Kein Heiliger von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 30: Dreißigstes Buch – Dumbledores Missfallen ----------------------------------------------------- Kein Heiliger Dreißigstes Buch – Dumbledores Missfallen Remus starrte den anderen an und in seinem Kopf entstand eine vage Ahnung davon, was Aurelius Magnus Slytherin ihm damit sagen wollte... Minutenlang sahen sich die beiden an und Remus wagte es nicht, den Blick abzuwenden. Er hatte Angst etwas zu verpassen, sollte er es doch tun. „Ich wurde als Harry James Potter geboren. Die Geschichte, Harry sei von Toms Todessern entführt worden, ist nur eine Farce, um den Schulleiter abzulenken.“ Der Werwolf schüttelte den Kopf und seufzte auf. Hatte er also doch in die richtige Richtung gedacht! „Und der hat das einfach so gefressen?“ „So wie es aussieht, ja. Natürlich wird er weiter suchen, aber etwas finden? Er weiß ja auch nicht, dass Sirius vor ein paar Wochen hier in Hogwarts gewesen ist.“ --- Hermine hatte das Büro des Schulleiters erreicht und das Buch fest unter den Arm geklemmt. Sie wollte ihren besten Freund retten, das bedeutete, sie musste den Schulleiter um Hilfe bitten. Ron hatte sie nicht mitgenommen, immerhin hatte sie nicht vor, ihm Hoffnung zu machen und sie dann wieder zu zerstören. Entschlossen klopfte sie laut an die Tür vor sich und erhielt nur Sekunden später ein „Herein“ „Ah, Ms. Granger!“, lächelte der Schulleiter sie gütig an und deutete dem Mädchen sich zu setzen. Nervös legte sich Hermine das Buch auf den Schoß, nachdem sie sich gesetzt hatte. „Was kann ich für Sie tun, Ms. Granger?“ „Also, ich habe in der Bibliothek nachgeschlagen, weil ich nicht glauben kann, dass Harry spurlos verschwunden ist. Und ich habe hier einen Ritualzauber gefunden, der vielleicht hilfreich wäre.“ Der Schulleiter sah das Mädchen über die Ränder seiner Brille an und schien sehr interessiert. Also erzählte Hermine weiter und bemerkte dabei nicht, dass der Mann vor ihr ganz anderes dachte. »Wenn wir den Jungen so finden, haben wir vielleicht keine Chance ihn wieder auf unsere Seite zu bekommen«, überlegte er. »Sollte dem wirklich so sein, dann müssen wir ihn schnellstmöglich aus dem Weg räumen«, führte er seine Gedanken weiter und nickte Hermine zu. „Versuchen wir es also?“, fragte sie erfreut, nachdem sie die Geste gesehen hatte. Da der Alte aber nicht zugehört hatte, wusste er auch nicht, was sie ihm gesagt hatte. Aber das wäre sicher nicht wichtig, denn er würde das Ritual natürlich vorher sorgsam studieren. „Natürlich werden wir es versuchen. Vielleicht ist das die Lösung, die wir gesucht haben!“, lobte er die Schülerin. „Lassen Sie mir das Buch da, ich werde mir alles ansehen. Ich sage ihnen, wann wir das Ritual versuchen werden, einverstanden?“ Glücklich nickte Hermine und stand auf, lächelte noch einmal und verließ mit einem Gruß das runde Büro. --- „Er war hier?!“, rutschte es Remus ungläubig raus. „Ja, er war ein wenig unmotiviert und es ging ihm nicht besonders gut, also habe ich Vater ihn hierher bringen lassen.“ Der Werwolf nickte verstehend und lehnte sich zurück. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass sich Severus bewegte und seine Aufmerksamkeit galt augenblicklich dem Vampir. Mit Argusaugen beobachtete er den Tränkemeister und achtete darauf, dass er ihm nicht näher kam. Aurelius lachte darüber und stieß wieder einmal seinen Partner an, der wirklich einen Spaß an seinem Verhalten hatte. „Keine Angst, er wird schon nicht beißen!“, beruhigte er wieder einmal und küsste Severus auf die Wange. „Da fällt mir ein, dass du mal wieder trinken solltest. Du musst etwas nachholen, nicht?“, wandte der Langhaarige sich an Severus, der nur abwinkte. Allerdings ließ sich sein Partner davon nicht abhalten. Er kannte den Vampir schon lange genug und wusste, wann diesem Blut fehlte. Also griff er in den Nacken des Professors und sorgte dafür, dass sein Kopf auf seinem Schoß zum Liegen kam. Dann zog er den Ärmel zurück und drückte sein Gelenk an den Mund des anderen. „Trink!“, befahl er nur. Fasziniert sah Remus zu wie Severus seinen Mund öffnete, einmal über die Stelle leckte, an der man deutlich eine blaue Vene erkennen konnte und dann hinein biss. Aurelius, auf dessen Schoß der Kopf des anderen noch immer lag und von ihm trank, redete weiter als wäre nichts. Ein absolut fesselndes und zugleich absurdes Bild. „Tut das nicht weh?“, fragte Remus leise. „Nein, warum?“ „Es sieht nicht schmerzfrei aus so scharfe Zähne in den Arm gehauen zu bekommen.“ Der Silberhaarige grinste. „Keine Sorge, es ist alles bestens.“ --- Tom saß mit Lucius am Tisch und besprach irgendeinen Plan. Beide waren froh, dass Sirius Black noch schlief, denn der würde sicherlich wieder nur stören, wie er es immer tat, wenn er bei solchen Treffen anwesend war. Allerdings hielt diese angenehme Stille, die nur von ihren Stimmen gebrochen wurde, nicht lange an. Es erklang ein Klirren, Poltern und Fluchen, ehe sich die Tür öffnete und der Animagus eintrat. Seine Haare hingen ihm verwuschelt ins Gesicht und eine kleine Schramme zierte seine linke Wange. „Was hast du wieder zerstört?“, fragte der Dunkle Lord, der ohne aufzusehen wusste, wer angekommen war. „Nichts von Bedeutung“, entgegnete Sirius und schlenderte zu Tom, ließ sich dort auf dessen Schoß nieder und seufzte zufrieden. „Außerdem finde ich es nicht nett, dass du mich mit einem Schlafzauber belegst!“ „Wenn das nun mal der einzige Weg ist, eine Besprechung zu halten, bei der du nicht ständig reinredest...“ Der dunkelhaarige Black setzte einen Schmollmund auf und sah den anderen an. Doch als das nichts brachte, ließ er auch noch seine Lippen beben und Tom seufzte ergeben. „Okay, aber sei still!“ Sirius grinste glücklich und spitzte die Lippen. „Du treibst es auf die Palme, Siri“, erklärte Tom und küsste den anderen kurz, ehe er sich wieder dem blonden Mann zuwandte, der dem Ganzen nur mit Fluchtgedanken hatte zusehen können. --- Es waren ein paar Tage vergangen und Magnus saß vor seiner Klasse. „Ich hatte euch in der letzten Stunde gebeten, dass ihr euch ein paar Gedanken macht. Da es zu den Hausaufgaben gehörte, hoffe ich, dass ihr das getan habt.“ Die Schüler und Schülerinnen sahen ihren Professor an und bei einigen bemerkte man, dass sie unsicher waren. „Schwarz – Weiß; Eine Medaille“, sagte er. Erwartungsvoll schaute der Mann in die Runde und erhielt Schweigen. Es war wirklich schrecklich, dass Kinder in diesem Alter nicht mal annähernd eine Idee davon hatten, was das bedeuten könnte. „Ihr habt wirklich keine Ahnung, nicht einmal eine Idee?“ Vorsichtig hob sich die Hand eines Mädchens. Wie nicht anders zu erwarten war es Hermine, die sich meldete. Ergeben nahm Magnus sie dran. „Ja, Ms. Granger?“ „Nun, eine Medaille hat zwei Seiten. Und ich denke, dass Sie damit sagen wollten, dass Schwarz und Weiß zu derselben Medaille gehören.“ Magnus klatschte in die Hände und die Kinder sahen ihn an, als wäre er wahnsinnig geworden. „Aber Professor, die schwarze Seite ist böse!“, rief ein Junge und erntete augenblicklich böse Blicke von seinem Lehrer. „Und die Weißen sind heilig?“, fragte er mit ironischem Unterton. Der Gryffindor zuckte zusammen und Draco fühlte sich irgendwie gut, weil ausgerechnet der ehemalige Potter so redete. „Also, nicht heilig, aber sie versuchen wenigstens die Menschen zu beschützen“, versuchte sich der Schüler zu rechtfertigen und hoffte, dass er dieses Mal nicht wieder den Professor auf sich wütend machte. „So? Und du nimmst an, dass die Zauberer auf der schwarzen Seite nicht versuchen Leben zu beschützen? Ihr eigenes zum Beispiel und das ihrer Familien und Freunde?!“ Betretenes Schweigen herrschte und Magnus sprach weiter: „Lasst euch eines gesagt sein: schwarze und weiße Magie können nicht ohne einander existieren! Der Unterschied zwischen den beiden Arten ist lediglich der, dass die schwarze Magie stärker ist als die weiße und deshalb Angst verbreitet. Nicht viele Hexen und Zauberer sind dazu in der Lange die dunkle Magie richtig zu beherrschen oder sie gar zu erlernen. Und das ist es, was ihnen Angst macht. Das Unverständnis!“ Die Klasse hatte an den Lippen ihres Professors gehangen und den Ernst hinter seiner Stimme gehört. „Und weil dieses Unverständnis herrscht, versuchen die weißen Hexen und Zauberer die schwarzen Magier zu vernichten. Oder sagen wir nicht vernichten, sie wollen dafür sorgen, dass diese Art der Zauberei nicht mehr praktiziert wird. Sicher, es werden Menschen getötet, aber doch nur, weil es nicht genügend Toleranz gibt.“ Untereinander tuschelnd hatten die Schüler begonnen darüber zu diskutieren und wurden erst still, als die Türe geöffnet wurde und der Schulleiter eintrat. „Entschuldigen Sie, ich dachte, ich schau mal rein“, sagte er und schloss die Tür, ehe er ans Ende des Raumes ging. Magnus folgte dem alten Mann mit finsterem Blick und ignorierte ihn schließlich. Er würde sich nicht von seinem Unterricht abhalten lassen. „Es geht aber noch weiter!“, erklärte er und augenblicklich hatte er wieder die Aufmerksamkeit aller auf sich. „Was denkt ihr, warum die magischen Wesen die Zauberer und Hexen hassen?“ Stille, dann hob sich die Hand eines Mädchens aus Slytherin. „Ja, bitte?“ „Weil sie gejagt werden?“ „Sehr gut, das ist ein wunderbares Beispiel. Werwölfe werden gejagt, Vampire ebenfalls, wenn man einen entdeckt. Riesen werden gemieden, weil sie primitiv und gewalttätig sind. Ich denke, von euch hat noch niemand einen Riesen aus der Nähe gesehen? Sie sind überhaupt nicht dumm! Die Menschen denken das lediglich, weil sie es so sehen wollen und die Gewalt, die ihnen die Riesen entgegen bringen resultiert aus der Schlachterei, die vor ungefähr vierhundert Jahren stattfand.“ Albus räusperte sich, als kurz Schweigen eintrat und Magnus wusste, dass ihm missfiel, was er hier erzählte. Aber er sah den alten Mann nur an und grinste. „Würden Vampire und Werwölfe beispielsweise in die Gesellschaft integriert werden, hätte man keine Probleme. Ein Vampir überfällt nicht wahllos Menschen, nur um sie aus Spaß zu töten! Und nicht jeder Werwolf heißt Fenrir Greyback, der selbst als Mensch Gefallen daran findet, Menschenfleisch zu fressen. Außerdem gibt es mittlerweile eine wunderbare Erfindung, die es von diesem Fluch betroffenen Menschen ermöglicht, sich in einen harmlosen Wolf zu verwandeln. Aber das wird nicht veröffentlicht! Die weiße Seite will die schwarze Seite unterdrücken, vergisst dabei aber, dass sie ein Gegenstück braucht. Und so ist es überall. Selbst hier. Gryffindor und Slytherin beispielsweise, könnten sich als solche Gegenstücke sehen. Alle wollen gleich behandelt werden, aber niemand macht den Anfang. Wie wäre es, wenn ihr hier mit euren Mitschülern beginnt und euer den anderen überlegenes Wissen, das ihr nun habt, dann nach draußen tragt? Ihr könntet ein Teil eines großen Ganzen werden, ihr könntet dazu beitragen, dass sich die Welt verändert! Würdet ihr euch nicht gut fühlen, wenn ihr sehen könntet, dass die Welt auf einmal schöner und lebenswerter ist? Und ihr könntet sagen: Ich habe dazu beigetragen!“ Damit erscholl die Klingel zum Stundenende. Doch niemand regte sich. Noch immer starrten ihn seine Schüler an. Die Faszination konnte man ihnen anmerken und auch, dass sie zu denken begannen. Vielleicht, so hoffte der Professor, hatte er soeben einen Stein in die richtige Richtung gesetzt... „Ihr dürft jetzt übrigens gehen!“, lächelte er schließlich, als die Kinder noch immer keine Anstalten machten sich zu bewegen. Und dann war der Bann plötzlich verschwunden und die Schüler packten in Gedanken versunken ihre Sachen zusammen. Als die Schüler aus dem Klassenraum waren, erhob sich der Schulleiter und schritt langsam mit erhobenem Kopf nach vorne. Magnus stand noch immer vor dem Pult und sah dem Mann entgegen. Hatte der Greis Hoffnung ihm Angst einzujagen, so war dies vergebens. „Was kann ich für Sie tun, Schulleiter?“, fragte der Langhaarige neutral, als wäre er sich keiner Schuld bewusst. Und genau genommen war dem auch so. Schließlich hatte er den Menschen nur beigebracht, was wirklich in der Welt vor sich ging. Ja, vielleicht hatte er ihnen sogar die Augen geöffnet? „Wie kommen Sie dazu den Schülern solche Märchen zu erzählen?“, erklang die Stimme des Weißbartes. Sie war keinesfalls nett und freundlich oder gar fragend. Viel mehr glich sie einer Eisschicht, die sich in dem Raum ausbreitete. „Ich weiß nicht, welches Märchen Sie meinen?!“ „Von wegen, die schwarze Seite würde nur gegen uns kämpfen, weil wir sie unterdrücken!“ Magnus sah den alten Mann an und schüttelte den Kopf. „Dass Sie das nicht verstehen, war mir von vorne herein klar. Sie sind verblendet und wollen nicht einsehen, dass es nicht nur Weiß und Schwarz gibt. Ihnen ist es wichtig eine hohe Stellung in der Zaubererwelt zu haben und diesen Posten erst zu verlassen, wenn sie sterben. Wobei Sie wohl genauso nach der Unsterblichkeit streben wie Sie es Voldemort unterstellen, nicht wahr?“ Der Direktor der Schule ballte die Hände zu Fäusten und sein Gesicht verhärtete sich. „Wagen Sie es nie wieder solchen Unsinn in meiner Schule zu unterrichten! Ihnen sollte klar sein, dass ich Sie entfernen werde, sollten Sie es dennoch wagen!!“ Magnus blieb ruhig und unbeeindruckt, schaute dem Mann einfach nur hinterher, als er die Tür öffnete und die davor stehenden Schüler erblickte, die ihn mit offenem Entsetzen ansahen. Dann rauschte der Weißbart an der Gruppe vorbei und hinterließ große Verwirrung. Der Silberhaarige bemerkte erst als der andere weg war, dass es die Klasse war, die er eben noch unterrichtet hatte. „Professor?“, erklang die Stimme von Draco Malfoy. Hinter ihm hatte sich der Rest versammelt – scheinbar fungierte er als Redner. „Sie werden uns doch nicht verlassen?“ Und als er so in die hoffenden Gesichter blickte, musste er lächeln. Scheinbar hatten sie verstanden, was er ihnen erklärt hatte und würden versuchen sich und ihre Umwelt zu verändern. Außerdem, alleine die Tatsache, dass der Schulleiter es wagte diese altehrwürdigen Mauern als die Seinen zu bezeichnen war schon eine Beleidigung und er würde dafür sorgen, dass er das auch zu spüren bekäme. Aus seinen Gedanken auftauchend blickte er die Schüler an und antwortete: „Nein, niemand kann mich aus dieser Schule vertreiben. Nicht einmal Dumbledore. Das weiß er nur noch nicht!“ So, das war es für heute. Das ist jetzt das dreißigste Kapitel, wie viele es noch genau werden, weiß ich nicht, aber dafür, was noch so passieren soll. Mal schauen! Aber was sagt ihr denn hierzu? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)