Kein Heiliger von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 9: Neuntes Buch - Offenbarung ------------------------------------- Kein Heiliger Neuntes Buch – Offenbarung Der nächste Morgen brach an. Nach der Meinung des Tränkemeisters viel zu früh. Er hatte zwar gesagt, dass er heute eine Entscheidung treffen wollte, aber doch nicht schon JETZT! Konnte man diese dumme Uhr nicht zurückdrehen? Nein, war ja klar... Also erhob sich der Mann, um sich anzukleiden. Was blieb ihm auch anderes übrig? Gar nichts! Griesgrämig wie immer – gut, heute wohl ein wenig mehr als sonst – stampfte er zur Großen Halle. Dort würde er schnell sein Frühstück einnehmen, dabei auf keine Gespräche eingehen und dann sehen, dass er wieder verschwand. So saß er also nun auf seinem Platz, schlürfte an seinem schwarzen Kaffee und beobachtete unauffällig auffällig – jedenfalls, wenn man Harry Potter hieß und das bemerkte – das Potterbalg. Der sah auch ständig rüber und immer wenn er das tat, versuchte Severus wegzusehen. Er wollte ja schließlich nicht den Anschein erwecken, dass er hier irgendein Interesse an irgendwem hatte! Wäre ja noch schöner!! Andererseits interessierte ihn schon, was Potter von ihm wollte. Wieso er diesen vermaledeiten Trank gebraut hatte. Wie er an das Buch gekommen war. Warum er überhaupt auf einmal so gut brauen konnte. Und warum, verdammt, er ständig eine Extrawurst bekam?! Severus beendete sein Frühstück, ohne etwas gegessen zu haben. Wie üblich rauschte sein Umhang um ihn herum und so trat er auch an den Gryffindortisch, um Harry zu sagen, dass er unverzüglich in sein Büro kommen sollte, wenn er fertig war. Der Schwarzhaarige nickte bloß und aß an seinem Brötchen weiter. Ron sah ihn mit weit offenem Mund an und Hermine versuchte etwas zu sagen, das ihrer Empörung Ausdruck verlieh. Es blieb bei beiden ein Versuch. --- Harry lächelte. Er war auf dem Weg in das Büro, in das er `eingeladen´ worden war. Es hatte schon witzig ausgesehen, wie Severus geschaut hatte, als er ihm den Trank gegeben hatte und wie er ihn kannte, hatte er später natürlich auch nachgesehen, wie er noch mal wirkte. Und nun konnte Harry sich auch sicher sein, dass er ihn zu sich genommen hatte, bis er dort ankam. „Bin ich gespannt auf dein Gesicht...“, flüsterte er und lächelte ein Lächeln, das noch nie jemand auf seinen Zügen gesehen hatte, seit er Harry Potter war. Er gelangte an der Tür zum Büro an. Einmal klopfte er und im nächsten Augenblick vernahm er auch ein „Herein!“ Der Schüler ließ sich nicht zweimal bitten und trat ein. Gerade konnte er noch sehen, wie der Mann den Flakon zukorkte, in dem sein Trank gewesen war. „Hier bin ich“, meinte er und wartete, was weiter geschah. Severus saß auf seinem Stuhl und betrachtete Potter. Der Trank musste doch eigentlich schon wirken, oder? Er würde noch kurz warten, manchmal verzögerte sich schließlich die Reaktionszeit. „Also, Potter, was wollen Sie mir so brennend Wichtiges mitteilen?“, schnarrte er und zog eine Braue hoch. „Ich? Nein, ich habe nichts zu sagen, wenn Ihnen selbst nichts auffällt“, erklärte Harry und wunderte sich sowieso, warum dem so war. Severus selbst war gerade damit beschäftigt, die Halluzination zu bekämpfen, die eingesetzt hatte. Er blinzelte und schaute wieder zu dem Jungen. Doch anstatt Potter, stand dort ein großer, schlanker, junger Mann mit schwarzen Haaren. Ein Mann, den er nur zu gut kannte. Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Alles okay? Sie sehen blass aus, Professor. Haben Sie wieder nicht getrunken?“ Der Lehrer riss den Kopf hoch und sah nun einen besorgten Aurelius vor sich. Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen?! Und nun kam er auch noch auf ihn zu! Severus fragte sich, was hier falsch lief. „Wissen Sie noch, wie der Trank wirkt?“, erklang die Stimme erneut und Severus schluckte hart. Dann aber konzentrierte er sich auf die eben gestellte Frage. Sicher hatte er sich die Wirkung gemerkt. Und langsam wurde ihm bewusst, was hier laufen könnte. Der Trank entschleierte Illusionen... Sein Kopf ruckte nach oben. Noch immer stand die Erscheinung Aurelius´ vor ihm. Musterte ihn mit seinen Augen und lächelte: „Prinz?“ Der Professor erhob sich und kam um den Schreibtisch herum, krallte die Hände weiterhin daran, um sich abzustützen. „Das ist kein Traum, oder?“, fragte er mit rauer und vor allem trockener Stimme. „Nein, das ist kein Traum. Ich bin wieder zurück, wie ich es dir versprochen habe.“ Aurelius konnte zusehen, wie der Zaubertränkemeister verschwand und sein Partner erschien. Als hätte er eben einfach mal die Maske gewechselt. Noch einen Schritt trat er näher und dann legten sich die Arme des für tot gehaltenen um Severus. Der ließ sich gegen die Brust des anderen sinken und Tränen lösten sich. Tränen der Freude und der Liebe. Tränen, die seine Trauer und Verzweiflung bargen. Sanft strich Aurelius über den Rücken des Mannes. „Es ist alles gut, mein Liebster. Ich bin wieder bei dir...“ Schluchzer ließen den Körper des Vampirs beben und Hände krallten sich in den Umhangstoff Aurelius´, so dass er die Umarmung verfestigte und kleine Küsse auf den Schopf platzierte. Es dauerte eine Weile, bis sich Severus wieder beruhigt hatte, doch dann sah er klarer als jemals zuvor. „Ich habe nicht daran glauben können, dass du wirklich... Es ist so seltsam, aber ich bin so überglücklich, dass ich dich wieder habe! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe!!“ Seine Stimme war rau gewesen und die Worte nur ein heiseres Flüstern. Dennoch hatte der andere alles verstanden. „Mein Prinz, du weißt, dass ich Versprechen immer halte, nicht? Und nun, da ich wieder bei dir bin, wird mich nichts mehr von dir fernhalten.“ Erneut schlang der Professor die Arme um den anderen und lehnte sich in eine Umarmung. Der Duft von Parfum kam ihm entgegen und er zog ihn tief ein. Ja, er liebte es, wenn sein Schatz so lecker roch. „Ich wäre früher da gewesen, hätte es nicht unvorhersehbare Komplikationen gegeben. Es tut mir leid, dass ich dich so lange alleine ließ, Liebling. Du weiß, ich liebe dich!“ Severus nickte nur und genoss die Nähe zu Aurelius. Es war so wunderbar, wieder in seinen Armen liegen zu können und sich fallen zu lassen, ohne Angst haben zu müssen, es wäre nur ein böser Traum oder gar eine Wahnvorstellung. „Du hast Unterricht, oder?“, unterbrach der junge Mann die Stille. Leidlich wurde der Angesprochene in die Realität und die damit verbundene Tatsache zurückbefördert, dass er nervige Gören zu unterrichten hatte. „Leider...“ „Sieh es mal so, nach der Mittagspause habe ich Unterricht bei dir und ich werde auch ganz artig sein.“ Keiner der beiden konnte sich ein Grinsen verkneifen. Dieses Spiel kannten sie nur zu gut, auch wenn es dann meist im Privaten stattgefunden hatte und ganz anders geendet hatte, als mancher Schüler erwarten würde. „Dann muss ich mich ja geradezu freuen, oder?“, fragte Severus und küsste seinen Partner leidenschaftlich. „Wenn wir doch mehr Zeit hätten...“, nuschelte Aurelius in den Kuss und erhielt ein amüsiertes Schnauben, das gleichzeitig ausdrückte, dass es aber leider nicht so war. „Ich muss nun wieder zurück, die Löwen werden sich fragen, wo ich bleibe.“ Frustriert trennten sich die beiden und lächelten noch mal, ehe Aurelius wieder die Gestalt von Harry Potter annahm. „Mach dir keine Sorgen, Schatz. Und heute Abend, wenn ich die Strafarbeit absitze, reden wir, ja? Tom würde ich auch mal gerne wieder sehen. Soviel ich weiß, warst du öfters bei ihm...?!“ Noch einmal lächelte Harry und dann öffnete er die Tür. „Heute Abend trinkst du bitte auch etwas, damit du mir hier nicht vor den Schulleiter gehst!“ Lachend schloss er hinter sich die Tür und war damit für eine Weile aus dem Büro verschwunden. Severus grinste... Ja, wenn der Alte herausbekam, dass er ein Vampir war, würde er im wahrsten Sinne des Wortes, vor den Schulleiter gehen. --- „Harry!“, schrie Hermine, die ihm entgegen kam. Und leider Gottes auch Nott. Harry seufzte und schüttelte den Kopf. Das war ja jetzt so klar gewesen!! „Nott!“, sagte er dann äußerst schmierig, so dass ihn augenblicklich jeder seltsam anschaute. Nott wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Hermine und Ron waren regelrecht schockiert. Selbst Draco und Blaise, die hinter Theodore standen, waren mehr als überrascht und schafften es kaum, das zu verbergen. „Ich wünsche, Nott, das du mich in Ruhe lässt. Weißt du, es tut mir keineswegs leid, dir mitzuteilen, dass ich bereits vergeben bin!“ Damit stolzierte er an der Gruppe vorbei und bog in den nächsten Gang ab. Hermine und Ron starrten auf einen imaginären Punkt und verstanden die Welt nicht mehr. Draco und Blaise waren noch immer sprachlos und Theo hatte am, oder eher, im Wasser gebaut. --- Es klingelte zum Unterricht und die Gryffindors wären am Liebsten wieder raus gerannt, wenn sie gekonnte hätten. So kauerten sie auf ihren Bänken und stöhnten, als die Kerkertür aufgestoßen wurde. Severus kam hereingerauscht und musterte die Schüler kalt. Sein Blick blieb einige Sekunden an Harry Potter hängen, der ihm zuzwinkerte. „Schlagt die Bücher auf, Seite vierhundertdrei!“, schnarrte er und wartete. Draco verdrehte die Augen, als er merkte, das Severus wieder einen ziemlich schweren Trank rausgesucht hatte. Was sollte das werden? Der Blonde war sich sicher, dass das Absicht war. Aber meckern konnte er auch nicht, schließlich würde er kein Problem haben. Also beließ er es dabei und begann damit, die Zutaten zu richten. Harry allerdings fand das irgendwie dumm. Wieso wollte sein netter Professor denn so was haben? Und außerdem war das ja wohl die Unterforderung des Jahrhunderts! Er war kein Versager im Tränkebrauen und das sollte sein Liebling nicht vergessen!! Also tat er das, was er am Besten konnte – er lehnte sich zurück und funkelte herausfordernd zu dem Mann. Severus war natürlich aufgefallen, dass Aurelius nichts tat. Am Anfang schob er es darauf, dass er ja schon immer recht schnell in diesem Gebiet gewesen war. Aber als der Unterricht fast vorbei war und sich die Pose und auch sein Blick nicht geändert hatten, verstand er, was los war. Er fühlte sich unterfordert!! „Potter, wie wäre es heute Abend mit Nachsitzen? Sie werden um Punkt acht hier erscheinen!“ Die Klasse war natürlich mal wieder zweigeteilter Meinung. Die Gryffindors fanden es fies und die Slytherins amüsierten sich. Allerdings war einer braunhaarigen Schülerin nicht entgangen, dass Harry nichts getan hatte. Nein, die ganze Zeit hatte er dagesessen und in die Gegend gestarrt, anstatt der Aufforderung nachzugehen. Wen wunderte es da, dass Snape ihn zum Nachsitzen verdonnerte?! „Aber natürlich, Professor, ich werde da sein.“ --- „Harry James Potter!“, brüllte die Gryffindor und hielt den Jungen am Arm fest. Dadurch wurde er ziemlich ruckartig gebremst und sie landeten am Boden. „Danke auch, ich wollte die Klamotten noch tragen!“, knurrte Harry und klopfte sich den Staub ab. Irgendwie war er gerade in einer Mordslaune. Vielleicht sollte er ihr das sagen? Nein, lieber nicht... „Wieso hast du im Unterricht nicht mitgemacht? Das war absolut dumm!!“, schimpfte sie unbeeindruckt weiter und stöhnte auf, weil es schien, dass der andere nicht zuhörte. „Ich hab meine Gründe und nun entschuldige, ich muss ja nachsitzen!“ Damit verschwand er im Laufschritt. Und zurück blieb das Mädchen, das den ganzen Tag versucht hatte, ihn zu erwischen – nur, um hier stehen gelassen zu werden. Das würde noch ein Gespräch nach sich ziehen, da war sie sich sicher! Harry dachte nur, dass es gut war, dass sie nicht wusste, was er nun tun würde.... Ich liebe den Anfang mit Severus!^^ Man kann ihn aber auch verstehen, nicht? Was meint ihr? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)