach der Langhaarige den Streit der anderen beiden und stand auf. Der Sessel war viel bequemer. Andererseits, er könnte sich eigentlich auf das Sofa setzen und Sev mitnehmen.

Gesagt, getan.

„Mitkommen!“, sagte er lediglich, schnappte sich den Vampir am Arm und schmiss ihn beinahe schon auf das Sofa. Was mussten gereizte Vampire sich auch so sträuben?
 

„Tom, du setzt dich jetzt bitte dorthin und kümmerst dich um deinen Wauwau!“, befahl Magnus weiter und deutete auf den Sessel und Sirius, der daneben hockte.

Das ließ sich der Dunkle Lord nicht zweimal sagen, schon war er bei seinem Schatz und versicherte sich auch, dass Severus ihm kein Haar gekrümmt hatte.

„Er ist noch in einem Stück, keine Angst“, lachte Aurelius, dem die Inspektion nicht entgangen war.
 

---
 

Die Spione des Phönixordens hatten sich im Hauptquartiert eingefunden und warteten nun darauf, dass ihr Anführer zu ihnen stoßen würde.

„Guten Abend, meine Lieben“, grüßte Albus auch in eben jenem Moment und winkte einmal in die Runde.

„Albus! Wir dachten schon, dass du gar nicht mehr kommst!“, beschwerte sich Tonks, die belehrend mit dem Zeigefinger wackelte.

„So? Das tut mir aber leid, meine Liebe. Aber ich hatte noch etwas Dringendes zu erledigen.“

„Es sei dir verziehen!“, erklärte sie feierlich und setzte sich auf ihren Platz zurück.

Der Weißbart hingegen machte sich auf den Weg nach vorne, um sich an seinen abgestammten Platz zu setzen.
 

„Jetzt, da ich anwesend bin, lasst mich hören, was ihr herausgefunden hab?“

Zuerst meldete sich ein junger Mann zu Wort, der noch recht neu dabei war:

„Meine Gruppe hat London abgesucht und auch die Orte drum herum, in denen wir schon Todesser gesehen haben. Aber keine Spur von Potter. Unsere Quellen haben auch nichts läuten hören.“

„So, das ist schlecht. Was ist mit dir, Remus?“

„Nun, ich habe mich im Untergrund umgehört. Aber auch da ist nichts durchgesickert. Mir kommt es vor, als würde da irgendetwas laufen, von dem wir keinesfalls etwas erfahren sollen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was Voldemort mit ihm angestellt hat...“
 

„Wir dürfen gar nicht daran denken, dass Harry etwas Schlimmes zugestoßen ist, Remus! Ich bezweifle außerdem, dass er ihn getötet hat, denn sonst hätte er doch schon längst Anspruch auf seine Herrschaft gestellt!“, erwiderte der Schulleiter Hogwarts´.

Einige nickten zustimmend, andere wussten nicht, was sie glauben sollten. Harry Potter war ihre letzte Hoffnung! Was würde passieren, wenn der Unnennbare ihn wirklich schon...?

„Wir haben den Rest der Insel abgesucht. Allerdings hat niemand etwas sagen können. Sie müssen ihn außer Landes geschafft haben, eine andere Erklärung gibt es nicht mehr“, erläuterte Mad Eye Moody, dessen Magisches Auge gerade mal wieder durch seinen Schädel hindurch, nach hinten sah.
 

„Nun, das wäre allerdings eine Erklärung dafür, warum wir ihn hier nirgends finden können. Das heißt also, wir müssen uns auf die umliegenden Länder konzentrieren. Aber dennoch sollten wir auch hier weiterhin die Augen offen halten.“
 

---
 

Es war dreiundzwanzig Uhr, als Severus von dem späten Treffen des Ordens zurückkam. Seine Miene verhieß nichts Gutes, aber das hinderte Magnus nicht, ihn in den Arm zu nehmen und Besitz ergreifend zu küssen.

„Was hast du?“, flüsterte er dann verführerisch, so dass der andere gar nicht anders konnte als zu stöhnen.

„Sie glauben jetzt, dass Potter außer Landes gebracht worden ist. Sie werden mehr im Ausland suchen, aber hier immer noch wachsam bleiben.“
 

„So? Na ja, sie werden ja eh nichts finden, richtig? Dafür wird Albus mich haben, der für ein Rätsel sorgt!“

Severus war sich nicht sicher, ob er das wollte, denn sein werter Herr Gatte hatte nun mal dieses unleugbare Talent, Ärger magisch anzuziehen. Aber scheinbar wollte der gar nicht bei diesem Thema bleiben und wenn er sich dieses unverschämte und extrem laszive Grinsen so betrachtete, dann kamen ihm auch ganz andere Ideen, die es sich lohnten, ausgelebt zu werden.

„Hmm... Vampir, was denkst du, könnte ich planen?“, raunte Aurelius, als er den anderen am Kragen packte und hinter sich her zog.

„Ich lasse mich überraschen“, entgegnete Severus, als sie sich auf das Bett fallen ließen und sich seine scharfen Reißzähne in das heiße Fleisch seines Geliebten gruben.
 

Warm rann das Blut seinen Rachen hinab, berauschte ihn zusätzlich und steigerte die Lust auf Ebenen, die wohl kein Mensch erreichen konnte.

„Uh... mein kleiner Teufel, du weißt, wie du mich rumkriegst!“, stöhnte Severus und küsste seinen Partner aufreizend, so dass Magnus sogleich eine Hand unter das Hemd des anderen gleiten ließ.

„Oh ja, und darum wird heute Nacht auch nicht geschlafen, Schatz...“

Laut stöhnte der Vampir auf und warf den Kopf in den Nacken, ehe er den Rücken durchbog, damit der andere besser herankam.

„So ungeduldig, mein Schöner?“
 

„Ja, und wenn du nicht gleich etwas tust, werde ich dich in die Hölle reiten!“, grollte Severus zurück. Man vernahm die Macht in seiner Stimme, die sein wahres Alter erahnen ließ.

„Hm... sollte ich mich überzeugen lassen?“

„Aurelius!“, knurrte der Tränkemeister nun und seine Hände packten die Arme seines Partners, ehe er sich mit ihm herumwarf und auf ihm zum Liegen kam.

„Du hast es ja nicht anders gewollt!“, sagte er nur noch, dann riss er seinem Geliebten das Hemd vom Körper...
 


 

Muahahahahaha! Ihr habt an der Stelle jetzt nen Lemon erwartet, oder?

Ich muss euch enttäuschen, der kommt erst im nächsten Kapitel *lol*

Also, was sagt ihr zu dem hier?

Bye, Mitani

Sechsundzwanzigstes Buch – Der Weg zu Mama

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Siebenundzwanzigstes Buch – Zu Besuch bei Mama

Kein Heiliger
 

Siebenundzwanzigstes Buch – Zu Besuch bei Mama
 

„Sev, wir wissen beide, dass du das wirst. Oder möchtest du für die nächsten Jahre keusch bleiben?“

Aurelius glaubte Severus sich noch nie so schnell bewegen gesehen zu haben...

Und das war auch gut so, denn der Unterweltdrache hatte sich bereits erhoben und glitt nun mit Erde aufwirbelnden Schlägen in Richtung des Schlosses.
 

Dort landeten sie zehn Minuten später in der Mitte des großen Hofes, der von Arkadengängen umgeben war. Severus hätte niemals auch nur im Traum daran gedacht, dass man sich die Hölle so vorstellen könnte.

Wirklich, wer würde ihm glauben, dass es hier unten grüne Wiesen, blühende Bäume und Blumen oder ein malerisches Schößchen gab?

Entweder würde man ihn für irre halten – was die meisten Schüler ohnehin schon taten - oder ihn direkt ins St. Mungos einliefern.
 

„Dir scheint es ja wirklich zu gefallen“, bemerkte Aurelius, der schon längst abgestiegen war und nun zu seinem Partner hinauf sah. Der Vampir bemerkte jetzt erst wieder, dass sie gelandet waren und von diesem Vieh herunter konnten.

Eiligst sprang er ab und flüchtete sich beinahe schon hinter den Langhaarigen, der das nur belächelte.

„Er wird schon nicht beißen, keine Angst. Außerdem bevorzugt er eher Seelen als Vampire!“

Severus wusste nicht, ob er das beruhigend finden sollte, also blieb er wachsam und folgte Aurelius zu einem der Arkadengänge.
 

---
 

Im Grimmauld Place saß der Orden versammelt und wunderte sich, wieso ausgerechnet ihr Spion fehlte.

„Hat jemand von euch Severus gesehen?“, fragte der Schulleiter in die Runde, doch niemand konnte diese Frage mit einem Ja beantworten.

„Seltsam...“, murmelte der alte Mann und strich sich über den weißen Bart. Hatte er den anderen nicht noch vor kurzem gesehen?

Egal, er war nun nicht hier und er konnte ihn immer noch aufsuchen, wenn er wieder in der Schule wäre.
 

„Also, meine Lieben, was habt ihr herausgefunden?“

Mad Eye erhob sich von seinem Platz und berichtete, dass sie sämtliche Orte in den Nachbarländern abgesucht hatten, an denen sie Todesser vermutet hatten. Sie hatten die Menschen dort gefragt, doch waren bisher auf nichts gestoßen.

„Das ist schlecht“, nickte Albus ihm zu und rieb sich die Nase.

„Und wie sieht es mit dem Untergrund aus? Habt ihr da etwas herausbekommen?“, wollte er von Remus wissen, der den Kopf schüttelte.
 

„Es sind nur wenige im Untergrund, die so töricht wäre etwas zu verraten und diejenigen, die es würden, wissen nichts. Allerdings habe ich gehört wie zwei Todesser darüber gesprochen haben, dass Voldemort ein Lager in Dänemark aufschlagen will.“

Das schien nicht nur Albus Dumbledore zu irritieren, sondern auch den Rest der Anwesenden.

„Aber was will er denn dort? Konntest du noch etwas in Erfahrung bringen?“

„Nein, tut mir Leid.“

Stille.

„Ich schlage vor, dass zwei bis drei Leute sich aufmachen und dieses Lager finden. Womöglich haben sie Harry dorthin gebracht.“
 

---
 

Aurelius und Severus hatten unterdessen eine Tür erreicht und ahnten nicht, was der Orden plante. Der Vampir war von der Fertigkeit des Handwerkers fasziniert, der diese Flügeltür aus ihm unbekanntem Material hergestellt hatte.

„Komm, ich kann dir später mehr erzählen. Meine Mutter sitzt sicher schon auf glühenden Kohlen!“, lachte er und ahnte, dass Severus nicht um die Zweideutigkeit seiner Worte wusste.

So gelangten sie zu einer weiteren Tür, nachdem sie durch einen ziemlich langen Gang gewandert waren, der links und rechts am Boden entlang von zwei kleinen Lavaströmen begleitet wurde, die für schummriges Licht sorgten.
 

„Sag mal, meinst du, wir könnten uns auch so ein paar Türen zulegen?“, fragte Prinz, der sich nicht daran satt sehen konnte.

„Und ich dachte immer, dass Zaubertränke deine Welt sind.“

„Sind sie auch!“, verteidigte sich der Vampir und wurde daraufhin sanft in die Seite gezwickt.

„Ich weiß doch!“
 

Mit diesen Worten stieß Aurelius das Portal auf, so dass die Türen beidseitig gegen die Wand schlugen. Ein Frevel, wenn man Severus fragte – aber das tat niemand.

„Aurelius!!!“, schrie eine freudige Stimme und kurz darauf hatte sein Partner eine Frau am Hals hängen.

Wieder ein Umstand, der ihm nicht in den Kram passte. Sie war hübsch und jung, genau in Aurelius´ Alter und er hatten keine Lust seinen Schatz an so eine zu verlieren.

„He, du erdrückst mich!“, jammerte der Langhaarige mittlerweile schon und sie lachte amüsiert.

„Nun stell dich nicht so an!“

„Du hast gut Reden! Wer wurde denn halb erwürgt, du oder ich?!“
 

Seine Proteste abwinkend, wandte sich die Frau Severus zu, der das mit Unwohlsein bemerkte. Was wollte sie von ihm?

„Und du bist?“, fragte sie frei heraus.

„He, sei mal netter, ja? Also, darf ich vorstellen: Severus Slytherin, mein Partner!“

Sie betrachtete den Vampir von oben bis unten, umrundete ihn einmal und blieb schließlich wieder vor ihm stehen. Severus schwitzte Blut und Wasser.

„Du bist fies, weißt du das? Lass ihn nicht so leiden, das mach ich schon genug!“

Ein kleines, sadistisches Grinsen schlich auf ihre Lippen, dann verschwand es plötzlich und sie strahlte.

„Hast du gut ausgesucht. Er ist kein Mensch, kann sich also leichter mit deinen Besonderheiten arrangieren und da er sogar eine seltene Spezies ist, auch noch besonders resistent. Wirklich, guter Fang!“, lobte sie und Severus kam sich vor wie ein Haustier.
 

Aurelius schüttelte den Kopf und stellte sich zu Severus, der das erleichtert zur Kenntnis nahm.

„Weißt du, ich suche mir nicht irgendjemanden x-beliebigen. Ich liebe Prinz und genau genommen finde ich, dass du mehr als Person von ihm sprechen solltest, als von einem Haustier.“

Severus errötete leicht, hatte Aurelius etwa seine Gedanken aufgeschnappt?

Die Hand, die sich um seine Taille gelegt hatte und nun leichten Druck ausübte, bestätigte diese Theorie. Wie er feststellte, wurde nun die Frau verlegen.

„Entschuldige, das war eigentlich ein Kompliment, aber gut. Entschuldige bitte“, richtete sie sich am Ende zu Severus, der überrumpelt nickte.
 

Aurelius seufzte nur und zuckte mit den Schultern.

„Sev, darf ich dir meine Mutter vorstellen?“

Seine Augen weiteten sich in Unglauben, als er das hörte. DAS sollte Aurelius´ Mutter sein? Niemals!

„Ja, sie sieht verdammt jung aus, könnte glatt meine Schwester sein, aber der Schein trügt. So wie bei dir doch auch.“

„Aber Salazar, der sieht nie so aus...“, meinte er leise, da seine Gedanken immer noch rasten.

„Oh, doch, Dad sieht auch sehr viel jünger aus, wenn wir unter uns sind. Ich denke, jetzt, da du Mum kennst, wirst du ihn auch so sehen dürfen.“
 

---
 

Sirius stand in einen schwarzen Umhang gehüllt vor dem Spiegel und musterte sich. Tom stand neben ihm und strich seinen eigenen Umhang glatt, während er den anderen aus dem Augenwinkel beobachtete.

Dann beugte er sich zu ihm und drückte einen Kuss auf seine Wange.

„Du siehst gut aus, keine Angst!“, grinste er und wandte sich der Tür zu.

„Ich weiß, dass ich gut aussehe, aber es ist so ungewohnt. Außerdem sind mir deine Roben etwas zu klein...“

Tom schüttelte amüsiert den Kopf, öffnete die Tür und wartete auf dem Flur, bis sein Freund kam.
 

Als der Black neben den Dunklen Lord trat, zog der ihm die Kapuze über den Kopf und fasste ihn dann an der Hand.

„Aber ich will nicht, dass du dich nachher beschwerst, weil das Treffen langweilig ist, klar?!“

„Ja, ja, keine Angst. Solange ich bei dir bin... Vielleicht kann ich sogar schlafen.“

Tom zweifelte nicht daran, dass Sirius es fertig bringen würde laut schnarchend die Sitzung zu stören...
 

---
 

Die kleine Gruppe hatte sich mittlerweile auf eine kleine Terrasse gesetzt und trank Tee. Wobei der Vampir bemerkte, dass der verdammt scharf war. Wie kam das denn?

„Ist da Chili drin?“, wandte er sich an Kaliva.

Sie schaute auf und wirkte ziemlich verwirrt.

„Warum sollte da Chili enthalten sein? Ist es dir zu mild?“

Severus starrte sie an und fragte sich innerlich, ob das eine Fangfrage war. Aber ihr Blick war so ernst, dass dem nicht so sein konnte.
 

„Mum, in der Menschenwelt trinkt man den Kaffee nicht so wie hier. Außerdem haben wir hier unten andere Sorten. Das müsstest du eigentlich wissen, schließlich warst du ja oben – sonst hättest du ja Vater nie kennen gelernt.“

Die Frau gluckste verhalten los und klopfte schließlich auf die Schulter des Tränkemeisters.

„Entschuldige, sag doch, dass es dir zu scharf ist!“

„Äh, ja...“

Aurelius sah seinen Schatz mitleidig an. Seine Mutter lebte hier und für sie war das alles selbstverständlich. Aber für Severus? Der lebte schon immer auf der Erde bei den Menschen, kannte solche Dinge nicht und wahrscheinlich würden noch mehr Überraschungen auf ihn lauern.
 

„Wo steckt eigentlich dein Vater? Ist er immer noch auf Burg Slytherin? Ich erinnere mich an einen Mann, der dort war.“

Das Gesicht des Vampirs verdunkelte sich ein wenig, als die Sprache auf Sirius fiel.

„Nein, Sirius habe ich zu Tom verfrachtet, die amüsieren sich miteinander. Und wo Dad steckt, weiß ich nicht.“

Kaliva lehnte sich zurück, nahm einen großen Schluck ihres Tees – bei dem sich Prinz fragte, warum sie nicht hustete – und warf dann ihr Haar nach hinten über die Schulter.

„Severus, hast du die schon unser Gestüt angesehen?“

Angesprochener schüttelte den Kopf.

„Wunderbar, dann zeige ich dir meine Pferde. Du musst wissen, ich züchte sie mit Leidenschaft und die Tiere aus unserem Hause sind die besten der Unterwelt! Selbst der Himmel ist neidisch.“
 

Severus konnte kurz ein hämisches Grinsen auf ihrem Gesicht sehen, das aber rasch verschwand.

„Komm, gehen wir hin. Mum muss sie jedem zeigen. Allerdings kann ich nicht abstreiten, dass sie schöne Pferde züchtet und dann kannst du dir auch mal meins ansehen.“

„Du reitest?“

„Sicher, was dachtest du?“

„Na ja, ich habe dich nie auf einem Pferd gesehen, darum. Kann mir vorstellen, dass das wunderbar aussieht...“, schnurrte er gegen Ende ins Ohr des anderen, so dass der breit grinste und einen verheißungsvollen Blick aufsetzte.

„Wenn wir daheim sind...“, flüsterte er rau zurück und stieg dann vor Severus die Treppe hinab.
 

---
 

Tom und Sirius schritten den Gang entlang, flankiert von mehreren Todessern, die den Unbekannten skeptisch musterten. Lucius, der rechts neben seinem Lord herlief, ahnte, um wen es sich handelte.

„Sind alle da?“, wandte sich Tom kalt an seine Untergebenen, die so von Sirius abgelenkt wurden.

„Ja, Meister!“, riefen sie im Chor, bevor zwei nach vorne liefen und die große Flügeltür öffneten.
 

Tom ignorierte das unterwürfige Verhalten und schritt weiter in die Halle hinein, neben ihm, auf gleicher Höhe, der Unbekannte. Alle starrten ihn an, waren skeptisch, da es jemand wagte, neben dem Meister zu gehen. Nicht einmal Malfoy tat das, er lief immer einen Schritt hinter ihm.

Also zogen sie ihre Zauberstäbe, hielten sie bereit, um notfalls anzugreifen.

Natürlich hatte Tom es bemerkt, entgegen aller Erwartung, schnarrte er seine Untergebenen kalt an:

„Wer ein Problem mit meiner Begleitung hat, der soll zu mir kommen!“
 

Dann hatten Voldemort und Sirius das Podest erreicht, auf dem ein Thron stand. Daneben entdeckte der Black einen Stuhl, der wohl für ihn gedacht war. Mit einer hochgezogenen Braue nahm er Platz und bemerkte sofort, dass dieses Teil verdammt unbequem war.

Also eines war klar: Wenn er die ganze Zeit hierauf sitzen sollte, dann wäre aber etwas los!
 

Seinen Blick schweifen lassend, sah er sich um. Ihm fiel erst jetzt der große Tisch auf, um den herum sich jetzt die restlichen Todesser setzten. Was für ein Treffen war denn das?

Egal.

Er lehnte sich rüber, stützte sich auf die Armlehne Toms und flüsterte:

„Wie lang geht das hier eigentlich?“

Ein Schattengesicht wandte sich ihm zu.

„Ich weiß nicht, aber sicher nicht unter zwei Stunden.“

Sirius´ Augenbraue zuckte kurz. Na super, sollte er etwa wirklich diese Folter erleiden, anstatt sich einen bequemeren Ort zu suchen?

Seine Antwort war eindeutig: Nein!
 

„Was könnt ihr mir berichten?“, eröffnete Tom hingegen seine Treffen, dass anscheinend nur von den ranghohen Todessern besucht wurde.

„My Lord, der Orden scheint sehr interessiert daran Potter zu finden. Nachdem wir ihn entführt hatten, sind sie aktiver geworden als gewöhnlich. Mittlerweile suchen sie sogar mehr im Ausland.“

„Wir haben Eurem Befehl nach dafür gesorgt, dass einer vom Orden von dem Lager in Dänemark erfährt. Es war der Werwolf, wie man mir berichtete.“

„Sehr gut, dann läuft ja alles nach Plan. Wie sieht es mit der Unterwanderu-“
 

Sirius reicht es, ihm war langweilig, auch wenn der erste Teil eben noch interessant gewesen war. Er hoffte lediglich, dass Remus nicht getan werden würde. Aber das könnte er später mit Tom klären.

Jetzt würde er erst einmal seinen Platz wechseln, wie er es sich vorgenommen hatte.

Sich von seinem Stuhl erhebend, kletterte er direkt auf den Schoß des Dunklen Lords, lehnte sich an ihn und schmiss seine Beine über die eine Armlehne.

Dass er Tom dabei mitten in seiner Unterhaltung gestört hatte, interessierte ihn nicht.
 

Der Lord selbst starrte den anderen einfach nur an, der ihn von seinem Platz auf seinem Schoß aus, frech angrinste.

Die Todesser starrten den Mann, es war eindeutig einer, an und warteten darauf, dass ihr Meister ihn erst von sich werfen und dann mit dem Unverzeihlichen bestrafen würde. Doch als nach zwei Minuten noch immer nichts geschehen war, wunderten sie sich schon ein wenig.

Der saß da vorne auf ihrem Meister und schien das für Selbstverständlich zu halten!
 

„Dir ist klar, dass du gerade meine Autorität untergräbst, oder?“, fragte Tom erstaunlich ruhig und funkelte den anderen an.

„Ja. Aber die hattest du bei uns beiden noch nie, oder? So unter mir gefällst du mir eh viel besser!“, schnurrte Sirius und bewegte sich leicht, so dass der Lord unter seiner Kapuze knallrot wurde und bemerkte, dass er später dringend einer Abkühlung bedurfte.
 

Muahahahahaha, ich musste Sirius das tun lassen. Wir wissen ja, er ist und bleibt ein Marauder! Und wir sehen, was dabei heraus kommt. Wie fandet ihr es? Bye, Mitani

Achtundzwanzigstes Buch – Beschattung

Achtundzwanzigstes Buch – Beschattung
 

„Ja. Aber die hattest du bei uns beiden noch nie, oder? So unter mir gefällst du mir eh viel besser!“, schnurrte Sirius und bewegte sich leicht, so dass der Lord unter seiner Kapuze knallrot wurde und bemerkte, dass er später dringend einer Abkühlung bedurfte.
 

---
 

Aurelius und Severus erreichten Kaliva schließlich und gingen die restlichen Meter in die Stallungen gemeinsam weiter. Der Vampir musste gestehen, dass ihm diese Atmosphäre hier gefiel, wirklich!

Allerdings hatte er sich unter Pferden etwas anderes vorgestellt.

Nicht schwarze Vierbeiner, die blutrot leuchtende Augen und silberne Mähne hatten, außerdem auch noch doppelt so groß waren wie ihre Artgenossen auf der Erde. Allerdings musste er sich eingestehen, dass diese Wesen doch einen gewissen Reiz hatten.

„Willst du mal aufsitzen?“, wandte sich sein Partner an ihn, der, ohne dass er es bemerkt hatte, eines der Tiere gesattelt hatte.

„Was?!“, entkam es ihm mit hoher Stimme ziemlich unmännlich. So viel Reiz hatten sie dann doch nicht!

„Keine Angst, wenn du magst, nehmen wir ein Pferd. Wir reiten jetzt nämlich aus.“
 

Kaliva grinste die beiden an, ohne dass sie es bemerkten und freute sich, dass ihr Sohn einen so lieben Partner gefunden hatte. Natürlich war dem das alles hier noch fremd, aber das würde sich noch ändern – davon war sie überzeugt.

Mittlerweile war saß sie auf ihrem Pferd und sah nun den beiden anderen zu. Aurelius versuchte Severus gerade dazu zu bringen sich auf das Tier zu setzen.

„Komm schon, ich bin doch auch da.“

„Aber ich will da nicht hoch!“

„Also gut, ich geh zuerst, dann setzt du dich hinter mich. Einverstanden?“
 

Die Höllenprinzessin grinste, als sie bemerkte, dass Severus sich verdrücken wollte und lenkte ihr Pferd so, dass es den Weg versperrte. Dass dem Vampir diese Aktion nicht gefiel, konnte sie anhand seines Gesichtes sehen, aber das war ihr wiederum egal.

Ihr Sohn stand jetzt mit seinem Hengst hinter Severus und bugsierte ihn so, dass er seinen Partner am Arm erwischen konnte. Als das geschafft war, war es kein Problem mehr ihn hinter sich auf den Sattel zu ziehen.

„Das zahl ich dir heim!“, schimpfte der Mann und verstummte im nächsten Augenblick, als sie die Pferde antrieben und diese lossprinteten.
 

---
 

Remus saß im Büro des Schulleiters. Er fragte sich, weshalb der Mann ihn schon wieder hergeholt hatte?

„Remus, mein Lieber!“, grüßte der Schulleiter, als er seinen Gast entdeckte. Angesprochener nickte lediglich. Eigentlich wollte er jetzt hier raus und sich wieder auf die Suche nach Harry machen.

„Ich möchte, dass du eine Weile in Hogwarts bleibst, Remus. Allerdings soll dich niemand sehen. Und damit meine ich wirklich niemand. Außer mir weiß keiner, dass du anwesend bist und das soll so bleiben.“

Der Werwolf wirkte überrascht und sah den anderen unverständlich an.

Warum sollte niemand von den Lehrern wissen, dass er anwesend war? Vor allem, wenn diejenigen sogar zum Orden gehörten?

„Weshalb, Albus?“, fragte er darum.
 

„Ich möchte, dass du Magnus Snape beschattest. Mir kommt etwas an der Geschichte komisch vor. Wenn Severus geheiratet hätte, wäre ich sicher eingeladen gewesen.“

Remus bezweifelte das zwar stark, sprach es aber nicht aus. Er konnte sich vorstellen, dass wenn Snape heiraten würde, er das im Geheimen tun würde. So war es sicherlich auch damals gewesen, als er Magnus kennen gelernt hatte...

„Gut, aber warum ich?“

„Weil du darin geübt bist. Schließlich musst du als Werwolf immer aufpassen und dich viel im Untergrund herumtreiben, mal davon abgesehen, dass du dich vor Jägern verstecken musst.“

Der Werwolf konnte gar nicht fassen mit welcher Selbstverständlichkeit der Schulleiter darüber sprach. Fast glaubte er, dass der alte Mann es für richtig hielt.

Konnte das sein?
 

„So...? Dann werde ich mich wohl aufmachen und verstecken, damit die Jäger mich nicht finden.“

Damit verließ Remus den Raum, ohne sich noch einmal umgedreht zu haben.
 

---
 

Salazar, der die Szenerie im Büro des aktuellen Schulleiters beobachtet hatte, folgte nun unsichtbar dem braunhaarigen Mann. Er erinnerte sich daran, dass er damals, als Aurelius hier unterrichtet hatte, einer seiner Schüler gewesen war.

Der Junge war schon immer sehr ruhig gewesen und Salazar hatte ihn gemocht. Auch ihn hatte es etwas schockiert zu hören, dass der Greis da oben so redete. Er war wirklich nicht der, der er vorgab zu sein.
 

Remus hatte sich mit einem Unsichtbarkeitszauber belegt und verschwand gerade in einen Geheimgang. Der Gründer wusste, dass er in die Kerker führte und ahnte, dass der Mann dort Position beziehen oder versuchen würde in die Privaträume seines Sohnes und Schwiegersohnes zu gelangen.

Er bezweifelte, dass Dumbledore Versagen akzeptieren würde...
 

---
 

Die kleine Gruppe hatte unterdessen ihren Ausritt beendet und war zurück im Stall. Bedienstete hatten die Zügel entgegen genommen und Aurelius half nun Severus aus dem Sattel. Mit einem Grinsen bemerkte er die feuchten Hände seines Partners und küsste ihn kurz, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

„Sag nicht, dass es so schlimm war wie du angenommen hast“, meinte der Langhaarige und umarmte den anderen anschließend.

„Nicht ganz so schlimm, aber definitiv nicht meine Welt. Ich bleibe bei meinen Zaubertränken und im Notfall einem Besen, um an einen anderen Ort zu kommen.“
 

Kaliva lachte amüsiert auf, als sie die Worte hörte und winkte ab.

„Glaub mir, du wirst dich wieder auf eines der Pferde setzen! Jeder, der einmal mit ihnen geritten ist, wollte es wiederholen!“

Der Blick des Vampirs war düster, als er verkündete:

„Dann werde ich die berühmte Ausnahme sein!“

Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte gegen eine Person, die gerade erschienen war.
 

„Holla, Severus! Ich wusste nicht, dass du auf mich stehst! Wir sollten uns vielleicht treffen, wenn unsere Ehepartner beschäftigt sind, oder?“

Der Vampir starrte in die blauen Augen des Gründers und machte einen Satz zurück.

„Nein!! Verdammt, warum ärgern mich heute eigentlich alle?!“

Aurelius, dem sein Schatz langsam Leid tat, trat näher und umarmte ihn von hinten.

„Entschuldige, Liebling. Ich werde es wieder gut machen, okay?“

Der Silberhaarige hatte mit verführerischer Stimme gesprochen, die sehr viel mehr versprach.

„Gut, aber wehe, wenn das so weiter geht.“

„Wird es nicht, versprochen!“, stimmte Aurelius zu und küsste den anderen auf den Nacken, so dass der schon automatisch schnurrte.
 

„Übrigens, ich wollte euch etwas erzählen. Wäre aber bequemer, wenn wir uns dazu hinsetzen könnten.“

Salazar winkte den dreien zu und die folgten artig. Sie landeten schließlich wieder auf der Terrasse und ließen sich dort nieder. Gleich darauf erschienen Erfrischungsgetränke, die Severus skeptisch musterte.

„Keine Sorge, die sind nicht so scharf wie der Kaffee!“, gluckste Kaliva, als sie den Blick sah.

„Ach? Warum nicht?“

„Wir mögen nur den Kaffee so“, erklärte sie fachmännisch und zwinkerte ihm zu, so dass er verlegen wegsah.
 

„Dad, um was geht es? Es klang wichtig“, erkundigte sich Aurelius.

Salazar nicke und wedelte kurz mit der Hand, so dass Severus erstaunt beobachten konnte wie der Mann sich verjüngte.

„Wow, so was habe ich noch nie gesehen.“

Kaliva und der Gründer brachen in Gelächter aus. Und der Sohn der beiden tätschelte seinen Partner:

„Liebling, wenn du dein Aussehen veränderst, dann sieht das genauso aus.“

„Wirklich? Ich hab mir dabei noch nie zugesehen...“

„Macht ja nichts. Aber jetzt siehst du, dass Dad in Wirklichkeit wesentlich jünger aussieht, als er ist. Hab ich ja gesagt.“

Der Vampir nickte lediglich.
 

„So, jetzt aber zum Thema. Ich war vorhin in Hogwarts unterwegs und habe den Werwolfjungen gesehen.“

Aurelius und Severus wussten sofort wer gemeint war:

„Remus?!“ – „Der Flohfänger?!“

Über diese beiden unterschiedlichen Aussagen konnten die Ältesten nur lachen.

„In der Tat, es war Remus Lupin. Neugierig wie ich bin, folgte ich ihm zum Schulleiter. Was ich dort erfahren habe, gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.“

Die Sorge des Gründers schien ernst und Aurelius ahnte, dass Dumbledore wieder einmal eine seiner dummen Ideen hatte.

„Erzähl mehr“, forderte er also.
 

„Er will, dass Remus verdeckt im Schloss bleibt. Niemand soll von seiner Anwesenheit erfahren, nicht einmal die Lehrer. Und nun rate, warum Dumbledore ihn dazu beauftragt hat?!“

Kaliva hatte dem still gelauscht. Sie kannte den Werwolf nicht, über den hier gesprochen wurde und Hogwarts hatte sie erst einmal besucht – und das lag schon Jahrhunderte zurück.

Allerdings kochte eine riesige Wut in ihr, wenn sie an diesen alten Zauberer dachte, der für den `Tod´ ihres Babys verantwortlich gewesen war. Sie wusste, eines Tages würde sie ihm gegenüber stehen.
 

„Lass es dir nicht aus der Nase ziehen, Dad!“, maulte Aurelius und Salazar grinste.

„Er hat ihn beauftragt dich zu beschatten. Er nimmt an, dass Severus ihn zu seiner Hochzeit eingeladen hätte, wenn eine stattgefunden hätte. Ihm kommt etwas an dieser Geschichte komisch vor, sagte er zu Remus und er will, dass er das prüft. Was mich des Weiteren schockierte war, dass er über die Tatsache, dass der Junge sich verstecken muss, da er ja ein Werwolf ist, mit einer solchen Selbstverständlichkeit sprach...“

Einen Moment herrschte Stille.

„Mein Eindruck war, dass Dumbledore kein Versagen erlaubt. Du solltest dir überlegen, ob du deinem ehemaligen Schüler hilfst.“
 

---
 

Remus saß auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt und den Kopf in den Nacken gelegt. Eine Gänsehaut hatte sich über seine Haut gezogen, da es hier unten nicht besonders warm war und die Kälte hatte sich schon seit einer Weile in ihm festgesetzt. Auch wenn er ein Werwolf war, so hatte er momentan kleinen Pelz, der ihn davor schützen würde. Irgendwie kam es ihm vor, als säße er während dem tiefsten Winter in Sibirien. Der einzige Unterschied war, dass kein Schnee fiel.

Seit Stunden wartete er nun darauf, dass entweder Severus oder Magnus auftauchten, aber nichts. Wo waren die beiden?
 

Ein Geräusch erklang und nachdem er seine Ohren gespitzt hatte, wusste er, dass sich zwei Personen näherten. Minuten später erschienen Severus und Magnus, als hätte jemand seinen Wunsch erfüllt.

Leise richtete er sich auf, um ja keine Aufmerksamkeit zu erregen. Das könnte er nun wirklich nicht gebrauchen.

Die beiden hatten nun die Türe zu ihren Räumen erreicht und öffneten. Dabei fiel Remus auf, dass Magnus Parsel sprach. Keine Chance hinein zu gelangen.
 

---
 

Severus ließ sich auf das Sofa fallen und schloss genüsslich die Augen. Sein Partner hingegen stand daneben und schaute auf ihn herunter.

„Was?“, fragte er also und blickte in die grünen Augen.

„Wir wollen ihn doch nicht wirklich da draußen stehen lassen?“

„Warum nicht?“

„Nun, da wäre einmal die Tatsache, dass wir nicht wie Dumbledore sind und dann wäre da noch der Grund, dass er sich erkälten könnte.“

Severus seufzte frustriert.

„Du bist ein Dämon und hast ein Herz für Menschen! Muss ich das verstehen?“
 

Lachend schüttelte Aurelius den Kopf und öffnete das Portrait erneut. Der Gang schien auf den ersten Blick leer, doch er wusste es besser. Davon abgesehen, dass er den anderen anhand seiner Aura spüren konnte, war ein solch lapidarer Unsichtbarkeitszauber leicht zu durchschauen.

„Remus Lupin, zeige dich mir!“, sagte er vernehmlich und wartete einen Moment. Vielleicht dachte der andere auch, dass er einen Scherz machte?

„Ich weiß, dass du da bist. Zeige dich, ich muss mit dir reden.“

Dieses Mal ließ der Werwolf den Zauber fallen und eröffnete somit den Blick auf einen recht niedergeschlagenen Menschen.
 

„Komm, hier ist es zu kalt“, forderte Magnus und reichte dem anderen seine warme Hand, die Remus annahm. Er fragte sich, woher die beiden – oder war es nur Magnus? – wussten, dass er hier unten war?

„Tritt ein und setz dich, gleich bekommst du einen Tee.“

Langsam kam Remus dem nach und setzte sich auf den Sessel, der am dichtesten am Kamin und somit dem wärmenden Feuer stand.

Der Tränkemeister sah ihn mit ausdrucksloser Miene an und er fühlte sich immer unbehaglicher.
 

Die Stimmung legte sich allerdings, als Magnus dem anderen mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlug und ihn tadelte:

„Schau ihn nicht so an, ist ja nicht auszuhalten!“

Dann reichte er Remus die Tasse voller Tee und setzte sich neben seinen Partner, der ihm beleidigte Blicke zuwarf.

Einige Momente schwiegen sie sich an, dann stellte der Werwolf die Tasse auf den Tisch und wartete, was weiter passieren würde. Auch wenn die Stimmung etwas entlastet worden war, so fühlte er sich nicht wirklich wohl.
 

Und dass er sich in ihre Privatsphäre hatte einmischen sollen, beziehungsweise diese verletzen, machte ihm ein noch unangenehmeres Gefühl. Wenn die zwei dahinter kommen würden, dann hätte er wohl ein riesiges Problem, denn Albus hatte verdammt seltsam gewirkt. Es war das erste Mal, dass er den Schulleiter so gesehen hatte und es machte ihm Angst zu wissen, dass der Mann auch so sein konnte. Niemals hätte er das erwartet, nachdem er immer so nett zu ihm gewesen war.

„Remus?“, unterbrach Magnus seine Gedanken und lenkte damit seine Aufmerksamkeit auf ihn.
 

„Ja?“

Stille.

„Was ist?“, versuchte der braunhaarige Mann herauszufinden, was der andere wollte.

„Du musst keine Angst haben und dich auch nicht unwohl fühlen. In Ordnung?“

Es irritierte den Werwolf das zu hören, aber er nickte erst einmal – war bestimmt das, was man von ihm erwartete... Er fragte sich bloß, weshalb der andere das gesagt hatte?

„Remus, wir wissen, weshalb du hier unten bist. Wir kennen deinen Auftrag, den Albus Dumbledore dir erteilt hat.“

Erstarrt schaute Remus ihn an. Das war doch unmöglich!
 


 

Und? Was sagt ihr zu diesem Kapitel? Mir ist während des Schreibens ein Gedanke gekommen, den ich wohl schweren Herzens umsetzen werde...

Bye, Mitani

Neunundzwanzigstes Buch – Klare Sicht

Kein Heiliger
 

Neunundzwanzigstes Buch – Klare Sicht
 

„Remus, wir wissen, weshalb du hier unten bist. Wir kennen deinen Auftrag, den Albus Dumbledore dir erteilt hat.“

Erstarrt schaute Remus ihn an. Das war doch unmöglich!

„Woher?“, fragte er mit krächzender Stimme.

„Wir haben unsere Mittel und Wege. Außerdem einen Vater, der es nicht mag, wenn Unschuldige missbraucht werden, egal auf welche Weise.“
 

Diese Antwort war nicht gerade befriedigend, aber der Werwolf nahm sie hin, er war momentan ohnehin verwirrt.

„Dem alten Kauz passt es nicht, dass ich hier bin, richtig? Ich erinnere ihn zu sehr an Aurelius... Sag, Remus, was denkst du von mir und was hältst du von dem alten Mann dort oben?“

Die wieder aufgenommene Tasse in Remus´ Hand zitterte leicht. Trocken schluckte er, obwohl er eben noch von seinem mittlerweile kalten Tee getrunken hatte. Diese ganze Sache hier war in eine Liga aufgestiegen, in der er nicht spielen konnte.
 

„Erzähle mir worüber du nachdenkst“, bat Magnus diesmal und erhielt einen verzweifelten Blick des Mannes.

„Was ich denke? Ich denke, dass ich langsam wahnsinnig werde! Albus behauptet, dass du gefährlich bist, dass du Severus womöglich irgendwie verflucht hast. Ich schätze, er geht davon aus, dass du zu Voldemort gehörst...“

Magnus lachte leise.

„So? Nun, gewissermaßen hat er ja auch Recht. Aber ich bin eher ein Freund von Tom, als sein Anhänger.“

Remus starrte sein Gegenüber ob dieses offensichtlichen Geständnisses an.

„Rede weiter, mein Lieber. Was denkst du noch? Ich möchte es gerne hören. Und dann werde ich deine Fragen beantworten.“
 

Severus schnaubte wegen dieser Aussage, ließ aber kein Wort verlauten. Eine Sache, die Remus auch komisch vorkam. Waren die beiden also doch nicht verheiratet? Oder bestand die Möglichkeit, dass die Fledermaus unter dem Pantoffel stand?

Magnus brach in lautes Gelächter aus, welches die anderen beiden nicht nachvollziehen konnten. Allerdings keimte in Severus der Verdacht, dass sein Partner mal wieder in anderer Leute Gedanken geschnüffelt hatte.

„Was war denn so witzig, Liebling?“, fragte er also und hob fordernd eine Braue an.

„Ich denke nicht, dass du das wissen willst. Vielleicht erzähle ich es dir nachher.“

Dann wandte sich der Langhaarige wieder an den Werwolf, der sich aufgefordert fühlte weiter zu sprechen.
 

„Ich habe das Gefühl benutzt zu werden. Albus hat eine Seite an den Tag gelegt, die ich noch nie gesehen habe und sie macht einem schon Angst. Und... ich weiß nicht, ob ich euch überhaupt vertrauen kann! Verdammt, ich hab schon viel zu viel gesagt...“

Magnus war aufgestanden und neben den anderen getreten, hatte ihm sogar eine Hand auf die Schulter gelegt.

„Hör zu, Remus, du musst keine Angst haben, dass wir dich an ihn verraten. Ich habe dir vorher schon gesagt, dass wir Toms Freunde sind, demnach also eher Dumbledores Feinde als etwas anderes. Rede ruhig. Wir werden dir zukünftig helfen soweit wir können.“
 

Wieder einmal eine Wendung, die Remus nicht erwartet hatte, aber die Art wie der Snape das zu ihm gesagt hatte, diese Vertrautheit... es ermutigte ihn.

„Danke.“

„Schon gut.“

„Also, was ich sagen wollte war, dass ich das Gefühl habe, dass Albus nicht so ganz der ist, der er vorgibt zu ein. Als ich heute Morgen bei ihm war, da hat er über Werwolfjagd gesprochen, als wäre das etwas Gutes. Dieser Ton, er machte mir wirklich Angst und ich habe schon eine Menge erlebt... Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Mann.“
 

Severus hatte aufmerksam gelauscht und war erstaunt, dass der Flohfänger endlich mal auf den Draht gekommen war.

Wurde auch höchste Zeit, dachte er und stand auf. Der Werwolf hatte natürlich mitbekommen, dass der Tränkemeister den Raum verlassen hatte, aber das war weniger wichtig, denn Magnus war noch anwesend und schien ihm wirklich Antworten geben zu wollen.

„Weißt du, die Angst des alten Mannes ist nicht ganz unbegründet. In der Tat sehe ich nicht einfach nur aus purem Zufall so aus.“

Magnus wartete einen Moment, um das Gesagte wirken zu lassen, dann sprach er weiter:
 

„Du hast mich nach der Verwandtschaft mit Aurelius gefragt, dem Mann, der einst dein Lehrer war. Du erinnerst dich?“

Remus nickte.

„Nun, eigentlich bin ich nicht verwandt mit ihm, sondern ich bin er.“

Das irritierte den Werwolf schon. Wie sollte Magnus ein anderer sein? Oder hatte er vielleicht...?

„Vielsafttrank?“, flüsterte er leise.

„Nein! Remus, mein voller Name lautet eigentlich Aurelius Magnus Slytherin. Ich bin in gewisser Weise niemals gestorben. Ich habe lediglich meinen Zweitnamen benutzt und Severus früheren Nachnamen.“

Wäre der Mann nicht schon gesessen, so hätte es ihn spätestens jetzt umgehauen.

„Das ist nicht...?!“

„Doch, das ist so. Ich als sein Ehemann sollte das wohl wissen, oder?“, schnarrte Severus.
 

Der Vampir war in einen Morgenrock gekleidet wieder im Wohnzimmer erschienen und setzte sich neben Aurelius, der erneut auf dem Sofa saß.

„Aber wenn du nicht sterben kannst oder was auch immer, wieso bist du dann...?“

Ein von Severus ausgehendes Knurren schreckte den Wolf in Remus auf und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag:

„Du bist ein Vampir!“

„Auch schon bemerkt? Blitzmerker, was?“

„Sev, lass das! Er ist schon verwirrt genug!“, schimpfte Aurelius und sah den braunhaarigen Mann wieder an.

„Aber du hast Recht, Severus ist ein Vampir. Und wir waren auch schon verheiratet als wir damals hierher kamen. Das ist aber unwichtig. Du wolltest wissen, wer mich damals tötete?“

Der Gefragte nickte darauf nur, den Blick auf den Tränkemeister gerichtet, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
 

Magnus fiel auf, dass es seinem Schatz Spaß zu machen schien den anderen zu verunsichern.

„Es war Dumbledore.“

Remus keuchte entsetzt auf. Dumbledore? Warum?!

„Ich war ihm im Weg, schließlich war ich kein Heiliger, wie er jedem erzählt hatte und habe auch sonst nicht immer das getan, was er wollte. Tja, da sah er diese eine Schlacht als die ideale Gelegenheit, mich zu beseitigen.“

Remus schüttelte den Kopf. Diese neuen Informationen waren schockierend! Hatte der alte Narr etwa auch die Potters auf dem Gewissen?

„Nein, er hat Lily und James nicht getötet. Das war wirklich Tom. Dazu muss ich sagen, dass ich mir deshalb auch ein klein wenig Schuld gebe... Ich habe mich damals um den Jungen gekümmert und als ich weg war fiel er in ein tiefes Loch. Du musst wissen, er hatte eigentlich keine echten Freunde. Die fand er erst etwas später.“
 

„Und jetzt?“, wollte Remus wissen.

„Was meinst du?“, stellte Severus die Gegenfrage. Seine Stimme ließ den Werwolf wieder an den Vampir denken und sein Blick wanderte misstrauisch zu diesem. Würde der andere ihn anfallen und sein Blut wollen, wenn er unvorsichtig wurde?

„Selbst wenn du mich beobachtest, ich hätte dich schneller im Griff, als du begreifen könntest“, triezte der dunkelhaarige Mann und erntete einen Rippenstoß von Aurelius.

„Dass ihr immer streiten müsst. Ich kann nicht begreifen, dass du Remus genauso ärgern musst wie Sirius!“
 

---
 

Genau dieser Animagus lag gerade ausgepowert neben Tom auf dem Bett und verschnaufte.

„Ich muss sagen, du bist ganz schön anstrengend!“, stellte Sirius fest und keuchte kurz darauf, als der andere den Kopf auf seinen Bauch fallen ließ.

„Anstrengend? Ich? Mit was bist du denn dann zu vergleichen? Vielleicht mit einem transsilvanischen Wirbelsturm an Vollmond?“

Sirius sah auf den anderen runter und legte die Stirn in Falten.

„Sag mal, diesen komischen Sturm gibt es doch gar nicht, oder?“

Tom lachte laut auf, als er diese ernste und dennoch skeptische Stimme vernahm. Es war aber auch zu köstlich, wenn der andere auf seine Scherze hereinfiel.
 

„Ich sollte dich für diesen Scherz bestrafen!“, erklärte Sirius schließlich und tippte den anderen herausfordernd an.

„So? Und wie?“

„Keine Ahnung, ich bin eh zu faul...“, grinste der Animagus zurück und gähnte herzhaft.
 

---
 

Hermine saß in der Bibliothek und hatte sämtliche Bücher über Aufspürzauber und alternativen Methoden auf dem Tisch gestapelt. Dass der Schulleiter und der Orden noch keine Spur von ihrem besten Freund hatte, machte sie geradezu wahnsinnig.

Ron war ihr keine große Hilfe, nach dem dritten Buch war er schon eingeschlafen.

Wie viele der Zauber sie schon ausprobiert hatte, wusste sie nicht mehr, aber es war eine Menge gewesen. Alle mit dem gleichen Ergebnis: Harry Potter war nirgendwo zu finden!
 

Das Mädchen glaubte nicht daran, dass ihr bester Freund unauffindbar war. Egal was ihr diese dummen Zauber für Antworten gaben. Niemals würde sie glauben, was ihr der letzte Versuch für ein Ergebnis gegeben hatte.

Das Ritual hatte lediglich die Aufgabe gehabt sicher zu stellen, dass Harry noch lebte. Aber wie hätte es anders sein sollen, hatte die Antwort ein klares Nein ergeben.

Und das war etwas, das unmöglich sein konnte.

Vielleicht sollte sie zum Schulleiter gehen und ihn dieses Ritual durchführen lassen? Womöglich hatte sie doch etwas falsch gemacht?
 

Ihr erschöpfter Blick haftete an dem Rotschopf, der schnarchend auf dem Buch lag. Die Bibliothekarin hätte das sicher nicht geduldet, aber es war allemal besser als einen mosernden Schreihals um sich zu ertragen, der eh keine Hilfe war.

Langsam stand sie auf, brachte die Bücher an ihre Plätze zurück und griff sich das eine, in dem der Vorgang für das Ritual beschrieben stand. Dann schubste sie ihren rothaarigen Freund an und sagte, dass sie gehen würden.

Verschlafen schlurfte ihr Ron hinterher, bekam nicht wirklich mit wohin sie gingen und fiel kurze zeit später in sein Bett.
 

Hermine selbst lag noch eine Weile wach und hoffte, dass sie den Zauber falsch ausgeführt hatte. Denn ansonsten würde sie es sich wohl nie verzeihen ihm nicht doch geholfen zu haben, egal was Snape dazu gesagt hätte.
 

---
 

Remus starrte Magnus an, der eben mit seinem Mann geschimpft hatte und dabei einen Namen benutzt hatte, den er nur allzu gut kannte.

„Sirius?“, fragte er halblaut nach. Er traute sich gar nicht die Frage lauter zu stellen, aus Angst er habe sich verhört.

Die anderen beiden sahen ihn einen Augenblick lang an, ehe sie verstanden was den Werwolf wohl so verwirrte.

„Sirius...?“, wiederholte Aurelius als müsste er überlegen wo der war.

„Der ist nicht hier!“, kommentierte Severus und grinste zufrieden. Es war schön den Flohfänger zu ärgern, eher noch zu schocken.
 

„Was?!“, entkam es Remus, der jetzt nur noch Bahnhof verstand. Wieso musste dieser Vampir Scherze über seinen toten Freund machen?

„Sirius ist nicht hier, Remus. Genau genommen ist er bei Tom und wird den wohl gerade mal wieder nerven“, lächelte Aurelius und lehnte sich zurück.

„Ja, aber er wird ihn jetzt nur nerven, wenn sie nicht gerade im Bett sind und sich nageln!“, ergänzte Severus seinen Partner und erntete wieder einmal einen vorwurfsvollen Blick.

Der Werwolf starrte die beiden an und wusste nicht, ob er sie verfluchen sollte.

„Er lebt, ehrlich. Genau genommen fiel er durch den Bogen und landete am Arsch der Welt – also bei meinem Vater!“, lachte der Langhaarige und konnte sich nur schwer beruhigen.
 

„Dein Vater? Und Siri ist nicht tot...?“

Aurelius sah den anderen nun einen Moment still an, dann schüttelte er den Kopf.

„Nein, Sirius lebt und ist frecher als jemals zuvor. Anfangs ist Tom vor ihm geflohen, aber mittlerweile verstehen sie sich wunderbar, wie Severus ja zuvor schon treffend formuliert hat.“

„Genau, sie nageln sich!“, wiederholte der Tränkemeister und grinste bei dem Gesicht, das der Werwolf machte.

„Du musst ihn auch noch weiter runter ziehen, oder?“

„Du weißt, ich brauche meine tägliche Dosis Gemeinsein, damit ich erträglich bin?!“

„Tze...“
 

Remus brauchte einige Momente bis er all diese Informationen begriffen und auch verarbeitet hatte.

„Habe ich das richtig verstanden? Sirius ist mit Voldemort zusammen? Sie haben eine Beziehung?“

Aurelius nickte.

„Gut. Und Sirius ist niemals tot gewesen, das war auch richtig?“

„Genau.“

„Und wer ist dein Vater?“

Der Langhaarige sah seinen Partner an, der nur mit den Schultern zuckte. Die Entscheidung, ob er das dem anderen erzählen wollte, würde er ihm überlassen.

„Salazar Slytherin ist mein Vater. Ich bin der Sohn eines Gründers.“

Gut, beschloss der braunhaarige Mann, ab sofort würde er einfach nie mehr aufstehen, dann könnten ihn solche Dinge auch gar nicht umhauen...
 

„Wie dem auch sei, das war noch nicht einmal alles, das es an Neuigkeiten gibt.“

Fragend zog Remus eine Augenbraue nach oben, was sehr an Severus denken ließ. Aurelius musste grinsen.

„Zuerst interessiert mich, ob der Orden eigentlich noch nach Harry Potter sucht?“

Das ließ den Werwolf hellhörig werden.

„Warum? Wisst ihr etwa, wo er ist?“, fragte er hoffnungsvoll.

Severus schnaubte nur verächtlich, was für den Mann so viel hieß wie: Natürlich, was denkst du denn?

„Selbstverständlich wissen wir das. Und es ist amüsant den Orden dabei zu beobachten, wie er sich vergebens abmüht“, grinste Aurelius wieder einmal und Remus wurde erneut klar, dass er wirklich in einer andere Liga stand.
 

„Was soll das heißen? Er ist doch nicht...?“, wollte er sehr besorgt wissen. Was, wenn der Junge tot war? Nein, daran wollte er nicht denken! Er hatte seinen Freunden damals versprochen sich um Harry zu kümmern, wenn ihnen oder Sirius etwas zustoßen würde und das würde er auch tun so gut er konnte.

„Er ist gewissermaßen schon tot. Aber du musst dir keine Sorgen machen, denn es ist nur ein symbolischer Tod.“

„Wie meinst du das?“

Der Silberhaarige lehnte sich zurück und legte dabei einen Arm um Severus, der sich das gefallen ließ.
 

Remus beobachtete das, wurde aber sogleich wieder aus seinen Gedanken gerissen.

„Harry Potter war niemals wirklich existent, wenn man es so will“, erklärte der Langhaarige.

Der Werwolf wusste nicht welchen Schluss er daraus ziehen sollte und lauschte weiter.

„Aber wenn er nicht da war, wer war dann Harry? Oder... ich begreife das nicht!“, gestand Remus und schüttelte verzweifelt den Kopf.

„Als ich damals starb, das heißt mein Körper, wurde ich nicht viel später nach dieser Schlachterei wiedergeboren. Natürlich nicht mit der Erinnerung und der kompletten Kraft, und noch viel weniger als ich selbst.“

Remus starrte den anderen an und in seinem Kopf entstand eine wage Ahnung, was Aurelius Magnus Slytherin ihm damit sagen wollte...
 


 

So, hier endet dieses Kapitel. Was sagt ihr dazu, dass Remus nun eingeweiht ist? Ich bin gerade noch am Überlegen, ob er Sirius treffen soll...

Bye, Mitani

Dreißigstes Buch – Dumbledores Missfallen

Kein Heiliger
 

Dreißigstes Buch – Dumbledores Missfallen
 

Remus starrte den anderen an und in seinem Kopf entstand eine vage Ahnung davon, was Aurelius Magnus Slytherin ihm damit sagen wollte...
 

Minutenlang sahen sich die beiden an und Remus wagte es nicht, den Blick abzuwenden. Er hatte Angst etwas zu verpassen, sollte er es doch tun.

„Ich wurde als Harry James Potter geboren. Die Geschichte, Harry sei von Toms Todessern entführt worden, ist nur eine Farce, um den Schulleiter abzulenken.“

Der Werwolf schüttelte den Kopf und seufzte auf. Hatte er also doch in die richtige Richtung gedacht!

„Und der hat das einfach so gefressen?“

„So wie es aussieht, ja. Natürlich wird er weiter suchen, aber etwas finden? Er weiß ja auch nicht, dass Sirius vor ein paar Wochen hier in Hogwarts gewesen ist.“
 

---
 

Hermine hatte das Büro des Schulleiters erreicht und das Buch fest unter den Arm geklemmt. Sie wollte ihren besten Freund retten, das bedeutete, sie musste den Schulleiter um Hilfe bitten. Ron hatte sie nicht mitgenommen, immerhin hatte sie nicht vor, ihm Hoffnung zu machen und sie dann wieder zu zerstören.

Entschlossen klopfte sie laut an die Tür vor sich und erhielt nur Sekunden später ein „Herein“
 

„Ah, Ms. Granger!“, lächelte der Schulleiter sie gütig an und deutete dem Mädchen sich zu setzen. Nervös legte sich Hermine das Buch auf den Schoß, nachdem sie sich gesetzt hatte.

„Was kann ich für Sie tun, Ms. Granger?“

„Also, ich habe in der Bibliothek nachgeschlagen, weil ich nicht glauben kann, dass Harry spurlos verschwunden ist. Und ich habe hier einen Ritualzauber gefunden, der vielleicht hilfreich wäre.“

Der Schulleiter sah das Mädchen über die Ränder seiner Brille an und schien sehr interessiert. Also erzählte Hermine weiter und bemerkte dabei nicht, dass der Mann vor ihr ganz anderes dachte.
 

»Wenn wir den Jungen so finden, haben wir vielleicht keine Chance ihn wieder auf unsere Seite zu bekommen«, überlegte er.

»Sollte dem wirklich so sein, dann müssen wir ihn schnellstmöglich aus dem Weg räumen«, führte er seine Gedanken weiter und nickte Hermine zu.

„Versuchen wir es also?“, fragte sie erfreut, nachdem sie die Geste gesehen hatte. Da der Alte aber nicht zugehört hatte, wusste er auch nicht, was sie ihm gesagt hatte. Aber das wäre sicher nicht wichtig, denn er würde das Ritual natürlich vorher sorgsam studieren.

„Natürlich werden wir es versuchen. Vielleicht ist das die Lösung, die wir gesucht haben!“, lobte er die Schülerin.

„Lassen Sie mir das Buch da, ich werde mir alles ansehen. Ich sage ihnen, wann wir das Ritual versuchen werden, einverstanden?“

Glücklich nickte Hermine und stand auf, lächelte noch einmal und verließ mit einem Gruß das runde Büro.
 

---
 

„Er war hier?!“, rutschte es Remus ungläubig raus.

„Ja, er war ein wenig unmotiviert und es ging ihm nicht besonders gut, also habe ich Vater ihn hierher bringen lassen.“

Der Werwolf nickte verstehend und lehnte sich zurück. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass sich Severus bewegte und seine Aufmerksamkeit galt augenblicklich dem Vampir. Mit Argusaugen beobachtete er den Tränkemeister und achtete darauf, dass er ihm nicht näher kam.

Aurelius lachte darüber und stieß wieder einmal seinen Partner an, der wirklich einen Spaß an seinem Verhalten hatte.
 

„Keine Angst, er wird schon nicht beißen!“, beruhigte er wieder einmal und küsste Severus auf die Wange.

„Da fällt mir ein, dass du mal wieder trinken solltest. Du musst etwas nachholen, nicht?“, wandte der Langhaarige sich an Severus, der nur abwinkte. Allerdings ließ sich sein Partner davon nicht abhalten. Er kannte den Vampir schon lange genug und wusste, wann diesem Blut fehlte. Also griff er in den Nacken des Professors und sorgte dafür, dass sein Kopf auf seinem Schoß zum Liegen kam. Dann zog er den Ärmel zurück und drückte sein Gelenk an den Mund des anderen.

„Trink!“, befahl er nur.
 

Fasziniert sah Remus zu wie Severus seinen Mund öffnete, einmal über die Stelle leckte, an der man deutlich eine blaue Vene erkennen konnte und dann hinein biss.

Aurelius, auf dessen Schoß der Kopf des anderen noch immer lag und von ihm trank, redete weiter als wäre nichts. Ein absolut fesselndes und zugleich absurdes Bild.

„Tut das nicht weh?“, fragte Remus leise.

„Nein, warum?“

„Es sieht nicht schmerzfrei aus so scharfe Zähne in den Arm gehauen zu bekommen.“

Der Silberhaarige grinste.

„Keine Sorge, es ist alles bestens.“
 

---
 

Tom saß mit Lucius am Tisch und besprach irgendeinen Plan. Beide waren froh, dass Sirius Black noch schlief, denn der würde sicherlich wieder nur stören, wie er es immer tat, wenn er bei solchen Treffen anwesend war.

Allerdings hielt diese angenehme Stille, die nur von ihren Stimmen gebrochen wurde, nicht lange an.

Es erklang ein Klirren, Poltern und Fluchen, ehe sich die Tür öffnete und der Animagus eintrat. Seine Haare hingen ihm verwuschelt ins Gesicht und eine kleine Schramme zierte seine linke Wange.

„Was hast du wieder zerstört?“, fragte der Dunkle Lord, der ohne aufzusehen wusste, wer angekommen war.
 

„Nichts von Bedeutung“, entgegnete Sirius und schlenderte zu Tom, ließ sich dort auf dessen Schoß nieder und seufzte zufrieden.

„Außerdem finde ich es nicht nett, dass du mich mit einem Schlafzauber belegst!“

„Wenn das nun mal der einzige Weg ist, eine Besprechung zu halten, bei der du nicht ständig reinredest...“

Der dunkelhaarige Black setzte einen Schmollmund auf und sah den anderen an. Doch als das nichts brachte, ließ er auch noch seine Lippen beben und Tom seufzte ergeben.

„Okay, aber sei still!“

Sirius grinste glücklich und spitzte die Lippen.

„Du treibst es auf die Palme, Siri“, erklärte Tom und küsste den anderen kurz, ehe er sich wieder dem blonden Mann zuwandte, der dem Ganzen nur mit Fluchtgedanken hatte zusehen können.
 

---
 

Es waren ein paar Tage vergangen und Magnus saß vor seiner Klasse.

„Ich hatte euch in der letzten Stunde gebeten, dass ihr euch ein paar Gedanken macht. Da es zu den Hausaufgaben gehörte, hoffe ich, dass ihr das getan habt.“

Die Schüler und Schülerinnen sahen ihren Professor an und bei einigen bemerkte man, dass sie unsicher waren.
 

„Schwarz – Weiß; Eine Medaille“, sagte er.
 

Erwartungsvoll schaute der Mann in die Runde und erhielt Schweigen. Es war wirklich schrecklich, dass Kinder in diesem Alter nicht mal annähernd eine Idee davon hatten, was das bedeuten könnte.

„Ihr habt wirklich keine Ahnung, nicht einmal eine Idee?“

Vorsichtig hob sich die Hand eines Mädchens. Wie nicht anders zu erwarten war es Hermine, die sich meldete. Ergeben nahm Magnus sie dran.

„Ja, Ms. Granger?“
 

„Nun, eine Medaille hat zwei Seiten. Und ich denke, dass Sie damit sagen wollten, dass Schwarz und Weiß zu derselben Medaille gehören.“

Magnus klatschte in die Hände und die Kinder sahen ihn an, als wäre er wahnsinnig geworden.

„Aber Professor, die schwarze Seite ist böse!“, rief ein Junge und erntete augenblicklich böse Blicke von seinem Lehrer.

„Und die Weißen sind heilig?“, fragte er mit ironischem Unterton. Der Gryffindor zuckte zusammen und Draco fühlte sich irgendwie gut, weil ausgerechnet der ehemalige Potter so redete.

„Also, nicht heilig, aber sie versuchen wenigstens die Menschen zu beschützen“, versuchte sich der Schüler zu rechtfertigen und hoffte, dass er dieses Mal nicht wieder den Professor auf sich wütend machte.
 

„So? Und du nimmst an, dass die Zauberer auf der schwarzen Seite nicht versuchen Leben zu beschützen? Ihr eigenes zum Beispiel und das ihrer Familien und Freunde?!“

Betretenes Schweigen herrschte und Magnus sprach weiter:
 

„Lasst euch eines gesagt sein: schwarze und weiße Magie können nicht ohne einander existieren! Der Unterschied zwischen den beiden Arten ist lediglich der, dass die schwarze Magie stärker ist als die weiße und deshalb Angst verbreitet. Nicht viele Hexen und Zauberer sind dazu in der Lange die dunkle Magie richtig zu beherrschen oder sie gar zu erlernen. Und das ist es, was ihnen Angst macht. Das Unverständnis!“
 

Die Klasse hatte an den Lippen ihres Professors gehangen und den Ernst hinter seiner Stimme gehört.

„Und weil dieses Unverständnis herrscht, versuchen die weißen Hexen und Zauberer die schwarzen Magier zu vernichten. Oder sagen wir nicht vernichten, sie wollen dafür sorgen, dass diese Art der Zauberei nicht mehr praktiziert wird. Sicher, es werden Menschen getötet, aber doch nur, weil es nicht genügend Toleranz gibt.“
 

Untereinander tuschelnd hatten die Schüler begonnen darüber zu diskutieren und wurden erst still, als die Türe geöffnet wurde und der Schulleiter eintrat.

„Entschuldigen Sie, ich dachte, ich schau mal rein“, sagte er und schloss die Tür, ehe er ans Ende des Raumes ging.

Magnus folgte dem alten Mann mit finsterem Blick und ignorierte ihn schließlich. Er würde sich nicht von seinem Unterricht abhalten lassen.
 

„Es geht aber noch weiter!“, erklärte er und augenblicklich hatte er wieder die Aufmerksamkeit aller auf sich.

„Was denkt ihr, warum die magischen Wesen die Zauberer und Hexen hassen?“

Stille, dann hob sich die Hand eines Mädchens aus Slytherin.

„Ja, bitte?“

„Weil sie gejagt werden?“

„Sehr gut, das ist ein wunderbares Beispiel. Werwölfe werden gejagt, Vampire ebenfalls, wenn man einen entdeckt. Riesen werden gemieden, weil sie primitiv und gewalttätig sind. Ich denke, von euch hat noch niemand einen Riesen aus der Nähe gesehen? Sie sind überhaupt nicht dumm! Die Menschen denken das lediglich, weil sie es so sehen wollen und die Gewalt, die ihnen die Riesen entgegen bringen resultiert aus der Schlachterei, die vor ungefähr vierhundert Jahren stattfand.“
 

Albus räusperte sich, als kurz Schweigen eintrat und Magnus wusste, dass ihm missfiel, was er hier erzählte. Aber er sah den alten Mann nur an und grinste.

„Würden Vampire und Werwölfe beispielsweise in die Gesellschaft integriert werden, hätte man keine Probleme. Ein Vampir überfällt nicht wahllos Menschen, nur um sie aus Spaß zu töten! Und nicht jeder Werwolf heißt Fenrir Greyback, der selbst als Mensch Gefallen daran findet, Menschenfleisch zu fressen. Außerdem gibt es mittlerweile eine wunderbare Erfindung, die es von diesem Fluch betroffenen Menschen ermöglicht, sich in einen harmlosen Wolf zu verwandeln. Aber das wird nicht veröffentlicht!

Die weiße Seite will die schwarze Seite unterdrücken, vergisst dabei aber, dass sie ein Gegenstück braucht. Und so ist es überall. Selbst hier.
 

Gryffindor und Slytherin beispielsweise, könnten sich als solche Gegenstücke sehen. Alle wollen gleich behandelt werden, aber niemand macht den Anfang. Wie wäre es, wenn ihr hier mit euren Mitschülern beginnt und euer den anderen überlegenes Wissen, das ihr nun habt, dann nach draußen tragt?

Ihr könntet ein Teil eines großen Ganzen werden, ihr könntet dazu beitragen, dass sich die Welt verändert! Würdet ihr euch nicht gut fühlen, wenn ihr sehen könntet, dass die Welt auf einmal schöner und lebenswerter ist?

Und ihr könntet sagen: Ich habe dazu beigetragen!“
 

Damit erscholl die Klingel zum Stundenende. Doch niemand regte sich. Noch immer starrten ihn seine Schüler an.

Die Faszination konnte man ihnen anmerken und auch, dass sie zu denken begannen. Vielleicht, so hoffte der Professor, hatte er soeben einen Stein in die richtige Richtung gesetzt...

„Ihr dürft jetzt übrigens gehen!“, lächelte er schließlich, als die Kinder noch immer keine Anstalten machten sich zu bewegen.

Und dann war der Bann plötzlich verschwunden und die Schüler packten in Gedanken versunken ihre Sachen zusammen.
 

Als die Schüler aus dem Klassenraum waren, erhob sich der Schulleiter und schritt langsam mit erhobenem Kopf nach vorne. Magnus stand noch immer vor dem Pult und sah dem Mann entgegen. Hatte der Greis Hoffnung ihm Angst einzujagen, so war dies vergebens.

„Was kann ich für Sie tun, Schulleiter?“, fragte der Langhaarige neutral, als wäre er sich keiner Schuld bewusst. Und genau genommen war dem auch so.

Schließlich hatte er den Menschen nur beigebracht, was wirklich in der Welt vor sich ging. Ja, vielleicht hatte er ihnen sogar die Augen geöffnet?
 

„Wie kommen Sie dazu den Schülern solche Märchen zu erzählen?“, erklang die Stimme des Weißbartes. Sie war keinesfalls nett und freundlich oder gar fragend. Viel mehr glich sie einer Eisschicht, die sich in dem Raum ausbreitete.

„Ich weiß nicht, welches Märchen Sie meinen?!“

„Von wegen, die schwarze Seite würde nur gegen uns kämpfen, weil wir sie unterdrücken!“

Magnus sah den alten Mann an und schüttelte den Kopf.

„Dass Sie das nicht verstehen, war mir von vorne herein klar. Sie sind verblendet und wollen nicht einsehen, dass es nicht nur Weiß und Schwarz gibt. Ihnen ist es wichtig eine hohe Stellung in der Zaubererwelt zu haben und diesen Posten erst zu verlassen, wenn sie sterben. Wobei Sie wohl genauso nach der Unsterblichkeit streben wie Sie es Voldemort unterstellen, nicht wahr?“
 

Der Direktor der Schule ballte die Hände zu Fäusten und sein Gesicht verhärtete sich.

„Wagen Sie es nie wieder solchen Unsinn in meiner Schule zu unterrichten! Ihnen sollte klar sein, dass ich Sie entfernen werde, sollten Sie es dennoch wagen!!“

Magnus blieb ruhig und unbeeindruckt, schaute dem Mann einfach nur hinterher, als er die Tür öffnete und die davor stehenden Schüler erblickte, die ihn mit offenem Entsetzen ansahen.

Dann rauschte der Weißbart an der Gruppe vorbei und hinterließ große Verwirrung. Der Silberhaarige bemerkte erst als der andere weg war, dass es die Klasse war, die er eben noch unterrichtet hatte.
 

„Professor?“, erklang die Stimme von Draco Malfoy. Hinter ihm hatte sich der Rest versammelt – scheinbar fungierte er als Redner.

„Sie werden uns doch nicht verlassen?“

Und als er so in die hoffenden Gesichter blickte, musste er lächeln. Scheinbar hatten sie verstanden, was er ihnen erklärt hatte und würden versuchen sich und ihre Umwelt zu verändern.

Außerdem, alleine die Tatsache, dass der Schulleiter es wagte diese altehrwürdigen Mauern als die Seinen zu bezeichnen war schon eine Beleidigung und er würde dafür sorgen, dass er das auch zu spüren bekäme.
 

Aus seinen Gedanken auftauchend blickte er die Schüler an und antwortete:

„Nein, niemand kann mich aus dieser Schule vertreiben. Nicht einmal Dumbledore. Das weiß er nur noch nicht!“
 


 

So, das war es für heute. Das ist jetzt das dreißigste Kapitel, wie viele es noch genau werden, weiß ich nicht, aber dafür, was noch so passieren soll.

Mal schauen! Aber was sagt ihr denn hierzu?

Bye, Mitani

Einunddreißigstes Buch – Das Ritual

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zweiunddreißigstes Buch – Er lebt!

Zweiunddreißigstes Buch – Er lebt!
 

So von Wahnsinn gefüllte Augen hatte er noch nie gesehen!

Und es war wohl logisch, dass ihn sein Weg in die Kerker führte, um dort auf Severus und Magnus zu warten, denen er mitteilen wollte, was soeben passiert war.
 

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Remus saß für mindestens eine Stunde vor der Tür zu den Räumen der beiden, bis eben jene kamen.

„Was machst du hier?“, erkundigte sich Magnus und legte den Kopf schief. Dass der Werwolf so schnell wieder hier auftauchen würde, hatte er nicht gedacht.

„Aber komm erst mal mit rein“, meinte er dann und zischte dem Portrait das Passwort zu. Severus und Remus folgten dem Silberhaarigen und setzten sich kurz darauf an den Kamin.

Eine Kanne Tee erschien neben Tassen vor ihnen auf dem Tisch und verströmte seinen Duft.
 

„Ich war eben noch beim Schulleiter…“, begann Remus, unterbrach sich bei dem Gedanken, als er an den wahnsinnigen Blick zurückdachte. Ein kalter Schauer rann ihm über den Rücken, dann aber richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden anderen.

„Es war erschreckend, wirklich. Niemals zuvor hatte ich Angst vor Dumbledore, aber gerade vorhin… Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich das nicht einmal mir selbst abkaufen, aber der Mann ist verrückt geworden!“

Beruhigend nickte Magnus und lehnte sich auf dem Sofa zurück.

„Wir glauben dir jedes Wort, keine Angst. Aber was hat er denn gesagt?“

Remus sah den Langhaarigen an und erzählte knapp, dass der Schulleiter vermutete, Magnus Snape wäre ein hinterhältiger Bösewicht, der Severus verflucht hatte.
 

Der Vampir und sein Partner brachen in heiteres Gelächter aus und konnten sich nur schwer beruhigen. Der Werwolf hingegen starrte die beiden einerseits erschreckt, andererseits fasziniert an. Nicht zuletzt, weil er Severus Snape noch nie hatte so lachen sehen. Jeder kannte sein höhnisches oder zynisches Mundverziehen, aber eben nicht dieses ehrliche, herzhafte Lachen, das tief aus ihm heraus kam.

„Wie dem auch sei, Remi, ich habe Sev bestimmt nicht verflucht. Und dass Albus das annimmt… Vielleicht hat er Angst, dass ihm sein Giftmischer wegläuft?“

„Äh…? Wie meinst du das?“

„Ganz einfach…“, antwortete Severus für seinen Partner.

„…Albus lässt mich gelegentlich auch Gifte brauen. Und du glaubst doch nicht, dass er die nur als Sammlerstücke gebraucht, oder?“

„Ihr wollt mir sagen, dass er damit Menschen ermordet?!“, entkam es dem wirklich schwer belasteten Lupin.

„Ganz genau das“, bestätigte Magnus jedoch nur.
 

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Hermine Granger, ihres Zeichens Leseratte mit Abzeichen und sämtlichem anderen Klimbim, las den gerade erhaltenen Brief nun zum vierten Mal. Sie konnte nicht glauben, dass der Schulleiter vielleicht doch schon eine Möglichkeit gefunden hatte, wie das Ritual Harrys Aufenthaltsort preisgeben können würde.

Ronald, der neben ihr saß, so wie zumeist, sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Was bist du denn so begeistert? Kommt ein neues Buch raus?“, fragte er also und kassierte dafür eine Kopfnuss, deren Einhandlung er nicht begriff. Hatte er etwas Falsches gesagt?

„Nein, du Dummkopf, es kommt kein Buch raus! Das hier ist noch viel besser!!“

Aufgeregt sprang die Gryffindor von ihrem Platz und warf das Pergament in den Kamin, ehe sie sich auf den Weg zum Büro des Rektors machte.
 

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Albus Dumbledore hatte die benötigten Utensilien bereits auf seinem frei geräumten Schreibtisch vorbereitet und saß nun mit aneinander gelegten Fingerspitzen in seinem Sessel. Seine Gedanken kreisten irgendwo in viertausend Metern Höhe, so dass er das Klopfen und anschließende Eintreten seiner Lieblingsstreberin nicht bemerkte.

„Professor?“, riss ihn dann aber die Stimme Hermines aus den Sphären seines Wahnsinns und sein Blick richtete sich auf die Schülerin.

„Schön, dass Sie gleich gekommen sind, Ms. Granger“, lächelte er ihr zu und erhob sich von seinem Platz.

„Können wir gleich anfangen, Professor? Ich kann kaum erwarten, was das veränderte Rezept bewirkt!“
 

„Natürlich. Kommen Sie näher.“

Hermine tat was man ihr sagte und stellte sich direkt vor den Schreibtisch, konnte so das Pergament, den Kelch, aber auch noch eine kleine Phiole mit einer anderen Flüssigkeit entdecken, die sicher kein Blut war.

Ihre Augen waren auf das Geschehen geheftet, das darin bestand, dass der Rektor die Phiole entkorkte, den Inhalt in den Kelch goss und dann mit Blut auffüllte. Anschließend sprach er den Ritualspruch und tauchte das Pergament hinein, das sich sofort voll sog und einmal aufleuchtete, ehe Albus es wieder in die Hand nahm.

Dies war nun der Augenblick, der entscheidend sein würde.
 

Langsam entrollte der Schulleiter das Papier und las. Sein Gesicht hellte sich auf und das Mädchen wusste, es konnte nur etwas Gutes sein.

„Wie mir scheint, hat die Veränderung tatsächlich dazu geführt, dass wir herausfinden konnten, ob Harry noch lebt. Und das tut er definitiv!“

Hermine konnte nicht anders als zu jubeln. Sie war einfach überglücklich, dass ihr bester Freund noch lebte und sie jetzt vielleicht eine Chance hatten ihn zu retten.

„Ja, das ist in der Tat ein Grund zur Freude, Ms. Granger. Und ich bin mir sicher, ihre Freunde werden das genauso sehen. Aber wir sollten dennoch einen dritten Versuch starten, nachdem ich noch eine Kleinigkeit verändert habe. Ich schätze, dass wir so seinen Aufenthaltsort finden können. Ich brauche etwas sehr persönliches von ihm. Ein Haar beispielsweise oder die Zahnbürste. Wenn Sie mir das mitbringen könnten?“
 

Das Mädchen sah den Mann vor sich überrascht und gleichzeitig verwirrt an. Wofür brauchte man denn das?

„Ich möchte versuchen den Ort seines Aufenthaltes anhand seiner DNA zu lokalisieren. Also?“, meinte er beifügend, als hätte er ihre Gedanken gelesen – was er zweifelsohne auch getan hatte, nur, dass Hermine das nicht bemerkt hatte.

Die Schülerin nickte kurz, dann lächelte sie und bedankte sich, ehe sie begeistert und voller Tatendrang die Gänge netlang stürmte.
 

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Draco Malfoy, seines Zeichens begehrtester Junggeselle Hogwarts´ - nach Harry Potter – und Prinz von Slytherin, war auf dem Weg in Richtung Eulerei. In seiner Jackentasche steckte wieder einmal ein Brief an seinen Vater, mit dem er selbigen bestimmt verrückt machen würde. Aber das war eben die Strafe, wenn man einem Malfoy seine Rache vorenthielt oder einfach nur die Wahrheit. Man belog Malfoys nicht, das war ein ungeschriebenes Gesetz, genau wie dieses:

Ein Malfoy durfte weder geschlagen, getreten, gedemütigt, eingesperrt oder untergraben werden, geschweige denn sein Stolz verletzt.
 

Woher hätte er auch ahnen sollen, dass die nervigste aller Gryffindors, die zudem auch noch ein Schlammblut war, ausgerechnet DAS nicht wusste?!

So kam es also wie es kommen musste:

Hermine Granger rannte überglücklich durch die Gänge und bemerkte so nicht den Malfoy – der wie schon erwähnt, durch sämtliche ungeschriebene Gesetze geschützt war - der ihr entgegen kam. Es war nur eine Frage von Sekunden, bis der Blonde, der unter der Schülerin begraben worden war, laut schreiend einer Furie Konkurrenz machen würde.
 

„SCHLAMMBLUT!!!“, schrie er auch schon und war in einer Laune, in der man ihm nicht freiwillig über den Weg laufen wollte. Er war sich sicher, dass seine Stimme jegliche anderen Mitschüler vertrieben hätte, aber nicht die hier. Das Mädchen sah ihn einfach nur verpeilt an, dann grinste sie plötzlich und sprang auf.

„Er lebt!“, rief sie ihm nur zu und dann war sie auf und davon.

Zurück blieb ein sich missachtet und misshandelt fühlender Draco, der nicht verstand, was eben wirklich passiert war. Warum hatte die denn so gegrinst?

Nahmen die Löwen neuerdings Drogen?

Vielleicht verteilte Dumbledore ja welche? Ja, das musste es sein! Das würde auch erklären, weshalb der immerzu fröhlich in die Welt grinste…
 

---
 

Dennoch hatte Lucius einen Brief von seinem Sohn bekommen und war wieder einmal dabei sich die Haare zu raufen. Was stellte der Bengel auch für Fragen!

Aber es war doch amüsant gewesen, dass nicht nur sein Sohnemann den ganzen Spaß gehabt hatte, denn er hatte noch eilig ein ellenlanges Gezeter darunter gesetzt, dass man Schlammblüter anleinen müsse.

Davon redete er ja schon immer, aber wer hörte schon auf Lucius Malfoy?
 

Keiner – eben!!!
 

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Ron begegnete seiner Freundin auf dem Weg zur Großen Halle. Sie schien ausgelassen wie noch nie und sprang ihm im wahrsten Sinne des Wortes in die Arme.

„Er lebt!“, trällerte sie glücklich und schlang die Arme um seinen Hals, vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter und lachte wie von Sinnen. Der Rothaarige hatte keinen Schimmer, was er dazu sagen sollte und wartete, bis sie sich beruhigt haben würde.

Wann das allerdings der Fall wäre, wusste er nicht und so schleppte er sie einfach mit in die Halle.
 

Dort angekommen, setzte er sich mit Hermine hin und wurde natürlich sofort von seinen Mitschülern ausgefragt. Es kam immerhin nicht alle Tage vor, dass die Vorbildschülerin in ihrem Haus so ein eigentümliches Verhalten an den Tag legte.

„Ich hab keinen Plan, echt! Die benimmt sich schon seit einer Weile so. Ich glaube, das ist wegen… na ja, wegen Harry…“, antwortete der Rothaarige und seufzte traurig. Die anderen senkten betreten den Blick, wurden aber sogleich wieder aus ihren trüben Gedanken gerissen, als Hermine die Stimme erhob:
 

„Harry lebt!! Dumbledore kann das bestätigen!“

Entgeistert über diesen dummen Witz starrten die Schüler des Hauses Gryffindor zu dem Mädchen und waren sich nicht sicher, ob sie ihr glauben sollten.

„Es stimmt, er hat gesagt, ich soll es euch erzählen! Harry lebt und bald wissen wir auch wo er ist!“

Sie hatte während ihrer Worte die Faust auf den Tisch geschlagen, um ihren Worten mehr Glaubhaftigkeit zu verleihen. Und langsam schien es zu wirken, denn die Schüler grinsten einer nach dem anderen und dann brach der gesamte Tisch in Jubelgeschreie aus, nachdem die Neuigkeit die Runde gemacht hatte.
 

---
 

Unterdessen hatte Remus wieder einmal im Büro des Schulleiters zu erscheinen. Etwas, das er äußerst ungern tat. Aber er musste, das war ihm klar. Allerdings fragte er sich, warum er zu ihm sollte, war er doch erst gewesen…

So klopfte er, als er vor der Tür stand und trat ein, nachdem er die Aufforderung erhalten hatte.
 

„Remus, mein Lieber, ich habe da ein Gerücht gehört“, begann der alte Mann und musterte den Werwolf auffällig genau. Das war etwas, was der Braunhaarige nicht von Albus kannte und es behagte ihm absolut nicht. Und er wusste, er musste seine Gedanken verbergen, wenn er nicht wollte, dass der Rektor etwas von seinem Verhältnis zu Severus und Magnus erfuhr.

„Was ist das für ein Gerücht?“

„Die Geister haben mir erzählt, dass du dich mit Severus und seinem so genannten Mann unterhalten hast. Stimmt das?“
 

Gut, er wusste, er saß in der Patsche. Aber wer konnte schon ahnen, dass sich die Geister so benutzen ließen? Gut, Peevs war da vielleicht eine Ausnahme, der tat nur, was für ihn lustig war, aber die anderen? Man hätte annehmen sollen, dass gerade die es besser wüssten. Scheinbar hatte er sich da geirrt.

„Nun ja, sie haben mich bemerkt, was sollte ich anderes tun, als mich zu zeigen?“, versuchte er sich also erst einmal in eine andere Lage zu bringen.

„Wie konnte das passieren? Man sollte annehmen, dass du besser bist!“, entgegnete der Weißbart mit ruhiger, aber sehr ernster Stimme. Ein Zeichen, dass er wirklich böse war. Aber noch hatte er sich unter Kontrolle, das war etwas, das Remus einigermaßen beruhigte.
 

Dennoch, er musste auf der Hut sein, der Schulleiter konnte jeden Augenblick einen Fluch auf ihn aussprechen und dann? Würde er sich wehren können? Albus war ein sehr alter, aber dafür auch mächtiger Zauberer, das bedeutete, seine Flüche waren nicht gerade schwach.

„Ja, vielleicht… Es ist ja nicht so, dass ich das geplant habe! Außerdem hätte man davon ausgehen können, dass Severus in der Umgebung seiner Räume Schutzzauber anbringt, damit er weißt, ob sich jemand nähert. Und wie hätte ich die so schnell alle finden sollen?“

Remus unterbrach sich einen Moment, dann fuhr er fort:

„Aber du hättest sie doch bemerken müssen, oder? Ich meine, du bist der Schulleiter, du müsstest darüber informiert sein!“
 

Als der Werwolf das letzte Wort gesprochen hatte wusste er, dass er lieber nichts hätte sagen sollen. Albus in seinen Fehler mit einzukalkulieren war wirklich dumm gewesen. Scheinbar kochte der alte Mann nun noch mehr.

„Was bildest du dir ein?! Ich tue schon so viel für die Zauberwelt, da kann ich nicht auch noch solche Kleinigkeiten beachten!“

Sämtliches Glas in der Umgebung zerbarst und fügten dem Braunhaarigen einige Schnitte zu. Nichts Ernstes, mit den richtigen Tränken schnell geheilt, aber dennoch, es war ein Beweis für die Wut des alten Mannes.

„Entschuldige, du hast Recht!“, versuchte Remus ihn zu besänftigen, aber es wollte wohl nicht so recht klappen.

„Raus mit dir!!“, brüllte Albus daraufhin nur und richtete seinen Zauberstab auf den Werwolf:

„Crucio!“
 

Die Tür knallte gerade ins Schloss, als der grüne Fluch in das Holz selbiger krachte und ihn vor den Schmerzen bewahrte.
 

---
 

Als Draco Malfoy am folgenden Morgen in die Große Halle kam, herrschte ein ungewohntes Klima. Viele tuschelten, andere redeten laut gestikulierend und die nächsten schrieen quer über den Tisch oder durch die Halle:
 

„Potter lebt!!“
 

Alle wussten es, nur er war mal wieder ausgeschlossen worden. Außerdem, seit wann war das denn bekannt? Warum hatte ihm Blaise nichts gesagt? Und Theo? Der war doch so heiß auf Potter!

Moment! Er wusste doch, dass der lebte, warum regte er sich eigentlich auf? Ja, er hatte es vor allen gewusst…

Mit einem hämischen Grinsen setzte er sich auf seinen Platz und beobachtete das Verhalten der anderen Schüler. Es war doch wirklich zu drollig, wie die sich freuten. Noch hatten sie ja keine Ahnung, dass ihr gerühmter Held mit dem Dunklen Lord per Du war!

Das würde wohl noch schneller als Lauffeuer durch die Schule und dann durch das Land gehen, als das hier.
 

Blaise musterte seinen besten Freund von der Seite und fragte sich, warum der andere so grinste. War etwas passiert, von dem er noch nichts wusste?

„Draco, was ist passiert, dass du so grinst?“
 

„Oh, ich frage mich nur gerade, ob der Tagesprophet ein Sonderblatt drucken wird?“
 


 

Sorry für die lange Wartezeit, aber ich war in letzter Zeit in keiner so guten Verfassung und musste mich erholen.

Hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat.

Bye, Mitani

Dreiunddreißigstes Buch – Verlust

Kein Heiliger
 

Dreiunddreißigstes Buch – Verlust
 

„Oh, ich frage mich nur gerade, ob der Tagesprophet ein Sonderblatt drucken wird?“
 

---
 

Als Severus und Magnus die Große Halle betraten, wunderten sie sich schon etwas über diese gute Stimmung, aber sie fragten nicht danach. Vielleicht wäre das auch förderlich für den Unterricht. Immerhin müssten sich die Schüler dann besonders begeistert ans Werk machen, oder? Wobei, je nach dem, weshalb sie so gut gelaunt waren, würden sie eventuell noch weniger Motivation für den Unterricht haben.

Es war wirklich traurig…
 

Als sie dann endlich saßen, bemerkten sie die Blicke, die ihnen der Rektor ständig zuwarf. Remus musste sich auch fühlen, als wäre er tot, wenn er das so oft aushalten musste.

„Meinst du, der wird jemals glauben, dass ich dich nicht verflucht habe?“

„Wohl eher nicht.“

„Dann sagen wir ihm, dass du ein Vampirlein bist und das gar nicht funktionieren würde – wenn es ein einfacher Zauberer täte… Bei mir ist das wohl was anderes. Aber da das niemand weiß…“

Severus schüttelte amüsiert den Kopf, obwohl sein Gesicht nichts dergleichen widerspiegelte.

„Wieso denn nicht?“, erkundigte sich Magnus und grinste süffisant.

„Weil ich nicht vorhabe, früher zu sterben als unbedingt nötig.“

„Als ob du sterben würdest…“
 

---
 

Draco schaute von seinem Platz hoch zum Lehrertisch und grinste. Sein Pate war wohl nicht sehr begeistert von den Blicken, die ihm der Schulleiter zuwarf. Und Potter oder Magnus, wie er ja hieß, versuchte ihn anscheinend abzulenken. Ob das mal klappte?

„Draco, sag mal, du scheinst ja echt gut drauf zu sein. Oder täusche ich mich da?“, erklang wieder Blaises Stimme von der Seite.

Angesprochener wandte den Blick zu seinem besten Freund.

„Nun, ich bin nicht unbedingt bester Laune, aber amüsiert. Schau dir den alten Mann da oben doch an. Er bewirft unseren Hauslehrer mit Blicken, als hätte er Angst einen Schatz zu verlieren!“
 

Blaise sah zum Lehrertisch und musste dem anderen Recht geben. Der Schulleiter sah echt komisch aus und die Blicke waren merkwürdig. Er hatte ohnehin das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Es gab hier in der Schule ein paar Geschehnisse, von denen sie, die Schüler, nichts wussten.

Es stellte sich die Frage, ob es Gutes oder Schlechtes war? Wobei ersteres natürlich positiver wäre. Aber wen interessierte es, was die armen kleinen Schüler dachten?

„Draco?“

„Was denn?“

„Hast du eine Ahnung, was hier los ist? Ich meine, Snape ist doch dein Pate und er hängt da mit drin. Also?“

„Selbst wenn ich etwas wüsste, glaubst du, ich dürfte es dir sagen?“

„Bei Salazar, du bist gemein!“

„Ich bin ein Slytherin, was erwartest du?“

„Grrr….“
 

---
 

Albus saß in seinem Büro und ärgerte sich wieder einmal darüber, dass er nicht hinter das Geheimnis von Magnus Snape gekommen war. Die Tatsache, dass Severus verheiratet sein sollte, stank doch zum Himmel! Und wenn der Junge geheiratet hätte, so wäre er doch dabei gewesen. Der Junge hätte ihn zu seinem Trauzeugen gemacht, davon war er überzeugt.

Also, was spielte dieser Magnus für ein Spiel? Und wieso sah er Aurelius so verflucht ähnlich?

Es hatte sich zwar herausgestellt, dass Aurelius und Magnus verwandt gewesen waren, aber ob das stimmte? Es könnte doch auch nur eine Gauklerei sein!
 

„Verflucht!“, schimpfte der Schulleiter und schlug mit der Hand auf das Holz des Schreibtisches. Einige portraitierte Personen erschreckten sich wegen des plötzliches Lärms und des seltsamen Verhaltens des Mannes. Dann klopfte es an der Tür.

„Ja?!“, rief er etwas rüde und setzte sofort ein freundlicheres Gesicht auf, als er Hermine entdeckte.

„Störe ich?“, erkundigte sich die Schülerin und sah den alten Mann vorsichtig an. Sie hatte an seiner Stimme erkannt, dass er scheinbar schlechte Laune hatte. Und das hatte sie noch nie an ihm gesehen.

„Aber nein, Ms. Granger, komm nur herein!“

Also schloss sie die Tür hinter sich und stellte sich vor den großen Schreibtisch.

„Ich wollte nur einmal fragen, ob Sie schon mit dem Ritual weiter gekommen sind? Ich habe außerdem Harrys Zahnbürste mitgebracht. Komischerweise hat, wer auch immer seine Sachen geholt hat, die vergessen.“
 

„Sehr schön! Dann können wir gleich loslegen, Ms. Granger“, freute sich der Schulleiter und griff nach dem Hygieneartikel.

Erneut stiegen sie ein paar Stufen empor und betraten den Raum, in dem sie schon das erste Ritual durchgeführt hatten. Hermine sah, dass schon alles gerichtet schien.

„Soll ich etwas helfen?“

„Nein, bleib schön zurück, Ms. Granger. Nicht, dass dir etwas passiert“, antwortete der Weißbart. Und die Schülerin stellte sich mit ein paar Schritten Abstand auf.
 

Dumbledore tat Pulver in den Kelch und legte dann die Zahnbürste hinein. Es folgten noch zwei Flüssigkeiten, die sie nicht identifizieren konnte und schließlich das Blut. Dieses Mal roch es allerdings mehr als streng und Hermine hielt sich die Nase zu. Ihr Blick verließ aber nicht den Tisch, auf dem der Kelch stand, in den der Rektor eine Pergamentrolle und ein Kristallpendel tunkte. Was es damit auf sich hatte, konnte die Gryffindor nicht sagen, aber sie würde es ja gleich erfahren, denn das Pergament und der Kristall hatten die Flüssigkeit aufgesogen.
 

„So, nun wollen wir einmal sehen, wo sich unser Freund aufhält, nicht wahr, Ms. Granger?“, wandte sich der Mann an sie und Hermine nickte nur voller Vorfreude. Bald würde sie ihren besten Freund wieder sehen!

Albus breitete das Pergament aus und legte auf zwei Enden etwas Schweres, damit es sich nicht wieder zusammenrollen würde. Dann hob er das Pendel so darüber, dass der Kristall das Blatt berührte.

In Sekundenschnelle erschienen Striche auf dem Pergament und es bildeten sich Wörter. Eine Landkarte entstand. Hermine beobachtete mit Staunen, dass sie Großbritannien vor sich liegen hatten. Aber das war noch nicht alles. Es schien so, als würde sich der genaue Aufenthaltsort Harrys heranzoomen!
 

Sie hatten nun Schottland vor sich und langsam stieg ein beklemmendes Gefühl in ihr auf. Konnte es sein…? Nein, unmöglich! Oder doch?

Kurz sah sie zum Schulleiter, dessen Augen sich verengt hatten.

Und dann sahen sie es vor sich: Hogwarts!

Aber der Zauber hörte immer noch nicht auf. Nein, die Grundrisse des Schlosses wurden aufgeführt und das Pendel zischte hin und her. Bis es schließlich auf einem Punkt zum Ruhen kam:

Die Privaträume der Snapes.
 

---
 

Die Snapes saßen unterdessen in ihren Räumen und genossen den Besuch ihres Freundes Tom.

„Ihr könnt euch nicht vorstellen, was Sirius von mir verlangt zu tun!“, beschwerte sich der Dunkle Lord und dabei fiel sein Blick besonders auf einen in der Runde, der das ganz geflissentlich ignorierte.

„Was denn?“, fragte Aurelius stattdessen und erhielt ein lautes und genervtes Stöhnen.

„Na, na, Tom, unterlasse diese Geräusche, sonst bin ich gezwungen Aurelius ins Schlafzimmer zu bringen!“, tadelte Severus mit ernstem Blick und wedelndem Zeigefinger.

Das führte dazu, dass Tom ihn anstarrte und nach einigen Minuten dann knallrot wurde, ehe er knurrte.
 

„Schatz, du sollst den Jungen nicht immer ärgern!“, verpasste der Silberhaarige seinem Partner einen Klaps auf den Arm und setzte sich dann neben Tom, um ihn zu trösten. Der Lord hatte selbstverständlich mitbekommen, dass die beiden ihn auf den Arm nahmen und knurrte nur noch mehr.

„Kleiner, ist alles in Ordnung? Hat der böse Onkel dir Aua gemacht?“, tätschelte Aurelius fröhlich weiter, den Protest ignorierend.

„Weißt du, Liebling, ich glaube, der kleine Tom will gar nicht getröstet werden. Und wenn, dann nicht von dir. Mal davon abgesehen, dass du nur mich `trösten´ darfst!“

Aurelius lachte laut auf und drückte den Mann neben sich kurz an seine Brust, ehe er sich wieder neben seinen Mann setzte.
 

„Also, Tom, was will Sirius denn, das du tun sollst?“

Es schien beinahe so, als würde eine dunkle von Blitzen durchzogene Wolke über dem Kopf des Todesserführers aufziehen, so finster sah er drein.

„Er will, dass ich backe!!!“

Stille.

Ein Kichern.

Stille.

Gekichere.

Stille.

Severus und Sein Partner brachen in Gelächter aus. Das Gesicht ihres Freundes war auch zu köstlich. Solch ein Entsetzen hatten sie schon lange nicht mehr gesehen.

„Das. Ist. Nicht. Witzig!“, maulte Tom und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Du musst zugeben, es IST witzig! Voldemort mit rosa Rüschenschürze und ein nackter Sirius mit weißem Bedienungsschürzchen! Das ist ein Bild, das die Welt sehen muss!“

Aurelius lag halb auf Severus, nachdem er seine Vorstellung der beiden beim Backen verkündet hatte und bekam sich nicht mehr ein. Der Vampir konnte sich auch nur schwer zusammenreißen, hielt sich aber tapfer.

Der Betroffene murrte vor sich hin und kippte den Wein hinunter, der noch in seinem Glas gewesen war. Schnell war es aber wieder voll und gleich darauf erneut geleert.
 

---
 

„Professor? Warum zeigt der Zauber die Räume von Professor Snape an? Ich begreife das nicht!“, fragte Hermine verständnislos und schüttelte den Kopf. Es war doch nicht möglich, dass die Snapes ihren besten Freund gefangen hielten, ohne dass es irgendjemand mitbekommen hatte. Oder?

„Ms. Granger, ich möchte, dass du in deinen Turm gehst und niemandem davon erzählst. Hast du verstanden? Ich möchte dem erst einmal nachgehen, ehe wir die Hyppogreife scheu machen. Am Ende stellt es sich vielleicht doch als Fehlversuch heraus…“
 

„Natürlich, Professor Dumbledore. Aber Sie sagen mir doch, wenn Sie etwas herausfinden, das mit Harry zu tun hat?“

„Selbstverständlich, Ms. Granger. Und nun geh bitte.“

Verwirrt verließ Hermine das Büro des Schulleiters. Sie begriff nicht wirklich, was gerade dort drinnen geschehen war, aber sie hoffte, dass Harry bald wieder auftauchen würde.
 

---
 

Remus seufzte. Seit Tagen rannte er durch Hogwarts, musste sich ständig vor allen und jedem verstecken und sollte Informationen über Freunde zusammentragen. Es passte ihm nicht, aber was sollte er tun?

Vielleicht wäre es klüger, die beiden zu fragen, was er Dumbledore sagen könnte, um ihn etwas ruhig zu stellen. Es wäre für sie alle drei entspannender. Man könnte den alten Mann doch auf eine falsche Fährte locken!

Mit diesen Gedanken schlich er um eine Ecke und blieb stehen. Schritte näherten sich und das ziemlich schnell. Hastig sah er sich in alle Richtungen um, doch es war kein Versteck zu finden. Was jetzt?
 

Gerade, als er den Entschluss gefasst hatte den Weg zurück zu nehmen, den er gekommen war, war es auch schon zu spät. Oder auch nicht…

Hermine Granger stand vor ihm und sah ihn überrascht an.

„Professor Lupin? Was machen Sie denn hier? Oh, natürlich, Sie suchen bestimmt den Schulleiter, nicht? Er ist in seinem Büro.“

Benommen nickte der Mann.

„Danke, Hermine. Und versprich bitte niemandem zu sagen, dass du mich gesehen hast, ja? Ich bin im Auftrag unterwegs, wenn du verstehst.“

„Haben Sie Harry gefunden?“, fragte das Mädchen dann hoffnungsvoll. Ihre Augen leuchteten und Remus bedauerte ihr sagen zu müssen, dass dem nicht so war.

„Oh… Professor? Versprechen Sie mir auch, nichts zu verraten?“
 

Überrascht nickte der Werwolf.

„Natürlich. Um was geht es?“

„Ich habe einen Ritualzauber gefunden, der einem hilft jemanden oder etwas wieder zu finden. Allerdings hat der nicht ganz funktioniert, also bin ich damit zum Schulleiter. Wir haben ihn abgewandelt und heute ein Ergebnis erzielt!“

Remus nickte interessiert.

„Und was besagte es?“

„Na ja, das war das Komische… Der Zauber sagte, dass Harry in den Räumen der Professoren Snape sei. Aber das kann ja nicht sein, oder? Ich meine, Snape ist doch auf unserer Seite!“

„Das ist er, ja. Keine Sorge. Und ich verrate nichts, versprochen! Aber ich muss wirklich los. Bis bald, Hermine!“

Damit lief der Werwolf eilends weiter. In Gedanken bei dem Ritual, von dem Albus niemandem etwas gesagt hatte.
 

---
 

Eines der Bilder hatte dem Rektor Hogwarts´ gemeldet, dass Hermine dem Werwolf begegnet war und der sich auf dem Weg zu ihm befand. Außerdem hatte das Mädchen über das Ritual gesprochen.

In ihm pochte noch immer Wut. Nicht nur, dass man ihn zum Narren hielt, nein, jetzt wurde er auch noch verraten. Und Remus hatte doch schon mit Severus und Magnus Snape gesprochen, oder? Vielleicht wusste er auch mehr, als ihm sagte?

Nun, er würde es gleich wissen!
 

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Als Remus auf der Treppe zum Büro stand, überkam ihm ein seltsames Gefühl. Er wusste nicht, was es bedeutete, aber es konnte nichts Gutes sein. Oben klopfte er an und betrat gleich darauf den kreisrunden Raum, doch noch ehe er die Tür schließen konnte, wurde er beinahe in die Knie gezwungen.

Gleich darauf wusste er, was der Grund war.

Dumbledore las seine Gedanken – alle! Panik erfasste den Werwolf. Jetzt wusste der alte Mann auch, dass er über Harrys Aufenthaltsort oder eher seine wahre Identität aufgeklärt war. Nichts würde ihm als Ausrede dienen.
 

„Du undankbare Kreatur!“, donnerte die Stimme des weißbärtigen Zauberers. Sein Gesicht war wutverzerrt und seine Hand, in der er den Zauberstab hielt, zitterte.

Das Feuer im Kamin schoss beängstigend in die Höhe und wieder barst sämtliches Glas. Einige Phiolen explodierten und der Phönix kreischte erschreckt auf.

„Wie kannst du es wagen, mich so zu hintergehen?! Habe ich dich nicht hier an die Schule gelassen? Habe ich dir nicht geholfen? Eine Arbeit habe ich dir gegeben, dem Orden durftest du beitreten! Und wofür?!“, schrie er weiter, den Zauberstab auf den braunhaarigen Mann vor sich gerichtet, der sich nicht wagte eine Bewegung zu machen.
 

„Ich kann das erklären!“, versuchte Remus sich zu verteidigen, aber Albus ließ ihn gar nicht erst.

„Nichts kannst du! Du bist genauso undankbar wie Black! Verräter der Weißen Seite seid ihr! Abschaum!“, brüllte er weiter und seine Augen funkelten voller Hass.

„Avada Kedavra!!“
 


 

Yeah, ich hör hier auf! Ist doch eine wunderbare Stelle, nicht wahr? *lol*

Da fühlt man sich gleich viel besser ^^

Hab ja schließlich nie abgestritten ein Sadist zu sein…

Bye, Mitani

Vierunddreißigstes Buch – Backen ala Lord Voldemort

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fünfunddreißigstes Buch – Identitäten

Kein Heiliger
 

Fünfunddreißigstes Buch – Identitäten
 

„Ich werde diesen Abschaum bestrafen!“, erklang die Stimme des Enkels des Höllenfürsten entschlossen.

Und Severus und Salazar wussten, er würde es wirklich tun…
 

---
 

Albus Dumbledore zuckte heftig zusammen, als er die mächtige Magie fühlte, sie unaufhaltsam durch das Schloss pulsierte. Es war eine düstere Aura, das wusste er.

Doch sein aktuelles Problem war weitaus wichtiger: Er musste die Leiche verschwinden lassen!

Und das war hier ein wenig prekär, immerhin war das eine Schule und überall rannten Kinder herum.

Wie konnte man da eine Leiche aus den Mauern schaffen? Vor allem, da ja auch jederzeit jemand in sein Büro kommen könnte. Vorerst würde er den Toten wohl im Nebenraum unterbringen müssen und dann, wenn alle schliefen, sie fortschaffen. Ja, das war die beste Möglichkeit.
 

Langsam erhob sich der alte Mann und richtete seinen Zauberstab auf Remus Lupin, der reglos am Boden lag. Ein abfälliges Lächeln huschte über die Lippen des Weißbartes, ehe er den Leichnam mit einem Zauber schweben ließ und in den Nebenraum transportierte.

Niemand würde erfahren, was hier passiert war. Dank der starken Schutzzauber um Hogwarts, hatte auch das Ministerium keinen Wind bekommen können. Irgendwann würde er sagen, er hätte eine Nachricht erhalten, dass der Wolf bei einem Angriff oder einem Auftrag ums Leben gekommen war.
 

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Hermine war mittlerweile mit Ron auf dem Weg in die Kerker. Sie wollte endlich Klarheit darüber, ob Professor Snape wirklich etwas mit dem Verschwinden Harrys zu tun hatte. Ihr Freund verstand natürlich nur Bahnhof, was sie ihm nicht böse nahm, immerhin hatte sie ihm kein Wort erklärt.

„Was machen wir hier, Mine?“, erklang die nörgelnde Stimme des Rothaarigen schon zum dritten Mal. Verständlich, immerhin war, außer den Slytherins, niemand gerne in den Kerkern, wenn es nicht gerade zwangsläufig durch den Unterricht geschah.

„Wir schauen nach, ob Harry hier ist“, antwortete die Braunhaarige und wurde im nächsten Moment herumgerissen. Ron packte sie an beiden Schultern und schüttelte sie einmal heftig, dann sagte er:

„Bist du noch bei Sinnen?! Glaubst du, Harry würde sich freiwillig in den Kerkern verstecken?“
 

Das Mädchen befreite sich aus dem Griff und stemmte die Hände in die Hüften.

„Ronald Weasley! Sag mal, denkst du wirklich, ich würde darüber Scherz machen?! Professor Dumbledore und ich haben ein Ritual durchgeführt, das uns eindeutig angezeigt hat, dass sich Harry in den Kerkern aufhält! Um es noch genauer zu sagen: In Snapes Räumen!“

Das ließ den anderen schlucken.

„Und du meinst, er ist wirklich da?“

„Ich hoffe es. Der Schulleiter meinte, ich sollte still sein und abwarten, aber ich kann nicht mehr warten!“

Damit drehte sie sich um und legte auch noch den restlichen Weg zurück. Ron dicht auf ihren Fersen.
 

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Aurelius hatte sich mittlerweile wieder soweit beruhigt, dass er seine Magie unter Kontrolle hatte. Es war wirklich keine gute Idee sie frei walten zu lassen. Immerhin wollten sie Hogwarts noch ein paar Jahrhunderte behalten!

„Geht es dir wieder etwas besser?“, erkundigte sich Salazar und legte eine Hand auf die Schulter seines Sohnes.

„Ja, danke. Ich mochte Remus, weißt du, und die Tatsache, dass dieser Wahnsinnige ihn einfach umgebracht hat… Woher weißt du das eigentlich? Und wieso hast du nichts unternommen?“

Der Vampir drückte den anderen erst einmal zurück auf die Sitzfläche hinter ihm, ehe er eine Erklärung abgab:

„Ich hab eigentlich nicht vorgehabt zu kommen. Aber eines der Bilder hat mich geholt, da es Angst hatte, es würde einen Mord geben. Allerdings war es schon passiert, als ich ankam. Du denkst doch nicht, dass ich zugelassen hätte, dass diese arme Kreatur stirbt, oder?“
 

Aurelius seufzte tief auf.

„Du hast Recht, entschuldige.“

„Ich mache dir keinen Vorwurf. Es ist schön, wenn man solche Freunde hat!“, lächelte der Ältere.

Severus nickte und setzte sich neben seinen Partner.

„Was hast du jetzt vor?“

„Was wohl? Ich werde ihn büßen lassen. Er hat nicht nur Remus auf dem Gewissen, sondern auch unser Kind. Er wird nicht ungestraft bleiben!“

In diesem Moment klopfte es vehement an der Tür. Die drei warfen sich fragende Blicke zu, doch niemand hatte eine Ahnung, wer da draußen stehen könnte. So wurde Salazar unsichtbar.
 

Severus erhob sich und öffnete die Türe. Er war nicht schlecht überrascht, als er zwei Löwen vor sich entdeckte.

„Was wollt ihr?“, schnarrte er sie an. Das Mädchen plusterte sich auf und erwiderte augenblicklich:

„Zu Harry!“

Das schockte den Mann dann doch. Sie wussten, dass Harry hier war?

„Wie kommt ihr Nervensägen darauf, dass er hier ist? Was soll ich mit Potter wollen?“

Ron lief rot an, machte seinen Haaren damit Konkurrenz.

„Wir wissen, dass Harry hier ist!“, erklärte Hermine mit Sicherheit in der Stimme. Etwas, das dem Vampir nicht gefiel.

„Ach ja? Und woher wollt ihr das wissen?“

„Es war nicht ganz so schwer, herauszufinden wo er sich aufhält, wie Sie vielleicht gehofft haben. Es gibt nun mal Rituale, da benötigt man nicht viel, um den Aufenthaltsort ausfindig zu machen!“

Der Tränkemeister legte eine Hand ans Kinn und dachte kurz nach.

„Das ergibt Sinn…“, murmelte er und drehte sich um.
 

„Aurelius, hast du das gehört?“, wandte er sich an seinen Partner.

„Natürlich. Lass sie rein.“

„Was?!“, entkam es dem Vampir erschrocken.

„Das ist nicht dein Ernst!“

„Doch, und jetzt mach schon!“

Grummelnd öffnete Severus die Tür weiter und scheuchte die Gryffindors ins Innere, ehe er sich noch einmal auf dem Gang umsah und die Räume verschloss. Als er sich wieder den anderen zudrehte, bemerkte er, dass seine nervenden Schüler ziemlich erstaunt waren. Und das freute ihn. Wahrscheinlich hatte ihm niemand zugetraut, in einem geschmackvoll eingerichteten Haus zu leben – in diesem Fall eben Wohnung.
 

„Ron und Hermine…“, sagte der junge Mann mit den silbrigen Haaren. Seine Augen waren etwas dunkler als sonst, doch das fiel den beiden nicht auf.

„Was führt euch hierher?“

Der Rothaarige brachte kein Wort heraus.

„Wir suchen unseren besten Freund, Harry Potter. Wir wissen, dass er hier ist!“, erklärte Hermine dafür umso entschlossener. Aurelius lachte leise.

„Nun, damit habt ihr einerseits Recht, andererseits aber auch wieder nicht.“

Das verwirrte die Schüler.

„Schatz, lass es!“, wandte Severus ein, doch er wurde übergangen.

„Was soll das heißen?“, wollte nämlich der Weasley wissen. Der Schwarzhaarige schmollte leicht und warf Salazar einen bösen Blick zu, als er ihn grinsen sah. Sein Pech, dass ihn nur diejenigen nicht sehen konnten, die es nicht sollten.
 

„Das bedeutet, Ron, dass es Harry Potter eigentlich niemals gegeben hat.“

„Sie spinnen doch! Ich kenne ihn, er ist mein bester Freund!“, brüllte der der Junge und war dabei von seinem Platz aufgesprungen. Aurelius sah dem unbeeindruckt zu.

„Setz dich wieder. Es stimmt, dass ihr ihn kennt. Aber Harry Potter war nur eine Art Zwischenexistenz, versteht ihr? Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass er sich verändert hat?“

Kurz schwieg das Paar, doch dann nickten sie. Ihr Freund hatte wirklich einige Veränderungen an den Tag gelegt.

„Sehr ihr? Diese Veränderungen kündigten die Wandlung auf sein ursprüngliches Ich an.“

Hermine sah ihr Gegenüber intensiv an.

„Wo ist er jetzt?“

„Ich sitze vor euch, Hermine. Mein Name ist Aurelius Magnus Slytherin.“

Beide schnappten nach Luft.

„Ihr seht, ich bin nicht tot.“
 

„Und Voldemort? Die Entführung?!“, brachte Ron unter Unglaube heraus.

„Nichts weiter als eine Finte. Wir wollten, dass Dumbledore glaubt, ich wäre entführt worden. So konnte ich als der, der ich bin hierher kommen und mit meinem Mann zusammen sein. Wie ihr ja wisst, bis ich mit Severus verheiratet.“

Das war genug, um den Rothaarigen in Ohnmacht fallen zu lassen.

Die Anwesenden sahen dem nur etwas sprachlos zu, unternahmen aber nichts, um den Jungen wieder aufzuwecken. Überhaupt hatten sie jetzt keine Zeit.

„Mine, ich muss euch jetzt sowieso bitten zu gehen. Wir haben noch etwas zu erledigen.“

Das braunhaarige Mädchen wirkte nicht besonders begeistert, aber Magnus oder Aurelius? – war ihr Lehrer und daran ließ nicht rütteln.
 

„Und wann können wir uns weiter unterhalten? Außerdem sollten alle erfahren, was wirklich passiert ist!“

Aurelius nickte.

„Bevor ich gehe würde ich aber gerne noch wissen, was es mit der Entführung auf sich hatte!? Ich meine, du wirst kaum zu Voldemort gegangen sein und ihm gesagt haben, dass du willst, dass seine Todesser dich aus Hogsmeade entführen sollen, oder?“

Mit entschlossenem Blick starrte sie in die grünen Augen ihres Professors, der etwas hilflos grinste.

„Also, wenn ich die ehrlich sein soll: Doch, genau so war es. Tom fand die Idee auch ganz amüsant. Allerdings war Lucius ziemlich überrascht, als ich mich verwandelte… Er hielt mich ja auch für tot. Kein Wunder also!“

Nun war es an der Gryffindor, in Ohnmacht zu fallen…
 

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Lautes Klopfen ließ den Schulleiter Hogwarts´ aufsehen. Wer wohl jetzt zu ihm wollte? Die Bilder hatten niemanden gemeldet…

„Herein!“, rief er also und erstarrte für Sekunden, als er Severus und Magnus Snape eintreten sah.

„Was führt Sie zu mir?“, fragte er freundlich nach, um keinen Verdacht zu beschwören. Noch wusste er ja nicht, dass diese beiden bereits informiert waren.

„Wir dachten, dass Sie uns etwas zu sagen haben?“, erwiderte der Silberhaarige. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt und zeigten deutliche Ablehnung dem Weißbart gegenüber. Und der bemerkte das selbstverständlich.

„Ich wüsste nicht, was das sein sollte?“

„Dann sollte ich anfangen, richtig?“, lächelte Magnus kalt.
 

Das Verhalten des Mannes vor sich mochte der alte Zauberer nicht. Es war so berechnend…

„Ich möchte mich Ihnen vorstellen:

Mein Name ist Aurelius Magnus Slytherin. Vor ungefähr siebzehn Jahren war ich Lehrer an dieser Schule. Sie waren damals derjenige, der mich für einen Heiligen hielt. Sie nahmen mich ohne Fragen im Orden auf. Und Sie waren es, der sich verraten und enttäuscht fühlte, als ich nicht nach Ihrer Pfeife tanzte. Sie haben mich damals hinterrücks ermordet und es auf Tom Riddle geschoben. Ihre Schuld war es, dass Severus und ich unser Kind verloren haben.“
 

Albus schluckte sichtlich. All die Zeit hatte er ein so schlechtes Gefühl gehabt, wenn er Severus´ Mann gesehen hatte. Es war also wirklich kein Irrtum gewesen, als er den Verdacht gehabt hatte, er wäre Aurelius. DER Aurelius von damals.

„Es ist unverzeihlich, dass Sie Morde begehen, nur, weil Ihnen etwas nicht passt! Mich wollten Sie töten, weil ich kein Heiliger war, so wie Sie allen erzählt hatten. Und wie viele andere mussten schon dran glauben? Es war Ihre Schuld, dass Tom in ein schwarzes Loch fiel und vom Weg abkam, immerhin hatten Sie ihm das genommen, was ihm half an ein besseres Leben zu glauben und dafür zu kämpfen. Sie haben MICH ihm und all den anderen weggenommen!! Nicht zu vergessen, dass Sie ein unschuldiges Baby auf dem Gewissen haben!

Und Remus Lupin!“
 

Dumbledore zuckte zusammen. Mit jedem Wort war sein Gegenüber lauter geworden. Seine Augenfarbe war zu einem immer dunkleren Grün geworden, bis sie schließlich ganz schwarz geworden waren. Die Magie, die von dem Mann mit den silbernen Haaren ausging, war ängstigend. Es war eine Macht, eine Präsens, die er noch niemals vorher wahrgenommen hatte und die er nicht zuordnen konnte.

„Warte, das ist ein Missverständnis!“, versuchte er zu erklären, doch es war schwer gegen den Druck, der sich immer weiter aufbaute, anzukommen.

„Versuche nicht, dich zu rechtfertigen, alter Mann! Verleugne deine Fehler nicht, denn das ist unmöglich!“, grollte Aurelius wütend.

Es ärgerte ihn, dass dieser verblendete alte Greis es wagte, seine Stimme zu erheben.

„Ich schöre dir, die Pforten ins Himmelsreich werden dir auf Ewig versperrt bleiben! Du wirst in der Holle umherwandern, bis zum Jüngsten Tage und noch viel länger!“
 

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Ron und Hermine waren aufgewacht, als eine Magiewelle sie erfasst hatte. So wie alle Menschen im Schloss, hatten sie Angst. Niemand wusste, was vor sich ging und woher die Kraft kam.

„Wir sollten versuchen einen Lehrer zu finden“, schlug das Mädchen vor. Ihr Freund, der keine bessere Idee hatte, stimmte zu.

So machten sie sich langsam auf die Suche. Doch war der Weg zu den Treppen schon schwer gewesen, so schien es beinahe unmöglich, sie jetzt zu erklimmen.

„Das schaffen wir nicht, der Druck ist zu hoch“, meinte der Rothaarige und seufzte. Er ließ sich an der Wand entlang zu Boden gleiten, was etwas schneller ging als normal, da er von der Magie regelrecht nach unten gedrückt wurde.
 

„Stimmt. Aber wir können doch nicht untätig bleiben! Meinst du, die Hauselfen können sich besser bewegen?“

Ihr Freund musterte sie eingehend.

„Bist du krank?“

„Warum?“

„Na ja, ich erinnere mich da an B.Elfe.R…“

„Das ist nicht witzig! Außerdem befehle ich ihnen nichts, ich bitte nur um einen Gefallen!“, verteidigte sich das Mädchen.

„Schon klar. Du weißt aber schon, dass das für die das Gleiche ist?“

Sie schnaubte und versuchte einen Elfen zu rufen. Tatsächlich erschien Dobby. Doch auch er hatte offensichtlich Probleme mit der Magie, die um sie herum waberte und das Schloss regelrecht auszufüllen schien.
 

„Hermine haben Dobby gerufen?“, erklang die Stimme des Hauselfen, der die beiden aus großen Glubschaugen musterte.

„Dobby, weißt du, was hier los ist?“, fragte die Gryffindor sofort nach.

„Nein, Dobby nicht wissen! Aber Dobby können schauen gehen!“

„Wenn du das machen könntest? Wir kommen die Treppe nicht hoch“, erklärte das Mädchen weiter. Der Elf nickte beschwerlich und verschwand mit einem Plopp.
 

„Denkst du, er findest etwas heraus?“, wollte Ron wissen und stöhnte gelangweilt auf.

„Wenn nicht, weiß ich auch nicht weiter. Wir haben ja keine Ahnung, wie lange das noch anhält.“
 

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Draco Malfoy war verwirrt. Er kannte diese Magie nicht, dennoch war sie ihm irgendwie nicht fremd. Er musste irgendwie an seinen Paten denken, aber dafür war die Kraft dann doch zu stark. Aber vielleicht…?

„He, hast du eine Idee, was da los ist?“, wollte Blaise neben ihm wissen. Der Blonde drehte den Kopf in die Richtung und seufzte theatralisch.

„Sehe ich aus, als wüsste ich alles über jeden auf diesem Planeten?“

„Na ja…“

„Behalte es für dich. Aber du hast Recht, ich habe da tatsächlich eine Vermutung. Und wenn ich richtig liege, dürfte uns womöglich noch eine kleine Überraschung bevorstehen.“

Der Zabini rieb sich über die Nase, nachdem er es geschafft hatte den Arm zu heben.
 

„Sagst du mir auch, was dein geniales Gehirn denkt?“

„Nun, mein Genie denkt, dass es sich um unseren Professor Snape handelt.“

„Was, dein Pate?!“, entkam es dem anderen.

„Nein, du Idiot! Sein Mann, Magnus Snape!“

„Oh…“

„Ja, oh. Er ist nicht so ungefährlich, wie alle glauben.“

„Du weißt mehr über ihn, als die anderen, oder?

„Mit Sicherheit…“
 


 

So, hier beende ich das Kapitel einmal. Was sagt ihr?

Ich denke, es werden noch ein oder zwei Kaps folgen. Mal schauen!^^

Bye, Mitani

Sechsunddreißigstes Buch – Rache

Kein Heiliger
 

Sechsunddreißigstes Buch – Rache
 

Aurelius starrte den alten Zauberer vor sich an. Die Wut in seinen Augen war unleugbar und jeder, der ihn zu Gesicht bekommen hatte, wusste, dass er keine Gnade walten lassen würde.

„Hör mal, mein Junge, da missverstehst du etwas!“, versuchte es der Schulleiter mit sanfter Stimme – die falsch war.

„Ich missverstehe etwas?“ fragte der Silberhaarige voller Hohn. Seine Augen leuchteten einmal kurz blutrot auf, dann blieben sie schwarz.

„Aber ja! Ich hätte dich doch niemals ermorden können!“, verteidigte sich Albus weiter. Scheinbar hatte er den anderen geködert. Scheinbar…
 

Severus, der sich im Hintergrund gehalten hatte, war beinahe von dem Rektor vergessen worden. Denn bisher hatte der keine Gefahr von ihm ausgehen gespürt. An die Tatsache, dass der Hass und die Magie des Tränkemeisters von Aurelius überdeckt wurden, hatte Albus bisher noch nicht gedacht.

„Aurelius, mein Junge!“, redete der Weißbart weiter. Vielleicht schaffte er es, ihn von seiner Unschuld zu überzeugen? Es stimmte, er hatte ihn damals angegriffen, aber das musste er ihm nicht unter die Nase reiben. Außerdem hatte er damals aus Überzeugung gehandelt. Wenn er kein Heiliger gewesen war, dann musste er ein Dämon gewesen sein, oder? Das war logisch. Und das Böse musste nun einmal vernichtet werden!

„Hör zu, ich mochte dich doch von Anfang an! Du warst wie ein Enkel für mich! Und du musst zugeben, dass du aussiehst, als wärst du ein Engel. Ich dachte wirklich, dass du ein Heiliger warst. Aber bestimmt hätte ich dich niemals ermordet!“

Eine Lüge, das wusste der Weißbart. Aber es war womöglich die einzige Überlebenschance.
 

„SCHWEIG!“, schrie Aurelius empört. Dass es dieser Mensch wagte ihn dermaßen anzulügen…

„Bitte, es war Voldemort! Das musst du mir glauben!“

Severus trat nun nach vorne. Es reichte ihm endgültig. Alleine die Unverschämtheit hier so zu tun, als wäre er an nichts schuld, war so… es fiel ihm kein passendes Wort ein.

„Albus, unterlasse es endlich, uns solch unsinnige Lügen aufzutischen! Wir WISSEN, dass du lügst. Wir wissen, dass du ihn ermordet hast. Tom hätte Aurelius niemals angegriffen!“
 

Die blauen Augen des Schulleiters verdunkelten sich. Severus´ Augen schienen noch schwärzer zu werden als sie sowieso schon waren. Hatte er vor langer Zeit einmal angenommen, dass dieser Mann etwas in dieser schwarze Wesen hassenden Welt bewegen könnte, so hatte sich diese Meinung drastisch verändert. Er wusste nicht, woran es lag, aber mit größter Wahrscheinlichkeit lag es an der Macht, die Dumbledore mit der Zeit erlangt hatte. Durch sein hohes Alter und der Machtposition, die er innehatte, war er verblendet worden. Er war einem Phantom hinterher gejagt, das er selbst erschaffen hatte. Tom war niemals ein so extrem grausamer Mensch gewesen, wie ihn der Schulleiter jedem glaubhaft gemacht hatte – ganz im Gegenteil hatte er immer nur gewollt, dass es jemanden gab, der ihn mochte und akzeptierte, wie er war!

Allerdings schien Dumbledore endlich begriffen zu haben, dass es sinnlos war, Lügen zu erzählen.

„Und nun sag uns, was du mit Lupin getan hast!“, forderte der schwarzhaarige, jüngere Vampir weiter.

Die Lippen des alten Mannes kräuselten sich ein wenig.

„Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht.“
 

Plötzlich fühlte Albus Dumbledore eine zweite Kraft, die den Druck verstärkte, der sowieso schon auf ihm lastete – und wahrscheinlich auch auf allen anderen Lebewesen in diesem Schloss. Nur Dank starker Konzentration schaffte er es einigermaßen gerade sitzen zu bleiben und seinen Stolz nicht zu sehr ankratzen zu lassen.

„Du erdreistest dich hier in dieses heilige Schloss zu kommen und uns für Narren zu halten?!“, zischte Salazar, der aus dem Nichts erschienen war.

Seine schwarzen Haare schienen ein Eigenleben entwickelt zu haben, denn sie schwebten wie durch Magie aufgeladen, um den Kopf des Gründers - dessen Gegenwart sich Albus gar nicht bewusst war.

Dumbledore konnte mittlerweile kaum noch atmen, seit er in das vor Wut verzerrte Gesicht des Fremden gesehen hatte. Er wusste zwar nicht, wer dieser Mann war, aber er war ängstigend.

„Wer sind Sie?“, fragte der Weißbart beschwerlich.

„Salazar Slytherin!“, zischte der erneut und ließ den Alten hart gegen die Stuhllehne krachen.
 

„Vater, ich werde ihn richten!“, entschied Aurelius, der seine Hand auf die Schulter des Mannes gelegt hatte. Er wollte nicht, dass sein Vater ihn tötete. Das war die Entscheidung seines Großvaters.

„Einverstanden“, willigte Salazar ein.

Albus blaue Augen huschten hin und her, sahen immer wieder zu der gerade sprechenden Person. Doch nun haftete sein Blick auf dem Silberhaarigen, der sich vor ihm aufgebaut hatte.

Ein siegessicheres Lächeln, das dennoch kalt war, lag auf seinen Zügen.
 

„Heute, du unwürdiges Wesen, wirst du für deine Fehler bestraft. Einst warst du wohl voller guter Absichten, gerecht und beschütztest Menschen, aber heute hast du dich dem, das du bekämpfst, auf eine Art angenähert, die man nicht mehr vertreten kann! Dass du Unschuldige tötest, kann nicht zugelassen werden! Es ist dein Glück, dass ich nicht das letzte Wort habe, aber ich verspreche dir, dass mein Großvater dich die Hölle anständig kennen lernen lassen wird!“
 

Hatte Salazar vorher schon bedrohlich gewirkt, so war der Anblick, den Aurelius mittlerweile bot, unbeschreiblich.

Seine langen, silbernen Haare schwebten, Schlangen gleich, um seinen Körper, der in ein geheimnisvolles Leuchten gehüllt war, und die Augen waren nach wie vor schwarz.

Überhaupt schien sich die Magie verstärkt zu haben.
 

„Albus Dumbledore, ich, Lord Aurelius Slytherin, schicke dich hiermit direkt in die Unterwelt, damit du dich vor Balthasar rechtfertigst!“, donnerte die Stimme des Enkels des Unterweltfürsten durch das Gemäuer, so dass jeder Schüler und Lehrer es hören konnte.
 

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Viele starrten mit großen Augen um sich, nachdem sie die Worte gehört hatten. Wer war dieser Lord, der die Macht besaß, den großen Weißmagier Albus Dumbledore in die Hölle zu schicken? Und warum sollte er das überhaupt tun wollen? Fragen, die sich niemand beantworten konnte.
 

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„Mine, hast du gehört…?“, fragte Ron kleinlaut.

„Natürlich! Und wir wissen beide, wer das gesagt hat!“

Der Rothaarige sah seine Freundin zweifelnd an. Ihm war noch immer schlecht und die zusätzlich hinzugekommene Magie, die sie noch weiter erdrückte, tat ihr Übriges.

„Harry… es muss Harry gewesen sein“, meinte das Mädchen mit den braunen Haaren matt. Ihre Augen hielt sie geschlossen, als könne sie damit die Wahrheit von sich fernhalten. Natürlich funktionierte das nicht. Aber man durfte doch noch träumen!
 

„A-aber warum denn? Harry mochte Dumbledore doch! Und… Mine, warum sollte er das tun?“

Sie schüttelte einfach nur den Kopf.

„Wenn ich es wüsste, dann würde ich es dir sagen! Ich bin doch auf überfragt! Außerdem verstehe ich sowieso nichts mehr…“

Langsam legte die Braunhaarige den Kopf in den Nacken. Wann würde diese erdrückende Magie verschwinden? Und wieso tat Harry das? Was war passiert, von dem sie nichts wussten?

Warum geschah das alles überhaupt?

Es gab so viele Dinge, die wohl hinter ihren Rücken vorgegangen waren, so dass sie keinen Überblick mehr hatten.

„Denkst du, dass er uns noch mal sehen will?“, erklang die Stimme des Rothaarigen wieder.

„Keine Ahnung. Aber wir werden es sicher herausfinden. Sobald wir uns wieder normal bewegen können, sollten wir Professor Lupin suchen. Er ist hier im Schloss.“

Das war neu für ihren Freund.

„Wusste ich gar nicht. Seit wann?“

„Keine Ahnung, er meinte, er sei inoffiziell da. Ich dürfte dir auch nichts davon sagen.“

„Hm…“
 

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„Was war das?!“, kreischte Pansy Parkinson, die sich in Dracos Arme geworfen hatte.

„Das war der Ehemann meines Paten! Und nun geh von mir runter, du bist schwer!“, keifte der Blonde zurück. Da wurden sie schon von der noch immer vorherrschenden Magie erdrückt und dieses Ding, das sich Mädchen nannte, wollte ihn scheinbar noch zusätzlich zu einer Flunder degradieren…

„Bin ich nicht!“, maulte sie zurück und rutschte langsam vom Körper des Jungen.
 

„Draco, wolltest du mir nicht noch erklären, was es mit dem Mann deines Paten auf sich hat?“

Angesprochener sah rüber und zog eine seiner Augenbrauen nach oben.

„Wie kommst du darauf?“

„Na, weil ich dein bester Freund bin?“

„Das hat aber nichts mit Freundschaft zu tun. Und ehrlich gesagt will ich weder in der Hölle landen, noch den Ärger meines Paten oder meiner Eltern auf mich ziehen. Ich werde dir also nichts erzählen!“

„Frechheit!“, schmollte Zabini mit verschränkten Armen.
 

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Der Schulleiter Hogwarts´ war samt seines Stuhles von einer Stichflamme verschluckt worden, die gut und gerne fünf Meter hoch gewesen war. Sie hatte keinerlei Spuren hinterlassen, die verraten hätten, was passiert war. Mal davon abgesehen, dass es keinen der Anwesenden interessiert hätte.

Langsam setzte sich Aurelius in Bewegung. Er wollte wissen, was mit Remus passiert war. Der Werwolf war ein Freund gewesen, und deshalb sah er es als seine Aufgabe an, ihn anständig zu beerdigen.

Und er musste es noch Sirius sagen…

„Vater?“, fragte er leise in den runden Raum.

„Was ist?“

„Geh bitte zu Tom und bring ihn und Sirius hierher.“

Severus und sein Schwiegervater sahen den anderen einen Moment lang etwas mitleidig an, doch dann verschwand der geborene Vampir.
 

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Der Dunkle Lord saß gerade in einer Besprechung, als Salazar Slytherin unangemeldet im Raum erschien. Die Todesser erschraken sich beinahe zu Tode.

Tom starrte den Neuankömmling einen Augenblick lang sprachlos an, dann öffnete er den Mund, um etwas zu sagen. Allerdings kam ihm der andere zuvor.

„Mein Sohn wünscht dich und seinen Paten zu sprechen. Jetzt!“

Die Untergebenen des Lords sahen interessiert zu Selbigem. Würde er einen Befehl annehmen? Denn das war doch einer gewesen, oder?

„Anhänger! Das ist Salazar Slytherin, unser aller Vorbild. Zeigt gefälligst Respekt!“, fuhrt er die verhüllten Gestalten an. Augenblicklich fielen sie auf die Knie und verbeugten sich so tief, dass ihre Köpfe auf dem Boden liegen mussten.
 

„Komm jetzt, geh ihn holen, damit wir zu Aurelius können!“, forderte der Gründer und schob den Dunklen Lord aus dem Raum.

„Was ist eigentlich passiert?“

„Ein Mord und Rache“, entgegnete Salazar und trat hinter Tom in einen Raum. Dort saß Sirius vor dem Fenster auf einem Sessel und las in einem Buch. Aber nun hob er den Blick und funkelte den Gründer an.

„Sieh an, der Sadist ist da!“

„Im Moment ist es nicht der passende Augenblick, um Scherze zu reißen. Aurelius will euch sehen.“

Das wischte das Grinsen aus dem Gesicht des Blacks.

„Was ist passiert?“

„Nichts, das dich erfreuen dürfte. Mein Sohn wird es dir gleich erzählen.“
 

---
 

Aurelius kniete neben der Leiche Remus´. Sein Blick war traurig, und eine stumme Träne rann über seine Wange. Der Werwolf war ein guter Mensch gewesen, der nie jemanden hatte verletzen wollen. Er war der Streitschlichter zwischen seinen Freunden gewesen. Immer hilfsbereit und wäre für diejenigen, die er liebte, gestorben. Aber diesen Tod hatte er nicht verdient.

„Schatz, komm, beruhige dich“, strich Severus ihm über die Wange.

„Beruhigen? Ich hätte den Alten am liebsten in der Luft zerrissen! Es gibt nicht viel, das mich so einfach aus der Ruhe bringt, aber das, was er sich erlaubt hat…“

Er ließ den Satz offen. Doch der Vampir wusste, was sein Partner hatte sagen wollen.

„Lass ihn uns hier weg bringen, einverstanden? Dein Vater wird gleich Black und Tom herbringen… Sie sollten ihn nicht so daliegen sehen.“
 

Der Silberhaarige nickte zustimmend. In der Tat wollte er nicht, dass Sirius seinen alten Freund so sah.

„Wir bringen ihn am besten in einen separaten Raum, der seiner würdig ist.“

Damit schwebte der Leichnam Sekunden später neben ihnen, ehe Aurelius seinen Partner, sich und Remus an einen anderen Ort brachte.
 

---
 

Salazar landete mit Tom und Sirius in dem Zimmer, in dem Sirius sein Patenkind getroffen hatte.

„Hier war ich schon einmal, oder?“

„Richtig. Aber das ist nun unwichtig. Folgt mir!“

Damit erschien wie aus dem Nichts eine Tür in der Wand, die der Älteste öffnete. Er hielt sie den anderen zweien auf, trat dann selbst auf den dahinter liegenden Gang und schloss sie wieder. Als der Black noch einen Blick auf die Tür warf, war sie wieder verschwunden.

„Wohin gehen wir?“, wollte der Lord wissen, der langsam ein mulmiges Gefühl bekam. Es stimmte etwas nicht in diesen Mauern. Er konnte die Magie spüren, und die Trauer.

„Salazar?“

„Wartet, gleich erfahrt ihr es.“
 

So marschierten sie noch einige Gänge entlang, Treppen hinauf und hinunter. Dann erreichten die drei eine große Flügeltür aus schwarzem Holz und allen möglichen Schnitzereien.

„Was liegt dahinter?“, fragte Sirius neugierig.

„Die Antwort auf deine Frage“, entgegnete der Vampir betont ruhig und öffnete.

Als die beiden Neuankömmlinge einen Blick in den Raum werfen konnten, entdeckten sie Severus und Aurelius, die mit dem Rücken zu ihnen standen.

Langsam setzte der Gründer einen Fuß vor den anderen, stellte sich hinter seinen Sohn, legte eine Hand auf seine Schulter und flüsterte etwas. Daraufhin wandte sich der Silberhaarige zu Tom und Sirius um.
 

„Sirius…“, flüsterte er und machte drei Schritte vorwärts. Angesprochener nahm nun auch endlich wahr, dass etwas nicht stimmte. Noch hatte keiner der beiden gesehen, was sich hinter dem Enkel des Höllenfürsten und dessen Partner befand.

Black setzte auch nach vorne, dann umarmte er Aurelius einfach. Den Grund für sein Handeln kannte er nicht, aber er wusste, gleich würde er es erfahren.

„Du musst jetzt stark sein, Sirius“, sagte der andere leise. Der Schwarzhaarige erzitterte.

„Remus…“, fuhr Aurelius fort.

„Was ist mit ihm?“

„Er ist tot, Sirius. Remus hat uns verlassen…“
 


 

So, das nächste wird auch das letzte Kapitel sein.

Was sagt ihr hierzu?

Bye, Mitani

Siebenunddreißigstes Buch – Leb wohl!

Kein Heiliger
 

Siebenunddreißigstes Buch – Leb wohl!
 

Der Animagus riss erst die Augen auf, dann stieß er sich von Aurelius ab und schüttelte fassungslos den Kopf.

„Nein. Nein! NEIN! Das kann nicht sein!!“

Seine Hände wanderten zu seinem Kopf, verfingen sich in den Haaren. Tränen rannen über sein Gesicht und machten ihn beinahe blind.

„Sag, dass das nicht stimmt! Harry, sag mir, dass du ihn zurückholen kannst!“, bettelte der Mann vor ihm und sank auf die Knie.

„Nicht auch noch er! Das kann nicht sein, nicht er auch noch! Remus!!“

Tom eilte nun endlich auf seinen Freund zu, umarmte ihn und wiegte den zitternden Körper. Beruhigende, aber dennoch überflüssige Wörter flüsternd, strich er Sirius über den Rücken. Sein Blick suchte den von Aurelius.
 

„Es war Dumbledore. Doch was auch immer sein Grund war, er wird eine gerechte Strafe erhalten. Mein Großvater, Balthasar persönlich wird sich seiner annehmen.“

Der Dunkle Lord nickte und kümmerte sich weiter um seinen Freund, der noch immer weinte.

„Sirius, möchtest du ihn noch mal sehen?“

Gefragter wandte sich sofort herum, starrte den Silberhaarigen an.

„J-ja!“

„Dann komm, wir haben ihn hierher gebracht. In einigen Stunden werden wir ihn dann gebührlich begraben. Und habe keine Angst, Sirius, seine Seele wird in sicheren Händen sein. Bestimmt wird sich meine Mutter seiner angenommen haben. Sie mag es nicht, wenn Unschuldige sterben und sie weiß, dass er mir wichtig war…“
 

Benommen nickte der Black und trat zu Aurelius, der ihn zu dem kleinen Altar führte, auf dem sein toter Freund lag. So viele Jahre hatte er Remus gekannt, und nun war er doch vor ihm gestorben.

„Wenigstens muss er jetzt nicht mehr unter dem Werwolf leiden…“, flüsterte er matt lächelnd.

Tom legte seine Arme um ihn und sein Kinn auf seine Schulter.

„Eines Tages wirst du ihm wieder begegnen, glaube fest daran.“
 

---
 

Die gesamte Schule nahm an der Beerdigung des ehemaligen Lehrers teil. Und nachdem sich die Schüler und Lehrer wieder in die Halle versammelt hatten, erhob Aurelius das Wort.
 

„Als erstes möchte ich euch mitteilen, dass Remus Lupin ein wunderbarer Mensch war. Doch seine Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft kostete ihn das Leben. Albus Dumbledore war es, der ihn mit dem Avada ermordete.

Ich versichere, dass Remus´ Mörder seine Strafe erhalten wird – oder bereits erhalten hat. Das heute soll ein Tag sein, der nicht vergessen wird. Ein Tag, der als Exempel statuiert werden soll. In Zukunft werde ich nicht mehr zulassen, dass Dinge getan werden, die der letzte Schulleiter geschehen ließ. Es werden niemals wieder Magische Wesen diskriminiert werden, egal ob schwarz oder weiß!

Von heute an werden sich Dinge hier ändern und auch das Ministerium wird nicht drum herum kommen, alle Geschöpfe anzuerkennen, denn sonst wird der Krieg niemals enden! Es ist nichts anderes, als der Aberglaube, dass Schwarze Magie böse ist und jeder, der sie anwendet, automatisch auch, dass diese Konflikte herrschen. Es sind die Absichten des einzelnen Menschen, der ihn gut oder böse macht. Und selbst da liegen Welten zwischen den Ansichten, die viele nicht einmal kennen.“
 

Es herrschte Totenstille unter den schwarzen Trauerbannern. Aurelius war erfreut darüber, dass scheinbar jeder zu begreifen schien, was er zu erklären versuchte.

„Vor über zwanzig Jahren war ich schon einmal hier an dieser Schule. Albus Dumbledore hielt mich für einen Heiligen, da ich, wie er selbst sagte, wie ein Engel aussehe. Ich war sanft zu den Magischen Wesen und half und förderte die Schüler, die mich brauchten. Das waren die Gründe, weshalb er mich zu einem Heiligen erklärte. Aber er sah nicht genau hin, er achtete nicht auf das alte Sprichwort:

Der Schein kann trügen!

Es ist keine Lüge, dass man einen Menschen erst bei genauerem Betrachten richtig sieht. So steht es auch mit mir. Wenn ihr mich seht, was erkennt ihr?

Einen Mann, der mit eurem nervenden Tränkemeister verheiratet ist - jemand, der gerecht ist – einen Zauberer?

Aber das ist nur die halbe Wahrheit! Genau genommen bin ich nicht mal ein Mensch!“
 

Erschrockenes Keuchen war zu vernehmen. Mit großen Augen sahen ihn die vielen Schüler und vereinzelt auch Lehrer an. Der Unglaube war nicht abzustreiten. Aber auch Angst und Verwirrung konnte man erkennen.

Aurelius grinste ob der Tatsache.

„Ich möchte mich einmal richtig vorstellen:

Mein Name lautet Aurelius Magnus Slytherin. Ich bin der direkte und einzige Nachfahre Salazars, der einer der Gründer dieser Schule ist.“
 

Erneut erklang ein kollektives Keuchen in der Großen Halle. Der Lehrer sollte kein Mensch UND ein Erbe eines Gründers sein? Nun setzte leises Gemurmel ein, bei dem besprochen wurde, ob der Mann mit den silbernen Haaren denn die Wahrheit sagte. Immerhin war das alles ja schon so unglaublich, dass es beinahe wahr sein könnte!

Und man sollte sich schließlich gut damit auseinander gesetzt haben, bevor man sich entschied!
 

Das amüsierte Lachen Salazars Sohnes hallte wider und ließ die Menschen innehalten. Zum wiederholten Mal starrten sie ihn an.

„Ich lüge nicht. Das würde mir nicht im Traum einfallen. Und da wir gerade bei so vielen Überraschungen sind, wollte ich euch noch etwas verraten!“, erklärte er für jeden gut hörbar.

Am Slytherintisch sah Draco den Mann seines Paten interessiert an. Würde er DAS sagen?
 

„Vor einigen Wochen ist doch Harry Potter entführt worden, richtig?“

Zustimmende Rufe erklangen.

„Nun, alle Welt glaubt, dass Voldemort ihn gefangen hält, oder?“

Wieder stimmten alle zu.

„Dann muss ich euch jetzt sagen, dass das gelogen ist. Genau genommen sitzt dieser von aller Welt als besessener Schwarzmagier bezeichneter Möchtegernweltherrscher genau neben mir!“

Damit deutete der Silberhaarige auf Tom, der ihm erst einen strafenden Blick zuwarf, ehe er galant in die Gesichter der Schüler schaute.

„Neben ihm sitzt Sirius Black, der von einem angeblich guten Freund verraten wurde und den das Ministerium unschuldig ins Gefängnis sperrte!“

Empörung machte sich breit. Obgleich die meisten die Geschichte aus dem dritten Schuljahr des jetzigen siebten Jahrgangs kannten, empfanden sie es als ungerecht, dass jemandem so etwas angetan worden war.
 

„Und zu guter Letzt sollte ich euch verraten, was es mit Potter auf sich hat“, grinste Aurelius. Er wischte einmal mit der Linken durch die Luft und die Anwesenden erstarrten geschockt.

Vor ihnen stand nicht mehr Professor Snapes Mann, sondern Harry Potter – und Theodore Nott kippte nach hinten von der Bank, hatte er seinen Angebeteten doch auf Ewig verloren.

„Da staunt ihr, nicht wahr? Nun, ich kann euch versichern, dass Tom mich niemals gefoltert oder misshandelt hat. Die Entführung war geplant, damit ich aus einem Käfig entkommen konnte, der sich Goldjunge nannte. Ich bin nicht im Geringsten daran interessiert, einen Krieg gegen etwas zu führen, zu dem ich gehöre. Außerdem ist Voldi ein Freund, den ich bestimmt nicht verrate.“
 

Eine Weile herrschte Stille, dann erhob sich eine braunhaarige Schülerin vom Gryffindortisch.

„Wirst du bleiben?“

Aurelius sah Hermine einen Moment lang an. Dann nickte er.

„Ja, vorerst werde ich bleiben. Solange, bis ich der Meinung bin, dass Hogwarts wieder das lehrt, für das es errichtet worden ist. Dann werde ich mich mit meinem Mann und Freunden zurückziehen.“

Hermine nickte verstehend.

„Warum hast du uns nichts gesagt? Wir hätten dir geholfen!“

„Was hätte ich euch sagen sollen? Dass ich ein Dämon bin? Dass Balthasar mein Großvater ist? Dass Voldemort, Schrecken der Zaubererwelt mein Schützling ist?“

Sie schwieg daraufhin.

„Seit wann ist Sirius zurück?“, erklang nun Rons Stimme.

Der Silberhaarige lächelte.

„Er war niemals tot. Er durfte lediglich die Gesellschaft meines Vaters ertragen.“

„Und wer ist das?“
 

Hermine schlug ihm auf den Hinterkopf.

„Hast du nicht zugehört?! Salazar Slytherin ist sein Vater!“

„Oh…“, brachte der Rothaarige nur heraus.
 

„Nun, da alles geklärt ist, denke ich, solltet ihr essen und euch zurückziehen. Einen schönen Nachmittag noch“, verabschiedete sich Aurelius und verließ, gefolgt von Severus und den anderen beiden, die Halle.
 

---
 

Die kleine Gruppe saß nun in dem Raum, in dem Sirius von Remus´ Tod erfahren hatte. Vor ihnen auf dem Tisch standen eine Kanne Tee und fünf Tassen.

„Aurelius, woher weißt du, ob es Remus gut geht?“, wollte der Animagus leise wissen. Er hatte sich an seinen Freund gelehnt, der einen Arm um ihn gelegt hatte.

„Wir können nachsehen“, schlug der Silberhaarige vor.

„Bitte.“

So hob der Langhaarige seine Hand mit der Innenfläche nach oben und kurz darauf erschien eine kleine Lichtkugel. Sie war hübsch anzusehen, aber Sirius wurde bei dem Gedanken, dass man damit ins Reich der Toten sehen konnte, schlecht.

„Ich muss ihn erst suchen. Einen Augenblick“, erklang Aurelius´ Stimme, der die Augen geschlossen hatte.
 

„Hab ihn!“, rief er schließlich. Seine grünen Augen richteten sich auf die Kugel, die er nun in die Mitte des Tisches schweben ließ, damit jeder einen guten Blick hatte.

„Gleich erscheint das Bild“, erklärte der Silberhaarige.

Tatsächlich konnte man nur Augenblicke später Remus sehen, wie er sich fröhlich mit jemandem unterhielt. Allerdings konnte man noch nicht erkennen, mit wem.

„Wo ist er?“, erkundigte sich Sirius, erleichtert darüber, dass es seinem besten Freund gut ging.

„Nun, ich habe da eine Vermutung…“, antwortete Aurelius, der mittlerweile auch eine Braue in die Höhe gezogen hatte. Sein Blick traf den seines Vaters, der genauso bedeutungsvoll schaute.

Dann erschien eine junge Frau, die stolz auf und ab hüpfte, während sie vor einem riesigen Pferd stand.
 

Tom bemerkte nebenbei, dass Severus blasser geworden war und am liebsten die Kurve kratzen würde.

„Was hast du, Sev?“, fragte er deshalb interessiert. Angesprochener schaute zu ihm herüber und dann zurück zu der Kugel.

„Komm diesen Viechern niemals, ich wiederhole, NIEMALS zu nahe! Die fressen dich, wenn du nicht aufpasst!“

Salazar und Aurelius mussten lachen, da sie sich noch wunderbar daran erinnerten, wie sich Severus gegen das Reiten auf diesen Wesen gesträubt hatte. Allerdings hatte er den Kürzeren gezogen.

„Ach?“

„Aurelius´ Mutter züchtet diese Dinger! Und sie haben mich gezwungen da drauf zu sitzen!“, pikierte sich der Tränkemeister.
 

Nun mischte sich Sirius wieder ein:

„Heißt das, dass Remus bei deiner Mutter ist?!“

„Das heißt es“, bestätigte Salazar für seinen Sohn.

„Und wo ist sie?“

„Da siehst du sie doch. Sie hüpft wie eine Verrückte auf und ab!“

Tom und Sirius schwiegen abrupt.

„Nicht dein Ernst!“, entkam es beiden gleichzeitig.

Vater und Sohn sahen sich an.

„Doch!“, grinsten sie schließlich zurück.

Der Dunkle Lord starrte die Frau noch mal an, immerhin fiel es schwer zu glauben, dass so eine Frau die Mutter seines allerbesten Freundes sein sollte.

„Wie dem auch sei, ihr solltet jetzt zum Abschied winken!“

Sirius wandte sich Remus zu, der sich mit Kaliva unterhielt. beide lachten, doch dann änderte sich ihr Verhalten plötzlich. Kurz sprachen der Werwolf und die Tochter des Höllenfürsten miteinander, dann dreht sich Kaliva um und grinste schelmisch.
 

Tom und Sirius waren verwirrt, während Severus sich fragte, ob sein Partner da seine Finger im Spiel hatte. Salazar grinste einfach nur wissend. Dann entfuhr dem Animagus ein spitzer Schrei.

„Sie hat gewinkt!“, rief er entsetzt.

„Natürlich, sie kann uns sehen“, erklärte Aurelius.

„Was?!“

„Remus kann dich auch sehen – und hören.“

Sirius schaute wieder zu der Kugel, die mittlerweile dreimal so groß war. Sein Blick traf den des Braunhaarigen.

„Hallo!“, rief Kaliva dazwischen. Der Black sprang fast auf den Schoß des Lords.

„Ich dachte schon, dass die Verbindung nie funktioniert. Aber jetzt! Also, mein Sohn, was gibt es?“

„Mum, ich wollte Sirius und Remus nur die Chance geben sich für lange Zeit auf Wiedersehen zu sagen.“
 

„Geht es dir gut?“, fragte der Black Remus.

„Ja, es ist alles in Ordnung. Kaliva hat mir angeboten hier bleiben zu können. Und ich denke, das werde ich auch. Ich mag tot sein, aber hier ist es schön, Sirius. Mach dir um mich keine Sorgen.“

Der Schwarzhaarige seufzte.

„Das sagst du so einfach. Vielleicht weiß ich, dass es dir gut geht, aber du bist nicht mehr hier! Du warst immer ein Teil meines Lebens! Und nun?“

Einzelne Tränen rannen Sirius über die Wangen.

„Komm, mach jetzt kein Theater! Harry ist doch bei dir, und wie es scheint, hast du jemanden gefunden. So sehr wirst du mich nicht vermissen. Allerdings bin ich dir schon ein wenig böse, dass du mir nicht gesagt hast, dass du lebst!“

Etwas kleinlaut senkte Sirius den Kopf.

„Ich dachte, Harry hätte das getan. Tut mir leid, Remi!“

„Schon gut. Mach dir bitte keine Sorgen um mich, ja? Und wenn wirklich mal was ist, bin ich sicher, dass Aurelius mir eine Nachricht überbringen wird.“
 

Der Silberhaarige lächelte.

„Natürlich. Wir werden uns eh ab und zu sehen. Schließlich besuche ich Mum auch mal.“

„Das freut mich, Harry!“

„Dann bis bald.“

„Bis bald.“
 

Remus wandte sich wieder zu Sirius.

„Wir werden uns eines Tages wieder sehen, okay? Bis dahin musst du für uns beide leben. Aber versuche dabei nicht zu viel Unsinn zu veranstalten und Chaos zu hinterlassen. Ja?“

Der Black nickte.

„Versprochen.“

„Leb wohl, Tatze.“

„Leb wohl, Moony.“
 

Die Kugel leuchtete einmal strahlendhell und weiß auf, blendete damit die Anwesenden. Der Kontakt zur Unterwelt war abgebrochen.

Zurück blieb Aurelius, der ihn wieder sehen würde.

Severus, den er mitschleifen würde.

Tom, der ihn nicht wirklich gekannt hatte, und…
 

…Sirius Black, der den letzten seines Rudels, den Letzten der Rumtreiber verloren hatte.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er ein letztes Mal sagte:
 

„Leb wohl, Moony.“
 


 

ENDE
 

So, ich hoffe, dass dieses Ende befriedigend ist. Ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte.

Außerdem möchte ich mich noch bedanken, dass ihr bis hierher gelesen habt. Ich hoffe, es hat euch genauso viel Spaß gemacht mitzufiebern, wie mir, das hier zu schreiben.

Bye, Mitani
 

P:S: Demnächst kommt was Neues!!



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Von:  Fairy-of-the-Luna
2013-10-11T09:35:37+00:00 11.10.2013 11:35
erst einmal Bravo!
Ich liebe deinen Schreibstil und deine Art die Dinge miteinander zu verstricken, gute ff Schreiber sind irgendwie rar geworden auf mexx...

bevor ich aber zu der Story übergehe ein paar kleine Anmerkungen ;)’

1) Aurelius hat ja silberne haare, oft schreibst du aber schwarz (was ja nun mal Harry war)
2) Tom ist ein paar mal ein Ton


Und jetzt zur Story an sich:

Ich finde es genial dass mal Sal mitspielt! Herrlich! Auch das Harry eben nicht der kleine Bückling ist der er leider in so vielen anderen ffs ist finde ich genial.
Traurig war ich das Moony sterben musste, ich mag ihn sehr.

Draco als kleine Nervensäge ist nicht übel, aber ein liebeskranker Nott… den wollen wir alle hoffentlich lange in Ohnmacht sehen *lacht* wobei das auch wieder gut für ihn ist das er ohnmächtig ist und es auch begriffen hat der er Harry / Aurelius nicht mehr bekommen kann… das wäre dann ein mord auf Sevs Konto gewesen… so als Ausgleich zu Dumbi
*lacht*

Fragen die nun noch für mich offen sind:
1) hat Ron je Hermine gefragt ob er „den kürzeren“ hat
2) hat Aurelius Sev gesagt das Remi dachte das Sev unterm Pantoffel steht – und damit auch recht hatte...?
3) werden Sev und Aurelius je wieder ein Baby haben...?
4) wenn ja – gibt’s davon dann ne ff so nach dem Motto „1000 Jahre später“
5) und zu guter letzt: wird Sev je wieder das Höllenpferd reiten...? *lacht*




moon
Von: abgemeldet
2011-09-09T20:13:36+00:00 09.09.2011 22:13
Das nenn ich eine echt unterhaltsame Geschichte.
Du hast alles wunderbar miteinander kombiniert und erzählt es so mitreissend.
Die Charakter wirken authentisch, als wären sie schon immer so gewesen. Man nimmt dir Charaktergestaltung ab und denkt; "Moment, so was passt ja gar nicht zu XY.". Nein es stimmt einfach.
Dein Stil ist auch sehr schön, locker und frisch. Du hast deinen eigenen Stil gefunden und das merkt man. Du versucht nicht, wie JKR zu klingen, du hörst dich echt an.
Auch grammatikalisch wirklich super, zwei Mal ist mir aufgefallen, da fehlt ein Buchstabe, doch das ist nicht schlimmes. Die Zeiten springen nicht hin und her, und auch der Aufbau ist super. Keine zu langen Absätze und Sätze.
Diese Geschichte werde ich bestimmt öfters lesen, nicht nur wegen Severus allein (seine Darstellung seiner selbst, die Gefühle die er empfindet, wunderbar. Ungefähr so ähnlich stelle ich ihn mir auch vor.), nein auch wegen Aurelius (sein heiteres Gemüt, seine Art, und seine verborgene Seite, eine geniale Mischung. Der perfekte Mann für Severus), wegen Tom (interessante Darstellung des dunklen Lord, witzig, charmant und zum Teil so unschuldig), auch wegen Albus (Wieso hab ich das Gefühl, das du ihn wahrhaftig dargestellt hast? Wahnsinnig und verblendet.) und wegen Salazar (So menschlich, so gefühl- und liebevoll. Die erste Darstellung des Gründers, die für mich ehrlich klingt.).
Wegen diesen Personen werde ich diese Geschichte immer wieder mit Freude lesen, da man sich in sie rein versetzen kann, mit ihnen leidet und sich freut. Diese für mich perfekte Mischung macht sie mehr als lesenswert. Ja, sie ist grossartig.

P.S.: Eins würde mich doch nun wirklich interessieren, wie alt ist dein Severus eigentlich?
Von:  kokuchou
2011-01-15T18:41:56+00:00 15.01.2011 19:41
das war eine super ff
total spannend und das ende war auch schön ^^
und voller gefühle... wonderful *_*

lg ruha
Von:  Omama63
2010-05-19T08:38:41+00:00 19.05.2010 10:38
Eine super schöne FF.
Da war alles drin was eine FF braucht. Sie ist lustig, traurig, spannend und gefühlvoll.
Hat mir sehr gut gefallen.
Von:  Jua-Chan
2010-05-17T20:28:44+00:00 17.05.2010 22:28
wow.....da geht sie hin die ff.
ich mag das ende aber ist schon schade. ich mag die charas alle so gerne...
Von:  Anilay
2010-05-15T12:25:16+00:00 15.05.2010 14:25
Die story war super.
Und das ende total schön.

lg lena
Von: abgemeldet
2010-05-14T20:17:43+00:00 14.05.2010 22:17
schade dass deine fanfiktion schon zu ende ist(heul). ist zwar schön das es remi gut geht,aber mich würde es noch interessierne was mit den anderen passiert. ob z.B. hary noch mal schwanger wird oder halt mit den anderen.

weiss ja nicht ob du über einen zweiten teil nachdenkst, aber ich wärt darüber sehr erfreut.

lg yuuhi111


Von:  Jua-Chan
2010-04-18T13:00:34+00:00 18.04.2010 15:00
wähähähäh! Remus!!!
*schnief*
gott das ist so traurig *heul*
nicht remus...*schluchtz*
...
.....
Dumbledore erdrosseln tue! brenne dumbi brenne in der hölle!!!
reeeeeeeeeeeeemus!!
Von:  ai-lila
2010-02-20T13:03:37+00:00 20.02.2010 14:03
Hi~~

Jaaa so möchte doch jeder gerne backen. ^^
Hätte gerne ein Foto von unseren beiden Zuckerschleckern.
Würde es mir sogar einrahmen lassen. *kicher*

Es tut mir sehr um Remus leid.
Aber der alte Sack wird für seine Tat bezahlen.
Da bin ich mir sicher.

Das war ein klasse Kapi.
lg deine ai
Von:  Jua-Chan
2009-10-04T20:47:41+00:00 04.10.2009 22:47
Wow, klasse kap.
Ich hoffe immernoch, das Aurelius hermine bald mal die wahrheit sagt. die arme wird noch wahnsinnig vor sorge.

den alten sollte man erwürgen. der geht mir echt auf den kecks. ich hab das gefühl der schaft es noch das ritual so zu ändern dass es klappt. das wäre ungünstig. ausserdem möchte ich gern sehen wie er versucht aurelius rauszuschmeissen. Hogwarts reaktion wäre bestimmt interessant.

remi tut mir immernoch leid. der muss sich die ganze zeit dumbi antuen. sie sollten ihn auch entführen und bei siri und tom unterbringen. remi würde siri bestimmt gern sehen und früher oder später würde er bestimmt auch über dessen beziehung mit tom hinwegkommen. obwohl ich mir vorstellen kann, dass er bei deren ersten kuss vor ihm eine herzatake bekommt xD es ist für ihn ja sehr gewöhnungsbedürftig.

dann bis kap 32.jua


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