Kein Heiliger von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 5: Fünftes Buch - Duftige Bilder ---------------------------------------- Kein Heiliger Fünftes Buch – Duftige Bilder Am folgenden Morgen saß Harry mit seinen Freunden am Tisch, um zu frühstücken. Immer wieder schaute der schwarzhaarige Gryffindor zum Lehrertisch. Einmal, weil er genau spürte, dass Dumbledore ihn beobachtete und dann, weil er sehen wollte, ob das Buch Wirkung zeigte. Aber leider fehlte von Severus Snape noch jegliche Spur. Harry fragte sich, ob er den Mann heute noch einmal zu Gesicht bekommen würde. Andererseits hatte es nicht geheißen, dass Zaubertränke ausfiel, also... --- Ja, der Tränkeprofessor war da und hielt seinen Unterricht, aber er schien sehr abwesend. Die Schüler wunderten sich, denn so kannten sie den Mann nicht. Er war noch nie, nicht, seit sie hier in Hogwarts waren, so gewesen. Aber heute bemerkte Severus nicht mal, wenn die Schüler leise redeten. Ja, selbst das Klingeln zum Stundenende hatte er nicht mitbekommen. Erst, als die Schüler alle raus liefen, wachte er aus seinem Zustand auf. Verwirrt schaute er sich um und entdeckte dann doch noch einen Jungen auf der Bank sitzen. Als er genauer hinsah, erkannte er Potter. Der Junge blickte genau in dem Moment auf, als er sich wieder abwenden wollte. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Professor? Sie sehen ziemlich mitgenommen aus“, meinte Harry und erhob sich. Severus war doch sehr perplex, sagte aber nichts. Irgendwie war er dazu nicht in der Lage. So, als wäre eben noch Aurelius vor ihm gestanden und hätte gefragt, ob er Kopfweh habe. Als er gerade realisierte, dass er schon wieder in Gedanken abgetaucht war, bemerkte er auch, dass Harry weg war. Es kam ihm vor wie ein Déja vu. --- Einige Gänge weiter legte ein schwarzhaariger Junge die Hand an die Wand und lief dann geradewegs durch sie hindurch. Auf der anderen Seite war das Zimmer, in das er vor einiger Zeit gestolpert war und schließlich auch seine volle Erinnerung wieder bekommen hatte. Der junge Mann mit den nun langen, silbernen Haaren und den grünen Augen sah sich um. Außer ihm, war niemand hier. Doch das sollte sich gleich ändern. „Aurelius! Was führt dich hierher?“ „Vater! Ich möchte dich etwas fragen.“ Der Ältere setzte sich und sein Sohn tat es ihm gleich. „Worum geht es?“ „Sag, wir haben doch einen steinernen Torbogen im Schloss, nicht wahr? Und da hängt ein Vorhang davor.“ Salazar nickte bestätigend. „Sag, hast du Besuch?“ Nun verstand der Mann nichts mehr. Sein Sohn schien in Rätseln zu sprechen. „Ich meine, ist jemand durch diesen Bogen, zu dir gekommen? Hast du Besuch?“ Nun verstand Salazar. „Ja, du hast Recht. Aber warum fragst du das?“ „Sein Name ist Sirius Black?“ Wieder nickte sein Vater. „Ich bin froh, dass er lebt. Wenn du ihn siehst, sag ihm einen schönen Gruß von Harry und richte aus, dass er froh ist, dass er lebt. Und, dass er ihn vermisst.“ „Kann ich tun. Aber wieso sagst du es ihm nicht selbst?“ Aurelius schüttelte den Kopf. „Alles zu seiner Zeit, Vater. Noch ist es nicht der richtige Moment. Und so macht er sich wenigstens keine Sorgen. Verplapper dich nur nicht!“ Abwehrend hob er die Hände. „Niemals!“ „Wer´s glaubt!“ So begab sich der junge Mann zurück durch die Mauer, um dort als Harry Potter seine Rolle vorerst weiterzuspielen. --- Der Schulleiter fand es äußerst merkwürdig, dass sich seit neustem nicht nur Harry so seltsam verhielt, sondern auch Severus. Aber, egal wie oft er auch versuchte, bei einem der beiden in den Kopf und somit in die Gedanken zu gelangen, wurde er hart geblockt. Komisch nur, dass keiner der beiden ihn auf irgendeine Weise darauf aufmerksam machte, oder ihn deshalb schief ansah... War er etwa so gut geworden, dass andere das nicht mehr merkten? In seinen Bart kichernd überlegte er, was er tun sollte. Außerdem musste er aufpassen, dass Harry nicht vielleicht auf die andere Seite überlief. Jetzt, wo er so mächtig war... Aber allem Anschein nach hatte der Junge noch nicht bemerkt, dass er so viel Kraft besaß. Auch gut, so bestand mit Sicherheit noch eine Chance ihn zu halten. Er musste lediglich ein hervorragendes Argument bringen! Und das sollte nicht so schwer zu finden sein. Da wäre einmal Sirius´ Tod, den der Junge mit Sicherheit rächen wollte. Dann seine Eltern und Cedric. Außerdem würde er sicherlich auch seine Freunde beschützen wollen... --- Severus Snape saß vor dem Kamin und blätterte in einem Buch mit dem Titel `Der Halbblutprinz´. Es war warm im Raum und seine Augen hingen auf den Seiten, deren Inhalt an ihm vorbeiglitt. Er fühlte die Beschaffenheit des Pergamentes und roch die Tinte. Und da war noch ein anderer Duft, nur ganz leicht, aber wahrnehmbar. Und Severus wusste, wem er diesen zuzuordenen hatte: Aurelius. Seufzend legte er den Kopf in den Nacken. Das war sein Parfum gewesen, das er so geliebt hatte. Aurelius hatte es jeden Tag getragen, egal, was angestanden hatte. Ein sanftes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er sich an den Tag erinnerte, an dem sein Partner zum ersten Mal diesen Duft aufgetragen hatte.... >>>*<<< Es war schon spät gewesen und Severus hatte im Sessel vor dem Kamin gesessen. Das Feuer hatte wunderbar geknistert und eine wärmende Ruhe verbreitet. Im Haus war es vollkommen still gewesen. Einte Tatsache, die Severus nicht unbedingt übermäßig glücklich gestimmt hatte. Wie gerne hätte er Aurelius bei sich gehabt... Doch leider hatte er nicht zu ihrer Verabredung kommen können, da der alte Schulleiter ihn unbedingt hatte mitnehmen wollen, als er ins Ministerium gerufen worden war. Severus hatte gelacht, da die Vorstellung, dass Dumbledore sich seinen Partner als Glücksbringer mitgenommen hatte – da ja ein Heiliger – doch eine echt bizarre Szene sein musste. Er hatte sich vorgestellt, dass der Alte sich hinter Aurelius versteckt hielt und ständig an seinem Umhang gezupft und leise geflüstert hatte: „Na los, mach was!“ So nach dem Motto, du, als Heiliger, musst doch Wunder vollbringen! Umso überraschter war er gewesen, als sich damals plötzlich Hände auf seine Augen gelegt und sie ihm sanft den Blick versperrt hatten. Natürlich hatte er sofort die weiche Haut erkannt und leise den Namen seines Geliebten geflüstert. „Ich bin da...“ Das waren seine Worte gewesen. Dann hatte sich der junge Mann auf den Schoß seines Liebesten fallen lassen und sich angekuschelt, so wie ein kleines Kind. Ja, Severus hatte sich so sehr gefreut. Er hatte es nicht in Worte fassen können und so hatte er einfach seine Arme gehoben und sie um den anderen gelegt. Eine Weile waren sie so dagesessen, bis sie zurück ins Schloss hatten gehen müssen. Und am folgenden Tag hatte Severus einen Abstecher in die Winkelgasse gemacht und ein Parfum gekauft. Als kleines Geschenk verpackt, hatte er es mit einem Zauber, in einer Sprache, die gewiss keiner der anderen Lehrer beherrscht hatte, im Lehrerzimmer auf Aurelius´ Platz erscheinen lassen. >>>*<<< Noch heute konnte Severus das glückliche Gesicht sehen, als Aurelius das kleine Fläschchen mit dem wohlriechenden Duft ausgepackt und sofort seinen Blick gesucht hatte. Man hatte ihm nie etwas vorspielen können! Natürlich wurde ordentlich getratscht und die Lehrer hatten heimliche Nachforschungen betrieben, wer das Geschenk abgegeben hatte. Von diesem Tag an hatte Aurelius nie mehr ein anderes Parfum benutzt. Ja, der Zaubertränkeprofessor kannte diesen Duft nur zu gut.... --- Unsichtbar für jeden, dem es nicht gestattet war ihn zu sehen, stand Salazar neben dem Kamin und beobachtete Severus dabei, wie er in seinen Erinnerungen schwelgte. Der Gründer bemerkte, dass sich der Mann sehr verändert hatte. Trotz seiner Besonderheit, sah er heute alt aus und war charakterlich ziemlich abgesackt. Jedenfalls, wenn es um Fremde ging. Nur privat schaffte er es nicht, sich von der Vergangenheit zu lösen und sein wahres Ich abzulegen. Seufzend löste er sich auf und beschloss, noch eine Nachricht zu überbringen, die eigentlich überfällig war. --- Ein Mann mit schwarzen Haaren und blauen Augen saß auf dem Fußboden vor dem Kamin und las in einem alten Buch. Er war konzentriert und total in das Geschriebene versunken, so dass er nicht mitbekam, dass jemand den Raum betreten hatte. Erst, als man ihm eine Hand auf die Schulter legte, fuhr er erschrocken herum. „Salazar! Warum erschreckst du mich so?!“, meckerte er etwas sauer. Der Ältere ließ sich davon nicht stören, sondern setzte sich entspannt in den Sessel, der hinter ihm stand. Einen Moment schloss er die Augen, dann öffnete er sie wieder und blickte dem anderen in die seinen. Dem Sitzenden wurde etwas mulmig. „Sirius?“ „Ja?“ „Ich soll dir etwas sagen.“ Nun wusste der Black nicht, was das wieder bedeutete. Wer hätte ihm denn etwas ausrichten lassen sollen? „Ich war heute in Hogwarts.“ Blaue Augen weiteten sich. Aber das konnte nicht sein, das wusste Sirius. Erstens konnte niemand Salazar sehen und zweitens hielten ihn alle für tot. Wer also, hätte ihm etwas zukommen lassen sollen? „Ich soll dir sagen, dass es Harry gut geht und er sich freut, dass du am Leben bist. Du sollst dir keine Sorgen um ihn machen. Und ich soll sagen, dass er dich vermisst.“ Ruhig beobachtete der Mann, wie der andere sich nun verhalten würde. Doch Sirius war erst einmal ruhig. Man hätte annehmen können - vielleicht war dem auch so – dass er unter Schock stand. „Wie?!“, brachte er dann nach einer Weile hervor. Der Gründer lächelte wohlwollend. „Ich bin ihm begegnet. Er konnte mich sehen. Und als wir uns unterhielten, kamen wir auf den Torbogen zu sprechen und da hat er erfahren, dass du am Leben bist.“ „Harry... und es geht ihm gut? Was ist mit Voldemort?!“ Salazar schüttelte den Kopf. „Nun, es geht ihm sehr gut. Wie gesagt, freut er sich, dass du wohl auf bist. Und über diesen Voldemort haben wir nicht gesprochen.“ Wieder blieb Sirius still. „Kann ich ihn sehen?“ Nun musste der Gründer nachdenken. Er war sich nicht sicher, ob sein Sohn das wollte. Ob er es nicht vielleicht noch für zu früh hielt, dass Sirius ihn sah – auch wenn nur durch einen Spiegel... Am Besten fragte er ihn. ~ Mein Sohn? ~ --- Harry saß gerade im Gemeinschaftsraum und unterhielt sich mit seinen Freunden, als er eine Stimme vernahm. Sofort erkannte er sie als die seines Vaters. ~ Was gibt es? ~ ~ Sirius möchte nach dir schauen. Ich würde ihn dich durch den Spiegel sehen lassen. Wärst du damit einverstanden? ~ Der Junge dachte einen Moment nach. ~ Also gut, aber achte darauf, dass er das zeigt, was er soll und nicht auch die Illusionen lüftet. Das wäre ziemlich unpassend! ~ --- Sirius starrte den Gründer an, der ihn absichtlich zu ignorieren schien. Er zwickte den Mann ins Bein und rutschte dann vorsorglich schon mal zurück. Nicht zu früh, denn Salazar hatte augenblicklich nach ihm getreten. „Was soll der Unsinn?!“ Sirius grinste spitzbübisch. „Du hast mich ignoriert!“ „Nein, ich habe gerade meinen Geist auf Reisen geschickt, damit ich weiß, wo der Junge sich aufhält. Du wolltest ihn doch sehen!“ „Pft, dann hättest du mir sagen können, was du da machst und ich wäre mir nicht so überflüssig vorgekommen!“ Salazar schüttelte den Kopf, dann erhob er sich. „Folge mir, wenn du Harry sehen willst.“ Sofort war der Animagus auf den Beinen und rannte beinahe hinter dem Mann her. Sie kamen an einem Vorhang an, den Salazar auf die Seite schob, indem er an einer Kordel zog. Ein Spiegel wurde freigelegt. Etwas dumm sah Sirius schon aus der Wäsche. „Was soll ich damit?“ „Gedulde dich mal. Wobei... das scheint nicht deine Stärke zu sein.“ Schmollend wandte der Black den Kopf ab. Und das so lange, bis er Salazars Stimme hörte, wie er erfreut etwas zu ihm sagte. „Ach, da haben wir ihn ja! Er sitzt im Gemeinschaftsraum.“ Augenblicklich riss Sirius den Kopf rum und starrte auf den Spiegel, in dem nun der Gryffindorgemeinschaftsraum zu sehen war, als ob man durch ein Fenster direkt hinein sehen würde. Ja, es wirkte beinahe so, als wäre er wirklich dort. Salazar grinste in sich hinein. ~ Er sieht dich. Steh mal auf und posier für ihn! ~ --- Harry gähnte und streckte die Arme in die Luft. „Mann, ich bin irgendwie müde und das Sitzen macht es auch nicht besser!“ Mit diesen Worten erhob er sich und streckte sich noch mal. Dann lief er um den Sessel und drehte ein paar Kreise im Zimmer. „Sag mal, Harry, du hast `nen Knacks, oder?“, fragte Ron, als er seinen Kumpel dabei beobachtete. „Ne, aber das tut mir gut!“ Dabei grinste Harry irgendwie sexy, dass Hermine Luft schnappen musste und der Rotschopf schien es nicht bemerkt zu haben. „Sag mal, du kannst ja gleich noch ein paar Liegestützen machen!“, grinste Hermine dann. Ron sah sie irritiert an. „Warum sollte er?! Das is´ ja wohl völliger Blödsinn!“ Doch Harry war schon am Boden und machte zehn Liegestützen. Er hatte selbstverständlich den Blick seiner Freundin bemerkt und erlaubte sich nun einen Spaß. Dazu konnte er, ganz nebenbei, noch seinem Paten eine kleine Show bieten. ~ He, du sollst ihm zeigen, dass es dir gut geht und ihn hier nicht gleich in Extase versetzen, weil du dich da so aufführst! ~ Salazars Stimme hatte ein wenig hilflos geklungen. ~ Aber, Vater, dann besorgs´ ihm doch! ~ ~ Werd nicht frech, Junge! ~ Darauf bekam der Ältere nur noch ein mentales Kichern. --- Sirius konnte seine Augen nicht von Harry nehmen. Also, er hatte ja schon immer gewusst, dass er dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt war, aber dass ausgerechnet sein Patenkind ihm das so verdeutlichte, hätte er nicht erwartet. „Meine Güte, er scheint mich ja gut verkraftet zu haben!“ „Nun, wie du weißt, ist er ein guter Schauspieler.“ „Ja, schon... Aber er sieht ja wirklich umwerfend aus! Ihm geht’s echt gut!!“ Der Gründer machte sich gerade innerlich selbst zur Sau, dass er seinem Sohn so eine dämliche Flause in den Kopf gesetzt hatte. Vielleicht hätte er ihm besser sagen sollen, was Severus Snape dort unten im Kerker tat? „Du solltest dich wieder beruhigen, sonst wird deine Hose leiden. Am Besten nimmst du eine eiskalte Dusche!“ Mit einem Fingerschnipsen war der Spiegel aus und Sirius unter einem Wasserstrahl... So, ich hoffe, es hat gefallen? Ich konnte es mir irgendwie nicht verkneifen, Siri da jetzt in diese enge Hose zu bringen!^^ Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)